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München. Als die Immobilien-Messe Expo Real in München am späten Montagabend kurzfristig abgesagt wurde, organisierte die Redaktion von hospitalityInside.com kurzerhand ihre eigene hybride "Expo Real 2020" im Münchner Apartmenthotel Maseven und holte dazu über Nacht 35 Experten aus Hotellerie, Immobilienwelt und Dienstleistung mit ins Boot. Das Fazit des zweistündigen Meinungsaustausches via Videocall am Mittwoch: Die Lage für die Hospitality-Branche bleibt todernst, sie muss sich dringend mehr Gehör verschaffen, vielleicht auch mit neu formierten Sprachrohren. Ausserdem erklärte Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, live die Hintergründe für die Absage der Expo Real.
London. Mark Anderson ist im Home Office. Auch er ist in den letzten Monaten wenig gereist, bewegt sich zwischen Webcalls und Home Schooling. Im britischen Whitbread-Konzern, wo er als Geschäftsführer für rund 830 Premier Inn Hotels zuständig ist, schloss man im Mai das Geschäftsjahr 2019/20 ab – mitten im ersten Corona-Chaos. Ein Cash-Polster von rund zwei Milliarden Pfund soll über die Krise helfen und sogar noch die Expansion kräftig vorantreiben – vor allem im erklärten Wachstumsmarkt Deutschland. Ein Gespräch mit Mark Anderson, Managing Director, Property & Premier Inn International Whitbread Group: Cash makes deals happen.
München. Sie sind keine Redner mehr, sie sind die erfolgreichsten, gefragtesten und besten Experten für Irgendetwas, sie sind Top-Speaker, Top-Keynote-Speaker oder Global Leading Speaker. Und zu ihren Vorträgen strömen stets mehrere Tausend Zuhörer… Immer beliebter werden Videochats und Podcasts, die letztlich aber nichts anderes sind als eine Dauer-Werbesendung. In seinem Buch "Seit ich lüge, läuft der Laden" geht der Marketingexperte Nils-Peter Hey auf eine kritisch-satirische Reise durch die Welt der Tricks und Täuschungen in der Redner-Szene.
Augsburg. Das deutsche Auswärtige Amt hat am Mittwoch beschlossen, die pauschalen Reisewarnungen ab 1. Oktober durch einzelne Reisehinweise zu ersetzen. Wird das der Hotellerie helfen, durch den dunklen Herbst und Winter zu kommen? Diese Sorgen und viele andere Aspekte schwingen auch in den Antworten von Hoteliers und Hotelgruppen in Städten und Ferien-Destinationen mit, als wir sie gefragt haben "Wie war der Ferienmonat August?" Es äussern sich die Führungskräfte vom Baur au Lac Zürich und von den Bürgenstock Resorts Lake Lucerne, vom Hotel Hochschober in Kärnten, von Travel Charme, Seetelhotels, den Hotel-Allianzen einzelner Städte und den beiden Kooperationen Romantik Hotels und Preferred Hotels.
Berlin/Wien. Die Lust aufs Reisen bleibt, nicht nur in Europa. Zukunftsforscher Andreas Reiter aus Wien ist sich sicher: Das Erlebnis ist unersetzbar, hoch-emotional und deshalb nur analog erlebbar. 2021 werden wir uns die geraubte Freiheit aus diesem Jahr wieder holen, werden unsere aktuelle Bescheidenheit vergessen und in grossen Adreanlin-Sprüngen der Erlebniskultur entgegenfiebern.
Reisen wird bewusster werden, nicht mehr so spontan möglich sein, sondern sanft geleitet werden von digitalen Tools. Die Tourismus-Branche als solche kann keine Glückshormone mehr ausschütten, ihre Sexiness schwindet, weshalb sie um viele Talente künftig noch mehr kämpfen muss.
Das Video-Interview mit hospitalityInside-Chefredakteurin Maria Pütz-Willems über post-pandemisches Reisen, das diese Woche entstand, finden Sie hier unten. Teilen Sie es über diesen Link. / kn
Andreas Reiter wird auch eine Keynote über post-pandemisches Reisen am Expo Real Hybrid Summit am 14. Oktober in München halten, und zwar während der Hotel-Konferenz "Hospitality Industry Dialogue" von 15-15.50 Uhr.
New York. Das Ranking der grössten Hotelketten der Welt blieb zum Jahresende 2019 und im Vergleich zu 2018 weitgehend unverändert, da asiatische Gruppen das Wachstum weiterhin vorantreiben. Die indische Oyo-Gruppe rückte auf den 3. Platz vor, ihr weiteres Wachstum könnte aber gefährdet sein.
München. "Everyone can travel" lautet seit 20 Jahren der Slogan der Berliner a&o Hostels, die sich zur grössten Hostelkette in Europa entwickelt haben. 2020 wirkt dieser Spruch wie ein frommer Wunsch. Die Backpacker sind weggebrochen, genauso wie Schulklassen und Gruppen. Damit steht das Konzept von Hostel-, Sharing- und Co-Living-Betreibern auf der Kippe. Doch alle glauben weiter an die Kraft ihrer Flexibilität und ihres modifizierten Konzepts für die jüngere Generation. Co-Living konzentriert sich aktuell stärker aufs Wohnen als auf die Community, Hostels freuen sich über ihre kleineren, individuellen Einheiten mit Mini-Bad, durch das sie neue Zielgruppen ansprechen können.
Köln. Dirk Iserlohe ist nicht bereit, sich die 15jährige Sanierung der Dorint Hotels vom Virus und von der Politik kaputtmachen zu lassen. Er behält einen kühlen Kopf und nimmt sich die Paragraphen vor – und damit die Politik in die Zange. "Der Überbrückungskredit ist das 'trojanische Pferd' der Insolvenz", kritisiert er die falsch dimensionierte staatliche Hilfe. "Die bestehenden Überregulierungen in den verschiedensten Bereichen des Rechts führen zu einem exponentiell negativen Wirkungshebel für unsere Branche", legt er den Finger in die Wunde. Sein Fazit: "Der Einsatz des Staates war für unsere Branche nur palliativ." Jetzt kämpft er gegen den Paragraphen über die "Störung der Geschäftsgrundlage" und macht der Politik wie auch den Vermietern konkrete Vorschläge. Dirk Iserlohe ist Aufsichtsratsvorsitzender der DHI Dorint Hospitality & Innovation GmbH in Köln und Vorstand von deren Muttergesellschaft der Honestis AG.
Wiesbaden. Der Re-start in Deutschland hat den Hotel-Unternehmen intern einiges abverlangt: Föderale Regelungen und wiederholte Mehrwertsteuer-Anpassungen sind einfach nur bürokratische Ärgernisse. Auch der Mehraufwand für Hygiene ist gewaltig. Trotzdem wollen und können die wenigsten Betriebe all das nicht einpreisen. Deshalb sind jetzt Kreativität und Sparsamkeit angesagt. Es antworten die Führungskräfte von Success Hotel Group, Bierwirth & Kluth, SV Group, H-Hotels, Motel One, Deutsche Hospitality, Vienna House.
Willingen. Was wünschen sich Gäste, die in Corona-Zeiten Urlaub machen? Diese Frage treibt die Hotellerie im Augenblick sehr stark um, zumal Freizeit-Touristen aktuell zur reisefreudigsten Zielgruppe zählen und für viele Häuser der letzte Rettungsanker sind. Eine deutsche Hotelgruppe hat dazu ihre eigene Umfrage gestartet und stiess damit auf grosse Resonanz.