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Bern. Die Hospitalisierung und Belegung der Intensivbetten in der Schweiz entspannt sich, trotzdem verlängert der Schweizer Bundesrat die 2G+ Massnahmen bis Ende März und die Quarantänepflicht bis Ende Februar. Jetzt gelten mehrere Regeln in einem Haus.
Rom/Madrid/Brüssel/Amsterdam/Paris. Diese Weihnachts- und Wintersaison ist schlimmer als 2020. Der Frust der Hoteliers sowie der Branchenverbände in Italien, Spanien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden wächst. Sie alle sehen nur eines: Die Politik reagiert über Nacht, mit drastischen Überraschungen, sich ständig ändernden Regeln und lässt fast keinen Willen erkennen, angemessen zu reagieren. Die Angst vor Omikron verstärkt vielmehr den Aktionismus. Unsere Korrespondenten berichten.
Berlin/Wien/Bern. Der Jahreswechsel hat in der DACH-Region nicht zur erhofften Corona-Entspannung, sondern zu weiteren Einschränkungen und mehr Chaos geführt. Die Branche schlägt Alarm und ist nun definitiv am Limit angekommen. Auf sie gehört wird von der Politik nur am Rande.
Rome. Am Mittwoch erliess die italienische Regierung eine neue Verordnung, die die Einreise erschwert: Alle Reisende, auch Geimpfte, müssen zusätzlich einen Negativtest vorweisen. Nicht-Geimpfte müssen in Quarantäne. Das erhöht die Sorgen für die Branche massiv.
Wien. Die Regierenden sagen, sie hätten es sich nicht leicht gemacht. Gleichermassen haben sie es der Hotellerie und Gastronomie nicht leicht gemacht, und das gilt auch für die Konsumenten. Jeder muss nun auf höchst unterschiedliche, regionale Anordnungen hören, die letztlich nur einem Credo unterliegen: Wirtschaftliche Interessen gehen vor Gesundheitsinteressen. Wien bleibt am längsten geschlossen – bis 20. Dezember, trotz niedrigster Infektionsrate im ganzen Land. In der Schweiz zeichnen sich wegen der Lage auf den Intensivstationen unterdessen neue, schärfere Massnahmen ab.
Paris. Frankreich ist das eine Land in Europa, das sich laut WTTC schneller erholt als die anderen. Aber wieso? Wenn man vom Präsidenten gehört wird und eine Regierung hinter sich hat, die an Tourismus glaubt, hilft das enorm. Nach einem Pandemie-Hilfsfonds in Höhe von 38 Milliarden Euro kündigte Präsident Macron jüngst einen 5-Punkte-Plan zur wirtschaftlichen Erholung an. Dieser Plan ist mutig, ehrgeizig, personenbezogen, nachhaltig und digital.
Frankfurt. Die Veranstaltungsbranche zeigt sich insgesamt zuversichtlich, dass Meeting & Events mit persönlicher Anwesenheit bereits im kommenden Jahr stark ansteigen werden. Doch es gibt kontinentale Unterschiede, in Europa lässt der Optimismus noch zu wünschen übrig, und insgesamt wird die Branche wohl auf Dauer Federn lassen.
Salzburg. Die Österreicher arbeiten mit ungebremstem Optimismus an der Absicherung ihres Winter-Tourismus. Dieses Mal muss alles klappen. 10 Millionen Euro pumpt das Land in eine Marketing-Kampagne, um die Skifahrer aus den Nachbar-Ländern auf die Pisten zu locken. Hotel-Gäste sind fast alle geimpft und leiden so gut wie nicht unter den noch einzuhaltenden Massnahmen. Getestete werden spätestens jeden zweiten Tag am Drehkreuz des Lifts gestoppt.
Wien. Österreich strebt mit der 3G-Regel ein schwungvolles Comeback des Wintersports an. Alle Probleme aber bleiben an den Bergbahnen hängen. Wie kontrolliert man dort 3G? Wie steuert man die Tests? Selbst IT kann hier nicht helfen. Dabei ist die Nachfrage nach Winter-Urlaub heute schon grösser als in 2019. Praxis schlägt Theorie.
Paris/Amsterdam/Brüssel. Die Sommersaison war in Frankreich dieses Jahr so gut wie das Rekordjahr 2019 – aber nicht überall: Einerseits herrschten Superlative an der Côte d'Azur, andererseits touristische Einöde in Paris. In den Niederlanden war nichts rosarot: Alle Nachbarn waren ferngeblieben. Fast alle Belgier blieben in Belgien, abgesehen von einigen wenigen Deutschen an der Küste. Insgesamt war das Land aber zufrieden mit der Saison. Europas Tourismus – ein farbenfrohes Potpourri zwischen gleissender Sonne und kühlem Schatten.