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München. Höher, schneller, weiter - auf der Expo Real 2015 sprühten fast alle vor Optimismus. Investoren, Berater, Entwickler, Politiker, Anwälte und Hoteliers liefen daher auf der Expo Real 2015 auch zu Hochform auf. Es wurde gedealt, diskutiert und auch wieder richtig gefeiert, denn das Jahr verspricht in Summe ein gutes zu werden. Doch die bremsenden, zur Vorsicht mahnenden Stimmen waren nicht zu überhören – auch nicht unter den Hotel-Experten. Im Umfeld des gigantischen Gewerbe-Immobilien-Felds bleibt die Hospitality-Branche trotz Wachstum immer noch ein kleiner Player, aber sie wird zunehmend gerne gesehen.
München. Optimismus war gestern, Euphorie ist heute. Die Immobilien-Preise schiessen teilweise durch die Decke, aber der Yield bleibt bescheiden. Die 18. Expo Real, die am Mittwoch in München zu Ende ging, spiegelte das aktuelle Luxusproblem der Branche – auch der Hotel-Branche: Es gibt sehr viel Kapital, aber immer weniger Produkte zu kaufen. Eine Ende dieses Spagats, das Investoren wie Entwicklern und Hotel-Betreibern das Leben schwer macht, ist nicht in Sicht: Die Zinsen bleiben laut Experten noch günstig. Hier und da warnten Crash-erfahrene Stimmen vor einzelnen Blasenbildungen. Doch diese gingen beinahe unter. Jeder hechelte nach Deals, Deals, Deals… Wer jetzt keine Deals zeichnet, wird in ein paar Jahren das Nachsehen im Markt haben – auch in der Hotellerie.
Huangzhou. In der Nähe der 8,7 Millionen-Stadt Huangzhou in China hat die Luxushotel-Gruppe Amanresorts ein altes Teedorf in ein stilvolles Resort umgewandelt. Doch während die Hotel-Kollektion auf die Erhaltung von Tradition und Kultur setzt, kommen die Chinesen vor allem, weil es schick ist, den Facebook-Freunden mitteilen zu können, dass man gerade im teuersten Hotel am Ort übernachtet. 90 Prozent der Amanfayun-Gäste sind Chinesen – alles reiche Bürger, die in das Edelresort am Rande der Stadt entfliehen, um dort ihren Lifestyle zu zelebrieren und um sich mit anderen zu mischen, die gerne auch mit Hotpants und silbernen Stilettos im Tempel auftauchen.
Havanna. Nach 55 Jahren Wirtschaftsembargo öffnen sich die USA gegenüber Kuba erneut. Die Hotelketten wollen alle in den Markt eindringen, müssen sich aber mit dem dominierenden lokalen Entwickler Gaviota auseinandersetzen. Das Tourismus-Ministerium kündigt 85.000 Zimmer innerhalb der nächsten fünf Jahre an.
London. Klagen können die Hotels in der britischen Hauptstadt nicht, aber es könnte ihn auch weiteraus besser gehen. Laut einem aktuellen Bericht bedeutet die derzeit in Großbritannien stattfindende Rugby-Weltmeisterschaft einen großen Schub für die Branche, doch der schwache Euro sowie Airbnb und ähnliche Unternehmen setzen Belegung und RevPAR unter Druck. Betroffen sind vor allem Mittelklassehotels.
München. Smartphone, Tablet und Co. sind ständige Begleiter auf Reisen. Mobile Endgeräte checken ihre Besitzer im Hotel ein oder aus, immer häufiger öffnen sie die Zimmertür. Einige dieser mobilen Trends verbessern das Reise-Erlebnis, doch selbst Geschäftsreisende wünschen sich eine persönliche Ansprache im Hotel, wie eine aktuelle Studie klar unterstreicht.
München. Mit der Einführung einer Hotel-Dachmarke hat Reiseveranstalter FTI jetzt Hotels zum strategischen Wachstumsfeld erklärt. "Labranda" startet mit 24 Häusern. Dietmar Gunz, Group Managing Director von FTI, will damit in der gehobenen Ferienhotellerie Volumen bewegen.
Amsterdam. Wird der Terrorismus über den Tourismus siegen? Diesen Sommer zeigen die Trends, dass die Touristenströme die afrikanische Mittelmeerküste vermieden haben. Während Tunesien, die Türkei, Ägypten und selbst Marokko Probleme hatten, Besucher anzulocken, konnten Italien, Spanien, Portugal und sogar Griechenland Rekordzahlen verbuchen.
Shanghai. Sechzig Luxus-Hotels zählt Shanghai heute, doch auf vergleichbarem internationalem Wettbewerbslevel bewegen sich davon nur wenige. Das zumindest meint Rainer Stampfer, seit vier Jahren General Manager des Four Seasons Hotels in Shanghai Pudong. Jedoch: Dem wachsenden Hotelangebot im Luxusbereich stehen auch mehr Ankünfte entgegen, sagt Kollege Rainer J. Bürkle, General Manager im Ritz-Carlton Pudong. 2016 wird dort das grösste Disneyland der Welt eröffnen und ein neues Signal senden: Shanghai soll nicht mehr nur Finanzzentrum sein, sondern auch ein attraktives Touristenziel. Bärbel Schwertfeger war in China unterwegs und wirft mit diesen beiden Top-Managern heute ein "Spotlight" auf Shanghai.
Barcelona. Da Barcelonas neue Bürgermeisterin Ada Colau aus ihrer Stadt kein zweites Venedig machen möchte, wo die Einwohner von Touristen verdrängt werden, entschied sie sich dazu, den Tourismussektor vorerst auf Stand-by zu schalten. Alle aktuell in der Entwicklung befindlichen Hotelprojekte wurden jetzt für ein Jahr eingefroren, was in den kommenden drei Jahren zu enormen Verspätungen und 15 bis 20% höheren Kosten je Zimmer führen dürfte.