Editorial
Liebe Insider,
die OTAs greifen schrittweise nach jeder Nische, die der Hotellerie bislang noch ein paar Nebeneinnahmen beschert hat: Jetzt stürzen sie sich auf die Vermittlung von Ausflügen und Events, hinter dem sich weltweit ein Multi-Milliarden-Geschäft verbirgt. Booking.com und Google stellten diese Woche ihre "Booking Experiences" und "Google Trips" vor, Airbnb kaufte diese Woche sogar ein Startup für dieses Geschäftsfeld. TripAdvisor schwimmt mit – aber auch AccorHotels hält mit. Was diese Portale, Tools und Apps auf den ersten Blick bieten, hat Sarah Douag zusammengestellt.
Auch der Budget-Markt hält wieder eine neue Variante bereit: Gestern hat der Berliner Projekt-Entwickler MQ Real Estate sein erstes Hotelzimmer aus Holz auf das Dach eines Berliner Parkhauses gehoben: Das Startup will mit Hotels in Modul-Bauweise die obersten Parkdecks überbauen. Das Interesse von Hotelketten ist bereits geweckt, denn welcher Hotelier will keine "Top-Etage(n)" in Premium-Lage?
In eine andere Nische des Marktes, nämlich in die B- und C-Standorte, schielt IBB Hotels. Das spanische Unternehmen analysiert den deutschen Markt derzeit intensiv und baut schon die nächsten fünf Hotels, in Polen setzt man auf A-Standorte. CEO Vladimir Saal über die geplante Verdoppelung bis 2021.
In Frankreich hat die Regierung einen Not-Fonds für den Tourismus zugesagt; nach der Zustimmung Chinas zur Marriott/Starwood-Fusion geht es dann wohl intern an Personalfragen; und die EU hat die Hotellerie mal wieder im Stich gelassen bei Haftungsfragen für die WLan-Nutzung.
Wir legen intern den Endspurt Richtung Expo Real ein, die am 4. Oktober in München beginnt. Wenn Sie die Immobilien-Messe besuchen und gerne mit den Ausstellern unter dem Dach der "World of Hospitality" Termine vereinbaren möchten, finden Sie die Kontaktdaten unter den einzelnen Portraits der Hotelbetreiber, Fonds, Finanzierer und Berater. Diese stellen wir heute für Sie auf unserer Seite 1 zur Verfügung.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
wenn AccorHotels fremde Hotels auf seine Buchungsplattform locken kann, dann kann Plateno das auch. Chinas grösste Hotelgruppe bietet nun allen Individual-Hotels wie auch kleineren Hotelgruppen seine Hilfe an, ihre Angebote in chinesischen Vertriebs- und Social Media-Kanälen zu platzieren, inklusive Übersetzungen, Kultur-Training und chinesischer Website. In hospitalityInside.com stellen Roland Paar, Regional VP Europe, und sein eCommerce-Manager Tomasz Janczak erstmals "Plateno Connect" vor – inklusive der konkreten Packages und Preise, die noch nicht online stehen.
Doch nicht nur deshalb lohnt es sich, hospitalityInside.com zu lesen. Europas fitteste Touristiker sind die Österreicher, und sie haben in ihrer aktuellen Diskussion um die Digitalisierung im Tourismus mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen: Diese kraftlose EU hängt sie wirtschaftlich ab – z.B. gegenüber Korea. Korea ist halt keine Schnecke.
Wir werfen ja gerne den Blick über den Tellerrand, so heute nach Almere in den Niederlanden. Dort hat Carnival Cruises sein erstes Hotel eröffnet, samt Trainingsakademie für ihr eigenes Personal. Mit diesem imponierenden Projekt nimmt der Kreuzschifffahrt-Riese den Hotels auf Anhieb über 20.000 Übernachtungen weg. Ein Gespräch mit Captain Hans Hederstrom und Hotel-Manager Jan Hein Roersma.
NH Hotels hat bestätigt, dass sein Aktionär HNA nun gerichtlich gegen die Hotelgruppe vorgeht: Die Chinesen wollen zurück ins Board. Eine wirklich skurrile Geschichte: Ein Grossanleger klagt gegen seine eigene Firma. Die Chinesen stecken ihre Claims ab.
Das Interesse, in europäischen Hotel-Unternehmen einen Fuss drin zu halten, ist berechtigt: Die Mehrheit der Chinesen wird immer reiselustiger, ausgabefreudiger und auch Europa-orientierter. Vorsichtiger werden hingegen Geschäftsreisende angesichts des Themas Terror; wenig Verständnis haben sie für Hotels ohne Gratis-WLan. Das haben zwei Umfragen entlarvt.
In der Schweiz legt Airbnb mächtig an Präsenz zu. Im deutschen Markt machen die Marken der kürzlich fusionierten Deutschen Hotel & Resort Holding grössere Schritte als bisher.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
die chinesische Regierung hat sich vor vier Wochen noch einmal 60 Tage ausbedungen, um die Marriott/Starwood-Fusion in ihrem Land zu überprüfen. Damit bleibt der Ausgang weiter ungewiss. Die erhofften wirtschaftlichen Benefits für dieses Jahr beginnen bereits zu schmelzen… Will China seine eigenen Hotelketten schützen? Sarah Douag hat Experten-Meinungen zusammengestellt. Am Ende aber wurden wir selbst ausgebremst: Die internationalen Anwaltskanzleien in China, die wir dazu befragten, riefen ihre Antworten zurück und untersagten uns ohne Begründung eine Veröffentlichung – auch nicht anonymisiert. Eine Weltmacht macht Druck. Da will ich mir nicht ausmalen, wie sich CEO Arne Sorenson momentan fühlt. Er hat mein Mitgefühl.
Mit Roeland Vos, CEO von Belmond, teile ich die Passion für das Echte und Ehrliche. Er hat den Medien am Mittwoch in München die neue Strategie vorgestellt: Luxus im Understatement ist angesagt, umgesetzt von "genuine people serving genuine people". Die Hotels, Hausboote, Schiffe und Züge von Belmond werden "authentic escapes". Dieser Mix toppt alle Luxus-Master-Brands. Bis 2020 will er das Portfolio verdoppeln. Roeland präsentierte sich in Bestform – wie einst bei Starwood.
Authentizität im Urlaub ist auch im preiswerten Segment gefragt, aber bitte mit Komfort! Deshalb boomt Glamping. Unglaublich, was es da alles gibt: Zelte mit Holzboden, Safari-Zelte in den Bäumen, runde Woodlodges – und ein endloses Meer an Varianten von Mobile Homes. In Deutschland, Kroatien, Österreich und Frankreich werden aus einfachen Campingplätzen facettenreiche Ferienanlagen.
Echten Grund zur Sorge haben die französischen Hoteliers: Die Hotel-Vereinigung GNI hat erschreckende Zahlen für die Sommer-Saison vorgelegt und drängt die Regierung zur Schadensbegrenzung. Choice-CEO Steve Joyce hat sich jüngst Gedanken zu diversen Themen wie Tiefstpreise, Loyalty und OTAs gemacht. TrustYou gibt ein eBook mit Ratschläge für den perfekten Gäste-Fragebogen heraus.
Und ich stelle Ihnen kurz die Inhalte des "Hospitality Industry Dialogue" vor, der Hotel-Konferenz der Expo Real, die am 4. Oktober stattfindet. Die Expo Real-Vorbereitungen halten uns hier inzwischen kräftig in Schwung. Der Urlaub ist vorbei, der Endspurt hat begonnen!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
aktuelle Marktzahlen bescheinigen dem Serviced Apartment-Segment wirklich tolle Chancen, aber die begrifflichen Verwirrungen machen immer noch zu schaffen. Was ist Serviced Apartment, was Aparthotel, was Longstay? Nach dem Branchen-Summit in London im Juli versuchen wir heute Klarheit in den Mix der angelsächsisch-deutschen Definitionen zu bringen. Eine weitere Tabelle zeigt, wie stark die globalen Hotel-Ketten in das Segment einrücken.
In Österreich wagen sich ein Bauträger und zwei Immobilien-Unternehmen in den Markt und stellen mit den neuen Marken b(l)ackhome und Phil's Place neue Serviced Apartment-Varianten vor – teils preislich sehr ambitioniert.
Dass es am Ende des Tages nur um den Profit aus der Flächennutzung geht, wissen erfahrene Hotel-Profis wie die von Feuring exakt. Ihre eigene Datenbank hilft dem Projekt-Entwickler aus Mainz heute, Standorte und Verträge exakt zu kalkulieren. Feurig übernimmt in jüngerer Zeit aber auch mehr: z.B. das Asset Management und steigt neuerdings – vereinzelt – sogar als Pächter ein. Die beiden Geschäftsführer Bardo-M. Feuring und Matthias Lowin berichten.
Wie steht es um Uber und Airbnb als Unternehmen? Schliesslich gelten beide als die Überflieger der Sharing Economy. Nun, wirtschaftlich gesehen fliegen sie eher tief und melden aktuell Verluste.
Der Geist aber, den vor allem Airbnb gerufen hat, ist im Tourismus spürbar, z.B. auch in Österreich, wo in der – hervorragenden – Sommer-Saison Ferienwohnungen stärker gebucht wurden als Hotelzimmer. Die Zahlen aus der Schweiz hingegen sind bis jetzt sehr ernüchternd: 7 von 14 Berg-Regionen haben deutlich eingebüsst.
Darüber hinaus hat Carlson Wagonlit festgestellt, dass entgegen landläufiger Meinung "Bleisure"-Reisen nicht wachsen, und in Österreich wundern wir uns über den "Global Wellness Summit", der bald in Kitzbühel stattfinden wird: Ihn unterstützt die Politik mit 300.000 Euro aus Steuergeldern.
Gewundert habe ich mich diese Woche auch über die Berichterstattung des deutschen Magazins "Wirtschaftswoche" über Dorint Hotels: tendenziös – und am nächsten Tag auch noch ungeprüft abgekupfert von den täglichen Newslettern… Meine Kollegin Beatrix Boutonnet und ich hatten quasi zeitgleich dazu ein sehr ausführliches, persönliches Interview mit Dirk Iserlohe, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Muttergesellschaft Ebertz & Partner. An dem komplexen Thema Dorint und Honestis, der neuen Immobilien-AG, arbeiten wir derzeit in Ruhe. Sanierungsprozesse zu beschreiben, ist immer schwierig. Aber tendenziös wird's, wenn Medien keine Lust haben, sich ernsthaft mit den Dingen auseinanderzusetzen. Wir recherchieren jedenfalls tiefer, wie immer. Und ich denke, das ist in Ihrem Sinne, liebe Leser.
Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihre Maria Pütz-Willems.
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
erfrischt zurück aus dem Urlaub im schönen Kroatien starten wir auch gleich wieder durch! Unsere Ferienfreude hat am Schluss einzig die Grenzkontrolle an der österreichisch-deutschen Grenze bei Salzburg getrübt: zwei Stunden Stau für drei Kilometer. Weshalb müssen im Hauptreiseverkehr Blech-Lawinen grundlos von vier auf eine Spur einfädeln? In den Autos schreien Kinder, Wohnmobil-Lenker schrammen hypernervös ihre Nachbarn… Das ist keine Referenz für die Destination Deutschland. Für Touristen ist es einzig und allein eine Zumutung! Lobbyisten, macht bitte Eure Arbeit!
Der Schaden, den der Terror Frankreich in diesem Sommer zugefügt hat, ist so schnell nicht mehr auszubalancieren. Die ersten Zahlen sind ernüchternd, vor allem Paris leidet dramatisch. Auch Rom leidet in dieser Saison – allerdings als einzige Destination in einem ansonsten strahlenden Urlaubsland Italien. Auch Deutschland meldet fürs erste Halbjahr 2016 neue Superzahlen – und rückt endlich an die europäischen RevPAR-Werte heran!
Kopfschmerzen bereiten einigen Hotel-Gruppen die bevorstehenden Änderungen in den Bilanzierungsrichtlinien IFRS. Beatrix Boutonnet ist bei dieser Recherche fast schon selbst zur Wirtschaftsprüferin avanciert; die Antworten hat sie dann doch den Profis von Colliers, JLL, Rödl & Partner, Jung & Schleicher, der Bayern LB, DG Hyp und der Deutschen Hypothekenbank überlassen.
In Italien hat Massimilano Sarti Generaldirektor Damiano De Crescenzo von der Privathotel-Gruppe Planetaria interviewt, die in Eigeninitiative heraus dabei ist, mit befreundeten Hoteliers ein Netzwerk zu knüpfen. Ein unkonventioneller Ansatz.
In den letzten Monaten haben wir viel über China geschrieben, heute sprechen wir über Indien. "Ist Indien das nächste China?" fragt Macy Marvel und belegt das Potential und die Herausforderungen dieses fragmentierten Hotel-Marktes mit Zahlen und Fakten – auch im Vergleich zu China und im Vergleich der nationalen und internationalen Ketten miteinander.
Die ersten zwei Aloft Hotels ermöglichen jetzt ein Zimmer-Erlebnis per Sprachsteuerung; in Innsbruck regt sich die Branche über einen möglichen neuen Player namens Motel One auf; Thomas Cook lagert über 3.000 Hotel-Verträge aus.
Bei den Bilanzen, den Personalien und im News-Mix werden Sie heute auch noch einzelne Meldungen der letzten drei Wochen finden, die Sie vielleicht schon registriert haben. Auf diese Weise aber halten wir einfach unser Archiv aktuell.
Last but not least zu unserem eigenen "heissen Herbst": In 39 Tagen startet die Expo Real München. Unser Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" wird mit dem neuen Rekord von 30 Co-Ausstellern erneut zu einem superstarken Magneten in der Halle C2 werden. Alle Namen und Infos finden Sie heute auf unserer Seite 1!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
nachdem halb Europa in diesen Wochen Sommerferien hat, ist auch unsere heutige Ausgabe etwas leisure-lastig. So spüren wir einen Aufwind bei den Resorts in Deutschland – einem Ferienland, das wahrlich keine verlässliche Sonnenquelle ist, trotzdem aber neue Konzepte und Marken, neue Betreiber und auch mutigere Finanzierer ans Licht spült. Kritisch hinterfragende Banken treiben auch hier die Hoteliers zu mehr Professionalität. "So gut war die Finanzierungssituation für Ferienhotels noch nie", sagt z.B. Jürnjakob Reisigl von der kleinen, expansiven Gruppe Explorer Hotels.
Beim Club Aldiana lässt sich ein Aufwind nur erraten. Die beiden Geschäftsführer Phillip Schmidt und Max-Peter Droll haben brav unsere Basisfragen beantwortet, über Zahlen, Ideen, Investments oder Resort-Entwicklungen hüllen sie sich jedoch in Schweigen. Vielleicht sind daran ja auch nur die neuen Investoren schuld. Vertrauen in das Unternehmen schürt das Verhalten jedenfalls nicht.
Eine Zielgruppe, die alle gerne hätten, sind chinesische Millennials. Doch wie fängt man sie ein? Ganz einfach: mit Video-Blogs auf Social Media-Kanälen, in denen sich diese Gruppe der reisesüchtigen FITs tummelt. Der Marketing-Profi Welf Ebeling hat mit einer chinesischen Star-Reisebloggerin eine Firma gegründet und berichtet heute, wie man diese Smartphone-Generation virtuell abholt.
Marriott-CEO Arne Sorenson kommentierte vorletzte Woche nicht nur die schwächeren Ergebnisse des 2. Quartals gegenüber Medien und Stakeholdern, sondern äusserte sich u.a. auch noch zu Starwood und dem inzwischen stark wachsenden Loyality-Programm. Diese Woche legten auch noch Belmond, Design Hotels, Choice, Hyatt, IHG, NH und Meliá ihre Ergebnisse vor.
In Deutschland keimten diese Woche Gerüchte auf, das Airbnb-Konkurrent Wimdu kurz vor dem Aus steht. Das würde Airbnb endgültig das Feld überlassen. Ansonsten geht die Konsolidierung auch im touristischen Reiseverkehr weiter: Flixbus hat Postbus gekauft und avanciert damit zum Monopolisten.
Die Sommer-Saison in Spanien wird gigantisch gut, aber die Experten wissen, dass sie sich die aktuelle hohe Nachfrage nur von den Mittelmeer-Ländern in Turbulenzen "geliehen" haben. Mehr fürchten die spanischen Inseln das Ausbleiben der Briten nach dem Brexit.
Wir verabschieden uns mit dieser Ausgabe, wie immer um diese Zeit, in unsere eigenen Sommerferien! Ich habe übrigens ein Malbuch für Erwachsene im Reisegepäck – das liegt voll im Trend…
Die nächste Ausgabe erscheint am Freitag, 26. August 2016. Das Büro ist wieder ab 22. August besetzt.
Liebe Insider,
binnen sechs Jahren von 12 Hotels und 560 Zimmern auf 84 Hotels mit 8.000 Zimmern. Diesen Mega-Sprung schaffte die deutsche Novum Group Hotels. CEO David Etmenan rechnet heute vor, wie das Familien-Unternehmen das bislang organisatorisch und finanziell geschafft hat. An der Seite grosser institutioneller Partner wie auch internationaler Franchisegeber möchte die Gruppe nun in Deutschland und Europa noch gezielter und noch schneller vorankommen. Novum ist auf dem Weg in die Top 3 der deutschen Hotellerie.
Deutschland als Expansions-Basis hat auch die chinesische New Century Gruppe entdeckt. In Offenbach bei Frankfurt eröffnete das privatgeführte Unternehmen mit über 200 Hotels und 50.000 Zimmern sein erstes Hotel ausserhalb Chinas. Ein geschmackvolles Haus, wie Susanne Stauss berichtet. Sie hatte am Rande der offiziellen Eröffnung auch Gelegenheit, dem Gründer Miaolin Chen Fragen zu stellen. Und was will er wohl? Weiter wachsen, auch in Europa.
Weil Angebot wie Nachfrage weiter wachsen, lockt der polnische Markt nun auch immer mehr internationale Investoren und natürlich Betreiber an. Diekritischen Polen lernen ebenso schnell und beginnen nun auch schon abzuwägen, was Sinn macht und was wieviel kosten darf. Eine gute Entwicklung, finde ich. Die 3. Konferenz "Spotlight Hotel Investment Polen" lieferte dazu Stoff für einen weiteren zusammenfassenden Artikel heute wie auch der zahlenlastigere Markt-Schnappschuss, diese Woche aktuell publiziert von Christie & Co.
Aus den Meldungen: Das Emirat Ras Al Khaimah tourt derzeit durch seine Quellmärkte, um seine diversifizierte Tourismus-Strategie zu promoten. Die Chinesen möchten weiterhin viel Geld auf Reisen ausgeben. In Österreich muss die Regierung nach einem EuGH-Urteil nun Energieabgaben an Hotels zurückzahlen. Booking.com, Expedia und HRS beherrschen die Hotel-Distribution – eigentlich nichts Neues, aber erschreckend inform der neuesten Hotrec-Zahlen.
In Nizza hat die jüngste Terror-Attacke die Hotellerie in eine heftige Krise gestürzt – dazu die ersten drastischen Zahlen. Die Saison ist wohl gelaufen, so ein entsetzter Kommentar.
Der Putsch in der Türkei vergangene Woche, gefolgt vom Ausrufen des Ausnahmezustands vorgestern abend, hat mich veranlasst, lange mit Türkei-erfahrenen Hotel-Experten in Istanbul zu sprechen. Die Situation ist derzeit noch extrem unübersichtlich. Nur eines steht bereits fest: Der Tourismus liegt überall brach, auf nicht absehbare Zeit, und vermutlich werden die vielen kleinen Zulieferer in Familienhand als erstes zerbrechen. Weil es momentan aber mehr Emotionen als Fakten und zu viele Spekulationen gibt, habe ich beschlossen, mit einer Berichterstattung über die Türkei noch zu warten. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
vor genau einer Woche erschütterte ein Amoklauf München. Über 8,5 Stunden hinweg, bis tief in die Nacht, herrschte in der Stadt eine unsichere, angespannte Lage. Ohne diesen schrecklichen Abend noch weiter emotionalisieren zu wollen, haben wir Münchner Hoteliers gefragt, wie sie nüchtern reagiert haben. Es berichten: das Kempinski Vier Jahreszeiten, Cocoon/Buddy Hotels, Rocco Forte, AccorHotels und Starwood. Die Rolle der Social Media in dieser Gefahrenlage und auch die Initiative "Open Doors" sehen einige kritisch.
Beim Apartment Summit in London gab es motivierende Markt-Zahlen für Serviced Apartments: In Grossbritannien und Deutschland z.B. überholen sie mit ihrer Perfomance die klassischen Hotels um Längen. Kein Wunder, dass bei diesem Event auch schon wieder das nächste neue Nischen-Konzept vorgestellt wurde: Locke.
Der Run auf Märkte und Nischen hält an. Immobilien-Developer sind – je nach Markt – ziemlich ausser Atem momentan. Anwälte u.U. auch, denn nach dem Kauf kommen die Fragen, vor allem von ausländischen Investoren. Deshalb macht die Münchner Kanzlei Arnecke Sibeth heute auf die rechtlichen Risiken beim Erwerb von Bestandsimmobilien in der deutschen Hotellerie aufmerksam.
Wenn es um Nachhaltigkeit und Zertifizierung geht, ist ebenfalls Zusammenarbeit gefragt. Frank Oettinger, Referent und Vice President Operations & Franchise, H-Hotels, zeigte bei dem Tagesseminar "Green Hotels" von hotelbau und hospitalityInside im Juni auf, was umweltschonendes Vorgehen ganz konkret im Hotel-Alltag bedeutet. Diesen Artikel finden alle User/Leser auf unserer Seite 1, als kleine Motivation unter dem Motto "Zur Nachahmung empfohlen".
AccorHotels möchte schon wieder in Luxus investieren: Dieses Mal will CEO Sébastien Bazin 150 Millionen Euro für einen Concierge-Service ausgeben. Firmen sammeln macht ihm offenbar Spass, zu welchem Bild aber fügt sich dieses Puzzle zusammen? Er wird es uns sicherlich mal erklären.
AccorHotels, Hilton, Marriott, Starwood und Rezidor haben diese Woche ihres Halbjahres-Zahlen vorgelegt – mit gemischten Ergebnissen. Bei AccorHotels sanken durch die Übernahmen übrigens EBITDA und EBIT. Dieses und weitere bunte News in unserer Ausgabe heute! Lesen Sie selbst.
Neue Ära
Liebe Insider,
AccorHotels wünscht sich nur noch Power-Partner. Soviel wurde klar in der Aktionärsversammlung in Paris diese Woche, in der auch die Übernahme von Fairmont Raffles International mit 98% Zustimmung legalisiert wurde. In Sébastien Bazins Präsentation und im Frage-Antwort-Spiel mit den Anlegern klang an, wohin die Kette künftig will: lieber mit den Chinesen als ohne sie wachsen und das Investment-Vehikel HotelInvest soll sich nun auch für externe Kapitalgeber öffnen: Mit ihrem Geld will man nicht mehr allein Immobilien kaufen, sondern ggf. auch noch Zukäufe finanzieren. Der Auftakt zu einer neuen Accor-Ära.
Eine neue Ära eröffnet sich auch dem Iran. Sarah Douag sprach mit dem Iraner Nima Davoodzadeh, Meliá Hotels' Senior Vice President Development, mit Rotana-CEO Omer Kaddouri, der die ersten vier Projekte bereits konkretisiert hat und eine Hospitality-Schule bauen will, sowie mit Christophe Landais von AccorHotels. Scott Antel, der Hotel-Experte bei der Kanzlei Berwin Leighton Paisner in Dubai, erläutert, weshalb der Iran ein "sicherer Hafen" für Investments sein wird – und weshalb die Iraner sich strategisch besser aufstellen als die Russen.
Gut aufgestellt hat sich auch die junge Lean Luxury-Marke Ruby Hotels. CEO Michael Struck kündigt drei neue Hotels mit drei renommierten institutionellen Investoren an drei tollen Standorten in Hamburg, Düsseldorf und Wien an. Die Finanzpartner loben das Lifestyle-Modell für seine Flexibilität im Ausbau und für seinen niedrigen Breakeven.
Mit einer neuen Variante in der Kombination von Hotel und Apartment wagen sich die französisch-israelischen Sweet Inn in den Markt. Sie mieten Wohnungen und richten selbst ein. Airbnb & Co. sehen sie nicht als Konkurrenz. Massimiliano Sarti im Interview mit Boaz Beeri, Director of Business Development Europe.
Aus den News: Airbnb dockt sich erstmals bei der Travel Management Company American Express an, und Carlson Wagonlit ermuntert durch seine Markt-Analyse Firmen, sich auf die künftige Verhandlungsmacht von Marriott-Starwood nach der Fusion einzustellen. Der deutsche Hotel-Immobilien-Markt scheint inzwischen leergefegt zu sein. Österreich verbietet die Paritätsklausel der OTAs jetzt per Gesetz. Die Fussball-EM hat den meisten Destinationen ausser Paris doch noch viele Gäste gebracht. Und eine neue CEO-Umfrage beschreibt, wie jene Top-Manager aussehen müssen, die in diesen Zeiten überleben wollen. Sébastien Bazin ist dabei übrigens als positives Beispiel genannt. Siehe oben.
Eine wahrlich internationale Ausgabe heute mit absolut spannenden Themen! Viel Spass beim Lesen! – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
es lohnt sich immer wieder, zweimal hinzuschauen. In der Trefferliste von Suchmaschinen wird nicht immer das Hotel gebucht, das oben steht, sondern das mit den besten Bewertungen. Wichtiger ist für das Hotel deshalb, dass seine Bewertungsquote stimmt. Denn dieser "Score" steuert eine mögliche Preiserhöhung. TrustYou-CEO Benjamin Jost erklärt, weshalb Hoteliers jede Menge Gäste-Feedback einsammeln sollten und warum es sich lohnt, das Badezimmer blitzblank zu putzen.
Immobilien galten zumindest in Deutschland bisher immer als Schutz vor Inflation. Das stimmt heute aber so nicht mehr. Deshalb räumt Beatrix Boutonnet mit dem Mythos des "Betongolds" auf - selbst wenn Hotel-Assets derzeit sehr begehrt sind.
Ich lese immer gerne Strategien von Hotelgruppen. Die von Allegroitalia in Italien klingt aber ein wenig verwirrend: Wenige Hotels verteilen sich auf mehrere Sterne und Typen. Ob das die Chinesen merken? Ein Haus gibt es schon in China.
Der Brexit wird uns in der nächsten Zeit verfolgen, mal in grossen oder kleinen Meldungen. Heute: Will ein britisches Unternehmen künftig einen Mitarbeiter aus Europa anheuern, würde das allein im Recruiting schon über 3.800 Euro kosten. So sehen Alpträume aus.
Im autoverliebten Italien will sich der bekannte Automobil-Stylist Bertone nun auch in der Hotellerie engagieren. Bei einer Londoner Gruppe können die Gäste - als Novum - schon ihr Zimmer aussuchen, bevor sie es buchen. Accor hat gerade wieder ein neues Service-Tool ins Leben gerufen, das den gesamten Content über ein Hotel im Internet bündelt. Starwood Hotels haben für ihre SPG-Mitglieder ihren schlüssellosen Checkin weiter verfeinert und auf mehr Marken ausgedehnt. Viel Spass beim Surfen in der bewegten Hotel-Welt! – Das vollständige Editorial…