Editorial

Editorial

Getrieben von Erfolg, erschüttert vom Terror
29.7.2016

Liebe Insider,
binnen sechs Jahren von 12 Hotels und 560 Zimmern auf 84 Hotels mit 8.000 Zimmern. Diesen Mega-Sprung schaffte die deutsche Novum Group Hotels. CEO David Etmenan rechnet heute vor, wie das Familien-Unternehmen das bislang organisatorisch und finanziell geschafft hat. An der Seite grosser institutioneller Partner wie auch internationaler Franchisegeber möchte die Gruppe nun in Deutschland und Europa noch gezielter und noch schneller vorankommen. Novum ist auf dem Weg in die Top 3 der deutschen Hotellerie.
Deutschland als Expansions-Basis hat auch die chinesische New Century Gruppe entdeckt. In Offenbach bei Frankfurt eröffnete das privatgeführte Unternehmen mit über 200 Hotels und 50.000 Zimmern sein erstes Hotel ausserhalb Chinas. Ein geschmackvolles Haus, wie Susanne Stauss berichtet. Sie hatte am Rande der offiziellen Eröffnung auch Gelegenheit, dem Gründer Miaolin Chen Fragen zu stellen. Und was will er wohl? Weiter wachsen, auch in Europa.
Weil Angebot wie Nachfrage weiter wachsen, lockt der polnische Markt nun auch immer mehr internationale Investoren und natürlich Betreiber an. Diekritischen Polen lernen ebenso schnell und beginnen nun auch schon abzuwägen, was Sinn macht und was wieviel kosten darf. Eine gute Entwicklung, finde ich. Die 3. Konferenz "Spotlight Hotel Investment Polen" lieferte dazu Stoff für einen weiteren zusammenfassenden Artikel heute wie auch der zahlenlastigere Markt-Schnappschuss, diese Woche aktuell publiziert von Christie & Co.
Aus den Meldungen: Das Emirat Ras Al Khaimah tourt derzeit durch seine Quellmärkte, um seine diversifizierte Tourismus-Strategie zu promoten. Die Chinesen möchten weiterhin viel Geld auf Reisen ausgeben. In Österreich muss die Regierung nach einem EuGH-Urteil nun Energieabgaben an Hotels zurückzahlen. Booking.com, Expedia und HRS beherrschen die Hotel-Distribution – eigentlich nichts Neues, aber erschreckend inform der neuesten Hotrec-Zahlen.
In Nizza hat die jüngste Terror-Attacke die Hotellerie in eine heftige Krise gestürzt – dazu die ersten drastischen Zahlen. Die Saison ist wohl gelaufen, so ein entsetzter Kommentar.
Der Putsch in der Türkei vergangene Woche, gefolgt vom Ausrufen des Ausnahmezustands vorgestern abend, hat mich veranlasst, lange mit Türkei-erfahrenen Hotel-Experten in Istanbul zu sprechen. Die Situation ist derzeit noch extrem unübersichtlich. Nur eines steht bereits fest: Der Tourismus liegt überall brach, auf nicht absehbare Zeit, und vermutlich werden die vielen kleinen Zulieferer in Familienhand als erstes zerbrechen. Weil es momentan aber mehr Emotionen als Fakten und zu viele Spekulationen gibt, habe ich beschlossen, mit einer Berichterstattung über die Türkei noch zu warten. – Das vollständige Editorial…

 

Amoklauf und Immobilien-Run
21.7.2016

Liebe Insider,
vor genau einer Woche erschütterte ein Amoklauf München. Über 8,5 Stunden hinweg, bis tief in die Nacht, herrschte in der Stadt eine unsichere, angespannte Lage. Ohne diesen schrecklichen Abend noch weiter emotionalisieren zu wollen, haben wir Münchner Hoteliers gefragt, wie sie nüchtern reagiert haben. Es berichten: das Kempinski Vier Jahreszeiten, Cocoon/Buddy Hotels, Rocco Forte, AccorHotels und Starwood. Die Rolle der Social Media in dieser Gefahrenlage und auch die Initiative "Open Doors" sehen einige kritisch.
Beim Apartment Summit in London gab es motivierende Markt-Zahlen für Serviced Apartments: In Grossbritannien und Deutschland z.B. überholen sie mit ihrer Perfomance die klassischen Hotels um Längen. Kein Wunder, dass bei diesem Event auch schon wieder das nächste neue Nischen-Konzept vorgestellt wurde: Locke.
Der Run auf Märkte und Nischen hält an. Immobilien-Developer sind – je nach Markt – ziemlich ausser Atem momentan. Anwälte u.U. auch, denn nach dem Kauf kommen die Fragen, vor allem von ausländischen Investoren. Deshalb macht die Münchner Kanzlei Arnecke Sibeth heute auf die rechtlichen Risiken beim Erwerb von Bestandsimmobilien in der deutschen Hotellerie aufmerksam.
Wenn es um Nachhaltigkeit und Zertifizierung geht, ist ebenfalls Zusammenarbeit gefragt. Frank Oettinger, Referent und Vice President Operations & Franchise, H-Hotels, zeigte bei dem Tagesseminar "Green Hotels" von hotelbau und hospitalityInside im Juni auf, was umweltschonendes Vorgehen ganz konkret im Hotel-Alltag bedeutet. Diesen Artikel finden alle User/Leser auf unserer Seite 1, als kleine Motivation unter dem Motto "Zur Nachahmung empfohlen".
AccorHotels möchte schon wieder in Luxus investieren: Dieses Mal will CEO Sébastien Bazin 150 Millionen Euro für einen Concierge-Service ausgeben. Firmen sammeln macht ihm offenbar Spass, zu welchem Bild aber fügt sich dieses Puzzle zusammen? Er wird es uns sicherlich mal erklären.
AccorHotels, Hilton, Marriott, Starwood und Rezidor haben diese Woche ihres Halbjahres-Zahlen vorgelegt – mit gemischten Ergebnissen. Bei AccorHotels sanken durch die Übernahmen übrigens EBITDA und EBIT. Dieses und weitere bunte News in unserer Ausgabe heute! Lesen Sie selbst.

Neue Ära
14.7.2016

Liebe Insider,
AccorHotels wünscht sich nur noch Power-Partner. Soviel wurde klar in der Aktionärsversammlung in Paris diese Woche, in der auch die Übernahme von Fairmont Raffles International mit 98% Zustimmung legalisiert wurde. In Sébastien Bazins Präsentation und im Frage-Antwort-Spiel mit den Anlegern klang an, wohin die Kette künftig will: lieber mit den Chinesen als ohne sie wachsen und das Investment-Vehikel HotelInvest soll sich nun auch für externe Kapitalgeber öffnen: Mit ihrem Geld will man nicht mehr allein Immobilien kaufen, sondern ggf. auch noch Zukäufe finanzieren. Der Auftakt zu einer neuen Accor-Ära.
Eine neue Ära eröffnet sich auch dem Iran. Sarah Douag sprach mit dem Iraner Nima Davoodzadeh, Meliá Hotels' Senior Vice President Development, mit Rotana-CEO Omer Kaddouri, der die ersten vier Projekte bereits konkretisiert hat und eine Hospitality-Schule bauen will, sowie mit Christophe Landais von AccorHotels. Scott Antel, der Hotel-Experte bei der Kanzlei Berwin Leighton Paisner in Dubai, erläutert, weshalb der Iran ein "sicherer Hafen" für Investments sein wird – und weshalb die Iraner sich strategisch besser aufstellen als die Russen.
Gut aufgestellt hat sich auch die junge Lean Luxury-Marke Ruby Hotels. CEO Michael Struck kündigt drei neue Hotels mit drei renommierten institutionellen Investoren an drei tollen Standorten in Hamburg, Düsseldorf und Wien an. Die Finanzpartner loben das Lifestyle-Modell für seine Flexibilität im Ausbau und für seinen niedrigen Breakeven.
Mit einer neuen Variante in der Kombination von Hotel und Apartment wagen sich die französisch-israelischen Sweet Inn in den Markt. Sie mieten Wohnungen und richten selbst ein. Airbnb & Co. sehen sie nicht als Konkurrenz. Massimiliano Sarti im Interview mit Boaz Beeri, Director of Business Development Europe.
Aus den News: Airbnb dockt sich erstmals bei der Travel Management Company American Express an, und Carlson Wagonlit ermuntert durch seine Markt-Analyse Firmen, sich auf die künftige Verhandlungsmacht von Marriott-Starwood nach der Fusion einzustellen. Der deutsche Hotel-Immobilien-Markt scheint inzwischen leergefegt zu sein. Österreich verbietet die Paritätsklausel der OTAs jetzt per Gesetz. Die Fussball-EM hat den meisten Destinationen ausser Paris doch noch viele Gäste gebracht. Und eine neue CEO-Umfrage beschreibt, wie jene Top-Manager aussehen müssen, die in diesen Zeiten überleben wollen. Sébastien Bazin ist dabei übrigens als positives Beispiel genannt. Siehe oben.
Eine wahrlich internationale Ausgabe heute mit absolut spannenden Themen! Viel Spass beim Lesen! – Das vollständige Editorial…

Auf den zweiten Blick
7.7.2016

Liebe Insider,
es lohnt sich immer wieder, zweimal hinzuschauen. In der Trefferliste von Suchmaschinen wird nicht immer das Hotel gebucht, das oben steht, sondern das mit den besten Bewertungen. Wichtiger ist für das Hotel deshalb, dass seine Bewertungsquote stimmt. Denn dieser "Score" steuert eine mögliche Preiserhöhung. TrustYou-CEO Benjamin Jost erklärt, weshalb Hoteliers jede Menge Gäste-Feedback einsammeln sollten und warum es sich lohnt, das Badezimmer blitzblank zu putzen.
Immobilien galten zumindest in Deutschland bisher immer als Schutz vor Inflation. Das stimmt heute aber so nicht mehr. Deshalb räumt Beatrix Boutonnet mit dem Mythos des "Betongolds" auf - selbst wenn Hotel-Assets derzeit sehr begehrt sind.
Ich lese immer gerne Strategien von Hotelgruppen. Die von Allegroitalia in Italien klingt aber ein wenig verwirrend: Wenige Hotels verteilen sich auf mehrere Sterne und Typen. Ob das die Chinesen merken? Ein Haus gibt es schon in China.
Der Brexit wird uns in der nächsten Zeit verfolgen, mal in grossen oder kleinen Meldungen. Heute: Will ein britisches Unternehmen künftig einen Mitarbeiter aus Europa anheuern, würde das allein im Recruiting schon über 3.800 Euro kosten. So sehen Alpträume aus.
Im autoverliebten Italien will sich der bekannte Automobil-Stylist Bertone nun auch in der Hotellerie engagieren. Bei einer Londoner Gruppe können die Gäste - als Novum - schon ihr Zimmer aussuchen, bevor sie es buchen. Accor hat gerade wieder ein neues Service-Tool ins Leben gerufen, das den gesamten Content über ein Hotel im Internet bündelt. Starwood Hotels haben für ihre SPG-Mitglieder ihren schlüssellosen Checkin weiter verfeinert und auf mehr Marken ausgedehnt. Viel Spass beim Surfen in der bewegten Hotel-Welt! – Das vollständige Editorial…

BREXIT-Wellen und neue Wege
30.6.2016

Liebe Insider,
das Glas ist entweder halb voll oder halb leer. Je nachdem, mit wem man über den BREXIT spricht, überwiegt Optimismus oder Pessimismus. In Hotellerie und Tourismus ist es nicht anders, wie die Reaktionen, die wir bei Immobilien-, Hotel- und Touristik-Experten in und ausserhalb Grossbritanniens eingeholt haben. Und selbst in London, wo diese Woche – passenderweise, aber zeitlich zufällig – die British Hospitality Association tagte, wird vieles nicht so dramatisch gesehen.
Die wichtigsten "W"-Fragen aber – wann und wie – bleiben wie drohende Unwetter-Wolken in der Luft hängen: Wie stark ist der Finanzplatz London gefährdet, wie schnell gehen ausländische Investoren jetzt auf Immobilien-Schnäppchenjagd, wie wenige/viele Touristen kommen oder kommen nicht? Und vor allem: Wo nimmt die britische Hotellerie künftig noch ihre Arbeitskräfte her? In diesem Punkt pocht die BHA auf den künftigen Regierungstisch und verlangt Mitsprache bei künftigen Gesetzen – "damit es keinen Unsinn gibt", sagt BHA-Chairman Nick Varney.
Auch ohne Glaskugel lässt sich sagen: Grossbritannien stehen ein paar harte Jahre bevor, denn das Vertrauen im Markt ist weg. Die Währung unserer Zeit ist eben nicht mehr der Dollar, das Pfund oder der Euro – sondern Glaubwürdigkeit. Aus ihr heraus generieren sich Stabilität und Sicherheit. In London sprechen Sarkastiker vom geschrumpften Königreich bereits als "Little England" oder als "Greater Guernsey".
Wir leben in bewegten Zeiten. Dauerbrenner Airbnb stösst in immer mehr Ländern und Städten auf harte Fronten: Gesetze, Strafen und Klagen. Jetzt zieht die P2P-Plattform in San Francisco sogar selbst vor Gericht, weil die Stadt die Hosts zur Anmeldung zwingen will.
In Polen ist der Markt für Hotels auf jeden Fall noch gross genug, wie die 3. Hotel-Konferenz "Spotlight Hotel Investment" in Warschau zeigte. Polen bleibt der Motor von CEE, aber die übrigen Länder ziehen kräftig nach – wie u.a. Lukas Hochedlinger von Christie & Co aufzeigt.
Nicht um Wohnungen, sondern um Residences und Serviced Apartments ging es letzten Freitag in unserem "Freitagshappen"; diese kleine, exklusive Salon-Runde veranstalten wir einmal pro Jahr zusammen mit dem Nassauer Hof in Wiesbaden. Wir geben Ihnen einen kleinen Einblick in die Inhalte, verraten aber nicht alles, weil es als informeller Austausch gedacht ist.
Dieses und weitere bunte Meldungen in unserer heutigen Ausgabe… - Das vollständige Editorial…

Bescheidenheit contra Scharmützel
23.6.2016

Liebe Insider,
da sass ich am Dienstag in München mit dem CEO der drittgrössten spanischen Hotelgruppe Barceló zusammen, und Raúl Gonzaléz sprach bescheiden, aber optimistisch über die neue Marken-Strategie und den neuen 500 Millionen schweren REIT, der jetzt eine schnelle Expansion erlaubt. Und so ganz nebenbei erwähnte er, dass man heute so gut aufgestellt sei, weil man jahrelang seit der Krise 2008 konsequent Schulden abgebaut und in die Häuser investiert habe.
Das hat Spaniens zweitgrösster Player, NH Hotels, auch versucht, aber offenbar nicht genug oder zumindest nicht zum spürbaren Wohl seiner hungrigen Aktionäre. Die Vertreter von 70% der Aktien jedenfalls haben in Madrid überraschend und hart durchgegriffen: Sie wählten den NH-CEO Federico González Tejera einfach nicht wieder und warfen gleichzeitig NHs grössten Einzelaktionär – die chinesische Gruppe HNA mit 29,9% - aus dem Aufsichtsrat. Hatte HNA 2013 NH nicht vor der Insolvenz gerettet? Ja. Und hat Federico einen schlechten Job gemacht? Ich meine nein. Da regiert wohl gerade das heisse spanische Blut, und die kühlen Chinesen dürften jetzt zumindest rot sehen. Sie haben gerade ihr Gesicht verloren.
Aus der Konsolidierungswelle in der Branche wird so langsam ein Blutrausch. Inzwischen mischen sich die Karten unter den Kandidaten für Fusionen fast monatlich neu. Plateno Hotels, Teil des gigantischen Jin Jiang-Konglomerats, jedenfalls dürfte schmunzeln: Diese Chinesen agieren diskret im Hintergrund – und verkünden dann fast unbemerkt, dass sie mit Barceló in den nächsten Jahren 100 Häuser in Asien betreiben werden.
Laute Proteste gab es in Berlin, beim ZIA-Tag der Immobilienwirtschaft: Urplötzlich artikulierten 300 Demonstranten ihren Unmut über den Umgang mit Wohnraum in der Branche. Beatrix Boutonnet war dabei und meint: Die Lage im Wohnungs(immobilien)markt ist in der Tat angespannt. Auch deshalb waren vermutlich so viele Promis und Teilnehmer wie noch nie zuvor bei diesem Branchentreff.
Steigenberger zieht es per Joint Venture jetzt strategisch nach Indien, auch TUI Hotels will mit seinen Marken nach Asien. In Österreich drängen die Branchen-Lobbyisten auf geringere Arbeitskosten und weniger Steuern. Und die Hotels der Oetker Collection zeigen fürs letzte Jahr eine gemischte Bilanz.
Wenn ich auf unsere Berichterstattung in diesem ersten Halbjahr zurückblicke, kann ich nur sagen: So aufgewühlt war die internationale Hospitality-Branche schon sehr lange nicht mehr. Aggressivität und Rigorosität lassen gnadenlos kompetente Köpfe rollen, Shareholder pokern wie Skatbrüder und die Übrigen werden nicht gefragt.
Heute morgen zeichnet sich ein anderer Umbruch ab, der auch für den Tourismus heftige Folgen haben wird: der Brexit. Verfolgen Sie die Nachrichten! – Das vollständige Editorial…

Deprimierend, drohend, motivierend
16.6.2016

Liebe Insider,
die ersten Branchen-Zahlen aus Paris besagen, dass die Hotellerie trotz Fussball-EM momentan fallende Belegungen meldet. Frankreich hat es nicht leicht.
Partner des chinesischen Konglomerats HNA dürften es auch nicht leicht haben, wenn dieser häufiger so heftig reagiert wie diese Woche: Das Unternehmen stellte per Pressemitteilung klar, dass man keinerlei Diskussionen mit AccorHotels über eine Beteiligung führe. Um Spekulationen dieser Art künftig zu unterbinden, endet das Papier mit dieser Drohung: "HNA Hospitality Group reserves the rights to pursue any legal rights available should any individual or company discuss project acquisition in the name of HNA Hospitality Group without authorization." Aus Medien-Sicht könnte das mit der europäisch-chinesischen Freundschaft noch etwas dauern…
China lässt, en gros gesprochen, trotzdem nicht locker. Zu gross ist der Appetit auf europäisches Knowhow und die kaufkräftige Klientel in Europa. Zwei Asien-Expertinnen von DLA Piper Hongkong und CBRE London erläutern heute Akteure der derzeitigen Fusions- und Übernahmewelle im Tourismus. Versicherungen, Staatsfonds, Hotelbetreiber und Bergbau-Firmen haben bereits stattliche Milliarden-Beträge für den Markt-Eintritt in Europa ausgegeben und werden es auch weiter tun.
Der "Fonds-Summit" in Berlin zeigte die aktuellen Probleme der Publikumsfonds, stiess mit dem Start seiner neuen Fonds-Online-Plattform aber auch neue Türen auf. Die gebeutelte Branche schöpft wieder Hoffnung.
Hoffnung auf mehr und vor allem die passenden Mitarbeiter schöpfen Hotelgruppen aus neuen Recruiting-Methoden: Lindner, Vienna House und Derag Livinghotels haben Casting und andere Interview-Formen ausprobiert und sind happy. Uwe Kanning hingegen, Professor für Wirtschaftspsychologie, hält von solchen Praktiken nicht viel.
Aus der Welt der Distribution: Die Österreicher werden die Bestpreis-Klausel von Booking.com und anderen nächstes Jahr per Gesetz kippen; die Geschäftsreise-Analysten in Deutschland sehen das Ende der reisefreudigen Zeiten nahen. Die Romantik-Hotels machen es wie die Ketten: Die Kooperation hat sich mit den gleichgesinnten Châteaux-Hotels aus Frankreich zwecks gegenseitiger Vermarktung verbündet.
Die Derag Livinghotels stellen eine neue, unabhängige Marke vor: Soulmade – Hotels aus Holz, mit viel Wärme und Seele. Und die Einkaufsgesellschaft Progros wandelt sich immer stärker zum Allround-Partner für die Hotellerie.
Last but not least hat HospitalityInside selbst Gutes zu berichten: Bis jetzt haben sich für unseren Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" an der kommenden Expo Real München 28 Unternehmen angemeldet, darunter neun neue! Ein Update zu Aktivitäten, Terminen und Beteiligungsmöglichkeiten auf Europas grösster Immobilien- und Investment-Messe im Oktober auf unserer Seite 1. - Das volle Editorial...

Aufwind und Gegenwind
9.6.2016

Liebe Insider,
allen politischen Fragwürdigkeiten zum Trotz wird eine UBM sich im wirtschaftlich aufstrebenden Polen weiter engagieren. In Danzig stellte der Projektentwickler und Investor aus Wien letzte Woche das neueste Holiday Inn-Projekt auf der Speicherinsel mitten in der malerischen Altstadt vor. Und offenbarte "UBMhotels": die neue Management-Gesellschaft. Sie nimmt künftig selbst die Operations in die Hand und hält sogar Ausschau nach Hotels von "Dritten". COO Martin Loecker und Kollegen erläutern.
Das war eine gute Einstimmung für meine bevorstehende Reise nach Warschau zur Konferenz "Spotlight Hotel Investment Polen" am Montag, wo man sicherlich auch noch Details über die Entwicklung in CEE hören wird. Wir werden berichten.
Auch Portugal kehrt zurück auf die Landkarte des gehobenen Interesses. Macy Marvel hat den aktuellen Hotel-Markt zusammengefasst, samt nationalen und internationalen Playern. Die Kennzahlen zeigen alle nach oben, vor allem in Lissabon.
Chinas Antwort auf Airbnb heisst Tujia. Ein Ferienwohnungsvermittler, der gestützt wird vom Staat, aber auch von extrem kapitalstarken Firmen wie Asiens grösstem Immobilien-Imperium Capitaland. Airbnb selbst setzte auch schon den Fuss nach China, stösst dort aber auf Herausforderungen. Sarah Douag meint, Tujia sei eine Art virtuelle chinesische Mauer.
Wird der Start zur Fussball-EM in Paris heute der Kick-Off zu einem grossen Desaster? Es sieht ganz danach aus angesichts von Streiks, Überflutungen, Terror-Gefahr und frustrierten Franzosen. Auch der grosse "Hotel-Franzose", Accor, sieht sich derzeit von Chinas grösster Kette Jin Jiang herausgefordert: Sie wollen partout mehr Einfluss als Aktionäre; jetzt mischt sich sogar die französische Regierung ein.
Ketten-Gigant Wyndham startet derweil die Revitalisierung seiner 16 Marken – weil der Kunde anderes will. Die junge deutsche Ferienhotel-Gruppe a-ja verkündete ihr erstes "a-ja City Resort" – und das ausgerechnet für Zürich und auch noch in einem Hochhaus. Dort vermittelt sie demnächst Urlaubsfeeling und Entertainment. Und das alles zum kleinen Preis.
Um Preise und Kosten geht es auch in zwei Wochen, am 22. Juni, bei unserem Tagesseminar "Green Hotels" mit den Kollegen von hotelbau. Lassen Sie sich diese praxisnahen Infos nicht entgehen. Auch Ihre Last Minute-Anmeldung wird noch angenommen. Alle Infos dazu auf unserer Seite 1.

Rot sehen und Gas geben
2.6.2016

Liebe Insider,
Griechenland verbinden wir alle nur noch mit Schuldenkrise und Flüchtlingsdrama. Ja, beides hat Auswirkungen auf den Tourismus dort. Massimiliano Sarti ging den Fakten nach und liefert Zahlen und Veränderungen. Vor allem Athen leidet. Doch selbst wenn die Touristenankünfte steigen, scheint die Sharing Economy die Gäste abzugreifen. Und selbst wenn die Belegung leicht steigt, fällt der ADR heftig. Nur die griechischen Inseln erzählen eine andere Geschichte. Für 2016 gehen die Erwartungen jetzt wieder allgemein hoch. Aber ist das realistisch?
In Brüssel habe ich letzte Woche rot gesehen: viel Rezidor RED-Rot. Vom Eingang bis in die Lobby und Zimmer. Doch der Marken-Alarm funktioniert. Investoren werden schon aufmerksam. Und das Konzept für die Millennials macht auf den zweiten Blick Sinn, auch wenn intern noch viel "training on the job" erforderlich ist. Das weltweite Pilotprojekt ist damit aber gesetzt, und Rezidor reiht sich in die Reihe der "limited lifestyle" Hotels ein.
Wie sieht die Zukunft von Rezidor aber aus – nach dem Kauf der Mutter Carlson durch die chinesische HNA-Gruppe? CEO Wolfgang Neumann kann sich noch nicht an Spekulationen beteiligen, während die Kollegen von NH Hotels einer Fusion von NH und Rezidor in Europa durchaus Gutes abgewinnen können. Und: Zeichnet sich in Europa jetzt ein Fight zwischen HNA und Jin Jiang ab?
Sarah Douag hat parallel zu diesem sich erklären lassen, wo NH Hotels mit seiner jetzt offiziell vorgestellten NH Collection hin will. Die Beispiele aus Benelux und Erläuterungen von Maarten Markus weisen den Weg. Er sagt: "Wir sind zurück im Rennen."
In einer Woche beginnt die Fussball-EM in Paris, aber die Preise schwanken selbst in den Austragungsorten stark. Auf die kleinen versteckten Schätze in CEE macht eine neue Studie aufmerksam. Die Union Investment Real Estate hat untersucht, wieviele investment-relevante Hotels es in Deutschland gibt. Dort steigen auf jeden Fall die Umsätze in der Branche weiter. Unruhe bei Four Seasons durch einen radikalen Personal-Umbau.
Gestern morgen war ich in Danzig live dabei, als Österreichs führender Developer UBM die Gründung seiner neuen Management-Gesellschaft "UBMhotels" bekannt gegeben hat: Sie wird nicht nur entwickeln, sondern auch künftig selbst betreiben. Ins Boot hat sich UBM-Vorstand Martin Löcker einen Bekannten geholt: ex-IHG-Manager Rolf Hübner. Mehr dazu nächste Woche!
Seit dieser Woche freut sich unser Team über eine weitere dynamische Frau an Bord: Karoline Giokas, unsere neue Redakteurin. Sie bringt bereits Hotel-Background von einem Fachmagazin in München mit. Gerne stelle ich Ihnen meine Kollegin auf den nächsten Events persönlich vor!
Haben Sie sich schon das "Green Hotels"-Event angesehen, dass wir zusammen mit hotelbau am 22. Juni in München initiieren? Schauen Sie auf unsere Seite 1 – der Countdown für die finalen Anmeldungen laufen. - Das vollständige Editorial...

Heimat, House, Retro: Zurück zu den Wurzeln
26.5.2016

Liebe Insider,
heute werden wir ein bisschen "Retro", schon ein wenig romantisch in der Sehnsucht nach dem Einfachen und Authentischen. Die Kooperation der Ringhotels, die Wandlung von Vienna International zu Vienna House, das Mutti-Konzept von Arcona Hotels, ein Genuss-Portal und eine Genuss-Region zeigen aus unterschiedlichster Motivation heraus, dass "Altmodisches" wieder hipp ist. Nennen Sie es "Zuhause" oder "Heimat" – Ihre Gäste spüren, ob Sie es mit neuen Konzepten ernst meinen.
Die heutigen Beispiele sind ein wunderbarer Beleg für die Besinnung auf das Wesentliche – für das wahre Gastgeben. Das neue Retro ist der alte Genuss! Trotzdem muss das Einfache, Authentische auch professionell umgesetzt sein. Vienna House spürt schon nach sechs Monaten, dass die Entscheidung "Zurück zu den Wurzeln" richtig war.
Perfekt passen dazu die Eindrücke von Macy Marvel über das Hotel Bellevue des Alpes in den Schweizer Bergen. Auf 2.070 Metern ist die Zeit stehen geblieben – mit Absicht! Seit 1840 hat die Familie über Generationen hinweg mit dem richtigen Bauchgefühl geschäftstüchtig gehandelt. Das ganze Hotel ist Retro. Und es kommt bis heute noch ohne Facebook-Freunde und Twitter aus. Das glaubt kein Millennial.
Was sagt uns das alles? Jedes Hotel, jede Hotelgruppe braucht ein unverwechselbares Profil, eine klare Positionierung. Die Realität sieht dann doch anders aus. In Österreich, dem Land der Ferienhotellerie, befindet sich die Mehrheit der kleinen und mittleren Unternehmen im Tourismus in der Verlustzone. Das hat eine aktuelle Studie ergeben. Null-Zinsen zahlt in der Branche niemand, das niedrige Eigenkapital hemmt, die steigenden Personalkosten belasten.
Wunsch und Wirklichkeit bleiben also zwei Paar Schuhe. Umso naiver wirkt das Vorhaben des neuen niederländischen Startups Bidroom, das mit Niedrig-Kommissionen den OTA-Giganten Paroli bieten will. Der deutsche OTA HRS erweitert hingegen sein Auslands-Engagement. Azubis stellen sich heute gerne Tests von Unternehmen, wenn damit der Schulnoten-Vergleich entfällt – eine neue grosse Studie gibt Arbeitgebern wertvolle Orientierung. Am jüngsten Interhotel-Deal sind übrigens auch die deutschen Event Hotels beteiligt. Und ein unabhängiges Forschungsinstitut publiziert erstmals Zahlen über den chinesischen Outbound-Tourismus. – Das vollständige Editorial…

{"host":"hospitalityinside.com","user-agent":"Mozilla/5.0 AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko; compatible; ClaudeBot/1.0; +claudebot@anthropic.com)","accept":"*/*","accept-encoding":"gzip, br, zstd, deflate","x-forwarded-for":"3.145.156.202","x-forwarded-host":"hospitalityinside.com","x-forwarded-port":"443","x-forwarded-proto":"https","x-forwarded-server":"17fef66d9534","x-real-ip":"3.145.156.202"}REACT_APP_OVERWRITE_FRONTEND_HOST:hospitalityinside.com &&& REACT_APP_GRAPHQL_ENDPOINT:http://app/api/v1