Editorial
Liebe Insider,
aktuelle Marktzahlen bescheinigen dem Serviced Apartment-Segment wirklich tolle Chancen, aber die begrifflichen Verwirrungen machen immer noch zu schaffen. Was ist Serviced Apartment, was Aparthotel, was Longstay? Nach dem Branchen-Summit in London im Juli versuchen wir heute Klarheit in den Mix der angelsächsisch-deutschen Definitionen zu bringen. Eine weitere Tabelle zeigt, wie stark die globalen Hotel-Ketten in das Segment einrücken.
In Österreich wagen sich ein Bauträger und zwei Immobilien-Unternehmen in den Markt und stellen mit den neuen Marken b(l)ackhome und Phil's Place neue Serviced Apartment-Varianten vor – teils preislich sehr ambitioniert.
Dass es am Ende des Tages nur um den Profit aus der Flächennutzung geht, wissen erfahrene Hotel-Profis wie die von Feuring exakt. Ihre eigene Datenbank hilft dem Projekt-Entwickler aus Mainz heute, Standorte und Verträge exakt zu kalkulieren. Feurig übernimmt in jüngerer Zeit aber auch mehr: z.B. das Asset Management und steigt neuerdings – vereinzelt – sogar als Pächter ein. Die beiden Geschäftsführer Bardo-M. Feuring und Matthias Lowin berichten.
Wie steht es um Uber und Airbnb als Unternehmen? Schliesslich gelten beide als die Überflieger der Sharing Economy. Nun, wirtschaftlich gesehen fliegen sie eher tief und melden aktuell Verluste.
Der Geist aber, den vor allem Airbnb gerufen hat, ist im Tourismus spürbar, z.B. auch in Österreich, wo in der – hervorragenden – Sommer-Saison Ferienwohnungen stärker gebucht wurden als Hotelzimmer. Die Zahlen aus der Schweiz hingegen sind bis jetzt sehr ernüchternd: 7 von 14 Berg-Regionen haben deutlich eingebüsst.
Darüber hinaus hat Carlson Wagonlit festgestellt, dass entgegen landläufiger Meinung "Bleisure"-Reisen nicht wachsen, und in Österreich wundern wir uns über den "Global Wellness Summit", der bald in Kitzbühel stattfinden wird: Ihn unterstützt die Politik mit 300.000 Euro aus Steuergeldern.
Gewundert habe ich mich diese Woche auch über die Berichterstattung des deutschen Magazins "Wirtschaftswoche" über Dorint Hotels: tendenziös – und am nächsten Tag auch noch ungeprüft abgekupfert von den täglichen Newslettern… Meine Kollegin Beatrix Boutonnet und ich hatten quasi zeitgleich dazu ein sehr ausführliches, persönliches Interview mit Dirk Iserlohe, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Muttergesellschaft Ebertz & Partner. An dem komplexen Thema Dorint und Honestis, der neuen Immobilien-AG, arbeiten wir derzeit in Ruhe. Sanierungsprozesse zu beschreiben, ist immer schwierig. Aber tendenziös wird's, wenn Medien keine Lust haben, sich ernsthaft mit den Dingen auseinanderzusetzen. Wir recherchieren jedenfalls tiefer, wie immer. Und ich denke, das ist in Ihrem Sinne, liebe Leser.
Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihre Maria Pütz-Willems.
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
erfrischt zurück aus dem Urlaub im schönen Kroatien starten wir auch gleich wieder durch! Unsere Ferienfreude hat am Schluss einzig die Grenzkontrolle an der österreichisch-deutschen Grenze bei Salzburg getrübt: zwei Stunden Stau für drei Kilometer. Weshalb müssen im Hauptreiseverkehr Blech-Lawinen grundlos von vier auf eine Spur einfädeln? In den Autos schreien Kinder, Wohnmobil-Lenker schrammen hypernervös ihre Nachbarn… Das ist keine Referenz für die Destination Deutschland. Für Touristen ist es einzig und allein eine Zumutung! Lobbyisten, macht bitte Eure Arbeit!
Der Schaden, den der Terror Frankreich in diesem Sommer zugefügt hat, ist so schnell nicht mehr auszubalancieren. Die ersten Zahlen sind ernüchternd, vor allem Paris leidet dramatisch. Auch Rom leidet in dieser Saison – allerdings als einzige Destination in einem ansonsten strahlenden Urlaubsland Italien. Auch Deutschland meldet fürs erste Halbjahr 2016 neue Superzahlen – und rückt endlich an die europäischen RevPAR-Werte heran!
Kopfschmerzen bereiten einigen Hotel-Gruppen die bevorstehenden Änderungen in den Bilanzierungsrichtlinien IFRS. Beatrix Boutonnet ist bei dieser Recherche fast schon selbst zur Wirtschaftsprüferin avanciert; die Antworten hat sie dann doch den Profis von Colliers, JLL, Rödl & Partner, Jung & Schleicher, der Bayern LB, DG Hyp und der Deutschen Hypothekenbank überlassen.
In Italien hat Massimilano Sarti Generaldirektor Damiano De Crescenzo von der Privathotel-Gruppe Planetaria interviewt, die in Eigeninitiative heraus dabei ist, mit befreundeten Hoteliers ein Netzwerk zu knüpfen. Ein unkonventioneller Ansatz.
In den letzten Monaten haben wir viel über China geschrieben, heute sprechen wir über Indien. "Ist Indien das nächste China?" fragt Macy Marvel und belegt das Potential und die Herausforderungen dieses fragmentierten Hotel-Marktes mit Zahlen und Fakten – auch im Vergleich zu China und im Vergleich der nationalen und internationalen Ketten miteinander.
Die ersten zwei Aloft Hotels ermöglichen jetzt ein Zimmer-Erlebnis per Sprachsteuerung; in Innsbruck regt sich die Branche über einen möglichen neuen Player namens Motel One auf; Thomas Cook lagert über 3.000 Hotel-Verträge aus.
Bei den Bilanzen, den Personalien und im News-Mix werden Sie heute auch noch einzelne Meldungen der letzten drei Wochen finden, die Sie vielleicht schon registriert haben. Auf diese Weise aber halten wir einfach unser Archiv aktuell.
Last but not least zu unserem eigenen "heissen Herbst": In 39 Tagen startet die Expo Real München. Unser Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" wird mit dem neuen Rekord von 30 Co-Ausstellern erneut zu einem superstarken Magneten in der Halle C2 werden. Alle Namen und Infos finden Sie heute auf unserer Seite 1!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
nachdem halb Europa in diesen Wochen Sommerferien hat, ist auch unsere heutige Ausgabe etwas leisure-lastig. So spüren wir einen Aufwind bei den Resorts in Deutschland – einem Ferienland, das wahrlich keine verlässliche Sonnenquelle ist, trotzdem aber neue Konzepte und Marken, neue Betreiber und auch mutigere Finanzierer ans Licht spült. Kritisch hinterfragende Banken treiben auch hier die Hoteliers zu mehr Professionalität. "So gut war die Finanzierungssituation für Ferienhotels noch nie", sagt z.B. Jürnjakob Reisigl von der kleinen, expansiven Gruppe Explorer Hotels.
Beim Club Aldiana lässt sich ein Aufwind nur erraten. Die beiden Geschäftsführer Phillip Schmidt und Max-Peter Droll haben brav unsere Basisfragen beantwortet, über Zahlen, Ideen, Investments oder Resort-Entwicklungen hüllen sie sich jedoch in Schweigen. Vielleicht sind daran ja auch nur die neuen Investoren schuld. Vertrauen in das Unternehmen schürt das Verhalten jedenfalls nicht.
Eine Zielgruppe, die alle gerne hätten, sind chinesische Millennials. Doch wie fängt man sie ein? Ganz einfach: mit Video-Blogs auf Social Media-Kanälen, in denen sich diese Gruppe der reisesüchtigen FITs tummelt. Der Marketing-Profi Welf Ebeling hat mit einer chinesischen Star-Reisebloggerin eine Firma gegründet und berichtet heute, wie man diese Smartphone-Generation virtuell abholt.
Marriott-CEO Arne Sorenson kommentierte vorletzte Woche nicht nur die schwächeren Ergebnisse des 2. Quartals gegenüber Medien und Stakeholdern, sondern äusserte sich u.a. auch noch zu Starwood und dem inzwischen stark wachsenden Loyality-Programm. Diese Woche legten auch noch Belmond, Design Hotels, Choice, Hyatt, IHG, NH und Meliá ihre Ergebnisse vor.
In Deutschland keimten diese Woche Gerüchte auf, das Airbnb-Konkurrent Wimdu kurz vor dem Aus steht. Das würde Airbnb endgültig das Feld überlassen. Ansonsten geht die Konsolidierung auch im touristischen Reiseverkehr weiter: Flixbus hat Postbus gekauft und avanciert damit zum Monopolisten.
Die Sommer-Saison in Spanien wird gigantisch gut, aber die Experten wissen, dass sie sich die aktuelle hohe Nachfrage nur von den Mittelmeer-Ländern in Turbulenzen "geliehen" haben. Mehr fürchten die spanischen Inseln das Ausbleiben der Briten nach dem Brexit.
Wir verabschieden uns mit dieser Ausgabe, wie immer um diese Zeit, in unsere eigenen Sommerferien! Ich habe übrigens ein Malbuch für Erwachsene im Reisegepäck – das liegt voll im Trend…
Die nächste Ausgabe erscheint am Freitag, 26. August 2016. Das Büro ist wieder ab 22. August besetzt.
Liebe Insider,
binnen sechs Jahren von 12 Hotels und 560 Zimmern auf 84 Hotels mit 8.000 Zimmern. Diesen Mega-Sprung schaffte die deutsche Novum Group Hotels. CEO David Etmenan rechnet heute vor, wie das Familien-Unternehmen das bislang organisatorisch und finanziell geschafft hat. An der Seite grosser institutioneller Partner wie auch internationaler Franchisegeber möchte die Gruppe nun in Deutschland und Europa noch gezielter und noch schneller vorankommen. Novum ist auf dem Weg in die Top 3 der deutschen Hotellerie.
Deutschland als Expansions-Basis hat auch die chinesische New Century Gruppe entdeckt. In Offenbach bei Frankfurt eröffnete das privatgeführte Unternehmen mit über 200 Hotels und 50.000 Zimmern sein erstes Hotel ausserhalb Chinas. Ein geschmackvolles Haus, wie Susanne Stauss berichtet. Sie hatte am Rande der offiziellen Eröffnung auch Gelegenheit, dem Gründer Miaolin Chen Fragen zu stellen. Und was will er wohl? Weiter wachsen, auch in Europa.
Weil Angebot wie Nachfrage weiter wachsen, lockt der polnische Markt nun auch immer mehr internationale Investoren und natürlich Betreiber an. Diekritischen Polen lernen ebenso schnell und beginnen nun auch schon abzuwägen, was Sinn macht und was wieviel kosten darf. Eine gute Entwicklung, finde ich. Die 3. Konferenz "Spotlight Hotel Investment Polen" lieferte dazu Stoff für einen weiteren zusammenfassenden Artikel heute wie auch der zahlenlastigere Markt-Schnappschuss, diese Woche aktuell publiziert von Christie & Co.
Aus den Meldungen: Das Emirat Ras Al Khaimah tourt derzeit durch seine Quellmärkte, um seine diversifizierte Tourismus-Strategie zu promoten. Die Chinesen möchten weiterhin viel Geld auf Reisen ausgeben. In Österreich muss die Regierung nach einem EuGH-Urteil nun Energieabgaben an Hotels zurückzahlen. Booking.com, Expedia und HRS beherrschen die Hotel-Distribution – eigentlich nichts Neues, aber erschreckend inform der neuesten Hotrec-Zahlen.
In Nizza hat die jüngste Terror-Attacke die Hotellerie in eine heftige Krise gestürzt – dazu die ersten drastischen Zahlen. Die Saison ist wohl gelaufen, so ein entsetzter Kommentar.
Der Putsch in der Türkei vergangene Woche, gefolgt vom Ausrufen des Ausnahmezustands vorgestern abend, hat mich veranlasst, lange mit Türkei-erfahrenen Hotel-Experten in Istanbul zu sprechen. Die Situation ist derzeit noch extrem unübersichtlich. Nur eines steht bereits fest: Der Tourismus liegt überall brach, auf nicht absehbare Zeit, und vermutlich werden die vielen kleinen Zulieferer in Familienhand als erstes zerbrechen. Weil es momentan aber mehr Emotionen als Fakten und zu viele Spekulationen gibt, habe ich beschlossen, mit einer Berichterstattung über die Türkei noch zu warten. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
vor genau einer Woche erschütterte ein Amoklauf München. Über 8,5 Stunden hinweg, bis tief in die Nacht, herrschte in der Stadt eine unsichere, angespannte Lage. Ohne diesen schrecklichen Abend noch weiter emotionalisieren zu wollen, haben wir Münchner Hoteliers gefragt, wie sie nüchtern reagiert haben. Es berichten: das Kempinski Vier Jahreszeiten, Cocoon/Buddy Hotels, Rocco Forte, AccorHotels und Starwood. Die Rolle der Social Media in dieser Gefahrenlage und auch die Initiative "Open Doors" sehen einige kritisch.
Beim Apartment Summit in London gab es motivierende Markt-Zahlen für Serviced Apartments: In Grossbritannien und Deutschland z.B. überholen sie mit ihrer Perfomance die klassischen Hotels um Längen. Kein Wunder, dass bei diesem Event auch schon wieder das nächste neue Nischen-Konzept vorgestellt wurde: Locke.
Der Run auf Märkte und Nischen hält an. Immobilien-Developer sind – je nach Markt – ziemlich ausser Atem momentan. Anwälte u.U. auch, denn nach dem Kauf kommen die Fragen, vor allem von ausländischen Investoren. Deshalb macht die Münchner Kanzlei Arnecke Sibeth heute auf die rechtlichen Risiken beim Erwerb von Bestandsimmobilien in der deutschen Hotellerie aufmerksam.
Wenn es um Nachhaltigkeit und Zertifizierung geht, ist ebenfalls Zusammenarbeit gefragt. Frank Oettinger, Referent und Vice President Operations & Franchise, H-Hotels, zeigte bei dem Tagesseminar "Green Hotels" von hotelbau und hospitalityInside im Juni auf, was umweltschonendes Vorgehen ganz konkret im Hotel-Alltag bedeutet. Diesen Artikel finden alle User/Leser auf unserer Seite 1, als kleine Motivation unter dem Motto "Zur Nachahmung empfohlen".
AccorHotels möchte schon wieder in Luxus investieren: Dieses Mal will CEO Sébastien Bazin 150 Millionen Euro für einen Concierge-Service ausgeben. Firmen sammeln macht ihm offenbar Spass, zu welchem Bild aber fügt sich dieses Puzzle zusammen? Er wird es uns sicherlich mal erklären.
AccorHotels, Hilton, Marriott, Starwood und Rezidor haben diese Woche ihres Halbjahres-Zahlen vorgelegt – mit gemischten Ergebnissen. Bei AccorHotels sanken durch die Übernahmen übrigens EBITDA und EBIT. Dieses und weitere bunte News in unserer Ausgabe heute! Lesen Sie selbst.
Neue Ära
Liebe Insider,
AccorHotels wünscht sich nur noch Power-Partner. Soviel wurde klar in der Aktionärsversammlung in Paris diese Woche, in der auch die Übernahme von Fairmont Raffles International mit 98% Zustimmung legalisiert wurde. In Sébastien Bazins Präsentation und im Frage-Antwort-Spiel mit den Anlegern klang an, wohin die Kette künftig will: lieber mit den Chinesen als ohne sie wachsen und das Investment-Vehikel HotelInvest soll sich nun auch für externe Kapitalgeber öffnen: Mit ihrem Geld will man nicht mehr allein Immobilien kaufen, sondern ggf. auch noch Zukäufe finanzieren. Der Auftakt zu einer neuen Accor-Ära.
Eine neue Ära eröffnet sich auch dem Iran. Sarah Douag sprach mit dem Iraner Nima Davoodzadeh, Meliá Hotels' Senior Vice President Development, mit Rotana-CEO Omer Kaddouri, der die ersten vier Projekte bereits konkretisiert hat und eine Hospitality-Schule bauen will, sowie mit Christophe Landais von AccorHotels. Scott Antel, der Hotel-Experte bei der Kanzlei Berwin Leighton Paisner in Dubai, erläutert, weshalb der Iran ein "sicherer Hafen" für Investments sein wird – und weshalb die Iraner sich strategisch besser aufstellen als die Russen.
Gut aufgestellt hat sich auch die junge Lean Luxury-Marke Ruby Hotels. CEO Michael Struck kündigt drei neue Hotels mit drei renommierten institutionellen Investoren an drei tollen Standorten in Hamburg, Düsseldorf und Wien an. Die Finanzpartner loben das Lifestyle-Modell für seine Flexibilität im Ausbau und für seinen niedrigen Breakeven.
Mit einer neuen Variante in der Kombination von Hotel und Apartment wagen sich die französisch-israelischen Sweet Inn in den Markt. Sie mieten Wohnungen und richten selbst ein. Airbnb & Co. sehen sie nicht als Konkurrenz. Massimiliano Sarti im Interview mit Boaz Beeri, Director of Business Development Europe.
Aus den News: Airbnb dockt sich erstmals bei der Travel Management Company American Express an, und Carlson Wagonlit ermuntert durch seine Markt-Analyse Firmen, sich auf die künftige Verhandlungsmacht von Marriott-Starwood nach der Fusion einzustellen. Der deutsche Hotel-Immobilien-Markt scheint inzwischen leergefegt zu sein. Österreich verbietet die Paritätsklausel der OTAs jetzt per Gesetz. Die Fussball-EM hat den meisten Destinationen ausser Paris doch noch viele Gäste gebracht. Und eine neue CEO-Umfrage beschreibt, wie jene Top-Manager aussehen müssen, die in diesen Zeiten überleben wollen. Sébastien Bazin ist dabei übrigens als positives Beispiel genannt. Siehe oben.
Eine wahrlich internationale Ausgabe heute mit absolut spannenden Themen! Viel Spass beim Lesen! – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
es lohnt sich immer wieder, zweimal hinzuschauen. In der Trefferliste von Suchmaschinen wird nicht immer das Hotel gebucht, das oben steht, sondern das mit den besten Bewertungen. Wichtiger ist für das Hotel deshalb, dass seine Bewertungsquote stimmt. Denn dieser "Score" steuert eine mögliche Preiserhöhung. TrustYou-CEO Benjamin Jost erklärt, weshalb Hoteliers jede Menge Gäste-Feedback einsammeln sollten und warum es sich lohnt, das Badezimmer blitzblank zu putzen.
Immobilien galten zumindest in Deutschland bisher immer als Schutz vor Inflation. Das stimmt heute aber so nicht mehr. Deshalb räumt Beatrix Boutonnet mit dem Mythos des "Betongolds" auf - selbst wenn Hotel-Assets derzeit sehr begehrt sind.
Ich lese immer gerne Strategien von Hotelgruppen. Die von Allegroitalia in Italien klingt aber ein wenig verwirrend: Wenige Hotels verteilen sich auf mehrere Sterne und Typen. Ob das die Chinesen merken? Ein Haus gibt es schon in China.
Der Brexit wird uns in der nächsten Zeit verfolgen, mal in grossen oder kleinen Meldungen. Heute: Will ein britisches Unternehmen künftig einen Mitarbeiter aus Europa anheuern, würde das allein im Recruiting schon über 3.800 Euro kosten. So sehen Alpträume aus.
Im autoverliebten Italien will sich der bekannte Automobil-Stylist Bertone nun auch in der Hotellerie engagieren. Bei einer Londoner Gruppe können die Gäste - als Novum - schon ihr Zimmer aussuchen, bevor sie es buchen. Accor hat gerade wieder ein neues Service-Tool ins Leben gerufen, das den gesamten Content über ein Hotel im Internet bündelt. Starwood Hotels haben für ihre SPG-Mitglieder ihren schlüssellosen Checkin weiter verfeinert und auf mehr Marken ausgedehnt. Viel Spass beim Surfen in der bewegten Hotel-Welt! – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
das Glas ist entweder halb voll oder halb leer. Je nachdem, mit wem man über den BREXIT spricht, überwiegt Optimismus oder Pessimismus. In Hotellerie und Tourismus ist es nicht anders, wie die Reaktionen, die wir bei Immobilien-, Hotel- und Touristik-Experten in und ausserhalb Grossbritanniens eingeholt haben. Und selbst in London, wo diese Woche – passenderweise, aber zeitlich zufällig – die British Hospitality Association tagte, wird vieles nicht so dramatisch gesehen.
Die wichtigsten "W"-Fragen aber – wann und wie – bleiben wie drohende Unwetter-Wolken in der Luft hängen: Wie stark ist der Finanzplatz London gefährdet, wie schnell gehen ausländische Investoren jetzt auf Immobilien-Schnäppchenjagd, wie wenige/viele Touristen kommen oder kommen nicht? Und vor allem: Wo nimmt die britische Hotellerie künftig noch ihre Arbeitskräfte her? In diesem Punkt pocht die BHA auf den künftigen Regierungstisch und verlangt Mitsprache bei künftigen Gesetzen – "damit es keinen Unsinn gibt", sagt BHA-Chairman Nick Varney.
Auch ohne Glaskugel lässt sich sagen: Grossbritannien stehen ein paar harte Jahre bevor, denn das Vertrauen im Markt ist weg. Die Währung unserer Zeit ist eben nicht mehr der Dollar, das Pfund oder der Euro – sondern Glaubwürdigkeit. Aus ihr heraus generieren sich Stabilität und Sicherheit. In London sprechen Sarkastiker vom geschrumpften Königreich bereits als "Little England" oder als "Greater Guernsey".
Wir leben in bewegten Zeiten. Dauerbrenner Airbnb stösst in immer mehr Ländern und Städten auf harte Fronten: Gesetze, Strafen und Klagen. Jetzt zieht die P2P-Plattform in San Francisco sogar selbst vor Gericht, weil die Stadt die Hosts zur Anmeldung zwingen will.
In Polen ist der Markt für Hotels auf jeden Fall noch gross genug, wie die 3. Hotel-Konferenz "Spotlight Hotel Investment" in Warschau zeigte. Polen bleibt der Motor von CEE, aber die übrigen Länder ziehen kräftig nach – wie u.a. Lukas Hochedlinger von Christie & Co aufzeigt.
Nicht um Wohnungen, sondern um Residences und Serviced Apartments ging es letzten Freitag in unserem "Freitagshappen"; diese kleine, exklusive Salon-Runde veranstalten wir einmal pro Jahr zusammen mit dem Nassauer Hof in Wiesbaden. Wir geben Ihnen einen kleinen Einblick in die Inhalte, verraten aber nicht alles, weil es als informeller Austausch gedacht ist.
Dieses und weitere bunte Meldungen in unserer heutigen Ausgabe… - Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
da sass ich am Dienstag in München mit dem CEO der drittgrössten spanischen Hotelgruppe Barceló zusammen, und Raúl Gonzaléz sprach bescheiden, aber optimistisch über die neue Marken-Strategie und den neuen 500 Millionen schweren REIT, der jetzt eine schnelle Expansion erlaubt. Und so ganz nebenbei erwähnte er, dass man heute so gut aufgestellt sei, weil man jahrelang seit der Krise 2008 konsequent Schulden abgebaut und in die Häuser investiert habe.
Das hat Spaniens zweitgrösster Player, NH Hotels, auch versucht, aber offenbar nicht genug oder zumindest nicht zum spürbaren Wohl seiner hungrigen Aktionäre. Die Vertreter von 70% der Aktien jedenfalls haben in Madrid überraschend und hart durchgegriffen: Sie wählten den NH-CEO Federico González Tejera einfach nicht wieder und warfen gleichzeitig NHs grössten Einzelaktionär – die chinesische Gruppe HNA mit 29,9% - aus dem Aufsichtsrat. Hatte HNA 2013 NH nicht vor der Insolvenz gerettet? Ja. Und hat Federico einen schlechten Job gemacht? Ich meine nein. Da regiert wohl gerade das heisse spanische Blut, und die kühlen Chinesen dürften jetzt zumindest rot sehen. Sie haben gerade ihr Gesicht verloren.
Aus der Konsolidierungswelle in der Branche wird so langsam ein Blutrausch. Inzwischen mischen sich die Karten unter den Kandidaten für Fusionen fast monatlich neu. Plateno Hotels, Teil des gigantischen Jin Jiang-Konglomerats, jedenfalls dürfte schmunzeln: Diese Chinesen agieren diskret im Hintergrund – und verkünden dann fast unbemerkt, dass sie mit Barceló in den nächsten Jahren 100 Häuser in Asien betreiben werden.
Laute Proteste gab es in Berlin, beim ZIA-Tag der Immobilienwirtschaft: Urplötzlich artikulierten 300 Demonstranten ihren Unmut über den Umgang mit Wohnraum in der Branche. Beatrix Boutonnet war dabei und meint: Die Lage im Wohnungs(immobilien)markt ist in der Tat angespannt. Auch deshalb waren vermutlich so viele Promis und Teilnehmer wie noch nie zuvor bei diesem Branchentreff.
Steigenberger zieht es per Joint Venture jetzt strategisch nach Indien, auch TUI Hotels will mit seinen Marken nach Asien. In Österreich drängen die Branchen-Lobbyisten auf geringere Arbeitskosten und weniger Steuern. Und die Hotels der Oetker Collection zeigen fürs letzte Jahr eine gemischte Bilanz.
Wenn ich auf unsere Berichterstattung in diesem ersten Halbjahr zurückblicke, kann ich nur sagen: So aufgewühlt war die internationale Hospitality-Branche schon sehr lange nicht mehr. Aggressivität und Rigorosität lassen gnadenlos kompetente Köpfe rollen, Shareholder pokern wie Skatbrüder und die Übrigen werden nicht gefragt.
Heute morgen zeichnet sich ein anderer Umbruch ab, der auch für den Tourismus heftige Folgen haben wird: der Brexit. Verfolgen Sie die Nachrichten! – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
die ersten Branchen-Zahlen aus Paris besagen, dass die Hotellerie trotz Fussball-EM momentan fallende Belegungen meldet. Frankreich hat es nicht leicht.
Partner des chinesischen Konglomerats HNA dürften es auch nicht leicht haben, wenn dieser häufiger so heftig reagiert wie diese Woche: Das Unternehmen stellte per Pressemitteilung klar, dass man keinerlei Diskussionen mit AccorHotels über eine Beteiligung führe. Um Spekulationen dieser Art künftig zu unterbinden, endet das Papier mit dieser Drohung: "HNA Hospitality Group reserves the rights to pursue any legal rights available should any individual or company discuss project acquisition in the name of HNA Hospitality Group without authorization." Aus Medien-Sicht könnte das mit der europäisch-chinesischen Freundschaft noch etwas dauern…
China lässt, en gros gesprochen, trotzdem nicht locker. Zu gross ist der Appetit auf europäisches Knowhow und die kaufkräftige Klientel in Europa. Zwei Asien-Expertinnen von DLA Piper Hongkong und CBRE London erläutern heute Akteure der derzeitigen Fusions- und Übernahmewelle im Tourismus. Versicherungen, Staatsfonds, Hotelbetreiber und Bergbau-Firmen haben bereits stattliche Milliarden-Beträge für den Markt-Eintritt in Europa ausgegeben und werden es auch weiter tun.
Der "Fonds-Summit" in Berlin zeigte die aktuellen Probleme der Publikumsfonds, stiess mit dem Start seiner neuen Fonds-Online-Plattform aber auch neue Türen auf. Die gebeutelte Branche schöpft wieder Hoffnung.
Hoffnung auf mehr und vor allem die passenden Mitarbeiter schöpfen Hotelgruppen aus neuen Recruiting-Methoden: Lindner, Vienna House und Derag Livinghotels haben Casting und andere Interview-Formen ausprobiert und sind happy. Uwe Kanning hingegen, Professor für Wirtschaftspsychologie, hält von solchen Praktiken nicht viel.
Aus der Welt der Distribution: Die Österreicher werden die Bestpreis-Klausel von Booking.com und anderen nächstes Jahr per Gesetz kippen; die Geschäftsreise-Analysten in Deutschland sehen das Ende der reisefreudigen Zeiten nahen. Die Romantik-Hotels machen es wie die Ketten: Die Kooperation hat sich mit den gleichgesinnten Châteaux-Hotels aus Frankreich zwecks gegenseitiger Vermarktung verbündet.
Die Derag Livinghotels stellen eine neue, unabhängige Marke vor: Soulmade – Hotels aus Holz, mit viel Wärme und Seele. Und die Einkaufsgesellschaft Progros wandelt sich immer stärker zum Allround-Partner für die Hotellerie.
Last but not least hat HospitalityInside selbst Gutes zu berichten: Bis jetzt haben sich für unseren Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" an der kommenden Expo Real München 28 Unternehmen angemeldet, darunter neun neue! Ein Update zu Aktivitäten, Terminen und Beteiligungsmöglichkeiten auf Europas grösster Immobilien- und Investment-Messe im Oktober auf unserer Seite 1. - Das volle Editorial...