Editorial
nicht trockene Materie, sondern bunter Lifestyle-Stoff macht unsere heutige Ausgabe farbig. Ein Spontan-Gespräch mit der Westin-Vizepräsidentin Sue Brush zeigt auf, wie strategisch Starwood auch bei dieser Marke vorgeht. Das konsequente Merchandising-Konzept, das wir von Starwoods 5 Sterne-Design-Marke W kennen, trägt bei der Full-Service-Marke Westin das "experience"-Label. Alle grundlegenden Dinge, mit denen der Business-Gast in Berührung kommt, sollen frisch und peppig daherkommen. Deshalb folgen dem "Heavenly Bed" nun das "Heavenly Spa" und die "Heavenly Suite" - und ganz Westin ist im siebten Himmel. Die Erfolgszahlen katapultieren das Lifestyle-Konzept nämlich auf Wolke 7.
Um Lifestyle geht es auch einem spanischen Bauunternehmer, der seinen Gesundheitsgästen gerne Schönheit "von innen nach aussen" vermitteln würde - über makrobiotische Ernährung und dazugehörige Wellnessbehandlungen. Auf den ersten Blick klingt einiges ähnlich, aber dahinter steckt eine neue, andere Form sanfter Prävention. Wir haben festgestellt, dass Makrobiotik hierzulande nicht so bekannt ist; deshalb widmen wir heute zwei Artikel diesem Projekt und dieser Idee, die auch für andere Gesundheitshotels interessant sein könnte.
Auch Österreich wartet mal wieder mit einem neuen Lifestyle-Hotel auf. Es ist wirklich verblüffend, wie viele pfiffige Einzelunternehmer sich in diesem Land finden. Seit kurzem mischen in Linz drei Jungunternehmer die Szene auf. Sie sind rechtzeitig gestartet, denn das malerische Städtchen ist 2009 "Kulturhauptstadt Europas". Sie haben als Einheimische hoffentlich eine bessere Markteinschätzung als die aus Florida übersiedelte Familie Quintanilla/Alfonso, die letzten Herbst das Boutiquehotel DaySha in Bad Ischl eröffnete. Es soll bereits in ernsthaften Schwierigkeiten stecken.
Vielleicht kann ich Sie jetzt abschliessend noch für die International Hotel Conference begeistern, die im Oktober in Rom stattfindet und für die hospitalityInside.com erneut einer der Medienpartner ist. Gerne sind wir auch dort für Sie präsent, an einem weiteren Top-Meeting- und Meinungs-Platz, um Ihnen jede Woche neu Infos aus erster Hand liefern zu können. Übrigens, Rom lohnt sich! Keine Show der grauen Anzüge, dafür gut in den Inhalten. Ganz nach dem IHC-Motto: "The dress is casual, the thinking is not!"
Eine gute Woche!
Ihr Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
hospitalityInside.com hat sich letzte Woche in Luzern unter internationale Architekten, Entwickler und Hoteliers gemischt, um zu erspüren, wie Stararchitekten die Silhouetten der Weltstädte verändern und welche Bedeutung neuen Gebäuden vor allem in historischen Städten wie auch in neu erblühenden Städten zuteil wird. Soviel war hör- und selbst in Luzern sichtbar: Privatinvestoren prägen mit ihren Architektur-"Modellen" ganze Stadtteile und sogar den Lifestyle darin. Auf subtile Weise ziehen Marken ein - so entsteht das DaimlerChrysler Quartier und der Nike-Park. Da fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, welchen Einfluss Hotelgebäude auf Aussehen und Leben eines Quartiers oder einer ganzen Stadt haben könnten. Dubai ist ein Mammut-Beispiel, die VW-Stadt Wolfsburg mit dem Ritz-Carlton Hotel ein Mini-Exempel. Doch welche Hotelinvestoren haben schon Mut, über die traditionelle Architektur-Denke hinauszuträumen? Urs Karli, ein Hotelier aus Luzern, tat es. Und er verrät ein klein wenig von dem, was die Zusammenarbeit mit Stararchitekten wie Jean Nouvel lohnenswert macht.
Phantasien sind gefragt - auch bei den Berliner Planern, die in Sotchi Stalins Datscha zum Hotel umstilisieren möchten. Es soll ein Kempinski werden. Am liebsten würde Kempi gar nicht drüber sprechen, aber das Projekt klingt aus Immobilien(entwicklungs)sicht wie auch aus hotel-touristischer Sicht absolut spannend. Es bietet genau den Stoff, aus dem Hotel-Geschichte(n) entstehen.
Die Union Investment wird solche Hotels vermutlich nicht finanzieren. Zumindest kann man das aus den nüchternen Vorgaben schliessen, die das Unternehmen für Hotelfinanzierungen preisgibt. Hinter dem Namen verbergen sich die Hotels der ehemaligen DIFA-Fonds - und ein paar Neuigkeiten.
Im Rahmen der Nachberichterstattung unserer ersten Leser-Reise nach Dubai lassen wir heute den GM des Wüstenresorts Al Maha erzählen, wie seine Gäste Luxus und Öko empfinden. Und unsere mitreisenden Gäste verraten, wie sie die Reise empfunden haben. Ihnen, liebe Leser, haben wir in den letzten drei Ausgaben natürlich nicht alles verraten, was wir gemacht haben und wo wir waren. Sie dürfen das 2009 gerne selbst mit uns erleben. Wir werden diese Reise nächstes Jahr für eine kleine Gruppe wiederholen, da der persönliche Rahmen - wie wir heute selbst wissen - die beste Basis einer hochwertigen Informationsvermittlung ist. Achten Sie also bitte auf unsere Ankündigungen...
Herzlichst, Ihre
Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
das Thema Design kitzelt offenbar viele in der Branche. Design kombiniert mit Budget reizt noch mehr. Es ist zwar Zufall, dass wir aktualitätsbedingt heute sehr "design-lastig" sind, aber eben auch ein Zeichen der Zeit. Immer mehr Manager wie Gäste scheren aus der Ketten-Monotonie aus. In Bremen geben ein Immobilienökonom und ein Hotelier einem Budget-Design-Konzept gerade den letzten Schliff: Mit der neuen Marke Prizeotel wollen sie ausprobieren, wie viel Qualität für 59 Euro pro Zimmer machbar ist. Zudem planen sie ihre Immobilien unter Nachhaltigkeitsaspekten. Das Konzept klingt gut. Motel One, mit seinem eigenen Design-Konzept erst wenige Jahre alt, darf - wie wir alle - nun gespannt mit ansehen, wie gute Ideen in kurzer Zeit kreative Fortsetzungen finden.
Aus Österreich wagt sich Vienna International nach Deutschland - nicht mit irgendeinem Konzept, sondern mit seiner erst zwei Jahre alten Design-Marke angelo. Fröhlich-bunt geht's zu, was in einer Stadt wie München sicherlich gut ankommt. Ob das Serviceangebot und seine Lage ausreichen, um Einzelzimmerpreise ab 130 Euro durchzusetzen, ist angesichts der Konkurrenz fraglich. Denn nur eine S-Bahn-Station weiter steht beispielsweise das funkelnagelneue Budget-Design-Hotel Motel One, dessen Zimmer die Hälfte kosten und nicht viel weniger Service bieten.
Die angelo-Eröffnung haben wir zudem genutzt, um Rudolf Tucek, den CEO von Vienna International, nach Strategie und Expansion der Gruppe zu fragen. Die Österreicher kommen langsam aus der Deckung!
Auch hospitalityInside.com gerät immer mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Mit Freude können wir Ihnen heute in eigener Sache berichten, dass unsere Arbeit als Lieferant hochwertiger und verlässlicher Informationen erneut honoriert wird. Ab Oktober 2008 übernehmen wir die inhaltliche Gestaltung des "Hospitality Industry Dialogue", der Hotelkonferenz auf der Expo Real in München! Nachdem wir seit drei Jahren auch den "Hospitality Day" auf der ITB Berlin organisieren und dieses Jahr ebenso mit der Messe Berlin den Schritt zur ersten ITB Asia wagen, stellt der Auftrag der Messe München eine perfekte Ergänzung in unserem international wachsenden Netzwerk dar. Damit ist hospitalityInside.com auf der weltgrössten Tourismus-Messe und auf der zweitgrössten Gewerbeimmobilien-Messe der Welt präsent. Wir freuen uns mit unseren Partnern auf neue Synergien! Unsere Abonnenten werden sicherlich mit als erste davon profitieren.
Die Hotelgruppen, die noch mit Geschäften in Asien liebäugeln, sollten sich heute bitte das Angebot der Messe Berlin anschauen: Das Spezialangebot für einen 3x3 qm grossen Systemstand gibt es nur in Kooperation mit hospitalityInside.com. Machen Sie bitte auch Ihre Kollegen darauf aufmerksam! Alle Infos sind frei zugänglich, wenn Sie auf unserer Website auf das Wörtchen "mehr" unter dem ITB-Asia-Logo klicken.
Und schliesslich möchten wir Ihre Aufmerksamkeit nochmals auf unsere Leser-Reise nach Dubai lenken. Einer unserer Gäste vor Ort war während des Thementages "Human Resources" Ulrich Wilhelm von Konen-Lorenzen in Ajman/Dubai. Er beschreibt im Interview die aktuelle Mitarbeiter-Situation in Dubai. Und die sieht gar nicht rosig aus.
Genug Stoff also zum Lesen, Lernen und Diskutieren!
Bis nächste Woche,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar? maria@hospitalityInside.com
Horst Schulze und sein erstes Capella Hotel in Deutschland - es eröffnete am letzten Montag - stehen genauso unter Branchen-Beobachtung wie das vor vier Wochen wiedereröffnete The Dolder Grand in Zürich. Beim Capella Breidenbacher Hof in Düsseldorf muss man jetzt abwarten, ob Capella einen besseren Job macht als im ersten europäischen Capella-Resort am Wörthersee in Österreich. Zudem hängt dem ehemaligen Ritz-Carlton-Präsidenten Horst Schulze seine eigene Vergangenheit wie goldener Ballast an: Wenn er den Breidenbacher Hof nicht auf Anhieb als das Luxushotel am Ort platziert, werden viele schmunzeln: Ursprünglich sollte der Breidenbacher Hof nach seiner Sanierung nämlich von Ritz-Carlton betrieben werden, doch da mogelte sich Schulze dazwischen. Er kannte die Investoren schliesslich noch von früher. Intern krachte es dann zwischen Simon Cooper, dem heutigen Ritz-Carlton-Präsidenten, und Schulze, und es kam vor knapp zwei Jahren zu einem Vergleich.
Das Dolder Grand, die für unfassbar viel Geld geliftete legendäre Grandhotel-Dame über dem Züricher See, stand und steht ebenso in den Schlagzeilen. Unsere Schweizer Korrespondentin Silvia Pfenniger hat die ersten vier Wochen ihrer neuen Existenz aufmerksam beobachtet, das Hotel selbst erlebt und viel Ernüchterndes gefunden.
Fred Fettner hat in Österreich - aufmerksam geworden durch die vielen Events in der Alpenrepublik - das Thema "Gay Tourismus" internationaler recherchiert. Und ist auf Ergebnisse gestossen, die jeden Hotelier motivieren sollten, sich um diese Zielgruppe stärker zu kümmern.
Im Nachklang zu unserem ernüchternden Budapest-Bericht letzte Woche heute die Situation der Spas in Ungarn. Auch hier kämpft die Destination Ungarn: Man sieht keinen Bedarf mehr für neue Spas, und Zuschüsse erhalten nur noch weniger entwickelte Destinationen.
In eigener Sache: hospitalityInside.com hat im Mai erfolgreich seine erste Leserreise nach Dubai umgesetzt! Falls Sie Interesse haben sollten an einer neuen Dubai-Reise, die wir aufgrund des positiven Feedbacks für 2009 nun geplant haben, schauen Sie rein in unser Programm und in den ersten nachklingenden Dubai-Bericht, in dem die Auslandshandelskammer sagt, warum Europäer Dubai oft falsch einschätzen! Solche Gespräche und Gedanken, wie hier im Interview wiedergegeben, waren Teil unseres Reisekonzeptes.
hospitalityInside.com, das ist unser Gesamtkonzept, bewegt sich zu den Destinationen, über die wir schreiben, um wie immer Infos aus erster Hand zu bekommen. Deshalb unterstützen wir die Slovenian Times als Medienpartner bei der Ausrichtung ihres Investment-Kongresses für den West-Balkan im Juni!
Und schliesslich findet in diesem Jahr unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der ITB Berlin ihre asiatische Fortsetzung: hospitalityInside.com ist mit seinem internationalen Ansatz Medienpartner der 1. ITB Asia, die im Oktober in Singapur stattfindet. Darüber hinaus werden wir im Rahmen der Messe weitere Aktivitäten begleiten. Lesen Sie dazu heute mehr und achten Sie bitte auch in Zukunft darauf. Es gibt viel Neues zu berichten!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com
was haben die kleinen pentahotels aus Deutschland und das Mega-Resort The Atlantis in Dubai gemeinsam? Beide besetzen bestehende, bekannte Marken. Die alte Lufthansa-Hotelmarke Penta taucht nach über 15 Jahren im europäischen Markt als Lifestyle-Marke "pentahotels" neu auf. Und Sol Kerzner steigert am Golf seine aus den Bahamas bekannte Resort-Marke Atlantis in neue Superlativ-Dimensionen. Beide möchten von der Kraft der Marke profitieren.
Dubai hat daraus eine Strategie gemacht, wie sich jedes Jahr deutlicher ablesen lässt. Die Boomtown am Golf sammelt immer mehr bekannte Hotel-, Entertainment- und Lifestyle-Marken ein. Eine weltweite "copy and paste"-Strategie, die wie ein Dauer-Magnet wirkt und selbst den neuesten Hotels vom ersten Tag an Durchschnittsbelegungen von über 70% beschert. Trotzdem: Beim diesjährigen Arabian Travel Market in Dubai war erstmals zu spüren, dass das Hotelgeschäft nicht mehr ausschliesslich über Volumina definiert wird. Langsam, ganz langsam wendet sich die Diskussion auch Inhalten zu.
Die beiden Corinthia Hotels in Budapest erleben gerade, wie es ist, wenn ein Standort nicht mehr finanziell gefördert und das Stadtmarketing immer kläglicher wird. Dann sind die Hoteliers auf sich gestellt. Corinthia hat dabei Glück: Sie nehmen mit Wyndham neuen Segelwind auf.
Auch Utell würde gerne noch mehr Hoteliers davon überzeugen, mit ihnen schwungvoll durch die Distributionskanäle zu segeln. Die ehemalige Reservierungsplattform hat sich, ähnlich wie Worldhotels, zu einem Marketing- und Service-Forum unter dem Dach der mächtigen Mutter Pegasus gewandelt.
Viel Spass beim Lesen heute!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? Kommentare? maria@hospitalityInside.com
diese Ausgabe entsteht aus Dubai heraus - hospitalityInside.com ist seit zehn Tagen vor Ort. Zum einen haben wir in dieser Zeit unsere erste Leserreise "hospitality inside Dubai" erfolgreich umgesetzt. Unser Konzept, Dubai kompakt in 4 Tagen an ausgewählten Orten und in vielen Gesprächen mit Insidern zu vermitteln, honorierten die Teilnehmer am Schluss mit der Frage: "Und wo fahren wir nächstes Jahr hin"? Wir werden es Sie wissen lassen. Darüber mehr in einer der folgenden Ausgaben.
Zum anderen trifft sich seit Dienstag die arabisch interessierte Welt auf dem Arabian Travel Market. Auch er wird, wie vieles in Dubai, von Jahr zu Jahr professioneller und internationaler. Die Stimmung ist ungetrübt, alle Zahlen und Analysen zeigen nur nach oben. Trotzdem werden im Alltag wie in vielen Messegesprächen die Schwächen und Fehler jetzt laut(er) besprochen. Die Inflation nimmt zu, die Mitarbeiter verlangen mehr Geld und der schwache Dollar, an den der Dirham immer noch gebunden ist, verschärft die Lage zusätzlich. Der erste Beitrag aus Dubai beschreibt heute deshalb die kleinen Veränderungen des Lebens und ein paar Trends aus der Hotellerie; die umfangreichen konkreten Neuheiten aus der Hotellerie lesen Sie dann nächste Woche.
In Deutschland gab unterdessen André Witschi als neuer Steigenberger-Vorstand sein Debüt vor der Presse; meine Kollegin Susanne Stauss war natürlich da und hat jede Menge Zahlen der Gruppe aus dem gesamtsprachigen Raum mitgebracht. Aus der Schweiz heraus arbeitete unsere Korrespondentin Silvia Pfenniger das Thema Wasser auf, inspiriert von einem Vortrag des Nestlé-Chefs. Danach fragte sie Schweizer Hoteliers ganz konkret, wie diese Wasser sparen. Ein Top-Beitrag, der hoffentlich die Umwelt-Diskussion in Ihrem Hotel/Ihren Hotels beflügelt.
Haben Sie sich auch schon mit Internet-Marketing befasst? Die grossen Ketten geben ihre Erfahrungen preis. Das Resumée: Ciao Printmedien!
Unsere Meldungen sind heute leicht arabisch-fokussiert, aber sie zeigen auch eines: Die Trends, die von hier ausgehen, werden sehr schnell nach Europa driften. Wer in Europa künftig mitreden will, sollte auch verstehen lernen, wie die Menschen in diesem Teil der Welt denken.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com
wenn man als GM mittendrin im Geschehen ist, sieht und hört sich vieles anders an. Fritz Schenkel führt das Kempinski Chengdu am Tor zu Tibet und vermittelt bei seinem Heimaturlaub in der Schweiz die "andere Seite der Geschichte". Er bezeichnet die weltweite Kritik an China und Tibet als katastrophal für beide Parteien.
Eine Katastrophe im monetären wie ethisch-moralischem Sinne ist auch die Geldmarktkrise. Unsere Immobilienspezialistin Karin Krentz fasst in verständlichen Worten die Ereignisse der letzten Monate zusammen und stellt am Schluss die absolut berechtigte Frage nach der Kompetenz und Kontrolle der Ratingagenturen.
Die schwedische Scandic-Gruppe, seit der Loslösung von Hilton nicht mehr ganz so präsent in den Köpfen von vielen, geht jetzt zielstrebig ihren eigenen Weg - zunächst Richtung Deutschland und Osteuropa. Hinter der Gruppe steckt Finanzpower.
Geld mitbringen muss, wer Teil-Eigentümer im Palace Residence Club in Florenz werden will. Die italienische Fingen-Group beginnt, in Europa Fractional Ownership-Modelle mit stilvollen Residenzen in historischen Palästen aufzubauen. Die Premiere wagt man mit Four Seasons in der Toskana.
Interessant unter den News: IFH, ein renommiertes Trainingsinstitut aus Frankfurt mit vielen internationalen Hotelgruppen als Kunden, hat seine Mehrheit an einen britischen Investmentfonds verkauft - Weiterbildung wird damit kapitalgetrieben. Auch die Fachhochschule Bad Honnef-Bonn gehört seit zwei Jahren einer Investment-Gesellschaft. Langsam, aber sicher folgt Deutschland damit dem internationalen Trend, Aus- und Weiterbildung als Renditeobjekt zu betrachten.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Interessantes braucht manchmal etwas mehr Zeit... Doch jetzt haben wir es geschafft, Andrew Katz zu sprechen. Der Manager aus London kümmert sich um die Hotel-Assets von Blackstone. Mit Zahlen wirft er zwar nicht gerade um sich, doch immerhin gibt er einen Einblick in die Denkweise des Investment-Unternehmens, das zu den medien-scheuesten Unternehmen überhaupt gehört.
Etwas überrascht von unserem Wissen über die beiden neuen TUI-Marken war TUI-Hotelchef Pojer letzte Woche. Auch wenn er sich um eine Bestätigung unserer Informationen wand - wir wissen, wie zuverlässig unsere Quellen sind. Ein Novum: Die TUI steigt in die Business-Hotellerie ein.
Zu einem wahrhaft internationalen Treffpunkt wandelt sich inzwischen die IMEX in Frankfurt. Während der MICE-Messe wurden dann auch zwei Studien vorgestellt. Das "Meeting- und EventBarometer" bescheinigte vor allem dem Markt Deutschland eine hervorragende Position im internationalen Wettbewerb. Zum zweiten Mal aufgelegt, ist dieses Barometer nun schon etwas präziser in der Formulierung der MICE-Trends. Am Rande der IMEX ergab sich dann auch noch ein Gespräch über die Aktivitäten Südafrikas mit Blick auf die Fussball-WM 2010. Mein Gefühl dabei war: Die Offiziellen weichen gerne präzisen Fragen aus und beschwören einfach nur den "Geist von Afrika", der über 2010 hinaus anhalten soll.
Von den Meldungen heute sollten Sie nicht verpassen: Die Arkona AG trennt Resorts und City-Hotels; ein Benchmark-Unternehmen in Österreich hat ein Tool entwickelt, mit dem Hotels ihr eigenes Banken-Rating erstellen können und Abu Dhabi korrigiert seine Hotelzahlen nach oben. Mehr darüber werden wir sicher auf dem "Arabian Travel Market" in Dubai übernächste Woche erfahren.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Architektur und Design können schocken oder frohlocken. Die Bürger der kleinen Ski-Gemeinde Celerina bei St. Moritz waren entsetzt über den Vorschlag, dass ihr Dörfchen von einem 70 Meter hohen Hotelturm "geziert" werden sollte. Ganz demokratisch verpassten sie dem Schweizer Star-Architekten Mario Botta eine Ohrfeige! Ein Luzerner Hotelier will dagegen nicht mehr auf die "grossen Namen" verzichten: Auch sein zweites "modernes" Hotel ist ein Erfolg. Die Architektur- und Designer-Namen, die hinter dem Mövenpick Hotel Hamburg stehen, haben noch nicht den internationalen Ruf eines Mario Botta, doch ihr Feingefühl beim Umbau eines historischen Wasserturms überzeugte die Jury der MIPIM. Den Award feierte man letzte Woche gemeinsam. Eine Hintergrundgeschichte.
In Istanbul dürfte das Thema Design nicht ganz so hoch angesiedelt werden: Der Markt besitzt noch extrem viel Potential für Hotels! 70 sind derzeit allein in Istanbul im Bau. Doch neben den Ketten tauchen auch die ersten Boutique-Blümchen auf.
Einer der grossen Player, Hilton, sieht in ganz Europa noch viel Platz für seine Mittelklasse-Marken Garden Inn und Hampton. Wolfgang Neumann berichtet von den Feinheiten der Europa-Strategie.
Last but not least ein trockenes deutsches Thema: Es geht um Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld nach einer Kündigung.
Die Meldungen bringen wieder Würze in diese Ausgabe hinein - deshalb viel Spass beim Lesen!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ideen? Fragen? maria@hospitalityInside.com
Holiday Inn gibt gewaltig Gas, wie ich mich selbst diese Woche in London überzeugen konnte. Alle heutigen und künftigen Häuser werden bis Ende 2010 renoviert sein - etwa 4.000 an der Zahl. "Wir sind viel aggressiver als der Wettbewerb", sagte CEO Andrew Cosslett während des Pressegesprächs. Aber auch besser? Diese Frage stelle ich mir als langjährige Hotelfachjournalistin wirklich, wenn ich höre, dass ein neues Holiday Inn als 4 Sterne-Produkt und ein Holiday Inn Express als 3 Sterne-Plus-Produkt vermarktet wird. Das Muster-Hotel, das man uns in London Heathrow zeigte, überzeugte mich jedenfalls noch nicht. Allen Respekt aber zolle ich diesem gewaltigen und bislang einmaligen Kraftakt der Kette, ihre Kernmarke in nur drei Jahren auf Vordermann zu bringen.
Mit dem Aufpolieren ihrer Mittelklasse-Marken liegt IHG jedenfalls voll im Trend. Und sollte die Gruppe, wie Ritz-Carlton oder Hilton, auch gezielt die Preise per Revenue Management steuern, wird sie vermutlich noch mehr Erfolg haben. Eine Cornell-Studie hat das Thema untersucht, meine Kollegin Susanne Stauss hat derenErkenntnisse für den hiesigen Markt gegen gecheckt.
Aufmerksam hörte mein Kollege Guy Dittrich auf dem International Hotel Investment Forum Berlin einer Talkrunde über Budget-Hotels zu und lernte u.a. feine Unterschiede zu den Themen Umwelt und Gästebedürfnisse kennen.
Wer Kosten drücken will, muss nicht zwangsläufig ins Budget-Segment wechseln: Er sollte die Technologie und deren Fortschritte im Auge behalten, wie die Diskussion über Hotel-Technologie während des 3. ITB Hospitality Day während der ITB zeigte. Mit diesem Beitrag schliesst hospitalityInside.com seine Berichterstattung über die fünf Vortragsrunden der Hotelkonferenz ab.
Zwei der interessantesten News der letzten Tage: Ein Russe kauft eine österreichische Hotelgruppe, die die meisten Häuser in Deutschland hat. Doch das ist nur der Auftakt für Azimuts Expansion in ganz Europa. Und im Kempinski-Headquarter in Genf tauscht Reto Wittwer gerade seinen COO aus.
Eine interessante Ausgabe erwartet Sie. Viel Spass beim Lesen,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com