Editorial

Liebe Insider,
trotz lähmender Sommerhitze gab es ein paar bewegende News in dieser Woche: So kündigte Four Seasons-Präsident Wolf Hengst seinen Rückzug ins Privatleben an. Damit tritt nach 30 Jahren ein weiterer grosser Entrepreneur der Branche ab, einer der bescheidenen, stillen Menschen in dieser glitzernden 5 Sterne-Welt. Haben je Schlagzeilen seinen Weg begleitet? Ich kann mich in meinen 18 hotellerie-beschreibenden Jahren nicht daran erinnern. Hengsts sensible Interpretation von Luxus jedenfalls hat die Luxushotellerie weltweit entscheidend mitgeprägt.
Andere "global player" zeigen unbeirrt weiter Muskeln: Starwood hat - ganz neu - einen Präsidenten für die Hotelgruppe ernannt: Matt Ouimet von Disney. Hoffentlich versteht er Starwoods bunte Markenwelt nicht als neues Disney-Land. Auch Barry Sternlicht, der Boss von Starwood Capital, feilt weiter an seinem Thron der Macht: Er steht jetzt auch namentlich an der Spitze der Societé du Louvre.
Die Global Hotel Alliance, ein Verbund privat geführter Hotelgruppen, setzt zu einem mächtigen Expansions- und Glaubwürdigkeitssprung an: Micros Fidelio soll aus der Papier-Allianz ein effizientes Buchungstool machen. CEO Chris Hartley wirbt berechtigterweise um weitere Ketten als Mitglieder.
Wenn eine Beratungsgesellschaft den Marketingbogen überspannt, kommt Unbrauchbares dabei heraus. Zwei Franchise-Gruppen haben den HVS-Franchisekalkulator auf seine Praxistauglichkeit hin getestet. Ein vernichtendes Urteil für die Berater aus London. Sie sollten sich vielleicht doch auf ihre Kernkompetenz besinnen.
Diese Ausgabe ist so bunt wie der Sommer - mit weiteren Beiträgen zum orientierungssuchenden Veranstalter Magic Life, zur unterschätzten Zielgruppe der Mountainbiker, zu einem ungewöhnlichen Kapitalanlagemodell in der Schweiz und vielem mehr. Unseren zweiten Cornell-Report heute - über den neuen Trend der US-Arbeitgeber, Mitarbeiter vertraglich zu Schlichtungen zu bewegen - relativiert unser Arbeitsrechtler aus deutscher Sicht.
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
die "Breaking News" dieser Woche haben es Ihnen bereits am Montag verraten: Dorint, Deutschlands grösste Hotelgesellschaft, gerät immer weiter in Sog tiefroter Zahlen. Daran konnte auch Deutschlands Marktführer Accor bisher nichts ändern, der mit 30% an Dorint beteiligt ist und vor knapp zwei Jahren versprochen hatte, den kleineren Partner mit seinen Managementfähigkeiten, seiner Verkaufs- und Marketing-Power aus dem Dilemma zu ziehen. Zwar sind Dorints Belegung und Durchschnittspreis gestiegen, bewegen sich aber immer noch unter dem Marktdurchschnitt. Stephan Gerhard von der Treugast merkte richtigerweise an: Selbst Europas grösste Hotelkette Accor scheint auf die deutschen Markteigenheiten nur reagieren zu können; beeinflussen kann sie sie auch nicht aktiv.
Natürlich straft auch die schwache Konjunktur beide Hotelgesellschaften ab. Viel, viel schwerer aber wiegen auch im Jahre 4 der roten Zahlen die extrem überhöhten Pachtverträge, die Dorint seinem früheren Hauptaktionär und Fondsinitiator Dr. Herbert Ebertz zu verdanken hat. Obwohl Verpächter wie Aktionäre inzwischen zweimal Federn gelassen haben, reicht es immer noch nicht aus. Noch nie war ein Geschäftsbericht der Dorint AG so deutlich wie dieser.
Wir wissen nur: Im Hintergrund kämpfen die Grossaktionäre um - irgendeine - Lösung, die die Insolvenz aufhält. Bedeutet das, Dorint wird vorzeitig zerschlagen? Sicher ist: Bei einer Insolvenz verlieren alle Beteiligten. Die einstmals florierende Hotelgruppe im gesunden Mittelklasse-Segment wird den Höhenflug von Ex-Hauptaktionär Ebertz und dessen gleichgesinntem Dorint-Vorstand Alfred Weiss ohne wirklich massive Veränderungen in seiner Struktur nicht überleben.
Prinz Alwalid wird sich vermutlich nicht an Dorint beteiligen wollen, folgt man dem Porträt dieses arabischen Geschäftsmannes, der sein Engagement berechnet - nüchtern und kühl. Von ihm können vermutlich auch noch die Timeshare-Vertreter lernen, wenngleich diese mit dem Typus der Condo-Hotels gute Chancen besitzen, viel Geld zu verdienen. Eine hochinteressante Marktanalyse voller Zahlen und Fakten über Investitionen und Renditen!
Pünktlich zum Beginn der Sommerferien in Deutschland werden viele auch wieder die kleinen, handlichen Reiseführer einpacken. Wir haben sie "entpackt" - und nachgefragt, auf welchen Wegen die Hoteltipps dort hinein gelangen.
Mitten in die Ferienzeit fällt das Inkrafttreten des neuen Gleichstellungsgesetzes. Nach unserer Meldung letzte Woche baten uns Leser um praxisnahe Beispiele dieses noch recht abstrakt klingenden Regelwerkes. Deshalb wird hospitalityInside.com in Zukunft immer wieder auf dieses Gesetz zurückkommen. Unser Arbeitsrechtler Hans-Joachim Jungbluth ist sich sicher, dass es nicht lange dauert, bis die ersten Fälle aktenkundig werden!
Viel Spass beim Surfen, auch unter den "kleinen News"!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Anregungen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
das Fazit ist positiv - selbst wenn enttäuschte Stimmen zu hören sind. Die WM hat alle DZT-Erwartungen übertroffen, knapp die Hälfte der Hoteliers und Gastronomen in Deutschland ist laut Dehoga zufrieden mit dem Geschäft rund ums runde Leder. Thomas Edelkamp von der World Cup Accomodation Services und André Witschi von Accor, die beiden "Drahtzieher" in Sachen Zimmervermittlung, geben sich ebenfalls zufrieden, ohne dabei despektierlich gegenüber kritischen Kollegen zu wirken. In diesem positiven Gesamteindruck wirkt das Gemeckere der Berliner Touristiker wie Kinder-Zorn: 60% Belegung sind den Herren Weiland und Nerger nicht genug!
Da kann ich nur sagen: Die Überkapazitäten in Berlin gab es bereits vor der WM. Und ob das Mega-Event nun Fussball heisst, Love Parade oder Filmfestspiele - Fakt ist, dass Berlin eine falsche Hotelpolitik betreibt. Im Namen der Stadt. Fakt bleibt auch, dass sich bei solchen Grossereignissen unter den Hotelverkäufern die Spreu vom Weizen trennt. Welchen Grund gab oder gibt es, bei einer WM mehr Zimmer in ein Kontingent zu geben als bei einer Love Parade oder den Filmfestspielen? Deutsche Hoteliers müssen endlich aufhören, aus dem Bauch heraus zu agieren!
Wie wenig Emotion zählt, zeigt der erneute Verkauf der Swissôtel Hotels & Resorts. Binnen weniger Jahre wechselten sie von Swissair zu Raffles zu Colony und jetzt zu Prinz Alwaleed. Geschäftsführer Meinhard Huck ist glücklich, dass die Gruppe als eigenständige Marke erhalten bleibt. Emotionslos auch die klare Ansage der Immobilienfondsgesellschaft CGI: Sie ist gut auf Hotelinvestments zu sprechen, möchte aber nur mit renommierten Betreibern ins Boot. Kulturell-emotional wirkt die Diskussion über Buchungen in Österreich: Jagen die Türken den Griechen mit Tricks das Sommergeschäft ab?
Gefühle haben sicherlich auch die Dame und die Herren bewegt, die es heute in die Rubrik "Personalien" geschafft haben. Sie verlassen renommierte Hotelgruppen und/oder steigen neu auf.
Auf die Woche 2 nach der WM - wir bleiben trotzdem noch am Ball. Denn nächste Woche will der Dehoga präzise Zahlen vorlegen.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
ausnahmsweise dürfen wir uns einmal selbst nach vorne rücken: Mit dieser Ausgabe beginnt offiziell unsere neue Partnerschaft mit dem Center for Hospitality Research der Cornell University School of Hotel Administration in Ithaca, USA - der renommierten "Alma Mater" der internationalen Hotellerie.
Diese Partnerschaft beruht auf einem hohen Anspruch an Qualität, und sie bringt Synergien: Der eine liefert Beiträge, populärwissenschaftlich aufbereitet, der andere ergänzt sie journalistisch und mit regionalem Bezug. Durch diese Art der Kooperation mit Cornell erhalten Sie, liebe Insider, Einblick in aktuelle Sicht- und Denkweisen, Trends und Entwicklungen von der anderen Seite des Atlantiks. hospitalityInside.com schafft so - dank seiner Zweisprachigkeit - einen neuen Informationskanal zwischen Amerika und Europa. Unser Team und ich freuen uns sehr über diesen Ansatz, der in der hiesigen Hotelfachpresse ein absolutes Novum ist und von dem Sie profitieren sollen!
Doch lesen Sie selbst, wie alles zustande kam. Und lesen Sie auch, was Cornell-Alumni dazu sagen.
Das Branchenthema, das auch uns hier diese Woche erfasst, kann in Deutschland nur heissen: Fussball-Weltmeisterschaft! Erst am Sonntag hält eine glückliche Elf die goldene Trophäe in Händen, heute aber schon erfahren Sie von uns, welche Hotelgruppen dem Super-Ereignis des Sommers 2006 ebenfalls eine goldene Seite abgewinnen konnten! Wir haben Ihre Kollegen kurz und kompakt um Zahlen und Fakten gebeten.
Unprofessionelles ist unserer Mitarbeiterin Bärbel Schwertfeger in Gran Canaria widerfahren. Wellness stand auf dem Programm, an Wellnepp erinnert das Resultat. Eine Reise und ein Reisebericht mit Emotionen und der Frage, wofür und nach welchen Kriterien EU-Fördergelder eigentlich vergeben werden?
Bewegendes auch aus Italien: Die Italiener haben keine Freude mehr am Urlaub im eigenen Land. Von Preiswucher ist die Rede, von heruntergekommenen Unterkünften und dem Trend, die Ferien deshalb in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Das sollte pfiffige Marketingler aus den Nachbarländern auf den Plan rufen: Werbt Italien die Italiener ab!
Prickelnde News gibt`s natürlich auch noch. Schauen Sie mal auf die Meldungen.
Am Ende dieser Woche wünsche ich den Gastgebern der WM in Deutschland, dass die Welt begeistert sagt: "Wir waren zu Gast bei Freunden!" Und dass viele Gäste wiederkommen mögen!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar heute? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
allzu gerne vergessen Hotelunternehmen, dass ihre eigenen Mitarbeiter auf Reisen ganz klassische Geschäftsreisende sind. Für sie tragen die Firmen die gleiche Fürsorgepflicht wie für ihre "expats" im Ausland. Sind Hotelgruppen aber selbst gut gewappnet, wenn einer ihrer Mitarbeiter im Ausland verunglückt, überfallen oder gar entführt wird? "Expresskidnapping" liegt voll im Trend! Klingt sarkastisch, ist aber bittere Wahrheit. In unserem heutigen "Focus" über Reisesicherheit sprechen wir zwar generell von Reisenden, aber auch das Hotelmanagement darf die allgemein gestellten Fragen konkret auf das eigene Unternehmen beziehen.
Das Thema hat trotzdem noch einen konkreten Branchenaspekt: Hotels gelten in den Augen von Ermittlern als grosse Gefahrenquelle für die Sicherheit von Reisenden! Und was tun die Hotels zur Erhöhung der Sicherheit? "Nur das Nötigste!" sagt der Experte. Lesen Sie Gesichertes zum Thema Sicherheit.
Eine andere Form von Sicherheit bemüht sich die Europäische Reiseversicherung der Hotellerie näherzubringen: die Hotelstornoversicherung - abschliessbar für jeden einzelnen Gast wie auch im "Kollektiv". Unsere befragten Hoteliers haben da ihre eigene Meinung dazu. Offensichtlich herrscht in Deutschland immer noch eine gute Zahlungsmoral, was wir auch schon vor einem Jahr in einer Recherche über "Urlaub auf Pump" herausgefunden hatten.
Können Sie das Thema "Awards" noch hören? Ich persönlich halte grundsätzlich nichts von diesen Glanz- und Gloria-Auszeichnungen, die mit viel PR-Pomp in den Markt geworfen werden, wobei jeder weiss, dass man die meisten eh kaufen kann.
Deshalb widmen wir uns heute nicht den externen Awards, sondern den internen. Und was sehen wir? Eine ähnliche Award-Welle rollt auf uns zu! Aber sind diese noch zeitgemäss? Susanne Stauss hat bei ihren Recherchen deutlich herausgehört: Altgediente Manager kann man mit Skulpturen nicht mehr motivieren, ihnen wäre ein "Incentive" der monetären Art deutlich lieber. Da wird so mancher Award sicherlich als Buchstütze verkümmern!
Aus unseren News: Die Selektion Deutscher Luxushotels nimmt das Adlon Kempinski Berlin auf, Travel Charme setzt den Fuss an den schönen Tegernsee. Eine israelische Investmentgesellschaft kauft klammheimlich zehn Hotels in Deutschland, und am Pariser Himmel funkelt ein weiblicher Stern: Eine Frau führt jetzt das renommierte Grand Hotel Le Meurice und das Plaza Athénée.
Bis nächste Woche,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
eine mittelgrosse Hotelgruppe setzt zum ganz grossen Sprung an: Falkensteiner Hotels & Resorts aus Südtirol. Erstmals ging sie an die Öffentlichkeit, erstmals engagierte sie einen externen Geschäftsführer, sie strukturiert massiv um, und die nächsten Projekte werden schicksalsentscheidend sein für die Expansion. In Kroatien entsteht das Zünglein an der Waage - für 150 Millionen Euro. Die österreichische Hypo Alpe-Adria-Bank entwickelt sich zum dominanten Finanzpartner. hospitalityInside.com hat versucht, ein Porträt dieser Gruppe zu fertigen - und kam zu keinem endgültigen Urteil. Lesen Sie selbst.
Während die einen aus ihren Heimatländern hinausdrängen, drängen andere hinein. Vor zwei Wochen berichteten wir über "Chinatown Bad Orb". Schon beim Redigieren dieses Artikels schüttelte ich den Kopf: Sollte dieses Modell Schule machen? Was ist, wenn noch mehr Investoren aus China, Indien oder Arabien ihre eigenen Arbeiter auf deutsche Baustellen einfliegen lassen? Wir haben uns umgehört - und, wie ich glaube, ein realistisches Bild für die Praktikabilität dieses Modells zeichnen können.
Wortreiches wird immer auch um Messen publiziert: So taten sich zur gerade zu Ende gegangenen IMEX in Frankfurt drei Hotelgruppen hervor, die behaupteten, online für Gruppenbuchungen präpariert zu sein. Wir haben einfach mal auf die Websites geschaut.
Genau hingehört und nachgefragt hat meine Schweizer Kollegin Silvia Pfenniger: Sie entlockte dem britischen Zukunftsguru Martin S. Raymond vom Future Laboratory in London kernige Sätze zum Zustand der Hotellerie.
Solche Beiträge zu lesen, macht einfach Spass, weil sie "pieksen". Sie empfinden das hoffentlich auch so?!
Bis nächsten Freitag,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Anregungen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
die WM hat uns inzwischen alle voll erfasst. Am späten Nachmittag ist kaum noch jemand im Büro zu erreichen, der Terminkalender ist ohnehin fast leergefegt. Dafür tummelt sich die Nation in den Stadien oder in den public viewing-Bereichen. Public viewing entwickelt sich zum Kult! Die Menschen drängen in Biergärten und Freiluft-Areale. Diese dürften bei diesem Traumwetter somit schnell die Umsatzverluste der zurückliegenden Regenwochen aufholen. Dafür, so hört man bei den Telefonaten zwischendurch, beklagen die Stadthoteliers extreme Schwankungen in Logis wie F&B: An den Spieltagen brummt’s, dazwischen aber herrscht öde Leere. „Es gibt kein zusätzliches Geschäft, nur einen Austausch von Zielgruppen“, fasst Conrad Mayer, Vizepräsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, die erste WM-Woche zusammen. Damit spricht er sicher inzwischen vielen Hoteliers aus dem Herzen. Wie die französische Beratungsgesellschaften MKG die WM-Hotel-Szene für deutsche Hoteliers sieht, lesen Sie in der Rubrik „Markt Analysen“.
In seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands München empört sich Conrad Mayer gerade über eine Aktion der Messe München: Sie initiiert auf ihrem Gelände Übernachtungsmöglichkeiten mit Frühstück – und tritt damit ihren eigenen Hotelpartnern auf die Füsse!
Ansonsten gibt’s diese Woche aus der deutschen Hotelszene u.a. zu berichten: Renommierte Namen unter den Hotelketten versagen in Sachen Datenschutz, der Städtetourismus boomt nachweislich, es entsteht eine neue Hotelkooperation, Robinson hat endlich einen neuen, zweiten Geschäftsführer, die TUI strukturiert um und kappt Köpfe im Management.
Aus der internationalen Hotelwelt haben wir für Sie folgende Trends und Themen aufgespürt: In den USA zahlen Hoteleigentümer mehr Gebühren an ihre Managementpartner, in England bahnt sich die Übernahme der De Vere Hotels an, in Bad Ragaz profitieren nicht nur die Grand Hotels massiv von einer privaten Kunstinitiative, und schliesslich sind die US-Ketten wie Starwood oder Hyatt mal wieder Vorreiter in Sachen Multisensorik: Hotels werden demnächst u.a. an ihrem Duft oder ihrem Sound zu erkennen sein – so, wie eben auch künftig Chanel klingt, Lego schmeckt und der i-pod riecht.
Ich hoffe, wir können mit einem dieser Themen bei Ihnen diese Woche punkten!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Anregungen? Wünsche? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
Starwood, mit 850 Hotels noch eine kleine unter den grossen globalen Ketten, stellte sich vor zwei Wochen riesig auf: Rund 100 Journalisten der renommiertesten Medien liess die Gruppe nach New York einfliegen. Wissbegierig darauf, mehr über das neue "multisensorische Branding" Starwoods zu erfahren, waren die Chinesen, Inder, Araber, Franzosen, Italiener, Spanier, Deutschen, Süd- und Nordamerikaner angereist - und nach acht Stunden Marketing-Wort-Fluten mit vier Seiten Papier nach Hause geschickt zu werden. Es gab keine Interviews mit CEO Steve Heyer oder Marketing-Guru Javier Benito, keine Redemanuskripte, ja noch nicht einmal eine Firmenpressemappe.
Die Idee zu diesem Media Summit war phantastisch und ein exzellenter Kickoff, um eine revolutionäre Vision von Marke wirksam und global zu kommunizieren. In seiner PR aber sprang der kleine Riese dieses Mal zu kurz. Er vergab sich damit eine enorme und in diesem Fall sogar angemessene Publicity-Chance. Weil viele Fragen offen waren, berichtet hospitalityInside.com erst heute über dieses Mega-Event. Wir haben uns bemüht herauszufinden, wie Starwood Marketingvisionen in Rentabilität umsetzen und mit Lifestyle-Ideen weltweit Investoren begeistern will. Diesen Zusammenhang konnte oder wollte Starwood nicht konkret belegen. Die Aussagen und Antworten aus Amerika plätschern teilweise an der Oberfläche - vermutlich, weil sich Hoffnung nicht begründen lässt.
Trotzdem steht fest: Starwoods Ideen werden der Diskussion um Marken und Betreiberprofile eine neue Richtung geben.
Aus den übrigen Themen heute: Starwood-Gründer und Investor Barry Sternlicht hat den Taittinger-Champagner verkauft und sich damit wieder Millionen zurück in die Kasse gespült. Urs E. Schwarzenbach, Hauptaktionär des Dolder Grand in Zürich, legt dafür gerade nochmals 100 Millionen Franken für den Umbau drauf. Revolutionäres auch im Kurstädtchen Bad Orb: Wird es zum deutschen "Chinatown"? Wien jedenfalls avanciert immer mehr zur Design-City, wie das neue Levante zeigt.
Wir wünschen Ihnen viel Spass bei dieser neuen Multikulti-Ausgabe!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Anregungen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
"Hintergründiges" versteckt sich heute eher in unseren kleineren Meldungen, vor allem in den Personalien: Da sind die Positiv-News - wie die von Emanuel Bergers Nachfolger im Victoria-Jungfrau Interlaken oder die frühzeitige Ernennung des neuen GM im Peninsula Tokio. Zwei Entscheidungen von Unternehmen, die in der Branche für ihre frühzeitige Personalplanung und sorgfältige Selektion bekannt sind. Das sichert Kontinuität.
Auf der anderen Seite jene News, bei denen man genauer hinhorcht: Ein hochrespektierter ArabellaSheraton-Veteran geht - nach 21 Jahren. "Ja, ich gehe", hat Peter Tschirky uns persönlich bestätigt - und seufzend "leider" hinzugefügt. Die Münchner Hotelgruppe sucht eine neue Identität. Das drückt sich auch in solchen Personalien aus. Auch jene von Sol Meliá zur Ernennung des - nächsten - neuen Geschäftsführers lässt tief blicken: Die Spanier fassen auf dem deutschen Markt offensichtlich nicht Tritt. Vielleicht hat Markus Steiner jetzt eine bessere Chance, denn zeitgleich kündigt sich das erste Meliá Hotel hierzulande an. Damit ist zumindest endlich einmal eine Namensbrücke zwischen dem spanischen und deutschen Markt hergestellt. Mit der Marke "Tryp" haben die Spanier hierzulande bisher noch keinen Staat gemacht.
Namen waren schon immer Nachrichten; deshalb setzen wir auch gerne die Serie unserer "kleinen Ketten" fort. Heute hat sich Susanne Stauss zwei Repräsentanten im Top-Segment vorgenommen, die kleinen feinen Althoff Hotels und die grösser werdende Gruppe der selbstbewussten Arkona AG.
Wer wächst, braucht Management-Nachwuchs. Vielleicht bietet sich hier der Hospitality-Spezialstudiengang der ESSEC in Paris ab. Bärbel Schwertfeger beschreibt, wie diese akademische Abkürzung ins Management aussieht.
Hilton nimmt auch den direkten Weg zum Kunden. Am liebsten würden die Amerikaner ihn ganz "ausziehen", durchleuchten, gläsern machen... An seine innersten Wünsche wollen sie heran - per RFID-Chip in der HHonors-Kunden-Karte. Sie sind ihm künftig elektronisch auf der Spur, zeichnen seine Wege und Aufenthaltsorte im Hotel auf und analysieren damit mehr als sein Ausgabe-Verhalten - sie beobachten ihn in seinem persönlichen Ablauf. Kritiker warnen heftig davor und vor den Datensicherheitsrisiken mit RFID.
Ganz gelassen dürfen Sie hingegen sehen, was Ihnen die nächste International Hotel Conference in Rom zu bieten hat. Ich werde wieder hinfahren, zum dritten Mal, und hospitalityInside.com ist zum zweiten Mal als Medienpartner dabei. Diese Hotelkonferenz ist noch so überschaubar wie es das Hotel Investment Forum in Berlin einst einmal war - und deshalb noch sehr effizient in seinen Gesprächen. Ausser dem Auftaktforum gibt es nur kleinere Gesprächsrunden und Round Tables. Ein kompaktes Event zu den Schwerpunktthemen Investment und Betreiberkonzepte.
Eine erfolgreiche Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
der Hotelverband hat recht, wenn er sich - wie in dieser Woche - öffentlich über die Abzocke aufregt: Der europäische Vergleich bei den Rundfunk- und Fernsehgebühren zeigt nämlich extrem deutlich, unter welchen wettbewerbsverzerrenden Bedingungen deutsche Hoteliers agieren müssen. Denn leichter wird es in Zukunft garantiert nicht werden, wie Professor Kreilkamp auf der IHA-Tagung unmissverständlich klarmachte: Er sieht eine wachsende Reiseunlust bei den Deutschen aufkommen, gekoppelt mit Sparsamkeit. Die Folge: Preissteigerungen sind nicht mehr drin. Jetzt erst recht nicht mehr. Dumping-Hoteliers können damit die Haustüre zusperren.
Da helfen auch die besten Werbe- und Marketingkampagnen nichts mehr. Aber, was rede ich: Es gibt sowieso keine pfiffigen! Externe Experten machen uns das glauben. Sie gaben in einer anderen Diskussionsrunde den deutschen Touristikern noch eins auf die Mütze: Ihre Werbe-Aussagen seien so austauschbar wie sie selbst! Das sitzt. Die Externen halten der Branche den Spiegel vor. Hoffentlich schaut sie mal rein. Machen die Deutschen denn überhaupt noch was richtig? Die nächsten Betreiber in unserer Serie über "kleine Ketten" beantworten es: Motel One, Achat und Winter Hotels blühen im Stillen. Trotz widriger Umstände und mieser Prognosen. Wenn diese - aber bitte nicht nur sie - sich jetzt auch noch die Erkenntnisse der neuen Internet- und ebay-Studien zueigen machen, könnte auch der Online-Vertrieb noch stärker florieren.
Auf der Insel hat man andere Sorgen: In Grossbritannien bahnt sich die Verschärfung des "manslaughter"-Gesetzes an: Die Unternehmer müssen sich künftig besser um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter kümmern. Unsere Korrespondentin in London berichtet, unser Arbeitsrechtler kommentiert. Ein Fall für die "Wissens"-Schublade!
Eine Anmerkung in eigener Sache: In der vergangenen Woche verhinderte ein technischer Fehler, dass der Artikel über die Cendant-Expansion nach Europa auf Seite 1 zu sehen war. Deshalb stellen wir ihn heute erneut drauf - denn auch diese "Konkurrenzbeobachtung" gehört zum Wissen...
Eine gute Woche mit vielen neuen Erkenntnissen
wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
maria@hospitalityInside.com