Editorial

Editorial

Kurz- und langfristige Wertsteigerungen
30.3.2023

Liebe Insider,


heute geht's nur ums Verkaufen und um Wertsteigerung, querbeet. Wer keine neuen Hotels bauen kann, steht still. Wer Geld hat, aber keine Produkte findet, hat Pech. Wer noch Hotels hat und verkaufen will, hat vielleicht Glück – je nach Segment. Im Hostel-Segment steht offensichtlich a&o Hotels zum Verkauf, möglicherweise zum drei- bis vierfachen Einstiegspreis, wie wir von zuverlässigen Insidern erfahren haben. Weder Eigentümer TPG noch a&o wollten das kommentieren. Lesen Sie mehr im Magazin.

Nicht ganz so schnell geht die Wertschöpfung bei Fonds vonstatten. Dennoch: Die Offenen Fonds stechen in ihrem Segment hervor, weil sie das Thema ESG mit all seinen Hürden tatkräftig anpacken, um frühzeitig von Kapital-Benefits zu profitieren. Beatrix Boutonnet hat ihren zweiten Teil über Fonds & ESG überschrieben mit dem Titel "Der Druck erlaubt keine Verweigerung mehr".

Wie können Betreiber mehr Profit machen? Indem sie andere übernehmen. Dieser Prozess begann schon in der Pandemie und wird jetzt offensichtlich dynamischer, wie Susanne Stauss im Gespräch mit Beratern erfuhr. Sieger ist hier, wer zu den grösseren Gruppen zählt und durch eine Übernahme Skalen-Effekte erzeugen kann. Die Suche nach dem perfekten Partner ähnelt aber einem Puzzle. Damit könnte der Betreiber kurz vor der Oase verdursten.

Um Budgets und Wertschöpfung geht es sogar bei der Mitarbeiter-Suche, wie eine selbstkritische Branchen-Diskussion auf Initiative des Personalberaters LHC International und von HospitalityInside ergab: Talent-Akquise hat nichts mehr ausschliesslich mit HR zu tun. Das ist heute Sales & Marketing pur. Weil sich der Arbeitgeber verkaufen muss, nicht mehr der Bewerber! Aber welcher CEO budgetiert hier wie im Sales? Die Antwort ist obsolet. Ist der War for Talent vielleicht nur ein einziger grosser, hausgemachter Misserfolg? Was meinen Sie? Diesen Artikel stellen wir öffentlich auf unsere Seite 1, gerne auch zum Weiterleiten.

Der französische Betreiber Appart'City mit seinen 100 Häusern war 2021 quasi auf null Budget gelandet und nimmt jetzt wieder Fahrt auf. Dabei soll auch ESG helfen! Die drei Buchstaben sind auch der Kern der neuen Förderrichtlinien für Hotels in Österreich – und Sie sehen, es gibt keine Ausgabe mehr ohne dieses Thema. Choice Hotels hat das Face Lifting seiner 4. Franchise-Marke Ascend in EMEA in Gang gesetzt, kann aber nicht erklären, weshalb seine spanischen Häuser auf der Webseite mit dem Zusatz "Ausgebucht" geblockt sind. Sie gehören zum – bisherigen? – Partner Sercotel.

Die Bilanzen von Aroundtown, der GBI AG, von Orascom und von der Best Western Group erzählen heute ihre eigene Story aus schwierigen Zeiten. Ebenso wie unser News Mix wieder die kleinen Bewegungen im Markt nachvollzieht.

Positiv bleibt die Dynamik. Anstrengend bleibt vorerst die Umsetzung guter Absichten. Aber immer mehr sehen die Chancen durch ESG als Option zur Wertsteigerung. Das spürte ich diese Woche auch einem sehr speziellen Investoren-ESG-Event in London. Aber das wird eine andere Geschichte.

Und last but not least: Unser HITT-Programm ist seit der Erstankündigung kräftig gewachsen – im Inhalt wie auch mit renommierten Namen. Darunter sind Florian Huber, Co-Gründer und Lead von EYCarbon / EY – er analysiert die Welt des Messbaren, während Malin Lindfors Speace, Gründerin und CEO der etablierten skandinavischen Beratungsgesellschaft Ethos, vermittelt, wie man das S in ESG misst. Eric Hofmeister, Head of Global Lodging Procurement bei Siemens, steht für die Macht der Corporate Buyer und Willem van der Zee wird für Pandox mit über Collaboration diskutieren. Was jetzt bruchstückhaft klingt, ist am Schluss ein grosses Ganzes - Inhalte, die konsequent aufeinander aufbauen und Ihre ESG-Strategie stärken. 

Der Think Tank findet am 26./27. Juni in Berlin statt, wieder auf dem Schiff, mit vielen neuen Impulsgebern. Sie teilen mit Ihnen das Wissen, das Investoren wie Betreiber für die Umsetzung benötigen… Und Sie haben die einmalige Gelegenheit, hochkarätigen Experten Ihre persönlichen Fragen zu stellen. Registrieren Sie sich unter www.hitt.world. Und schauen Sie sich das HITT-Video an: HITT ist business & fun.


Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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Aus der Krise neue Werte schöpfen
23.3.2023

Liebe Insider,

aus der Corona-Krise ist Motel One wie Phoenix auferstanden: mit 639 Millionen Umsatz, dem bisher höchsten in der Unternehmensgeschichte. Seit April 2022 hat sich alles zum Positiven gedreht: Hoteleröffnungen, Auslastung, RevPAR, EBITDA, Eigenkapital, Nettoergebnis. "Es hat uns viel Disziplin und Arbeit gekostet", sagte Co-CEO Stefan Lenze im Gespräch mit uns nach der Bilanz-Pressekonferenz gestern. "Wir bekommen vom schrumpfenden Kuchen jetzt mehr ab", fügte er hinzu – ganz sachlich. Der Krisenplan hat funktioniert. Die Gruppe wirkt unerschütterlich.

Susanne Stauss hat die Zahlen und Neuheiten der Gruppe zusammengefasst, ich habe versucht, Stefan Lenze noch zusätzlich Details zur Zweitmarke The Cloud One zu entlocken. Nach New York und Chicago werden Ende 2023 die ersten deutschen Häuser in Hamburg und Düsseldorf entstehen. In Landmark-Gebäuden, mit spektakulärer Location wird alles noch viel bunter, individueller und von noch höherer Qualität sein, verspricht er. Allein aus der Beschreibung ist der Sprung vom Motel in die Wolke noch nicht so ganz zu erfassen. Lenzes Rat: "Komm einfach, dann siehst und spürst Du es."

So zuversichtlich war an der MIPIM in Cannes kaum jemand. Die Messe ist sogar dabei, ihr Beach-Party-Image zu verlieren. Es war "Die stillste MIPIM aller Zeiten", sagt meine Kollegin und MIPIM-Kennerin Beatrix Boutonnet. Die Rahmenbedingungen für Finanzierungen werden sich kurzfristig nicht verbessern, die Transaktionen liegen am Boden, die Preise fallen, die Kosten steigen, Investitionen sind ausgebremst, die Institutionellen verstecken sich mit ihrem Geld. "Es ist wie Mikado", sagt ein Insider, "wer zuerst wackelt, verliert". Und trotz allem gab es positive Worte über die Hospitality-Branche. Die Hotelwerte in ganz Europa sind im Jahr 2022 übrigens um rund 3% gestiegen, berichtet ein britischer Valuation Index unabängig von der MIPIM.

Beim Thema ESG stehen heute schon die Looser fest: die, die nicht anpacken und umsetzen. Die Klima-Zeitbombe tickt, der Schrei des Weltklimarats diese Woche war laut. Jeder Insider weiss: Die Investoren und Anleger werden den ersten Schritt machen müssen. Deshalb widmen wir uns heute und nächste Woche dem Thema Fonds & ESG. Wir beginnen mit dem Regulierungsdickicht.

Die Betreiber entwickeln in Sachen ESG immer mehr Aktivitäten, natürlich auch um das veränderte Kundenverhalten aufzufangen. So hat die Global Hotel Alliance in Dubai jetzt über 200 klimapositiv-motivierte Hotels in eine neue "Green Collection" gepackt. Gut daran finde ich, dass jedes Hotel sich von einer weltweit anerkannten Umwelt-Organisation zerfizieren lassen muss.

Sich den neuen Themen der Zeit zu öffnen, über den Tellerrand hinaus zu schauen und die Einbahnstrasse als Sackgasse zu betrachten, wird helfen, die eigene Zukunft zu gestalten. Wir tun das Unsere dazu, um Ihnen die Plattformen dafür zu bieten. Zum Beispiel an unserem Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" an der Expo Real in München. Bis Oktober sind es zwar noch sieben Monate, aber heute schon melden wir uns als Hauptaussteller an – und damit auch die ersten 19 Co-Aussteller, die wir Ihnen namentlich vorstellen. Für alle anderen gilt: Wir haben trotzdem noch etwas Platz in Reserve. Alle Details finden Sie auf unserer Seite 1.

Und in unserer Expo Real-Ankündigung finden Sie auch unser neues Video: Bilder und Stimmen von der WoH 2022, aufgenommen in unserem neuen Design-Stand und ein positives Abbild der Hospitality-Branche, die ihren Platz auf der Immobilien-Messe gefunden hat.

Behalten Sie den Blick nach vorne! Wir unterstützen Sie dafür gerne jeden Freitag mit gut recherchierten Brancheninfos und dynamischen Business-Plattformen.


Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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Buntes und Diverses, aber nichts Visionäres
16.3.2023

Liebe Insider,

mit einigen von Ihnen habe ich diese Woche die zurückliegende ITB diskutiert. Und je länger ich darüber nachgedacht habe, um so häufiger habe ich mich gefragt: Weshalb hat man diese "Wiederauferstehungs-ITB" nicht zu einem einzigen, grossen, globalen Statement für nachhaltigen Tourismus gemacht? Alle Politiker, NGOs und Future-Kids wären nach Berlin geeilt – die Destinationen, Reiseveranstalter, Airlines, Hotels, OTAs waren eh schon da.

Die Branche hätte eine einzigartige Chance gehabt, sich zum Fürsprecher des Planeten, des Klimas, der Diversität und Humanität zu machen. Und dabei zeigen können, wie schnell sie aus eigener Kraft und mit wie viel Kreativität sie bereits Emissionen reduzieren und Menschen Arbeit geben kann. Für eine solche ITB hätte es eine Vision gebraucht. Aber wer in Berlin hat schon eine Vision?

Um so mehr hat mich gestern eine Meldung aus Cannes gefreut: Die Low Carbon Building Initiative, vor einem Jahr gegründet, hat begonnen, Kriterien zur CO2-Berechnung einer Immobilie über ihren Lebenszyklus hinweg zu definieren. Es entsteht ein pan-europäisches Gütesiegel, das als erstes Büros, Hotels und Wohnungen nutzen können.

Das Wort Diversität prägt auch die Einstellung von Patrick Mendes. Wir haben als erstes Fachmedium den neuen CEO Europe & North Africa für die Premium, Midscale & Economy Brands von Accor an der ITB interviewt. Patrick versteht sich als Weltbürger, entsprechend bunt sind seine Teams, entsprechend logisch ist es für ihn, Menschen anderer Kultur und ohne Fachkenntnisse einen Job zu geben. Nach neun Jahren in Südamerika weiss er, was "social" bedeutet.

Auf der anderen Seite verlangt Accor klares Zahlendenken. Deshalb wird er – in der neuen Marken-Division – versuchen, die Premium-Marken Pullman, Mövenpick und Swissôtel zu ebensolchen Power Brands zu machen wie es Accors Economy-Marken in Zentraleuropa schon sind. Sein Auftrag lautet also: Mach aus einer Cash Cow zwei.

Wie hospitabel und sozial die Hospitality-Branche sein kann, zeigt sie in dieser Zeit im Erdbebengebiet in der Türkei. Hunderte von Hotels und Resorts, die geschlossen hatten, haben für tausende Opfer ihre Türen geöffnet, vor allem in den beliebten Touristenzielen Alanya und Antalya an der Mittelmeer- und Ägäis-Küste. Auch die grossen Touristikplayer - wie Best Western, Radisson, Accor, das Ferienunterkunftsnetz Gites de France und selbst die Non-Profit-Organisation von Airbnb – haben mit Betten und Spenden geholfen. Aber jetzt steht für die Türkei die Hauptsaison vor der Tür. Was tun? Erdbebenopfer oder Touristen beherbergen? Sarah Douag hat recherchiert.

In Italien hat unser Kollege Massimiliano Sarti den Generaldirektor der Bulgarella Immobilien-Gruppe, Ray Lo Faso, interviewt. Das Unternehmen, dessen Namen längst nicht jeder kennt, möchte mehr in Hospitality investieren und hat, wie man lesen kann, ein solides Verständnis von der Branche. Ganz im Gegensatz zu den Banken, die Lo Faso auch kritisiert.

Ohne Sensibilität und Spezialwissen versteht man die Hospitality-Branche nicht; deshalb belegen aktuelle Zahlen nun, dass sich schon im zweiten Halbjahr 2022 etliche Investoren wieder zurückzogen, allein wegen der Inflation. Doch asiatische Investoren sind in Wartestellung.

Wien jedenfalls erreichte 2022 noch nicht sein 2019-Level, aber in den Hotels war der RevPAR ein historischer Rekord! Die Hotellerie schwimmt weiter in grossen und kleinen Wellen, in denen noch ganz andere Themen Denk-Blasen aufwerfen: z.B. der neue "Data Act" der EU oder auch das neue, KI-gesteuerte Marketing-Tool Google Performance Max, das Google Ads ersetzt.

Wir sind – hoffentlich – nicht so leicht zu ersetzen, deshalb bleiben wir auch immer am Ball für Sie. Vergessen Sie nicht: Unser erster Programm-Entwurf für unseren 6. HITT Think Tank am 26./27. Juni in Berlin steht, und die ersten Themen und Namen verheissen wieder Qualität und quirlige Diskussionen. Mehr auf unserer HospitalityInside Front Page und im Detail, inklusive Programm, Preisen und Registrierung, auf www.hitt.world.

Zehn Tage sind es zudem nur noch bis zur HOTCO Investment-Konferenz in Wien, deren Medienpartner wir sind und deren Programm spannende Newsund Inhalte aus und über die Märkte Osteuropas enthält. Ein Klick und Sie sind mittendrin in der https://hotconf.com.
 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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ChatGPT und der HITT Think Tank: Springen Sie auf die Zukunft auf
9.3.2023

Liebe Insider,

90.127 Fachbesucher meldete die ITB Berlin in ihrem Abschlussbericht gestern. 2019 waren es 160.000 Fach- und Privatbesucher gewesen, doch die Vergleichszahl erwähnte man nicht. Damit wäre die Kluft ja gar nicht so gross. Allerdings blieben neun Hallen geschlossen. Mindestens zwei Jahre hatte das Management Zeit, sich dem neuen Mindset und den Veränderungen anzupassen. Das gelang nicht. Dafür waren die Treppenhäuser und Hallen-Übergänge frisch gestrichen. 

Die "Hotelhalle 9" ist quasi tot, um die Hälfte der Hotel-Aussteller ärmer, dafür überrannt von noch mehr Tech Companies. Nachdem Kempinski als letzte reine Luxusmarke nicht mehr präsent war, hofften viele auf den neuen Ansatz "Home of Luxury" im Marshall-Haus. Es war die Blamage schlechthin, seelenlos im Auftritt, mit einigen wenigen Luxusanbietern, die sich hinter billigen Holzbretter-Nestern oder an nackten Tischen auf einer halbleeren Galerie wiederfanden.

Unser Team hörte aber auch Positives, häufig emotional getrieben von der globalen Wiedersehensfreude, aber auch überrascht von einer offenbar guten Gesprächsqualität. Wir waren mit vier Redakteuren unterwegs und beobachteten geschäftiges Treiben vor allem bei den Fern-Destinationen. Beim Rest bleibt das Bild diffus. Mein Fazit: Die ITB Berlin hat 2023 überlebt, sich aber nicht für die Zukunft profiliert.

Umso intensiver widmen wir uns heute gleich in drei Artikeln einem Mega-Zukunftsthema: ChatGPT. Wir haben selbst wochenlang recherchiert und mit Hospitality-Insidern gesprochen. Bärbel Schwertfeger erklärt den Rahmen dieses globalen KI-Monsters, das "alles verändern" wird. Sie hat aber auch Hoteliers und Experten mit KI-Erfahrungen befragt. Angst vor der Maschine muss man nicht haben, aber Vorsicht ist geboten. Tröstlich: Noch beeinflusst der Mensch die Aufenthaltsqualität im Hotel.

Sarah Douag hat den Tech-Hype ins Visier genommen und in den Augen dieser neuen Entwicklung schnell die Dollar-Zeichen entdeckt. Der KI-beeinflusste Umsatz soll sich bis 2024 verdreifachen. Es geht hier um immense Umsatz-Summen, so dass Google und die OTAs relativ schnell mit ähnlichen KI-Produkten wie ChatGPT aufwarten müssen. Experten wie der Distributionsspezialist H2C, Hotelketten und Buchungsplattformen wie Kayak und Expedia ordnen das Monster ein und analysieren seine Angriffsmöglichkeiten auf Hotellerie und Tourismus.

Darüber hinaus hat Sarah sich dem KI-Gespenst persönlich genähert: in einem One-to-One-Interview, digital. Sie hat einige Zeit darauf verwendet, ihre Fragen sprachlich so zusammenzusetzen, dass sich die Antworten des Chatbots wieder hinterfragen liessen. Sie wissen ja: Was man in die Maschine hineingibt, entscheidet darüber, was herauskommt. "Das Ding" hat Sarah beeindruckt: Nicht schlecht für ein erstes Date, meint sie.

Unsere Meldungen beschäftigen sich heute noch in Teilen mit der ITB, wobei es überhaupt keine Mega-News gab, dafür aber eine nachdenklich stimmende FUR-Reiseanalyse über deutsche Reisende: Die soziale Schere geht auf, reisen können nur noch die, die es sich auch leisten können. ITB-Mini-News haben wir überwiegend im News-Mix integriert.


Nicht verstecken müssen wir uns mit unserem HITT, dem HospitalityInside Think Tank: Am 26./27. Juni geht's wieder aufs Schiff und hinein in ebenso muntere wie tiefgehende Diskussionen mit den Teilnehmern. Wir nehmen Sie mit aufs "Next level: Measure. Benchmark. Drive. Lifting sustainability from intention to traction". So lautet der Titel 2023.


Wagen Sie mit uns den Schritt von der Planung in die Umsetzung. Ein grosser Teil des – englisch-sprachigen – HITT beschäftigt sich mit dem "Measurement". Denn nur Zahlen und Messdaten werden Ihren Carbon Footprint positiv verändern. Es sind nur noch sieben Jahre, bis die EU auch die Kredit-Konditionen für Hotels von erfüllten ESG-Kriterien abhängig macht.

 

Das Programm wird jetzt sehr schnell konkret. Sie können heute das Gesamt-Programm mit ersten Namen sehen. Ich versichere Ihnen: Sie treffen erneut auf internationale Hochkaräter, auch aus anderen Branchen, die mit uns eines teilen: ihr Wissen.

 

Wir erwarten Experten des Transformationsspezialisten systemiq.earth in der Keynote, den Co-Gründer von EY(Carbon) als Analytiker der Möglichkeiten und Gefahren im Measurement, den CEO des Forschungsinstituts BVA-BDRC Consumer Research und eine junge Juristin, die auf das junge Thema Biodiversität einen ganz besonderen Blickwinkel hat.

Wir werden Ihnen alle Teilnehmer wie auch die Sponsoren des 6. HITT in der nächsten Zeit im Detail vorstellen. Im vergangenen Jahr gaben 94% unserer Teilnehmer dem HITT die Note "sehr gut", der Rest "gut". Registrieren Sie sich auf www.hitt.world.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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Limehome, Numa, Kempinski: Die "Software" ist eine andere
2.3.2023

Liebe Insider,

ich formuliere es mal überspitzt: Die Hotelwelt spaltet sich immer stärker in die Tech-getriebenen, gar personallosen Hotels und in die Luxusperlen, in denen der Gast nur noch für "hand-made" und "hands-on" tief in die Tasche greift. Beide Typen vereint, dass sie finanzstarke Investoren haben: gierige VCs auf der einen Seite, die mit Kapital und Konzepten pokern, wohingegen auf der anderen Seite Reiche mit einem langen Atem sitzen und Hotels fürs persönliche Wellbeing brauchen.

Seitdem es Limehome und Numa mit ihrem disruptiven Ansatz gibt, wurden wir als Redaktion gefragt, worin unterscheiden sich diese beiden eigentlich? In den Details, wie immer. In einer sehr aufwändigen Recherche hat unsere Kollegin Sylvie Konzack sich mit beiden Unternehmen und ihrem "digitalen" Konzept auseinandergesetzt. Entstanden ist nicht nur ein Text, sondern dazu passend auch eine sechs Seiten lange Tabelle, in der beide die gleichen Fragen beantworten mussten: von ihren Finanzierungen über Umsätze, Tech-Systeme, KI-Grad bis hin zu vergleichenden Angaben zur klassischen Hotellerie. Und mehr.

Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich beim Management von Limehome und Numa für ihre Offenheit bedanken. Es ist selten geworden, dass Unternehmen selbst Fachmedien gegenüber so viele Details preisgeben, auch wenn ein paar Dinge immer noch vage bleiben.

Das ist Journalismus, wie wir ihn verstehen – als partnerschaftliches Miteinander mit den Movers & Shakers der Branche. Wir belästigen niemanden mit PR-verseuchten copy-paste-Morning-Newslettern, sondern gehen fokussiert und fachlich in die Tiefe.

Wer es mit wohlhabenden Investoren und deren Selbstwertgefühl zu tun hat, muss auch Zahlen kennen, aber deutlich mehr Sensibilität mitbringen, weil die "Software" von Luxushotels eine andere ist. Das wird auch wieder in unserem Interview mit Bernold Schroeder klar, dem CEO von Kempinski Hotels. Nach zwei Jahren "Stille" spricht er wieder. Es ist auch ein langes Interview geworden, das aber zeigt, dass sich die schlagzeilen-gebeutelte Luxushotelgruppe von 2020 wieder gefunden hat.

Kempinski Hotels geht es wieder "sehr gut", sagt Schroeder. "Wir haben ruhig und beharrlich weitergearbeitet". Er berichtet u.a. von einem stabilisierten Team und 19 neuen Management-Verträgen für Kempinski Hotels und die ebenso stark wachsenden Kempinski Residences. Das Vertrauen der Investoren in die Gruppe sei ebenfalls wiederhergestellt.

Liest man die nächsten Bilanzen 2022 der Ketten, sind Freudenschreie verständlich. Trotzdem gilt es, Bodenhaftung zu behalten: Die globale Pipeline flacht derzeit deutlich ab – was auch ein winziges Detail spiegelt: Der weltgrösste Immobilien-Makler, CBRE, entlässt jetzt auch schon eine Hospitality-Verantwortliche in Deutschland.

Immobilien sind das eine, Menschen das andere. Aber diese Branche sitzt so tief fest in ihrem eigenen Schlamassel, dass man sich nicht mehr wundert, wenn deutschsprachige Studenten unterschiedlicher Studiengänge heftig abwinken, sobald sie das Wort "Gastgewerbe" hören. Noch schlimmer ist: Selbst die Tourismus-Studenten wollen in dieser Branche später nicht arbeiten.

Diese Branche befindet sich im Spagat ihres Lebens.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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Die Schere
23.2.2023

Liebe Insider,

die Schere geht in der Branche weiter auf. Als erstes in der Stimmung: Die deutsche Hotellerie/Gastronomie schwebt noch zwischen Hell und Dunkel, die Schweizer sehen die Sonne schon wieder scheinen. In beiden Ländern haben die Branchen-Verbände gerade Bilanz für 2022 gezogen.

Und daraus liest/hört man auch, dass organisch gewachsene Mittelständler im Herzen Europas mehr unter der Negativseite leiden als die Ketten. Accor und IHG melden diese Woche absolut motivierende Ergebnisse aus 2022, sollten aber nicht übermütig werden: Global Player können sich finanztechnisch die Welt einfach schneller schön rechnen. Insofern entsteht hier eine neue Kluft. Die Grossen werden grösser, die Kleinen weniger.

Eine andere Schere sorgt für Schnapp-Atmung, so schnell will sie die alte Hotel-Markenwelt zerschneiden. Die aktuellen Treiber sind nämlich die Hyper-Kreativen. Ihre Marken-Konzepte spriessen wie Champignons aus dem Boden, unter Highspeed kopieren sie Bekanntes und mixen die Ideen neu. Und die meisten finden sofort begeisterte Business Angels. Ich bin gespannt, wer von den 12 jungen, frischen, mitreissenden Hospitality- und Serviced Apartment-Marken, die wir Ihnen heute vorstellen, in fünf Jahren noch nicht der Hyper-Dynamik zum Opfer gefallen ist.

Wachsen durch copy/paste geht jedenfalls schneller. Marcelo Mangia der italienischen Marke Mangia's will auch stark wachsen – und hat sich deshalb die Geschäftsmodelle der internationalen Marken-Konzerne zum Vorbild genommen. Warum Neues erfinden, weshalb Disruptor sein?

Airbnb wird weltweit immer noch angebetet, genau wie Booking.com, haben sie doch die grosse Disruption gebracht. Allerdings auch viel Ärger. Jetzt hat auch die EU von diesen beiden die Nase voll. Italien fordert von Booking.com z.B. 153 Millionen Euro zurück – vermutete Steuerhinterziehung. Und Pariser Juristen reagieren ebenfalls scharf: Sie haben in einem Mietstreit Airbnb als "Betreiber" eingestuft und nicht mehr als "einfacher Gastgeber". Das verändert die Verantwortlichkeit.

Heute vor einem Jahr begann der Krieg gegen die Ukraine. Welche Folgen hatte das aufs Reisen. Ganz einfach: Reiche Russen reisten weiter, die anderen blieben zuhause. Das belegen die Flugbewegungen in 2022. Seit wenigen Wochen aber kippt das Szenario.

Die Hotel-Immobilienwelt gibt sich ebenfalls robust, glaubt man JLL und seinem "Global Hotels Investment Outlook": Danach wollen viele Investoren weiter in Hotels investieren. Schliesslich hat der RevPAR in ganz Europa das Niveau von 2019 erreicht oder übertroffen. Genauso positiv sieht die Global Hotel Alliance, ein Verbund internationaler Hotelgruppen, die Welt: Ihr markenübergreifender Umsatz stieg 2022 auf 168 Millionen US-Dollar, 25 Prozent mehr als 2019. 


Apropos Verantwortung: Bei Adina, Deutsche Hospitality und Novum Hospitality verabschieden sich gerade Führungskräfte auf C-Level; diese Infos aus guten Quellen haben uns die Unternehmen bestätigt. Nachfolger gibt es aber noch in keinem Fall. 

 

Zusammengefasst: Trotz aller Ups and Downs bleiben alle positiv. Sie auch? Oder haben Sie eine Schere im Kopf? 

Um nicht zwischen Hell und Dunkel zu schweben, unterhalte ich mich immer gerne mit Menschen aus anderen Kulturen und Branchen. Und die findet man z.B. auf multinationalen Konferenzen wie der HOTCO in Wien Ende März: Wenn "West- und Ost-Europa" zusammentreffen und sich über alles unterhalten - von den Megatrends wie Resorts über das Alltagsdilemma bis zum gesellschaftlichen Wandel. Zur Konferenz mehr auf unserer Seite 1. 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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Die Welt zwischen Gold, Klebstoff und Bodenhaftung
16.2.2023

Liebe Insider,

24 Millionen Dollar kassierte Superstar Beyonce für ihre 60minütige Performance im kürzlich eröffneten Atlantis The Royal Dubai, schreibt meine Kollegin Sarah Douag. Es wimmelte dort nur so von Promis und Influencern. Ob sie in den Blitzlicht- und Selfie-Gewittern überhaupt noch etwa sahen von den 90 Pools, den Quallen-Tanks, den 17 F&B Outlets und dem 3.000 qm-Spa?

 

Die Message ist so klar wie glitzern: Dubai will das "Morgenland" bleiben. Sheikh Al Maktoum grüsst mit dem 1,4 Milliarden-Dollar-Hotel auf der Palme die saudischen Nachbarn – die ihrerseits immer verrücktere Architektur-Designs und Attraktionen entwerfen. Kindergärten in Arabien sind gross – und einfach goldig.

Teenies und Freaks in Europa auch. Alle wollen die Welt verändern, aber bitte nur nach ihrem Willen. Internationale Umfragen entlarven nun die Gen Z bwz. "die letzte Generation": Ausgerechent die Jungen – jene zwischen 18 und 28 – wollen am häufigsten verreisen und dann am liebsten weit weg! Und am liebsten mit dem Flugzeug. Einige Klima-Aktivisten kleben sich auf die Rollbahn, die Mehrheit aber klebt am Flugzeug. "Es ist leichter, mit Fridays for Future zu protestieren als seine eigenen Ferien auch klimafreundlich zu gestalten", fasst Fred Fettner diese hochinteressante Zahlen-Auswertung aus drei Quellen zusammen.

Und damit springen wir in die wahre Welt, die CEOs wie Oliver Winter von a&o Hostels schlicht und einfach Bodenhaftung abverlangt. Weder Gold noch Klebstoff haben dazu beigetragen, dass er in Highspeed 500 verlorene Mitarbeiter akquirierte, um vom Überraschungs-Reiseboom '22 profitieren zu können. Den Umsatz von 2019 hat er vergangenes Jahr um 22 Millionen Euro übertroffen, trotz Krise, Knowhow- und Qualitätsverlusten. Und trotz Hostel-Segment, wo ein Euro Preiserhöhung schon zu Stornos führt. Mir hat dieses intensive Interview Spass gemacht, weil es zeigt, wie wendig Hoteliers Krisen meistern können.

Die globalen Ketten können viele Register mehr ziehen, um am Ende profitabel dazustehen. Doch auch sie haben Grund zum Jubeln: Das historische Tief ist überwunden, selbst 2019 übertroffen – bei Choice, Hyatt, Marriott und Scandic, die alle diese Woche ihre Bilanz 2022 veröffentlichten.

Positive News auch aus der Mikrowelt der mittelgrossen Betreiber: Mit den – unbekannten – Michel Hotels hat Achat-CEO Philipp von Bodman gerade 1.600 Zimmer zugelegt und damit den bestehenden Mix aus Business- und Leisure-Hotels konsequent und auf gleichem Qualitätsniveau ausgedehnt. Das sieht nach einem perfect fit aus.

Nichts passt hingegen in Deutschland für Unternehmen zusammen, die selbst digitaler werden wollen, aber von der Bürokratie daran gehindert werden. Ein Phänomen, das Hotel-Unternehmen mit einschliesst. Deshalb lassen wir auch hier heute Zahlen sprechen.

Um Zahlen, Projekte und Konzepte geht es nicht nur in unserem wöchentlichen News-Mix, sondern auch bei der HOTCO Konferenz Ende März in Wien, wo sich alles um die grössere CEE-Region, SEE, das Baltikum, den Kaukasus und die GUS-Länder dreht. Details dazu auf unserer Seite 1.

Ich wünsche Ihnen eine goldige Woche.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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KI oder Slow Travel: Wer prägt die Zukunft?
9.2.2023

Liebe Insider,

Error! Die KI – Künstliche Intelligenz – hat nicht auf jede Gäste-Bewertung die passende Antwort parat. Ihr Wording ist nicht feinfühlig genug, weil Maschinen Feinsinniges einfach nicht filtern. Benjamin Jost, der CEO von TrustYou – der grössten Bewertungsdatenbank der Welt – vermisst einfach das Authentische im automatisierten Wording. Feedback in Highspeed spart zwar Zeit undKosten, aber erhält es die Freundschaft mit dem kritischen Gast? Ein interessanter Austausch zwischen dem Software-Anbieter MARA, TrustYou und Hotelier Marco Nussbaum.

KI ist ein Gesicht des aktuellen Wandels. Ein anderes ist die neue Arbeitswelt, New Work. Klingt sexy und dynamisch. Die Challenge: Unternehmen, die New Work anbieten wollen, müssen sich zuerst selbst transformieren. Wie man das schafft, verraten zwei Oldies: Seminaris Hotels und die TUI.

Weit weg von Highspeed und Arbeit jeder Art ist Slow Travel. Das ist kein Trend mehr, sondern eine Geisteshaltung, die man in der Natur auslebt – im Heubett, im Glamping-Baumhaus oder in der Luxus-Ecolodge. Gekocht wird bitte auf offenem Feuer, Strom gibt es nicht. Detox pur!

Sarah Douag beschreibt heute die bunte Vielfalt am Markt und hebt eine niederländische Initiative hervor, für die sich jetzt sogar ein Fonds interessiert. Da sehe ich doch schon wieder die Dollarzeichen in den Augen der Freunde von Natur pur! In der Tat, ein neues Geschäftsfeld tut sich auf. Und da habe ich persönlich auch gar nichts dagegen, denn einer wird dort draussen bleiben: die KI.

Diese Branche fasziniert immer wieder durch ihre Gegensätze, in der Widersprüchliches in friedlicher Co-Existenz leben kann. Schauen Sie sich deshalb auch die Profile der neuen Reisenden an, die aus diversen Umfragen hervorgehen. Nüchterner, sachlicher wird's dann in den Länder-Reports heute, bei den Übernahmen und Bilanzen.

Und zum Bild des Wandels passen heute auch die vielen Personalien, der News-Mix und unsere Ankündigung der nächsten HOTCO Investment-Konferenz, die von Budapest nach Wien umzieht. Veranstalter dieses Spezialformats für Hotels in der grösseren CEE-Region ist Marius Gomola von Horwath HTL Hungary. Und wir sind gerne wieder als Medienpartner mit dabei. Bis 15. Februar gibt's noch Frühbucher-Tickets. 


Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


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Gradlinig, wankelmütig, fragwürdig
2.2.2023

Liebe Insider,

Dorint Hotels haben am Mittwoch ihr 66. Hotel in Garching bei München eröffnet und sich dabei gegen 20 Mitbewerber durchgesetzt. Gute Standorte sind begehrt, und dieser Standort mitten im Business Park hat noch einen besonderen Charme. Und trotz Krise ist es eine 4-Sterne-Fullservice Hotel mit Konferenzräumen geworden. "Wir sind alle froh, dass wir nicht aus der Tagungswelt ausgestiegen sind", sagen CEO Jörg Böckeler und COO Bettina Schütt im Gespräch mit uns danach. Das Geschäft ist in grossen Teilen zurück – auch bei Dorint sichtbar in deutlichen Steigerungsraten über alle Performance-Zahlen hinweg.

Jeder in der Branche weiss, wie sehr sich die deutsche Hotelgruppe vor Corona wirtschaftlich nach oben gekämpft hat. Umso positiver, dass sie die Pandemie-Lockdowns hinter den Kulissen genutzt hat: Sie hat Systeme ausgetauscht, Konzepte optimiert und neue Motivationsprogamme für Mitarbeiter initiiert. Sie hat weniger Mitarbeiter verloren als im Bundesdurchschnitt. Das Management-Team hat während der Pandemie in vielen Winkeln des Unternehmens genauer hingeschaut, Positives aus der Krise gesogen und seinen Weg gradegezogen.

In Österreich entwickelt sich das Migranten-Mitarbeiter-Thema zum Politik-Poker zwischen den Parteien, wie unser Kollege Fred Fettner bei der jährlichen ÖHV-Tagung in Salzburg vergangene Woche live miterlebte. Was mir an der ÖHV immer gefällt: Sie reibt sich permanent und lustvoll an der Politik, weil sie immer das Beste für ihre Branche sucht. Und sie spricht sogar gerne öffentlich darüber. Kaum zu glauben.

Dass Kommunikation hilft, eigene Positionen zu überprüfen und eigene Aktivitäten im Wettbewerb einzuordnen. Das wurde deutlich bei dem Meinungsaustausch während der AOHIS Investoren-Konferenz in Madrid, wo wir auch Medienpartner waren. Deshalb fasse ich heute nochmals Aussagen aus zwei Runden zum Dauerbrenner ESG zusammen. Inedabei: Da haben Investoren doch tatsächlich zugegeben, dass ESG primär ein Immobilien- und kein Betreiber-Thema ist. Sie finden den Artikel auf unserer Startseite, für jeden zugänglich.

Ins Staunen kommt man derzeit immer wieder über China. Nachdem die Regierung noch Ende 2022 ihren Investoren verbot, im Westen zu investieren, ist jetzt wieder genau das Gegenteil der Fall. Sie haben die westliche Hotellerie wieder fest im Visier!

Die Schweizer SV Hotel Gruppe hat ihre Expansion fest im Visier, ändert aber die Richtung. Und verwässert dafür sogar ihr absolut einzigartiges, preisgekröntes Apartment-Konzept von Stay Kooook. Das gibt's jetzt nicht mehr allein mit Studio, Kitchenette und beweglicher Trennwand, sondern auch als schlichtes Zimmer-Produkt mit aufgelöstem Bad. Für mich eine schwer nachvollziehbare Entscheidung.

Das ITB-Kongressprogramm ist jetzt langsam online, aber ich persönlich habe immer noch kein Bild von dem, was uns dieses Jahr in Berlin erwartet. Die Infos fliessen nur spärlich.

Wir beschliessen auch diese Woche erneut mit interessanten Markt-Meldungen und Personal-Bewegungen. Ach ja, eine Meldung bringen wir heute nicht: die über das "beste Geschäftsjahr der Geschichte" von B&B Hotels. Das Unternehmen kann diesen Anspruch nicht mit nachvollziehbaren Fakten belegen – und will es selbst auf Nachfrage nicht. Diese heisse Luft erspare ich Ihnen. 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


Ihre Meinung? editor@hospitalityInside.com

 

Kinder und 5 Sterne, Crowdinvesting und Grauzonen, Expo Real und HITT
26.1.2023

Liebe Insider,

Kinder und 5 Sterne, geht das zusammen? Das neu eröffnete Falkensteiner Family Hotel im Montafon, Österreich, sagt Ja und belegt es durch sein neues Open Plaza-Konzept: Auf 1.795 Quadratmetern Fläche fliessen Spiel, Sport, Spass, Edu- und Ecotainment nahtlos ineinander und sogar nahtlos über in das 1.245 Quadratmeter grosse Restaurant mit ausladenden Büffet-Stationen und Live Cooking. Die Kleinen rutschen und hüpfen, die Grossen lesen entspannt: Jeder hat auf dieser offenen Fläche jeden im Blick, zwischen Kletterwand und Kicker, Multimedia-Raum und Science Lab, Gastronomie und Bar.

Das Hotel eröffnete vor fünf Wochen und war an Weihnachten voll. Danach zog Falkensteiner-CEO Michael Otmar die Preise an. Im kleinen Montafon, im Westen Österreichs, setzt er jetzt Preise wie auf Sardinien durch. Dazu tragen auch die grosszügigen "Zimmer" bei, die über ein abgeschlossenes Kinderzimmer für Drei samt eigenem Bad verfügen. Michaeler will mehr: hochwertige Family Hotels höher heben. The Leading Hotels werden, inspiriert durch dieses Konzept, jetzt ein neues "Family Hotel"-Label einführen. Ich war letztes Wochenende bei der offiziellen Eröffnung dabei und habe mich auch amüsiert.

Der Name Falkensteiner kommt heute – unbeabsichtigt – in einem anderen hochinteressanten Artikel wieder vor: Mein Kollege Stefan Loipifinger, ein respektierter kritischer Finanzanalyst, erklärt die sinnstiftenden Elemente und Tücken von Crowdinvesting. Als Finanzierungsalternative in Niedrigzins-Zeiten bleiben diese Schwarm-Investments populär, sind aber weiterhin im grauen Kapitalmarkt unterwegs. Falkensteiner hat darüber inzwischen 41 Millionen Euro Kapital gesammelt.

Um Kosten und Margen geht es in meiner ersten Zusammenfassung eines Vortrags an der neuen Investoren-Konferenz AOHIS vergangene Woche in Madrid. Wie letzten Freitag schon erwähnt, eine gelungene Premiere. Datenanalyst Hotstats hat Wäsche und Energie als heftige Kostentreiber identifiziert. Dieser Artikel steht für alle lesbar auf unserer Seite 1.

Auf unserer Homepage finden Sie zudem unsere ausführlichen Informationen über Standgrössen und -varianten, über Preise und Konditionen für Ihren Aussteller-Platz an unserer "World Hospitality". Ja! Es sind nur noch neun Monate bis zur Expo Real 2023. Die Zeit rennt. Die offiziellen Anmeldungen beginnen Anfang Februar! Sprechen Sie mit unseren Standprofis und sichern Sie sich Ihren Tisch oder Ihre individuelle, im eigenen CI gestaltbare Sonderfläche. Teil unseres jährlich wachsenden Premium-Netzwerks zu sein, bringt viele Benefits!

Zurück zum Magazin: Auch in diesem Jahr wird weiter viel gereist, allerdings: Die ersten Wirtschaftsexperten wie auch die Hoteliers und Gastronomen selbst sehen vorsichtige Konsumenten, die nach dem Preisschub zu sparen anfangen und in einer Umfrage schon Reisen streichen. In Europa wachsen die White Label-Betreiber und Österreich hat 2022 doch noch stattliche Hotel-Transaktionen geschafft.

Die TUI ist nun auch ein OTA - und startet im System mit Nicht-TUI-Hotels. Der Launch erfolgte im online-affinen Schweden, in DACH dauert es noch. Wir haben bei der TUI nachgefragt. 

Nachhaltigkeit ist ein Dauerthema, auch unter Reisenden. Für Sie, die Nachhaltigkeitsmacher, haben wir deshalb heute aus den Fluten der Pressemitteilungen 15 sinnvolle herausgefiltert – rund um die Stichworte Klimatote, E-Mobilität und Müll. In diesem Zusammenhang: Unser nächster HITT Think Tank findet am 26./27. Juni in Berlin statt. Das Programm ist in Arbeit, schauen Sie immer mal wieder auf www.hitt.world und auf unser neues Video: Szenen des Think Tanks 2022. Und für Sparfüchse: Bis 31. Januar gibt es noch den Super-Early-Bird-Tarif!

Wir bleiben alle in Schwung… Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin 


Ihre Meinung? editor@hospitalityInside.com

 

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