Editorial
Liebe Insider,
ich formuliere es mal überspitzt: Die Hotelwelt spaltet sich immer stärker in die Tech-getriebenen, gar personallosen Hotels und in die Luxusperlen, in denen der Gast nur noch für "hand-made" und "hands-on" tief in die Tasche greift. Beide Typen vereint, dass sie finanzstarke Investoren haben: gierige VCs auf der einen Seite, die mit Kapital und Konzepten pokern, wohingegen auf der anderen Seite Reiche mit einem langen Atem sitzen und Hotels fürs persönliche Wellbeing brauchen.
Seitdem es Limehome und Numa mit ihrem disruptiven Ansatz gibt, wurden wir als Redaktion gefragt, worin unterscheiden sich diese beiden eigentlich? In den Details, wie immer. In einer sehr aufwändigen Recherche hat unsere Kollegin Sylvie Konzack sich mit beiden Unternehmen und ihrem "digitalen" Konzept auseinandergesetzt. Entstanden ist nicht nur ein Text, sondern dazu passend auch eine sechs Seiten lange Tabelle, in der beide die gleichen Fragen beantworten mussten: von ihren Finanzierungen über Umsätze, Tech-Systeme, KI-Grad bis hin zu vergleichenden Angaben zur klassischen Hotellerie. Und mehr.
Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich beim Management von Limehome und Numa für ihre Offenheit bedanken. Es ist selten geworden, dass Unternehmen selbst Fachmedien gegenüber so viele Details preisgeben, auch wenn ein paar Dinge immer noch vage bleiben.
Das ist Journalismus, wie wir ihn verstehen – als partnerschaftliches Miteinander mit den Movers & Shakers der Branche. Wir belästigen niemanden mit PR-verseuchten copy-paste-Morning-Newslettern, sondern gehen fokussiert und fachlich in die Tiefe.
Wer es mit wohlhabenden Investoren und deren Selbstwertgefühl zu tun hat, muss auch Zahlen kennen, aber deutlich mehr Sensibilität mitbringen, weil die "Software" von Luxushotels eine andere ist. Das wird auch wieder in unserem Interview mit Bernold Schroeder klar, dem CEO von Kempinski Hotels. Nach zwei Jahren "Stille" spricht er wieder. Es ist auch ein langes Interview geworden, das aber zeigt, dass sich die schlagzeilen-gebeutelte Luxushotelgruppe von 2020 wieder gefunden hat.
Kempinski Hotels geht es wieder "sehr gut", sagt Schroeder. "Wir haben ruhig und beharrlich weitergearbeitet". Er berichtet u.a. von einem stabilisierten Team und 19 neuen Management-Verträgen für Kempinski Hotels und die ebenso stark wachsenden Kempinski Residences. Das Vertrauen der Investoren in die Gruppe sei ebenfalls wiederhergestellt.
Liest man die nächsten Bilanzen 2022 der Ketten, sind Freudenschreie verständlich. Trotzdem gilt es, Bodenhaftung zu behalten: Die globale Pipeline flacht derzeit deutlich ab – was auch ein winziges Detail spiegelt: Der weltgrösste Immobilien-Makler, CBRE, entlässt jetzt auch schon eine Hospitality-Verantwortliche in Deutschland.
Immobilien sind das eine, Menschen das andere. Aber diese Branche sitzt so tief fest in ihrem eigenen Schlamassel, dass man sich nicht mehr wundert, wenn deutschsprachige Studenten unterschiedlicher Studiengänge heftig abwinken, sobald sie das Wort "Gastgewerbe" hören. Noch schlimmer ist: Selbst die Tourismus-Studenten wollen in dieser Branche später nicht arbeiten.
Diese Branche befindet sich im Spagat ihres Lebens.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? editor@hospitalityInside.com
Die Schere
Liebe Insider,
die Schere geht in der Branche weiter auf. Als erstes in der Stimmung: Die deutsche Hotellerie/Gastronomie schwebt noch zwischen Hell und Dunkel, die Schweizer sehen die Sonne schon wieder scheinen. In beiden Ländern haben die Branchen-Verbände gerade Bilanz für 2022 gezogen.
Und daraus liest/hört man auch, dass organisch gewachsene Mittelständler im Herzen Europas mehr unter der Negativseite leiden als die Ketten. Accor und IHG melden diese Woche absolut motivierende Ergebnisse aus 2022, sollten aber nicht übermütig werden: Global Player können sich finanztechnisch die Welt einfach schneller schön rechnen. Insofern entsteht hier eine neue Kluft. Die Grossen werden grösser, die Kleinen weniger.
Eine andere Schere sorgt für Schnapp-Atmung, so schnell will sie die alte Hotel-Markenwelt zerschneiden. Die aktuellen Treiber sind nämlich die Hyper-Kreativen. Ihre Marken-Konzepte spriessen wie Champignons aus dem Boden, unter Highspeed kopieren sie Bekanntes und mixen die Ideen neu. Und die meisten finden sofort begeisterte Business Angels. Ich bin gespannt, wer von den 12 jungen, frischen, mitreissenden Hospitality- und Serviced Apartment-Marken, die wir Ihnen heute vorstellen, in fünf Jahren noch nicht der Hyper-Dynamik zum Opfer gefallen ist.
Wachsen durch copy/paste geht jedenfalls schneller. Marcelo Mangia der italienischen Marke Mangia's will auch stark wachsen – und hat sich deshalb die Geschäftsmodelle der internationalen Marken-Konzerne zum Vorbild genommen. Warum Neues erfinden, weshalb Disruptor sein?
Airbnb wird weltweit immer noch angebetet, genau wie Booking.com, haben sie doch die grosse Disruption gebracht. Allerdings auch viel Ärger. Jetzt hat auch die EU von diesen beiden die Nase voll. Italien fordert von Booking.com z.B. 153 Millionen Euro zurück – vermutete Steuerhinterziehung. Und Pariser Juristen reagieren ebenfalls scharf: Sie haben in einem Mietstreit Airbnb als "Betreiber" eingestuft und nicht mehr als "einfacher Gastgeber". Das verändert die Verantwortlichkeit.
Heute vor einem Jahr begann der Krieg gegen die Ukraine. Welche Folgen hatte das aufs Reisen. Ganz einfach: Reiche Russen reisten weiter, die anderen blieben zuhause. Das belegen die Flugbewegungen in 2022. Seit wenigen Wochen aber kippt das Szenario.
Die Hotel-Immobilienwelt gibt sich ebenfalls robust, glaubt man JLL und seinem "Global Hotels Investment Outlook": Danach wollen viele Investoren weiter in Hotels investieren. Schliesslich hat der RevPAR in ganz Europa das Niveau von 2019 erreicht oder übertroffen. Genauso positiv sieht die Global Hotel Alliance, ein Verbund internationaler Hotelgruppen, die Welt: Ihr markenübergreifender Umsatz stieg 2022 auf 168 Millionen US-Dollar, 25 Prozent mehr als 2019.
Apropos Verantwortung: Bei Adina, Deutsche Hospitality und Novum Hospitality verabschieden sich gerade Führungskräfte auf C-Level; diese Infos aus guten Quellen haben uns die Unternehmen bestätigt. Nachfolger gibt es aber noch in keinem Fall.
Zusammengefasst: Trotz aller Ups and Downs bleiben alle positiv. Sie auch? Oder haben Sie eine Schere im Kopf?
Um nicht zwischen Hell und Dunkel zu schweben, unterhalte ich mich immer gerne mit Menschen aus anderen Kulturen und Branchen. Und die findet man z.B. auf multinationalen Konferenzen wie der HOTCO in Wien Ende März: Wenn "West- und Ost-Europa" zusammentreffen und sich über alles unterhalten - von den Megatrends wie Resorts über das Alltagsdilemma bis zum gesellschaftlichen Wandel. Zur Konferenz mehr auf unserer Seite 1.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
24 Millionen Dollar kassierte Superstar Beyonce für ihre 60minütige Performance im kürzlich eröffneten Atlantis The Royal Dubai, schreibt meine Kollegin Sarah Douag. Es wimmelte dort nur so von Promis und Influencern. Ob sie in den Blitzlicht- und Selfie-Gewittern überhaupt noch etwa sahen von den 90 Pools, den Quallen-Tanks, den 17 F&B Outlets und dem 3.000 qm-Spa?
Die Message ist so klar wie glitzern: Dubai will das "Morgenland" bleiben. Sheikh Al Maktoum grüsst mit dem 1,4 Milliarden-Dollar-Hotel auf der Palme die saudischen Nachbarn – die ihrerseits immer verrücktere Architektur-Designs und Attraktionen entwerfen. Kindergärten in Arabien sind gross – und einfach goldig.
Teenies und Freaks in Europa auch. Alle wollen die Welt verändern, aber bitte nur nach ihrem Willen. Internationale Umfragen entlarven nun die Gen Z bwz. "die letzte Generation": Ausgerechent die Jungen – jene zwischen 18 und 28 – wollen am häufigsten verreisen und dann am liebsten weit weg! Und am liebsten mit dem Flugzeug. Einige Klima-Aktivisten kleben sich auf die Rollbahn, die Mehrheit aber klebt am Flugzeug. "Es ist leichter, mit Fridays for Future zu protestieren als seine eigenen Ferien auch klimafreundlich zu gestalten", fasst Fred Fettner diese hochinteressante Zahlen-Auswertung aus drei Quellen zusammen.
Und damit springen wir in die wahre Welt, die CEOs wie Oliver Winter von a&o Hostels schlicht und einfach Bodenhaftung abverlangt. Weder Gold noch Klebstoff haben dazu beigetragen, dass er in Highspeed 500 verlorene Mitarbeiter akquirierte, um vom Überraschungs-Reiseboom '22 profitieren zu können. Den Umsatz von 2019 hat er vergangenes Jahr um 22 Millionen Euro übertroffen, trotz Krise, Knowhow- und Qualitätsverlusten. Und trotz Hostel-Segment, wo ein Euro Preiserhöhung schon zu Stornos führt. Mir hat dieses intensive Interview Spass gemacht, weil es zeigt, wie wendig Hoteliers Krisen meistern können.
Die globalen Ketten können viele Register mehr ziehen, um am Ende profitabel dazustehen. Doch auch sie haben Grund zum Jubeln: Das historische Tief ist überwunden, selbst 2019 übertroffen – bei Choice, Hyatt, Marriott und Scandic, die alle diese Woche ihre Bilanz 2022 veröffentlichten.
Positive News auch aus der Mikrowelt der mittelgrossen Betreiber: Mit den – unbekannten – Michel Hotels hat Achat-CEO Philipp von Bodman gerade 1.600 Zimmer zugelegt und damit den bestehenden Mix aus Business- und Leisure-Hotels konsequent und auf gleichem Qualitätsniveau ausgedehnt. Das sieht nach einem perfect fit aus.
Nichts passt hingegen in Deutschland für Unternehmen zusammen, die selbst digitaler werden wollen, aber von der Bürokratie daran gehindert werden. Ein Phänomen, das Hotel-Unternehmen mit einschliesst. Deshalb lassen wir auch hier heute Zahlen sprechen.
Um Zahlen, Projekte und Konzepte geht es nicht nur in unserem wöchentlichen News-Mix, sondern auch bei der HOTCO Konferenz Ende März in Wien, wo sich alles um die grössere CEE-Region, SEE, das Baltikum, den Kaukasus und die GUS-Länder dreht. Details dazu auf unserer Seite 1.
Ich wünsche Ihnen eine goldige Woche.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Error! Die KI – Künstliche Intelligenz – hat nicht auf jede Gäste-Bewertung die passende Antwort parat. Ihr Wording ist nicht feinfühlig genug, weil Maschinen Feinsinniges einfach nicht filtern. Benjamin Jost, der CEO von TrustYou – der grössten Bewertungsdatenbank der Welt – vermisst einfach das Authentische im automatisierten Wording. Feedback in Highspeed spart zwar Zeit undKosten, aber erhält es die Freundschaft mit dem kritischen Gast? Ein interessanter Austausch zwischen dem Software-Anbieter MARA, TrustYou und Hotelier Marco Nussbaum.
KI ist ein Gesicht des aktuellen Wandels. Ein anderes ist die neue Arbeitswelt, New Work. Klingt sexy und dynamisch. Die Challenge: Unternehmen, die New Work anbieten wollen, müssen sich zuerst selbst transformieren. Wie man das schafft, verraten zwei Oldies: Seminaris Hotels und die TUI.
Weit weg von Highspeed und Arbeit jeder Art ist Slow Travel. Das ist kein Trend mehr, sondern eine Geisteshaltung, die man in der Natur auslebt – im Heubett, im Glamping-Baumhaus oder in der Luxus-Ecolodge. Gekocht wird bitte auf offenem Feuer, Strom gibt es nicht. Detox pur!
Sarah Douag beschreibt heute die bunte Vielfalt am Markt und hebt eine niederländische Initiative hervor, für die sich jetzt sogar ein Fonds interessiert. Da sehe ich doch schon wieder die Dollarzeichen in den Augen der Freunde von Natur pur! In der Tat, ein neues Geschäftsfeld tut sich auf. Und da habe ich persönlich auch gar nichts dagegen, denn einer wird dort draussen bleiben: die KI.
Diese Branche fasziniert immer wieder durch ihre Gegensätze, in der Widersprüchliches in friedlicher Co-Existenz leben kann. Schauen Sie sich deshalb auch die Profile der neuen Reisenden an, die aus diversen Umfragen hervorgehen. Nüchterner, sachlicher wird's dann in den Länder-Reports heute, bei den Übernahmen und Bilanzen.
Und zum Bild des Wandels passen heute auch die vielen Personalien, der News-Mix und unsere Ankündigung der nächsten HOTCO Investment-Konferenz, die von Budapest nach Wien umzieht. Veranstalter dieses Spezialformats für Hotels in der grösseren CEE-Region ist Marius Gomola von Horwath HTL Hungary. Und wir sind gerne wieder als Medienpartner mit dabei. Bis 15. Februar gibt's noch Frühbucher-Tickets.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Dorint Hotels haben am Mittwoch ihr 66. Hotel in Garching bei München eröffnet und sich dabei gegen 20 Mitbewerber durchgesetzt. Gute Standorte sind begehrt, und dieser Standort mitten im Business Park hat noch einen besonderen Charme. Und trotz Krise ist es eine 4-Sterne-Fullservice Hotel mit Konferenzräumen geworden. "Wir sind alle froh, dass wir nicht aus der Tagungswelt ausgestiegen sind", sagen CEO Jörg Böckeler und COO Bettina Schütt im Gespräch mit uns danach. Das Geschäft ist in grossen Teilen zurück – auch bei Dorint sichtbar in deutlichen Steigerungsraten über alle Performance-Zahlen hinweg.
Jeder in der Branche weiss, wie sehr sich die deutsche Hotelgruppe vor Corona wirtschaftlich nach oben gekämpft hat. Umso positiver, dass sie die Pandemie-Lockdowns hinter den Kulissen genutzt hat: Sie hat Systeme ausgetauscht, Konzepte optimiert und neue Motivationsprogamme für Mitarbeiter initiiert. Sie hat weniger Mitarbeiter verloren als im Bundesdurchschnitt. Das Management-Team hat während der Pandemie in vielen Winkeln des Unternehmens genauer hingeschaut, Positives aus der Krise gesogen und seinen Weg gradegezogen.
In Österreich entwickelt sich das Migranten-Mitarbeiter-Thema zum Politik-Poker zwischen den Parteien, wie unser Kollege Fred Fettner bei der jährlichen ÖHV-Tagung in Salzburg vergangene Woche live miterlebte. Was mir an der ÖHV immer gefällt: Sie reibt sich permanent und lustvoll an der Politik, weil sie immer das Beste für ihre Branche sucht. Und sie spricht sogar gerne öffentlich darüber. Kaum zu glauben.
Dass Kommunikation hilft, eigene Positionen zu überprüfen und eigene Aktivitäten im Wettbewerb einzuordnen. Das wurde deutlich bei dem Meinungsaustausch während der AOHIS Investoren-Konferenz in Madrid, wo wir auch Medienpartner waren. Deshalb fasse ich heute nochmals Aussagen aus zwei Runden zum Dauerbrenner ESG zusammen. Inedabei: Da haben Investoren doch tatsächlich zugegeben, dass ESG primär ein Immobilien- und kein Betreiber-Thema ist. Sie finden den Artikel auf unserer Startseite, für jeden zugänglich.
Ins Staunen kommt man derzeit immer wieder über China. Nachdem die Regierung noch Ende 2022 ihren Investoren verbot, im Westen zu investieren, ist jetzt wieder genau das Gegenteil der Fall. Sie haben die westliche Hotellerie wieder fest im Visier!
Die Schweizer SV Hotel Gruppe hat ihre Expansion fest im Visier, ändert aber die Richtung. Und verwässert dafür sogar ihr absolut einzigartiges, preisgekröntes Apartment-Konzept von Stay Kooook. Das gibt's jetzt nicht mehr allein mit Studio, Kitchenette und beweglicher Trennwand, sondern auch als schlichtes Zimmer-Produkt mit aufgelöstem Bad. Für mich eine schwer nachvollziehbare Entscheidung.
Das ITB-Kongressprogramm ist jetzt langsam online, aber ich persönlich habe immer noch kein Bild von dem, was uns dieses Jahr in Berlin erwartet. Die Infos fliessen nur spärlich.
Wir beschliessen auch diese Woche erneut mit interessanten Markt-Meldungen und Personal-Bewegungen. Ach ja, eine Meldung bringen wir heute nicht: die über das "beste Geschäftsjahr der Geschichte" von B&B Hotels. Das Unternehmen kann diesen Anspruch nicht mit nachvollziehbaren Fakten belegen – und will es selbst auf Nachfrage nicht. Diese heisse Luft erspare ich Ihnen.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Kinder und 5 Sterne, geht das zusammen? Das neu eröffnete Falkensteiner Family Hotel im Montafon, Österreich, sagt Ja und belegt es durch sein neues Open Plaza-Konzept: Auf 1.795 Quadratmetern Fläche fliessen Spiel, Sport, Spass, Edu- und Ecotainment nahtlos ineinander und sogar nahtlos über in das 1.245 Quadratmeter grosse Restaurant mit ausladenden Büffet-Stationen und Live Cooking. Die Kleinen rutschen und hüpfen, die Grossen lesen entspannt: Jeder hat auf dieser offenen Fläche jeden im Blick, zwischen Kletterwand und Kicker, Multimedia-Raum und Science Lab, Gastronomie und Bar.
Das Hotel eröffnete vor fünf Wochen und war an Weihnachten voll. Danach zog Falkensteiner-CEO Michael Otmar die Preise an. Im kleinen Montafon, im Westen Österreichs, setzt er jetzt Preise wie auf Sardinien durch. Dazu tragen auch die grosszügigen "Zimmer" bei, die über ein abgeschlossenes Kinderzimmer für Drei samt eigenem Bad verfügen. Michaeler will mehr: hochwertige Family Hotels höher heben. The Leading Hotels werden, inspiriert durch dieses Konzept, jetzt ein neues "Family Hotel"-Label einführen. Ich war letztes Wochenende bei der offiziellen Eröffnung dabei und habe mich auch amüsiert.
Der Name Falkensteiner kommt heute – unbeabsichtigt – in einem anderen hochinteressanten Artikel wieder vor: Mein Kollege Stefan Loipifinger, ein respektierter kritischer Finanzanalyst, erklärt die sinnstiftenden Elemente und Tücken von Crowdinvesting. Als Finanzierungsalternative in Niedrigzins-Zeiten bleiben diese Schwarm-Investments populär, sind aber weiterhin im grauen Kapitalmarkt unterwegs. Falkensteiner hat darüber inzwischen 41 Millionen Euro Kapital gesammelt.
Um Kosten und Margen geht es in meiner ersten Zusammenfassung eines Vortrags an der neuen Investoren-Konferenz AOHIS vergangene Woche in Madrid. Wie letzten Freitag schon erwähnt, eine gelungene Premiere. Datenanalyst Hotstats hat Wäsche und Energie als heftige Kostentreiber identifiziert. Dieser Artikel steht für alle lesbar auf unserer Seite 1.
Auf unserer Homepage finden Sie zudem unsere ausführlichen Informationen über Standgrössen und -varianten, über Preise und Konditionen für Ihren Aussteller-Platz an unserer "World Hospitality". Ja! Es sind nur noch neun Monate bis zur Expo Real 2023. Die Zeit rennt. Die offiziellen Anmeldungen beginnen Anfang Februar! Sprechen Sie mit unseren Standprofis und sichern Sie sich Ihren Tisch oder Ihre individuelle, im eigenen CI gestaltbare Sonderfläche. Teil unseres jährlich wachsenden Premium-Netzwerks zu sein, bringt viele Benefits!
Zurück zum Magazin: Auch in diesem Jahr wird weiter viel gereist, allerdings: Die ersten Wirtschaftsexperten wie auch die Hoteliers und Gastronomen selbst sehen vorsichtige Konsumenten, die nach dem Preisschub zu sparen anfangen und in einer Umfrage schon Reisen streichen. In Europa wachsen die White Label-Betreiber und Österreich hat 2022 doch noch stattliche Hotel-Transaktionen geschafft.
Die TUI ist nun auch ein OTA - und startet im System mit Nicht-TUI-Hotels. Der Launch erfolgte im online-affinen Schweden, in DACH dauert es noch. Wir haben bei der TUI nachgefragt.
Nachhaltigkeit ist ein Dauerthema, auch unter Reisenden. Für Sie, die Nachhaltigkeitsmacher, haben wir deshalb heute aus den Fluten der Pressemitteilungen 15 sinnvolle herausgefiltert – rund um die Stichworte Klimatote, E-Mobilität und Müll. In diesem Zusammenhang: Unser nächster HITT Think Tank findet am 26./27. Juni in Berlin statt. Das Programm ist in Arbeit, schauen Sie immer mal wieder auf www.hitt.world und auf unser neues Video: Szenen des Think Tanks 2022. Und für Sparfüchse: Bis 31. Januar gibt es noch den Super-Early-Bird-Tarif!
Wir bleiben alle in Schwung… Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
mit der dritten Arbeitswoche im Januar überschlägt sich alles schon wieder. Haben Sie nicht auch den Eindruck? Wie sonst kann man es sich erklären, dass Hotelgruppen wieder Rekorde melden. Ist ihnen aufgefallen, dass sie meistens nur über Umsätze sprechen und nicht über die KPIs und nicht über EBITDA? Und inzwischen bläht man sogar Renovierungen von zwei Häusern zu grossen Pressemitteilungen auf. Wir halten solche Infos für erste auf jeden Fall klein oder erwähnen es gar nicht. Was ist da draussen los? Ist das der Aktionismus vor dem Untergang?
Ein Leser fragte mich letzte Woche, weshalb wir keinen Jahresrückblick gemacht haben. Ganz einfach: Alles Negative über 2022 war eh schon gesagt, das muss man nicht wiederholen. Und weshalb haben wir keinen Ausblick gemacht? Weil das in diesem Jahr pures Kaffeesatz-Lesen ist. Wie nie zuvor gibt es keinen pauschalen Forecast, jeder Fall ist anders.
Das war übrigens auch spürbar bei der Investoren-Konferenz AOHIS in Madrid, an der ich diese Woche zwei Tage verbrachte. Endlich mal wieder ein Event, in dem die Panelisten ernsthaft in die Inhalte eintauchten und auf der Bühne keinen PR-Tanz boten. Mit 280 hochkarätigen Teilnehmern schaffte Veranstalter Hoftel eine beeindruckende Premiere. Trotzdem werde ich erst ab nächste Woche darüber schreiben, weil es viele Meinungen und hochinteressante Fakten zu sortieren gilt. Wir wollen ja nicht ins Pauschale abdriften.
Zudem habe ich zum ersten Mal die spanische Tourismusmesse FITUR besucht. Der spanische Premier hatte sie vergangenes Jahr schon zur "neuen ITB" ausgerufen, doch da muss mit ihm wohl das spanische Blut durchgegangen sein. Ich sah eine rein spanische Messe mit gigantisch grossen Ständen der nationalen Hotelgruppen und laute Südamerika-Hallen voll greller Licht-Installationen. Von internationalen Hotel-Ausstellern sah ich nur einen: Hilton. Und der Stand war am ersten Tag mittags leer. Informationen in Englisch zu bekommen, war schwer. Vorträge im Tech-Forum gab's auch nur in Spanisch. Nur der Ausgang war korrekt als Exit beschrieben. Ist das ein Zeichen? Von einem internationalen Anspruch ist die FITUR weit entfernt.
Seinen eigenen Anspruch hat Accor diese Woche wieder erhöht. Gleich drei News jagten sich hintereinander: CEO Sébastien Bazin hat die restlichen Anteile an Huazhu verkauft und viel Geld dabei verdient; Accor greift mit der neuen Marke "Handwritten" jetzt wie andere Ketten ebenso nach der mittelständischen Privathotellerie und bündelt drittens das neue "Living" Feeling – nach Lifestyle – ebenfalls auf einer neuen Plattform für Investoren, welche deren Lust auf Branded Residences und private Apartments in Mixed Use-Projekten stimulieren soll. Wie immer hat sich Accor Grosses vorgenommen. Und wir warten wieder ab, ob es funktioniert.
Nicht funktioniert hat das Cyber-Sicherheitssystem von Booking.com. Die Präsidentin der Digitalkommission des GNI, einer der grössten Hotelier-Vereinigungen Frankreichs, hat unserer Kollegin Sarah Douag beschrieben, wie Hoteliers die Cyber-Angriffe erkannten und wie schwach und viel zu spät Booking reagiert hat. Fabienne Ardouin ist entsetzt: "Wenn Hacker sich Zugriff auf eine Plattform verschaffen, unser Extranet nutzen, unsere E-Mails stehlen, den Namen eines Hotels sowie dessen E-Mail-Adresse und Telefonnummer, Zimmer und dessen Preise ändern und eine Spiegelseite erstellen können, ohne dass die vielen Entwickler bei Booking etwas davon mitbekommen... hat diese Plattform ein ernstes Problem. Und wir auch!"
In Österreich haben die Tourismus-Profis einen Energie-Stresstest für gehobene Hotels initiiert, nachdem die Politik den ersten Energiekosten-Zuschuss nochmals nachgebessert hat. Trotz höherer Umsätze und Zuschüssen werden die Hotels Verluste erleiden. Die Kosten-Spirale entwickelt sich zum Würgegriff.
Dieses Pendeln zwischen super Positivem und frustrierend Negativem zieht sich heute auch durch die jüngsten UNWTO-Daten zur touristischen Erholung, durch die Hotel-Immobilien-Investments in Spanien und zwei Gerichtsurteile zur Haftung bei Corona-Reisen und zu Betriebsschliessungen im Lockdown.
Das neue Jahr lässt wieder die Führungskräfte rotieren, ebenso wie der News-Mix die Projekt-Fluten im Markt spiegelt. Es hat wieder ein hoch-dynamisches Jahr begonnen, ein Tanz der Temperamente.
Ihre Maria Pütz-Willems
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Liebe Insider,
der Sprung ins neue Jahr hat in der Welt nicht viel verändert. Immerhin klangen die die Menschen am Telefon diese Woche wieder viel positiver. Wir hoffen weiter und gehen weiter. Und die Chinesen heben buchstäblich wieder ab: Sie fliegen wieder. Aus ihrem Frust heraus haben sie in den letzten Monaten "kreative Proteste" entwickelt und so die Partei zur Kehrtwende gedrängt. Michael Henssler, Kempinski-COO für Asien, lebt seit 13 Jahren in China und erklärt uns heute, wie dieser Turnaround binnen wenigen Wochen zustande kam.
Seine Beobachtungen untermauern wir durch extrem viele Fakten und aktuelle Zahlen, die unser China-Experte Prof. Dr. Wolfgang Arlt vom COTRI Research Institute zusammengetragen hat: zu den Schlüsselfragen, die jetzt Touristiker und Hoteliers haben. Die Reisenden, die jetzt Schlange stehen, um neue Pässe zu bekommen, kommen aber zu neuen Zielen und mit neuen Erwartungen. Drei Jahre Reiseverlust haben ihre Wünsche verändert.
Mit der ersten Reisewelle aus China rechnen die Experten an Ostern. Sichtbar mehr werden im Herbst kommen. Sie werden auch europäischen Hoteliers helfen, ihre Krise zu überwinden.
Wären diese keine guten und kreativen Gastgeber, würde es auch nicht so viele geben, die das Positive der Branche in andere Nischen hineintragen. The Flag, Lively, wohnvoll, GBI oder Soravia – immer mehr Gründer, Entwickler und Investoren aus der Hospitality-Szene diversifizieren ihr Portfolio inzwischen durch moderne Apartment-Konzepte und Service-Modelle für Leute über 60. Oder sie gründen neue Firmen. Auf jeden Fall berichten sie heute darüber. Hospitality trifft auf Senior Living.
Hospitality trifft auch auf Transformation. Das wissen wir schon lange; die Branche steckt mittendrin. Aber jetzt sprechen die Insider konkret über Transformations-Immobilien. Das sind Bestandsimmobilien, die ihre Nutzung ändern oder mindestens 30% des Gebäudes umstrukturieren, Asset-übergreifend. Sie haben die grössten Überlebenschancen unter den neuen Klimazielen, sofern sie Teil von Mixed-Use sind. Diesem Modell vertrauen laut einer Studie die meisten Investoren; Hospitality-Experten sollten hinhören.
Auch wenn im Rückblick das Transaktionsjahr 2022 in Deutschland so manches Konto nicht auffüllte, bleibt die Stimmung auch hier im Kern positiv. Die grossen Immobilien-Broker und -Berater haben die Aktivitäten verglichen. Italienische Investoren geben sich derzeit auch etwas bescheidener und streben aktuell bevorzugt Wertsteigerungen an und weniger M&As.
Im Blick behalten muss man immer die digitale Welt und immer stärker die Dynamik in der Robotik, in die auch viele Staaten viel Geld investieren. Ein kurzer globaler Ausflug in diese Nische… Und wie immer am Jahresanfang gibt es eine gewaltige Flut an Personalien, Markt- und Immobilien-News. Ein paar werden ihnen sicherlich bekannt vorkommen, aber wie immer nach einerPause fassen wir vieles zusammen. Damit Sie stets nachblättern können.
Bis nächsten Freitag wieder, mit den nächsten News… Dieses Jahr wird erneut sehr dynamisch werden. An guten Ideen und gutem Willen fehlt es nirgends. Alles andere kann man kaum beeinflussen.
Ihre Maria Pütz-Willems
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Liebe Insider,
die 730 fensterlosen Zimmer im Londoner Boutique-Budget-Design-Hotel Zedwell symbolisieren heute vielleicht am besten den Zustand der Branche zum Jahresende: null Ausblick, auch nicht aus einem schönen Zimmer mit Holz. Und nachts geht die Sonne künstlich auf: als Lichterkranz am runden Spiegel im Bad… Draussen vor der Tür, rund um Piccadilly Circus, steppt der Bär: Der Tourismus zieht mächtig an, mit ihm die Raten, aber auch die Kosten.
Bis zu 1.000 Zimmer lassen sich nach dem Zedwell-Muster leicht skalieren, sagt der Eigentümer Criterion Hospitality. Das Hotel ist ein Profit Maker. Davon bin ich überzeugt, nachdem ich das hochwertige, aber spartanische Zimmer mit 6 Haken erlebt habe. Dennoch: Dahinter steckt ein ausgeklügeltes Entschleunigungskonzept.
Draussen im Markt herrscht(e) in diesem Jahr eine gesteigerte Hyper-Dynamik – oder totale Funkstille. Im dritten Jahr schleudert die Politik die Branche zwischen diesen beiden Polen hin und her. Die Inflation und steigenden Kosten fressen jeden Mehrumsatz auf. Die Energie-Rechnungen werden zum Überlebensthema, nicht nur in Deutschland. In den italienischen Alpen denken die Hoteliers über zeitweise Schliessungen nach.
Irgendwann wird's knallen, viel lauter als beim explodierenden Aquarium im Radisson Collection Hotel Berlin vergangenen Freitag. Susanne Stauss hat für unsere Insider Hintergründe recherchiert. Die Schockwelle danach und das Glück im Unglück sind unterdessen auch Symbole für den Zustand der Branche: Ihr Leben nach der Gas-Rechnung ist von einer gehörigen Portion Glück und Zufall abhängig.
Die Hoteliers in Europa kämpfen seit drei Jahren um ihre Existenz, oft um ihr Lebenswerk. Hinter ihnen stehen in der Regel keine Kapital-Giganten wie bei Oyo, die sich bislang perfekt als zweiten Welt-Eroberer nach Airbnb verkauften. Jetzt packen unzufriedene Kunden und gefeuerte Mitarbeiter das Unicorn am Horn, und in China haben die lokalen Konkurrenten das Einhorn gleich ganz aus dem Markt geworden. Nach dem Lesen des Artikels von Sarah Douag werden Sie mit Oyo kein Mitleid mehr haben.
Wir gehen in die letzte Ausgabe dieses Jahres mit weiteren Meldungen zum Lieferkettengesetz ab 2023, zum neuen 500 Millionen-Hotelfonds von Engel & Völkers und Gorgeous Smiling Hotels für mittelständische Hotels, zur Negativ-Spirale im deutschen Gastgewerbe und zur wohltuenden politischen Unterstützung der österreichischen Politik in Bezug auf Saisonkräfte – auch wenn es nur ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein ist.
Ich hätte das Jahr gerne mit positiveren Nachrichten beendet, aber Journalisten wie wir sind keine Märchenerzähler, wir beschreiben die Realität. hospitalityInside bastelt keine Traum-Headlines, nur weil sie Clicks bringen. Wir wissen, dass unsere Artikel trotzdem gelesen werden.
Im Namen des gesamten Teams bedanken sich mein Mann, unser Geschäftsführer, und ich mich herzlichst für die vielen Komplimente und Dankesworte in der Weihnachtspost! Es tut gut und wir geben es mit Freude weiter an unsere Mitarbeiter im Haus, unsere Autoren und Übersetzer. Jeder von ihnen war und ist auch in diesen unsicheren Zeiten für uns da.
Unser Jahr 2022 war erneut geprägt war von einem positiven und konstruktiven Miteinander mit Geschäftspartnern, die u.a. einen erfolgreichen Think Tank und eine lebendige Expo Real ermöglicht haben. Dankeschön! Wir starten mit neuen Ideen und Projekten – und geben 2023 eine neue Chance, besser zu werden.
Die erste Ausgabe 2023 erscheint am 13. Januar. Dann ist wieder Freitag, Hospi-Day.
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
um AccorInvest war es in letzter Zeit sehr still. Deshalb ist Macy Marvel mal etwas tiefer in die Zahlenwelt des grössten europäischen Owner-Operator eingetaucht. Zwei Drittel seines Portfolios verteilen sich auf Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Doch der Riese hat Riesenschulden. Er wirkt zerbrechlich. Zum 1. Januar läuft zudem der Exklusivvertrag mit den Accor-Marken aus. Ab 2023 könnten somit auch andere Franchisegeber in den AccorInvest-Hotels ihre Flagge hissen. Wird das passieren? Wir haben in Paris nachgefragt.
Genauso still war es auf deutscher Seite um GSH, die Gorgeous Smiling Hotels des umtriebigen Shareholders Heiko Grothe und seinen PE-Partner Auctus. Das Corona-Tief hatte auch GSH erwischt, inzwischen aber zeigt die Performance-Kurve steil nach oben. Es gibt ein neues Führungsteam und ein zentralisiertes Revenue Management, das nur noch ADR und RevPAR treibt. Die Belegung wird zur Nebensache. CFO Marco El Manchi und COO Edwin Jebbink drücken aufs Gas: mit Eigenmarken und einem dreistelligen Millionenbetrag für Conversions. "Wir wollen vor den anderen am Ziel sein", sagt Jebbink.
13 Abwertungen und nur drei Aufwertungen enthält das neue Treugast "Investment Rating". Auch das spiegelt die Höhen und Tiefen der Branche. Das Corona-Chaos hatte der jährlichen Bewertung von Betreiber-Gesellschaften eine Zwangspause auferlegt, dafür taucht sie jetzt als digitalisiertes Produkt neu auf. Und mit zusätzlichen Kriterien wie Nachhaltigkeit. Da darf man nächstes Jahr gespannt sein, wie Unternehmen bewertet werden, die ihre Möbel in China fertigen lassen.
Langweilig wird es in dieser Branche nie; jede Woche könnten wir noch stundenlang mit unseren Gesprächspartnern weiterdiskutieren. Gibt es bald doch die schon 2021 befürchteten Insolvenzen? Die Creditreform meint ja. Die Ferienhotelgruppe Upstalsboom gründet seinen eigenen Reiseveranstalter, auch offen für die Hotel-Kollegen. Bringt das nur Arbeit oder auch Profit? Schwer zu sagen.
Nimmt man die Q4-Zahlen der TUI, dann steht uns eine neue Mega-Reisewelle in 2023 bevor. Schön wär's. Mehr dazu wird man vielleicht an der ITB im März hören; sie kommt jetzt langsam mit Programm-Details aus der Deckung. Jörg Frehse, CEO des Betreibers Munich Hotel Partners, hat noch etwas mehr Zeit, die Reiseströme zu analysieren: Er wird erst Ende 2024/25 das erste deutsche Conrad Hotel in Hamburg eröffnen. Der Franchise-Deal mit Hilton verleiht MHP Flügel: Frehse will künftig noch mehr Luxushotels betreiben – und endlich zum internationalen Preisniveau aufschliessen zu können. Und schon könnte man wieder weiterdiskutieren…
Das tun Sie hoffentlich auch, inspiriert durch unsere Artikel. Wir lesen/hören uns nächsten Freitag noch einmal wieder.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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