HI+Aktienkurs-Entwicklung der Woche 25/01/19 - 31/01/19
Veränderung zur Vorwoche in %.

Quelle: Faktiva / powered by HVS EMEA Enews
Bad Doberan. Eigentlich hätten sich die neuen Eigentümer des Grand Hotel Heiligendamm am 1. Juli ihren Mitarbeitern vorstellen sollen, doch es kam anders. Ein vereinbarter Teilbetrag der Kaufsumme wurde nicht überwiesen, inzwischen ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf bandenmässigen Betrug gegen die vorgestellten Käufer. Die Rede ist dabei von gefälschten Finanzierungsnachweisen. Gleichzeitig kursieren Gerüchte über einen bereits erfolgten Grundbucheintrag. Dem generellen Schock folgen jetzt wieder schwierige und langfristige juristische Prozedere, um die bisherigen rechtlichen Schritte im Verkaufsprozess ungeschehen zu machen. Erst dann kann ein neuer Käufer wieder gesucht bzw. mit ihm konkret verhandelt werden. Derweil verkauft Anno August Jagdfeld die Villen aus der "Perlenkette" daneben.
Zürich. Ungeachtet des eher schwierigen Marktumfelds wächst der Schweizer Hotelmarkt weiter, insbesondere Luxushotels sind stark gefragt. Aus gutem Grund, wie Hotelinvestoren und -betreiber meinen. Wie attraktiv die Schweizer Tophotellerie für ausländische Investoren ist, belegt u.a. eine Untersuchung der Schweizer 5 Sterne-Hotellerie. Danach wurden bereits 2012 rund 40 Prozent von ausländischen Investoren gehalten. Die Motive jedenfalls bleiben verschieden. Klar ist nur: Das einstige Familien-Geschäft wandelt sich zum internationalen Immobilien-Business, bei dem der Zeitpunkt der Transaktion entscheidet.
München. Während Südafrika gerade REITs-Strukturen einführt und sie vor allem im Hotelbereich als Bereicherung für die Investoren sieht, tut sich Deutschland schwer mit dem Thema. Deren Einführung verlief bereits zögerlich, nun sollten sie auch noch unter die AIFM-Richtlinie fallen. Doch ein Auslegungsschreiben der Bundesanstalt für Finanzaufsicht gab Entwarnung.
München. Das Geschäft mit den Hotels läuft immer besser. Investoren lassen sich durch höhere Renditen als im Büromarkt locken, Touristen reisen wieder gerne – vor allem deutsche Städtereisen sind en vogue. Das beschert der Hotellerie gute Zahlen. Doch vom Erfolg blenden lassen sollte sich die Branche nicht, denn es gibt durchaus einige Baustellen, die in Zukunft problematisch werden könnten. Vorerst aber einmal dürfen sich die Hoteliers über fulminante Ergebnisse freuen.
Heiligendamm. Für die Investoren war es jetzt ein Schnäppchen, für die Fonds-Anleger wohl der Totalverlust: Das 127 Millionen Euro teure Grandhotel Heiligendamm ist jetzt für rund 30 Millionen Euro verkauft worden. Der neue Direktor könnte ein bekannter Name aus der Luxushotellerie sein.
Berlin. Das grosse Zittern scheint fast vorüber. Mit dem Beschluss des Finanzausschusses geht in Deutschland die Umsetzung der AIFM-Regulierung in die Zielgerade. Der Fortbestand der offenen und geschlossenen Immobilienfonds sowie der Spezialfonds, die auch viel in Hotels investiert sind, gilt nun als gesichert.
Bregenz. Im österreichischen Ferientourismus dominieren Familienbetriebe. Aber viele sind überschuldet. Jetzt soll ein eigener Fonds Betriebsübernahmen fördern.
Hamburg. Mit der Wirtschaftskrise steigt die Nachfrage nach günstigen Übernachtungsangeboten. Union Investment legt mit dem Fonds UII Hotel Nr. 1 nun erstmals einen Spezialfonds für institutionelle Anleger auf, der vor allem in Budget-Hotels mit guter Mikrolage investiert. Dafür stehen 400 Millionen Euro bereit. Eine Summe, die einen nächsten Budget-Schub am deutschen und europäischen Markt auslösen könnte. Ein Blick in das Anlage-Universum der Hamburger Fondsgesellschaft und ihren neuen Ansatz, von dem zumindest eine starke Signalwirkung ausgeht: Das einst belächelte "Billig-Segment" nimmt jetzt die finale Fonds-Hürde.
Cannes. Die Wetter-Kapriolen während der Gewerbe-Immobilien-Messe MIPIM im französischen Cannes als atmosphärische Vorzeichen für eine weitere Eintrübung der Immobilien-Märkte zu werten, wäre verfehlt: Von "Eiszeit" oder "Schockstarre" kann in der Branche längst nicht mehr die Rede sein. Die Stimmung auf der 24. MIPIM war, wie viele Messeteilnehmer bestätigen, nicht übermässig gut, aber auch nicht schlecht. Die Branche scheint - bisher zwar noch verhalten, aber immerhin - Aufwind zu spüren. Im Fokus standen erneut eher die "sicheren Standorte". Doch gab es Anzeichen dafür, dass Investoren wieder mutiger werden. Auf jeden Fall gab es wieder Ankündigungen neuer Grossprojekte, und hier sind Hotels überall fest mit eingeplant.
Berlin. NH will weiter expandieren, aber auch mit den beiden neuen Partnern HNA und HPT an Bord bleibt die Finanzlage der spanischen Hotelgruppe weiter angespannt. Zentraleuropa-Chef Maarten Markus erläuterte auf der ITB die Wachstumsstrategie der Gruppe.