HI+Aktienkurs-Entwicklung der Woche 14/05/20 - 20/05/20
Veränderung zur Vorwoche in %.

München. Investitionen in den Immobilien-Sektor erleben zurzeit einen Boom. Im Ausland – vor allem USA und Asien – sind Real Estate Investment Trusts, kurz REITs, sehr bliebt. Sie prägen das Gesicht der Immobilien-Märkte, sind sie doch ein transparentes und einfaches Investitionsvehikel für indirekte Investments in Hotels, Büros oder Einkaufszentren mit attraktiven Renditen. In den USA ist dieses Vehikel auch in der Hotellerie beliebt, in Deutschland dagegen tut man sich mit dieser Sonderform der Immobilien-Aktien, die eine Art börsennotiertes Immobilien-Portfolio darstellt, schwer. Warum das so ist, erklärt Beatrix Boutonnet.
Frankfurt. Immer mehr Investoren setzen auf der Suche nach mehr Rendite auf die Asset-Klasse Hotels. Das ehemalige Nischenprodukt hat sich in den vergangenen Jahren zu einem etablierten Produkt entwickelt – getrieben von sinkenden Renditen und dem Mangel an Gelegenheiten im klassischen Immobilien-Bereich. Doch nach wie vor wird mit Hotels nur glücklich, wer das entsprechende Insider-Wissen mitbringt. Das weiss man inzwischen. Auf der Jahrestagung des Bundesverbands der Immobilien-Investment-Sachverständigen e.V. in Frankfurt warnten selbst hochkarätige Experten bereits vor einem Ende des allgemeinen Zyklusses in der Branche.
Stockholm/Amsterdam. Wenn es um Investitionen im Ausland geht, ist China "ein grosser Geldgeber". Laut chinesischem Handelsminister stiegen die chinesischen Investitionen in globale Märkte im Nicht-Finanzsektor zwischen Januar und Oktober 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 53,3 % auf 145,96 Milliarden US-Dollar. Somit haben sie die Gesamt-Investitionen 2015 in Höhe von 121,4 Milliarden Dollar bereits übertroffen. Ein beträchtlicher Anteil dieser Investitionen wurde in der Immobilien- und Hotellerie-Branche getätigt. Allerdings möchte China nun neue Regulierungen für Auslands-Investitionen festlegen, hört man. Drei Hotellerie-Experten teilen hospitalityInside.com ihre Ansichten mit über den chinesischen Hunger nach Investitionen im Ausland, über strategische Gedanken, die unkommunikative Haltung, das Aufeinanderprallen der Kulturen und über Arbeitskräfte: Prof. Dr. Wolfgang Georg Arlt, Director COTRI, hat über 30 Jahren Erfahrung in der Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern; Jileen Loo, Director International Capital Markets bei CBRE Hotels Limited in London; und Cornelia Kausch, Head of Development bei Pandox Hotels.
Augsburg. Steht Ihre Hotel-Immobilie in Deutschland? Nein? Dann haben Sie Pech gehabt. "Located in Germany" scheint derzeit viel wert zu sein, mehr als im Rest von Europa. Die Multiples schiessen nur so in die Höhe. Gleichzeitig ist die Kritik vor allem an gierigen, preistreibenden Bieter-Verfahren nicht zu überhören. Getrieben aber wird die ganze Szene auch von den geopolitischen Faktoren, den jüngsten Wahlergebnissen und dauerhaft niedrigen Zinsen. Das Jahresende macht die Immobilien-Scouts atemlos, sie rasen von Deal zu Deal. Renommierte Käufer und Verkäufer, Berater und Broker antworten.
Köln. Der lange und schwierige Sanierungsprozess der deutschen Dorint Hotels & Resorts geht in seine letzte Phase: Das enge Beziehungsgeflecht zwischen Dorint Hotels und den dahinter stehenden Fonds der Muttergesellschaft E&P wird systematisch entflochten. Dirk Iserlohe, geschäftsführender Gesellschafter der E&P Holding aus Köln, gründet die HONESTIS AG – gemeinsam mit neuen Investoren und einer neuen Gesellschaftsstruktur. Im nachfolgenden Interview mit hospitalityInside.com spricht er ausführlich und mit vielen Zahlen über diese Pläne und Details der Sanierung. "HONESTIS ist der konsequente 'Cut' zur bisherigen sanierungsbedingten Verbindung zwischen Betreiber und Verpächter," sagt er. "Ich werde die Marktposition der Dorint Hotels & Resorts im Segment der 4 Sterne-Full Service-Tagungshotels im deutschsprachigem Hotelmarkt fortsetzen und mich von diesem Ziel von nichts und niemandem abbringen lassen."
Wien. Für Österreichs Tourismus ist seit dem 20. September 2016 eine neutrale Crowdfunding-Plattform freigeschaltet: www.we4tourism.at. Notwendig sind alternative Finanzierungsformen, seit sich Basel III für Österreichs Hotellerie aufgrund ihrer Eigenkapital-Schwäche als Hürde für notwendige Investitionen aufbaut. Möglich wird die neue Form der Finanzierung durch das im September 2015 in Kraft getretene AlternativFinanzierungsgesetz. Einige Vorreiter haben sich schon vor und gleich nach der neuen Gesetzeslage um Crowdfunding für touristische Projekte bemüht. Dabei agiert nicht jeder so abgesichert und erfolgreich wie Harry’s Home mit Hotels in München, Graz, Linz, Dornbirn und ab 2018 in Zürich.
Amsterdam. Uber, Airbnb etc... hat das Geschäftsmodell dieser Unternehmen eine Grenze erreicht? Die finanziellen Ergebnisse beider Unternehmen zeigen sowohl eine steigende Anzahl an Buchungen als auch gleichzeitig fortlaufende Verluste. Marktanteile zu halten, kostet viel, wie auch die Fahrpreis-Aufschläge der Fahrer für Uber und die Rechtsstreitigkeiten und neuen Vorschriften für Airbnb.
München. Der neue Standard zur Leasing-Bilanzierung soll vor allem für mehr Transparenz und bessere Vergleichbarkeit sorgen. Und so macht IFRS 16 mit bilanzneutralen "Off-Balance"-Darstellungen gleich einmal Schluss – ohne Übergangslösung oder Ausnahmen für alte Verträge. Ab 1. Januar 2019 muss jede Art des Leasings in der Bilanz auftauchen. Auch einen Teil der Hotel-Branche stellt das vor Herausforderungen, denn auch Pacht-Verträge – neue wie bestehende – fallen unter den Leasing-Begriff. Worauf sich börsennotierte Hotelbetreiber-Gesellschaften nun konkret einstellen müssen – und welche Lösungswege es gibt, erklärt Beatrix Boutonnet nach Gesprächen mit den Experten von Colliers Int., JLL, Rödl & Partner, Jung & Schleicher, der Bayern LB, DG Hyp und der Deutschen Hypothekenbank.
München. Hotels spielen für professionelle Investoren wie Pensionsfonds, Family Offices, Banken oder Versicherer eine zunehmend wichtige Rolle. Das zeigt eine Entscheider-Umfrage des österreichischen Projekt-Entwicklers Soravia Capital GmbH, die in Kooperation mit dem Branchendienst REFIRE durchgeführt wurde. Nach Meinung der 80 befragten Fach- und Führungskräfte sind diese neben Wohn-Immobilien, Büroflächen und Einzelhandelsobjekten so gefragt, da die Investoren eine interessante Rendite erwarten. Der Grossteil der Befragten hält dabei Design Budget-Hotels als Top-Trend. Doch dienen die begehrten Immobilien auch als Inflationsschutz? Die These, dass Betongold vor Inflation schützt, stimmt nur bedingt, sagen Experten – auch bei den Hotels.
Berlin. Alles wird digitaler, enger, knapper und teurer. Die Immobilien-Branche steht mit allen Asset-Klassen – Hotels, Büro-, Wohn- und Handelsimmobilien gleichermassen – vor grossen Herausforderungen. Innovative Lösungen auf die Probleme unserer Zeit zu finden, war daher der Hauptansatz für den "ZIA Tag der Immobilienwirtschaft" in Berlin. Den Prozess beschleunigen wollten offenbar rund 300 Demonstranten, die massiv dagegen protestierten, dass Wohnungen vielerorts immer mehr zu Luxusgütern werden.