HI+Aktienkurs-Entwicklung der Woche 24/11/17 - 30/11/17
Veränderung zur Vorwoche in %
Quelle: Faktiva / powered by HVS EMEA Enews
Berlin. China, Russland, Südamerika: Die "emerging markets" bringen Entwickler-Augen nach wir vor zum Strahlen. Doch auch in anderen Regionen können Investitionen Sinn machen, vorausgesetzt die Vorarbeiten waren gründlich genug. Von Europa zeichneten die Nicht-Europäer kein rosiges Bild, und bei Russland versuchte man Vorurteile zu korrigieren. Die Markt-Analysen diverser Experten beim 15. International Hotel Investment Forum letzte Woche in Berlin berücksichtigten dieses Mal stärker einzelne Länder-Eigenheiten, trotzdem blieben die Inhalte an der Oberfläche. Und beim CEO-Panel sonnten sich die Herren einmal mehr in ihren Strategien und Pipelines. Vom IHIF-Motto "Vision for the Future" war nichts zu sehen und zu hören.
Berlin. Die Adlon GmbH, Betreiberin der Restaurants und des Spa im Südteil des Adlons, schreibt endlich wieder schwarze Zahlen, ein umfassendes Restrukturierungskonzept einer renommierten Hotelberatung soll nun den Turnaround einläuten. Doch allein damit sind die Probleme für den Fundus Fonds Nr. 31 nicht vom Tisch, steht doch 2016 die Rückzahlung des millionenschweren Darlehens an.
München. Geschlossene und offene Fonds finanzierten in der Vergangenheit häufig Hotels. Doch seit die Probleme in beiden Asset-Klassen zunehmen, hat sich das geändert. Grund genug für hospitalityInside.com, beide Fonds-Formen genauer unter die Lupe zu nehmen. Fonds-Spezialistin Beatrix Boutonnet beleuchtet in Teil 1 heute die geschlossenen Immobilien-Fonds, in einer weiteren Folge dann offene Immobilien-Fonds.
Heiligendamm. Nun ist es amtlich. Die Fonds KG des Grand Hotels Heiligendamm musste zu Beginn der Woche vor dem Amtsgericht in Aachen Insolvenz anmelden. Der Hotel-Betrieb soll aber weiterlaufen, sind doch für drei Monate die Löhne der 300 Mitarbeiter durch das Insolvenzgeld abgesichert. Die entscheidende Frage für Angestellte wie Anleger aber wird sein: Was kommt danach?
München. Zinsgünstige Fremd-Währungskredite waren in der Fonds-Branche lange ein beliebtes Instrument des Rendite-Tunings. Auch Dorint-Hauptfinanzier, Fonds-Initiator Ebertz & Partner, nutzte die kosmetische Aufhübschung gerne für seine Sachwert-Fonds. Doch nun macht der Höhenflug des Schweizer Franken den Anlegern einen dicken Strich durch die schönen Prognose-Rechnungen. Vielfach bleiben inzwischen die Ausschüttungen aus, müssen wegen der nun höheren Kreditsumme und Rest-Schuld mehr Gelder für Zins und Tilgung aufgebracht werden. Neue Liquidität wird daher dringend gebraucht. Deshalb wird aus dem Ebertz-Fonds-Portfolio Nr. 64 nun ein Hotel verkauft: das Dorint Hotel Charlottenhof in Halle an der Saale. Praktischerweise bleibt es gleich im eigenen Haus - in einer neuen Fondsverpackung.
Brüssel/London. Im Rahmen des "Capital Market Day" der Rezidor Hotelgruppe am 2. Dezember in London kündigte das Unternehmen die sogenannte "Route 2015 Strategy" an. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Massnahmen, die zu einer Steigerung des EBITDA der Gruppe beitragen sollen.
Augsburg. Der starke Schweizer Franke wirft zum Jahresende eine dramatische Frage auf: Wird es im nächsten Jahr in der Schweiz ein grosses Hotelsterben geben? Von der Währungs-Zerreissprobe zwischen dem Franken und dem Euro sind aber nicht nur Hotel-Betriebe in der Schweiz betroffen, sondern auch ausländische Firmen, die ihren Sitz in der Schweiz haben und dort bilanzieren müssen. Darüber hinaus trifft es alle Hotel-Unternehmen ausserhalb der Schweiz, die ihre Kredite in Schweizer Franken finanziert haben. Die Stimmung dies- und jenseits der Grenzen ist momentan bedrückend. In der Schweiz brechen die Touristenzahlen ein, immer mehr Schweizer verbringen ihren Urlaub in Österreich oder der Schweiz. Eine Moment-Aufnahme in Österreich, der Schweiz und Deutschland.
Zürich. Vor einem Jahr hat die Credit Suisse den "Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality" aufgelegt und damit die Asset-Klasse Immobilien "attraktiv ergänzt", wie Lucas Meier, Fondsmanager des CS REF Hospitality bei der Credit Suisse AG in Zürich, betont. Die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise hatte den ursprünglich geplanten Start in 2007/2008 verzögert. Umso zufriedener zeigt sich die CS jetzt: Der Hospitality-Anteil im 900 Millionen Franken-Fonds ist heute bereits so gut wie ausgeschöpft. Doch man will weiter wachsen - auch mit den übrigen Hospitality-Wohnformen, die man in diesem diversifizierten Fonds findet. Lucas Meier über den CS REF Hospitality und sein Portfolio.
Patergassen. Auf der Trendwelle der "Hüttendörfer" reiten inzwischen einige Anbieter in Österreich mit. Das Almdorf Seinerzeit in Kärnten aber lebte diese Nische schon, bevor die "grüne Welle" auch dieses Segment zu beleben begann. Deshalb bleibt das urige Konzept von Seinerzeit-Gründer Karl Steiner auch vorerst unerreicht. Das Holzhütten-Dorf schreibt mit die höchsten Durchschnittsraten in der deutschsprachigen Ferienhotellerie. Jetzt wandelt sich die Anlage aus 28 Hütten, Jagdhütten und Chalets zu einem doppelt so grossen Anwesen, das unter Immobilien-Gesichtspunkten vermarktet werden wird, seinen äusserst originellen und naturbezogenen Charakter aber bewahren soll. Der konzeptionelle Kopf dahinter ist Rupert Simoner, seit einem Jahr der neue Partner von Karl Steiner. Er will aus dem Almdorf Seinerzeit eine exklusive Mini-Marke machen.
München. Hotelverkäufe werden wieder schwieriger. Zwar konnten trotz Finanzierungsengpässen bei den Banken bereits in diesem Jahr grössere Deals abgeschlossen werden. Zu verdanken war dies den prall gefüllten Kassen privater Investoren, von Pensionsfonds und Versicherungen. Doch inzwischen trübt sich die Lage ein. Die Suche nach neuen Eigentümern und Investoren für Hotel-Immobilien ist deutlich aufwändiger und sprunghafter geworden. Die ganze Bandbreite der Stimmungen und Argumente spiegelte die Diskussionsrunde "Finanzieren, Refinanzieren, Verkaufen" bei der Expo Real-Hotelkonferenz "Hospitality Industry Dialogue" letzte Woche. Im Panel unter der Moderation von Christoph Härle, Jones Lang LaSalle Hotels, sassen Blackstone-Geschäftsführer Marty Kandrac, Thomas Wagner von der "bad bank" Erste Abwicklungsanstalt und Sym Keun Lee von Ascott International.