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Locarno/St. Moritz/Mailand. In der Schweiz hat sich die Lösung von der Euro-Bindung anscheinend metabolisiert. Zumindest im Hotelbereich. Jedoch nicht ohne einen hohen Preis zu zahlen, während sich Schweizer Hoteliers weiter Sorgen machen um steigende Personalkosten und den fehlenden frühen Schneefall in den Berg-Regionen. Die Entscheidung seitens der Schweizer Nationalbank, die Euro-Bindung fallen zu lassen, war definitiv disruptiv. Auf der anderen Seite der Alpen, hinter der italienischen Grenze, ist der Kontext ein anderer: keine Probleme mit der Währung hier, dennoch ähnliche Bedenken. Massimiliano Sarti traf sich mit drei italienisch-schweizerischen Hoteliers – vom Schweizer Belvedere Hotel Locarno, dem internationalen Betreiber Kempinski im Grand Hotel des Bains St. Moritz und dem italienischen TH Resort Schloss in Pontresina. Die General Manager sprechen über ihre Business-Herausforderungen im Alltag – vom Dynamic Pricing und RevPar-Verlusten bis hin zu Personalkosten und dem Schneemangel. TH Resorts haben ihr Hotel in der Schweiz inzwischen geschlossen.
Wien. Seit 1. Mai gilt für Beherbergungsbetriebe in Österreich eine erhöhte Umsatzsteuer: Sie stieg für die Logis von zehn auf 13 Prozent. Bis zum Inkrafttreten der Reform hatten die Branchenvertreter alles versucht, um die Erhöhung zu verhindern. Dies gelang ebenso wenig wie Aktionen der gesamten Wirtschaft gegen die Registrierkassen-Pflicht. Wobei diese Massnahme gegen Zahlungen mit Schwarzgeld kaum Hotels, sondern eher kleinere Gastronomie-Betriebe trifft. Die Hotellerie versucht nun die Folgen der Umsatzsteuer-Erhöhung möglichst gering zu halten. Das System selbst gleicht eher einem Chaos.
Paris. In Zeiten zunehmender Dichte und steigendem Druck im Vertriebssektor sind Direktoren und Hotel-Eigentümer offen für alles, was ohne zusätzliche Kosten für mehr Umsatz sorgt. Deshalb klingt die von dem französischen Startup OnePark angebotene Parklösung wie Musik in ihren Ohren. Sie ermöglichen Parkplatz-Suchenden in überfüllten Stadtzentren oder an Flughäfen/Bahnhöfen usw., Hotel-Parkplätze zu nutzen, die häufig nicht ausgelastet sind. Die gute Nachricht dabei ist, dass es die Hoteliers keinerlei zusätzliche Investitionen und Mühen kostet.
Wiesbaden. Bei AccorHotels Deutschland steigt mit Daniela Schade erstmals eine Frau in die Geschäftsführung auf. Christopher Knable hat Katara Hospitality verlassen, Werner Knechtli ist jetzt Owner's Representative des Kameha Grand Zürich und das Du Lac et Du Parc Grand Resort in Riva del Garda sowie das New Century Hotel Frankfurt-Offenbach haben neue Manager.
Berlin. Selten wurde ein Diskutant im Rahmen des "ITB Hospitality Day" während der ITB Berlin so bestürmt wie Mario. Am liebsten hätten sie den 57 cm "grossen" Roboter mit den schalkhaften Augen geherzt, doch zumindest aufs Foto wollten Mario alle bannen. Etwas eigenwilliger wirkte die japanische Roboterin ChihiraKanae, obwohl sie menschen-ähnliche Züge besass und für viel Aufmerksamkeit beim ITB Marketing and Distribution Day sorgte. Diskussionsstoff über Roboter und ihren Einfluss auf die Arbeitswelt gab es reichlich – mit der nüchternen Erkenntnis, dass die programmierten Wesen in der Hotellerie schneller Einzug halten können als man denkt. Fred Fettner fasst zusammen.
Wiesbaden. So eine Weihnachtssaison wie die letzte hat Franz Wögerer, Küchenchef in Thurnhers Alpenhotel in Zürs, Österreich, noch nie erlebt: Rund ein Viertel der Gäste des voll belegten Hauses wiesen auf Allergien, Lebensmittel-Unverträglichkeiten oder -Abneigungen hin. Ein weiblicher Gast brach zudem regelmässig in Weinkrämpfe aus, weil ihr die vorgeschlagenen Alternativ-Gerichte aus der Küche nicht gefielen… Gäste mit Allergien oder Pseudo-Allergien machen in letzter Zeit vielen Küchenchefs das Leben zur Hölle. Wie soll das Hotel reagieren? Praktiker geben interessante Tipps.
Düsseldorf. Momentan liest und hört man extrem viel über Budget-Hotels. Sie gelten als höchst profitabel und kommen nahezu ohne F&B-Annehmlichkeiten aus. Von Full Service-Hotels spricht kaum noch jemand. Doch diese stellen immer noch den Löwenanteil der Branche. Die Mittelklasse-Hotels unter ihnen geraten indessen immer stärker in Bedrängnis. 70 Prozent der Betriebskosten sind fix. Wo also schlummern die Kostentreiber bzw. am Schluss die Ertragsreserven? Beeinflussen lassen sich diese schon in der Planung, meint Tina Froboese, Partnerin der bbg-Consulting in Düsseldorf. In ihrem Gastbeitrag heute zeigt sie auf, an welchen Eckpfeilern man ansetzen sollte – z.B. in der Küche und bei Arbeitsprozessen.
München. Wie hält man Budget frisch und lebendig? Vor allem, wenn man sich wie Motel One zügig zu einer grossen, internationalen Kette ausdehnt. Die "Low Budget Design"-Gruppe aus München macht es vor: im Interior Design, im Beleuchtungskonzept, beim Frühstück, an der Bar und im ihrem jüngsten Image-Video. Da wagt sie selbstbewusst sogar den verbalen Bogen zu "Luxus". Weil sie u.a. ihre "One Lounges" nur noch mit teuren Design-Originalen ausstattet. Daniel Müller, der Chief Operating Officer der Gruppe, erläutert, wie die Gruppe diesen Spagat schafft und welche Neuheiten die Gäste in Kürze erwartet. Sein Statement: Motel One besitzt für eine Budget-Hotelgruppe einen "Wert-Überschuss"!
München. Welche Auswirkungen haben Terror-Anschläge auf den Tourismus und speziell auf einzelne Destinationen? Einige Antworten darauf gab der erste Teil dieser Serie letzten Freitag. Investoren scheint nichts die Ruhe nehmen zu können: Beinahe gespenstisch wirkt der Glaube daran, dass alles nur eine Frage von Versicherungen ist und ansonsten Zertifikate für mehr Sicherheit in Hotels sorgen können. Und Hoteliers verstecken sich hinter der Diskretion, die ihr Job ihnen auferlegt. Nur der zunehmende Umfang der Cyber-Kriminalität rüttelt wach.
München. Seit 15 Jahren steigt der Terrorismus an. Von 9/11 in New York über Madrid, Kenia, Beirut, Bagdad bis Paris reichen die Anschläge. Und so besteht auch in der Hotellerie seit längerem eine erhöhte Alarm-Bereitschaft gegenüber potentiellen terroristischen Anschlägen. Doch man setzt offenbar flächendeckend auf "Business as usual", will agieren, nicht aber überreagieren. Die Interpretationen von Investment-Banken und das Verhalten von Investoren/Anlegern aber decken sich nicht immer mit den ersten Reaktionen der Reisenden. Beatrix Boutonnet erläutert heute, im ersten von zwei Teilen, wie Experten die terroristische Gefahr aktuell einschätzen und wie stark einzelne Destinationen unter den Folgen der Anschläge litten bzw. leiden.