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München. Nur ein kleiner einstelliger Prozentanteil der Hotels in Deutschland bietet bisher Ladestationen für Elektrofahrzeuge an. Dabei lässt sich dieses Angebot auch zum Nutzen von Hotels noch stark ausbauen. Eine erste bundesweite Charging-Studie zeigt Status quo und Potenzial.
Hamburg. Der März 2016 sollte prizeotel in eine neue, dynamischere Ära katapultieren. Zweieinhalb Jahre später, nach dem Verkauf von 49% an die damalige Rezdior Hotel Group, ist Marco Nussbaum, der Gründer und CEO von prizeotel, frustriert: Die Beteiligung an der spritzigen Economy-Design-Marke ist seitdem durch Verkäufe des Mehrheitsgesellschafters bereits zweimal mit verkauft worden: von Carlson an das chinesische Konglomerat HNA und dann an das nächste chinesische Konglomerat Jin Jiang, welches den Weiterverkauf Ende 2018 abschliessen will. Von dem ursprünglichen Spirit und der eigentlichen Motivation, die peppige Signature-Marke mit Designer Karim Rashid kraftvoll und vor allem auch international wachsen zu lassen, ist nicht viel übrig geblieben – auch wenn der Eindruck von aussen ein anderer ist.
London. Die nächste Hybrid-Hotelmarke kommt nach Europa: Selina. Das Modell als eine Mischung aus Boutique-Hotel und Hostel zu beschreiben, gefällt Stephen Ohayon, Vice President Business Travel, von Selina nicht. "Wir sprechen von 'private and shared accomodation', weil wir Sterne und klassische Budget-Vorstellungen eliminieren und lieber von 'shared values' sprechen", sagt er. Das Konzept jedenfalls wagt den Spagat zwischen Zimmern, die bis zu 300 Dollar kosten können, und Betten, die für 15-50 Dollar belegt werden. In London entsteht gerade das Europa-Headquarter, der Fokus liegt als erstes auf Grossbritannien und Deutschland. In beiden Märkten will man mega-schnell expandieren und verspricht gute Zahlen schon ein Jahr nach der Eröffnung.
Hangzhou. Roboter bahnen sich zunehmend den Weg in die Branche. Während einige Hotels weltweit bereits verschiedene Robotertypen testen, bringt Alibaba aus China jetzt einen eigenen Serviceroboter auf den Markt.
Wien. Tropenhitze draussen – und dann noch in 34 Grad warmem Wasser baden? Das gefällt einigen, aber mehr noch der Tag im Thermalbad. In Österreich bieten einige Thermalbäder nämlich auch erfrischende Alternativen: natürliche Badeseen. Deshalb freuten sich Betreiber im Burgenland wie im Salzburger Land in den Hitze-Monaten dieses Sommers über Rekord-Zuwächse. Das ist ein neuer Trend. Kühlere Badeseen und die Kombination mit Hotels und Wellness-Angeboten locken nicht nur Touristen aus Wien oder dem benachbarten Ungarn, sondern sogar Kurzurlauber aus der Region.
Madrid. Anteilseigner Hesperia ist nicht begeistert von Minors Übernahme-Angebot für NH Hotels. Nun droht die spanische Hotelgruppe damit, ihren Management-Vertrag mit NH über 28 Hotels zu kündigen, sollte Minors Anteil an der Gruppe 50% erreichen. Ausserdem ist man auf der Suche nach Partnern, um die Gruppe aus Thailand zu überbieten.
Wiesbaden. Der Tod zweier britischer Touristen im ägyptischen Hurghada, Gäste des Steigenberger Aqua Magic Hotel, hat diese Woche riesige Wellen in internationalen Medien geschlagen. Der Reiseveranstalter Thomas Cook, über den das Paar gebucht hatte, bot seinen Gästen inzwischen eine Umquartierung an. Die Obduktion der Leichen läuft. Auch wenn dem Hotel bisher keinerlei Schuld an den Todesfällen nachgewiesen werden kann, wird der Schaden für die Marke jeden Tag grösser. Anwalt Dr. Christian Zerr, ein erfahrener Franchise-Experte und Partner der Münchner Kanzlei Graf von Westphalen, erläutert dazu die juristische Situation von Franchisegeber und -nehmer.
Beijing. Bilder von ausgefallenen Reise-Erlebnissen sind für junge Chinesen das Mittel, um ihren "Social Brand" zu stärken. Wer von Hightech-Unterkünften und exotischen Delikatessen auf Auslandsreisen Handy-Fotos schicken kann, ist einfach hipp. Luxus-Shopping verliert an Interesse.
Wien. "1+1 = 3. Das ist für mich Innovation", sagt Rupert Simoner, CEO der Hotelgruppe Vienna House aus Wien. Sein jüngstes innovatives Produkt heisst R.evo – eine hybride Hotelmarke mit drei Komponenten unter einem Dach: Hotel, Living und Serviced Apartments. Ein Zufall will, dass das erste Haus mit 607 unterschiedlichen Einheiten in München entsteht. Kein Zufall ist das Konzept, Simoner fühlte: "Mich kitzelte schon immer das starre Standardzimmer". Jetzt steht alles Traditionelle auf dem Prüfstand und das Team denkt genauso über Service und Gäste-Fokus nach wie über Digitalisierung und Monetarisierung.
Beijing/Brüssel. Der chinesische Mischkonzern HNA verkauft weitere Assets und verlässt die Welt der Hotellerie durch die Hintertür. Auf der anderen Seite nimmt das chinesische Konglomerat Jin Jiang mit der Übernahme von Radisson Hospitality weiter an Fahrt auf, wird bei der Integration allerdings einige Probleme zu meistern haben. Zum Aufstieg und Fall von HNA und der flach gehaltenen Strategie von Jin Jiang hat sich hospitalityInside.com mit mehreren Experten in Asien in Verbindung gesetzt, doch keiner wollte Fragen beantworten, die mit den Worten "chinesische Regierung" in Verbindung stehen. Wir haben trotzdem einen Experten in Europa ausfindig machen können, der allerdings nur vertraulich mit uns gesprochen hat. Der Hintergrund dieses chinesischen Schachspiels ist äusserst interessant und führt zu weiteren Fragen, was für andere Ketten aus dem Westen, die unter Investitionsdruck stehen, überhaupt noch auf dem Markt zu holen ist.