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London. Rechtspopulismus und Coronavirus-Verweigerung scheinen Hand in Hand zu gehen. Sowohl Donald Trump als auch Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson haben sich durch ihre "Wen-juckt's"-Haltung gegenüber der Bedrohung durch die aufkeimende Coronavirus-Krise ausgezeichnet. Es dauerte eine Weile, bis Boris Johnson seine Meinung über das Virus änderte: Vor drei Tagen ergriff die Regierung endlich konkrete und strengere Massnahmen. Macy Marvel über das Zögern der Briten und die Auswirkungen auf ihr Hotelgewerbe.
München. Der Urlaub ist gestrichen – die Rückhol-Aktionen deutscher Reise-Veranstalter mithilfe des Auswärtigen Amtes sind in vollem Gange. Gleichzeitig beantragen die Branchen-Riesen TUI und FTI Staatshilfen. Und die TUI leistet keine Vorauszahlungen mehr an Hotels.
Rom. Die italienische Regierung hat am Montag ein neues Coronavirus-Dekret verabschiedet, das den Namen "Cura Italia" trägt. Das Dekret soll sowohl das Gesundheitssystem als auch Unternehmen, Arbeitnehmer und Familien unterstützen.
Paris. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron verkündete am Montagabend die Ausgangssperre. 100.000 Polizisten sorgen für die Einhaltung der strikten Regeln. Eine gute Initiative: Medizinisches Personal darf nun mit Taxis fahren und in Hotels übernachten – der Staat zahlt. Das hilft auch der Hotellerie.
Wiesbaden. Nach Italien verzeichnet inzwischen auch die angrenzende deutschsprachige Region in Europa drastische Einbussen in Hotellerie, Tourismus und Gastronomie. Die Länder entwickeln erste Förderprogrammen für die Wirtschaft, der Hospitality-Branche erscheinen diese aber bei weitem nicht ausreichend, weder in Österreich noch in der Schweiz und schon gar nicht in Deutschland, wo eine massive Kettenreaktion eingesetzt hat.
Wien/Madrid. Italien ist in dieser Woche vom Rest der Welt abgeriegelt worden, das benachbarte Österreich ergreift landesweit ebenfalls härtere Massnahmen. In Spanien hingegen scheint man die Coronavirus-Krise noch nicht voll erfasst zu haben.
Palma de Mallorca. Die Balearen versuchen den Imagewandel – weg vom Alkoholtourismus hin zu höherwertigen Angeboten. In diesem Zuge hat die Regierung der Balearen kürzlich ein Dekret erlassen, das All-inclusive-Angebote, Happy Hours und Partyboote in bestimmten Gebieten verbietet. Neben Lob regt sich jetzt auch Widerstand gegen das Gesetz, das als Vorbild für andere Regionen Spaniens gelten soll.
Wiesbaden. Die Tourismus-Welt steht jetzt auch in Europa Kopf. Grossveranstaltungen aller Art und Branchen werden in Serie abgesagt oder verschoben, die Hotellerie erlebt über Nacht eine Stornierungswelle ungeahnten Ausmasses und steht vor der Frage: bei Stornogebühren hart bleiben, nachgeben oder gar darauf verzichten? Die Rechtslage ist in den meisten Fällen klar: Wer bestellt hat, muss auch bezahlen. Doch diese juristische Einstellung erntet auch Kritik. Hotelketten und eine mittelständische Kooperation beschreiben ihre aktuelle Haltung: Accor, Achat, Dorint, Event Hotels, IHG, Marriott, Motel One, Plateno, Ringhotels, Steigenberger und Yotel.
Augsburg. Bis gestern Abend hat es in Deutschland noch keinen einzigen Coronavirus-Toten geben. Es werden nur 262 Infizierte gezählt – von 82 Millionen Einwohnern. Messen, Kongresse und andere Events aber werden in Serie gestrichen oder geschoben. Und das nicht nur in Deutschland! Die Gesellschaft und etliche Unternehmensführer sind binnen einer Woche kopflos geworden. So grenzenlos wie das Virus reist, reist die Angst leider mit. Entsprechend emotional handeln Event-Veranstalter, Hotelgruppen und andere Unternehmen. Hintergründe, Details und Stimmungen zu einer Branche zwischen Hysterie und Pandemie. Gute Nachricht vorneweg: Vorgestern hat die ITB auf ihrer Facebook-Seite erklärt, dass sie Tickets und Standmiete rückerstattet.
Mailand. Am Mittwochabend fiel in Italien die Entscheidung, alle Schulen und Universitäten im Land bis Mitte März zu schliessen. Das Coronavirus ist verständlicherweise in allen Schlagzeilen, während diese ansteckende Krankheit ihren Höhepunkt scheinbar noch nicht erreicht hat. Die Regierung hat bereits begonnen, die Wirtschaft und die Unternehmen mit einem 7 Milliarden-Programm zu stützen.



