Spitzen-Leistungen werden abgestraft
Mindestlohn & Dokumentation: Deutsche Hoteliers sauer über Bürokratie
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Einfach nur belastend
Heilbronn. Die Einführung des Mindestlohns in Deutschland zum Januar 2015 lässt die Personalkosten in Hotellerie deutlich steigen – in der Gastronomie sogar signifikant. Als noch belastender aber empfindet die Branche die damit verbundene Dokumentationspflicht. Das untermauert eine Online-Umfrage unter 1.512 Hoteliers und Gastronomen, ausgeführt vom Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung der Hochschule Heilbronn, unterstützt vom Dehoga Bundesverband und dem deutschen Hotelverband.
Das Bürokratie-Monster
Berlin/Offenbach. Ausgerechnet Deutschlands sozialdemokratische Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles hat mit dem deutschen Mindestlohn-Gesetz ein Bürokratie-Monster aufgebaut, das Arbeitgeber unverhältnismässig stark in die Pflicht nimmt. Die Dokumentation der Arbeitszeiten ist krass, belastend und wirtschaftsschädigend – wie auch hospitalityInside-Mitarbeiterin Susanne Stauss in ihrem separaten Artikel heute aufzeigt. Auf welchen nüchternen Gesetzesfüssen dieses Dokumentationspflicht-Monster steht, erläutert heute hospitalityInsides redaktioneller Experte für Arbeitsrecht, der Rechtsanwalt Joachim Jungbluth, Partner der Kanzlei Jungbluth & Hermann aus Offenbach am Main, gemeinsam mit seiner Assessorin Maike Ehlers. Und auch dieser Experte kann am Schluss nur ein sehr nüchternes Fazit ziehen.
Kein Entrinnen mehr
Berlin/Offenbach. Seit 11. August 2014 ist nunmehr eines der meist diskutierten Gesetze in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Kraft: das Gesetz zur Regelung eines allgemeinen Mindestlohns. Danach gilt seit 1. Januar 2015 in Deutschland ein Mindestlohn von 8,50 Euro. Das Gesetz regelt die Pflichten und Rechte der Unternehmen bzw. der Arbeitgeber sehr klar – und ahndet es mit Horror-Strafen. hospitalityInsides redaktioneller Experte für Arbeitsrecht, der Rechtsanwalt Joachim Jungbluth, Partner der Kanzlei Jungbluth & Hermann aus Offenbach am Main, hat gemeinsam mit seiner Assessorin Maike Ehlers das neue Gesetz in seine wesentlichen Bestandteile zerlegt und erklärt Vorgaben, Rollen und Kontrollen. Nächste Woche folgt Teil 2 zum Thema Mindestlohn, mit den juristischen Eigenheiten des MiLoG und den ersten Erfahrungen damit.
Hoteliers schäumen: Rücktritt, Demos, Proteste
München/Wien. Das Gastgewerbe schäumt: In Österreich droht eine höhere Mehrwertsteuer und das Rauchverbot ist beschlossen; in Deutschland leidet die Branche unter einer neuen Bürokratie-Flut nach der Mindestlohn-Einführung. Doch sie lässt sich nicht länger alles gefallen, ihre Führungskräfte und Mitarbeiter protestieren auf offener Strasse oder legen Ämter nieder.
Experiment Mindestlohn vor dem Start
Wiesbaden. Die deutsche Bundesregierung hat sich nicht umstimmen lassen: Am 1. Januar 2015 startet der neue Mindestlohn von 8,50 Euro flächendeckend in allen Bundesländern. Die Hotellerie fürchtet am meisten die damit einhergehende Arbeitszeitregelung. Und: Es könnte zu Problemen beim Praktikanten-Einsatz kommen.