Editorial
Liebe Insider,
die Führungsspitze des chinesischen Huazhu-Konzerns weilte die ganze Woche in Frankfurt. Ihr Besuch bei der Hoteltochter Deutsche Hospitality endete gestern mit der Entlassung von CEO Marcus Bernhardt. Aus meiner Sicht ist das eine Kurzschluss-Handlung, die allerdings nicht neu ist: Asiaten tun sich sehr schwer mit Pacht-Verträgen, mögen keine Gewerkschaften, dafür Wachstum per Vollgas.
Letzteres erwarten sie auch noch in Corona-Zeiten. Ausgerechnet Ende 2020, im ersten Corona-Jahr, anzukündigen, bis 2025 um 700 Hotels zu wachsen – das zeugte schier von Grössenwahn. Jetzt ist es Gesichtsverlust pur für Huazhu. Bernhardt, der erst im November 2020 gestartet war, ist nun das Bauernopfer. Sein Nachfolger wird Oliver Bonke, zuletzt CEO von Shangri-La Hotels. Vielleicht versteht er Chinesisch.
Nach dem angekündigten CEO-Wechsel bei Lindner-Hotels habe ich kurz mit dem neuen Vorstand Arno Schwalie und dem verbleibenden Vorstand Frank Lindner gesprochen.
Amüsanter und leichter sind unsere übrigen Themen heute: Sarah Douag hat last minute noch die Expo 2020 in Dubai besucht, die gestern zu Ende gegangen ist. Sie hat in vier Tagen aber "nur" 25 von 192 Pavillons geschafft – und ist sehr begeistert von dieser friedlichen Nachbarschaft von Innovationen in Technologie und Nachhaltigkeit aus der ganzen Welt. Sie hat Falken mit Photovoltaic-Flügeln gesehen, Kinder im Dialog mit Hummelrobotern auf Rädern beobachtet und die grösste, jemals geschaffene 360-Grad-Leinwand für Projektionen auf einer 70 m hohen und 150 m breiten Kuppel bewundert.
Gestaunt hat auch die Sales Managerin, die in ihrem Workation-Aufenthalt in einem Ferienclub in Mauritius am WLan verzweifelte. Sylvie Konzack beleuchtet nun die Fehler und Fallen, die Bleisure in Frust verwandeln. Es ist nicht so einfach, wie die Ketten das gerne hätten!
Wir waren am Dienstag in Hamburg und genossen den Tag mit 20 HITT-Gästen, die in einem vertiefenden Workshop mit unserem HITT-Partner Drees & Sommer u.a. lernten, wie sich die Immobilie verändern wird. Conrad Hiltons Motto "Lage, Lage, Lage" ist definitiv perdu, künftig zählt nur noch Funktion, Vernetzung und Lage. Diesen Artikel, der nur einen Bruchteil unseres Workshops wiedergibt, stellen wir für alle auf unsere Seite 1. Weiterdiskutieren werden wir den Immobilien-Wandel bei unserem HITT am 27./28. Juni in Berlin.
Ausserdem: Lernen Sie mehr über Nudging! Die wachsende Suche nach "grünen" Unterkünften bietet eine Mega-Chance, den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Wir stellen Ihnen heute Dr. Crispian Tarrant vor, Gründer & Geschäftsführer der BVA BDRC Group, als weiteren Impulsgeber bei unserem Think Tank Ende Juni vor! Lesen Sie hier. Haben Sie sich für die Teilnahme schon registriert? www.hitt.world
Ein weiteres Projekt nimmt ebenfalls Fahrt auf: der Gemeinschaftsstand an der Expo Real im Oktober! Die bisherigen Anmeldungen für die "World of Hospitality" lassen einen lebendigen Messe-Herbst erwarten. Noch aber sind die meisten Optionen für Mitaussteller verfügbar. Die Frühbucherfrist ist bis 8. April verlängert. Details hier.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
die Oster-Saison steht vor der Tür, Mitarbeiter werden gesucht. Der akute Mangel ruft jetzt die Kreativen auf den Plan: Der Münchner Betreiber MPH sucht über eine Kampagne Ruheständler mit Lust auf Hotels. Der Zürcher Hotelier Verein hat ein Quereinsteiger-Programm aufgelegt… Wir haben Beispiele für "Express-Mitarbeiter" gesammelt. Mit spontaner Umsetzung oder Zertifikat nach mehrmonatigem Training. Ich bin gespannt, welche Früchte diese Ideen tragen.
In Deutschland hat der Dehoga derweil die Richtlinien seiner Ausbildungsberufe in Hotellerie und Gastronomie aktualisiert. Startschuss ist im August.
Motel One hat sein Wohlfühl-Paket für die Mitarbeiter in diesem Jahr aufgestockt, beim KUG und mit wieder eingesetzten Incentives. Trotz massiver Verluste im vergangenen Jahr, die nur dank staatlicher Hilfen in eine "schwarze Null" führten, ist HR der Schlüssel für die weitere, stringente Expansion. "Wir sind aktuell ein gefragter Mieter", sagt Co-CEO Stefan Lenze – und das nicht nur in Deutschland. Im Hintergrund testet die Budget Design-Gruppe Trends aus. Die Bilanz-Zahlen in der Pressemitteilung sind immer das eine, die Details aus den Gesprächen mit dem Management das andere…
Trotz aller Widrigkeiten hat die Winter-Saison 2021/22 in der DACH-Region die Erwartungen der meisten übertroffen. Das "weisse Gold" ist wieder da, jubeln zumindest Sportgeräte-Hersteller. Destinationen und Tourismusbetriebe aber taumelten im Auf und Ab der Restriktionen.
Energiepreise: Österreich hat eine Regelung zur Entlastung seiner Hotels gefunden. Ein neues Handbuch über nachhaltige Kulinarik enthüllt die Sünden der Lebensmittel-Verschwendung und zeigt Best Practice auf. Derweil haben andere Flugtaxis und ein hybrides Fahrrad-Auto konstruiert. Und viele andere neue Verträge für neue Hotels unterschrieben. Oder sich an die Spitze neuer Unternehmen gesetzt.
Die Welt macht Fortschritte, passt sich an. Neue Köpfe braucht das Land und mehr Mut! Nicht nur in der Branche.
Eine gute Woche wünsche ich Ihnen.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
die Flugzeit einer Mittelstreckenrakete von Kaliningrad bis Berlin beträgt 4,5 Minuten. Seitdem ich das gelesen habe, ist Corona nicht mehr so wichtig. Das denken viele Menschen inzwischen. Der Ukraine-Krieg setzt der Wirtschaft insgesamt, speziell auch Tourismus und Hotellerie zu. Hinter dem erwarteten Sommer-Boom steht ein vages Fragezeichen. Noch sind die Vorzeichen konträr: Ist die Reiselust grösser als die Kriegsangst?
Die Hospitality-Branche, selbst in Nöten, öffnet zehntausende von Hoteltüren, um Flüchtlinge aus der Ukraine kostenlos zu beherbergen. Das kann man nur loben! Positiv betrachtet, entsteht durch diese Geste ein internationaler, sozialer Kitt, der für die Gesellschaft wie auch für die Arbeitskräfte-Situation im Tourismus sehr wertvoll sein kann.
Am Sonntag lockert Deutschland die Corona-Regeln – in einem Moment, in dem die Neuinfektionen nur so nach oben knallen. Impfen hilft abzumildern, wie wir alle wissen, aber nicht immer. Damit ist jeder Hotelier, Gastronom und einzelne Bürger noch stärker verantwortlich für sein eigenes Tun. Jeder sollte an jeden appellieren, die Maske freiwillig noch etwas länger zu tragen. Sie tut nicht weh und hilft. Von den Ukraine-Flüchtlingen sind erst 35% geimpft; nach deren Erlebnissen zuhause müssen wir jetzt erst recht dazu beitragen, diese "Reisenden" mit zu schützen. Schliesslich schützen die Männer, Brüder und Väter der geflüchteten Frauen und Kinder momentan auch uns hier in Europa.
Diese Bilder illustrieren bereits die grosse soziale Verantwortung, von der immer wieder gerne in Nachhaltigkeits-Diskussionen gesprochen wird. Der mittlere Buchstabe von ESG, S wie Social, ist derzeit der wichtigste, der erste schafft die Rahmenbedingungen für das künftige Miteinander. Deshalb kann ich heute auch nur loben, dass es eine Diskussionsrunde an der digitalen ITB geschafft hat, das Mega-Thema auf ein pragmatisches Level herunterzubrechen.
Accor-CEO Sébastien Bazin kritisierte den Emissionshandel, indem er sagte: Wir müssen aufhören zu kompensieren, sondern aktiv Positives dazugeben! Ein Luxushotelier berichtete, wie er seine Eigentümer von "grünen Investments" überzeugt, und Wolfgang Neumann von der Sustainable Hospitality Alliance – die immer stärker Hotelgruppen mit Partnern aus Projekt-Entwicklung und Immobilien verknüpft – votierte leidenschaftlich dazu, im Alltag einfach mit ersten Massnahmen anzufangen. Aus Kleinem wird Grosses! Diesen Artikel stellen wir heute öffentlich, lesbar für alle.
Doch es bräuchte dazu auch noch intellektuellen Support, von Hochschulen und Business Schools. Dort stehen die Studenten Schlange, um mehr über ESG & Co zu lernen. Diese Institutionen bewegen sich allerdings im Schneckentempo. Bärbel Schwertfeger hat diverse Hochschulen und Business Schools abgefragt. So gut wie überall fehlt ein umfassender integrierter Ansatz. Am engagiertesten zeigt sich die Hotelschool The Hague.
Auch Beyond Green, die junge Nachhaltigkeitsmarke von Preferred Hotels und Beyond Green Travel, will aus jedem Einzelhotel einen lokalen Nachhaltigkeitschampion machen. 30 Lodges, Hotels und Resorts weltweit gehören bereits dazu und unterziehen sich einem Audit. Das habe ich mir von Gründer Costas Christ und seiner CEO erklären lassen. Einige Fragen sind noch offen.
Ich weiss nur: Bei unserem HITT am 27./28. Juni werden wir deutlich tiefer in die Welt der Nachhaltigkeit einsteigen, helfen, die Strategien zu verfeinern und auf ihre Umsetzung hin zu diskutieren. Die ersten Impulsgeber mit grosser Expertise haben wir Ihnen bereits letzte Woche vorgestellt. Die nächsten folgen in Kürze. Den aktuellen Stand zum Programm und zu den Rednern finden Sie auf www.hitt.world.
Übrigens, ich werde immer wieder gefragt, weshalb unser Think Tank in englischer Sprache gehalten wird. Ganz einfach: Anders limitieren wir uns in der Auswahl der Redner und Gäste. Und: Nachhaltigkeit, gebündelt in den drei Buchstaben ESG, ist ein absolut grenzüberschreitendes Thema und braucht grenzenlose Kollaboration für eine menschenwürdige Zukunft. Siehe oben.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
der Ukraine-Krieg hat Corona inzwischen zum Nichts erklärt und treibt eher noch die Reiselust. So jedenfalls sehen das Reiseforscher im 50 Jahre-Rückblick: Tragödien fernab der Heimat hätten das grundsätzliche Reiseverhalten nie verändert – nur das Reiseziel. Und relevant werde auch dieser Krieg nur, wenn er die Grenzen der Ukraine verlasse…
Das klingt zynisch angesichts der täglichen Bilder von Bomben und Verzweiflung. Aber die Zahlen der Reiseanalytiker sagen: Trotz massiv steigender Energiekosten in Folge des Krieges bleibt die Reiselust der Deutschen noch bestehen. Sie akzeptieren sogar ohne Murren die drastisch erhöhten Hotelpreise. Und trotz aller Camping-, Glamping- und Serviced Apartment-Booms bleibe das Hotel die Unterkunft Nr. 1. Fred Fettner hat aus den trockenen Zahlen der Reiseanalysen einen spannenden und detaillierten Trendbericht gemacht.
Unterdessen suchen die Österreicher nach der Corona-Misere neue Lösungen für einen profitablen Tourismus. Das Eigenkapital der Hoteliers ist massiv geschrumpft, so dass sie kaum noch in Innovation investieren können. Nicht nur deshalb fordern die Touristik-Profis jetzt eine "Abwrack-Prämie" für rund 60.000 tote Betten im Markt: Gemeint sind damit Hotels, die schon lange nicht mehr wirtschaftlich agieren, aber wegen Steuerhürden noch herumgeistern und die Preise ruinieren.
Das sind kernige, aber auch zutreffende Worte für Märkte, die sich selbst nicht mehr reinigen können. Deshalb räumen jetzt auch die Balearen rigoros auf: Per Gesetz erzwingen sie in den nächsten Jahren Veränderungen in Hotellerie und Tourismus. Da geht es um soziale Kleinigkeiten wie Hotelbetten, die künftig anhebbar sein müssen, um die Einführung professioneller Wellnesshotels und um grosse Strategien wie das Zügeln viel zu schnell gewachsener Ferienorte. Es gibt aber nur ein Ziel: Nachhaltigkeit und Qualitätssteigerung überall – bis 2028! Rápido por favor!
Überall herrscht Hyperdynamik in Sachen Nachhaltigkeit, könnte man meinen. So strafen die Briten – und andere – jetzt Greenwashing per Gesetz ab. Und unsere Sustainability News zeigen, was Einzelinitiativen in Bewegung setzen können. Dieses und mehr in unserer heutigen Ausgabe.
Und das "Mehr" heute besteht aus unserem eigenen Think Tank, der am 27./28. Juni in Berlin wieder physisch stattfindet. Er soll CEOs die Leitplanken für ihre Nachhaltigkeitsstrategie aufzeigen. Wir stellen Ihnen heute die ersten vier "Impulsgeber" vor – inspirierende Experten, die bereit sind, ihr Wissen zu teilen und mit Ihnen – in kleiner Gruppe – detaillierte Fragen off the record diskutieren möchten: Ross Petar / Global Valuation Advisor von JLL, Anthony Williams und Thomas Kraubitz, zwei Tourismus-, Sustainability- und Klima-Spezialisten des weltweit tätigen Ingenieurbüro Buro Happold und Patrick Lüth, Architekt und Partner des norwegischen Architekturbüros Snøhetta, die das erste Hotel mit positiver Energiebilanz weltweit gebaut haben.
Und worüber sprechen diese Experten konkret? Darüber, wie ein nachhaltiges Hotel Wertsteigerung erzielt, wie man Neubauten und Conversions zum Wohle aller Stakeholder aufsetzt und welche soziale Funktion Architektur und Design zum Wohle aller Gäste haben. Weitere Redner und Themen werden wir Ihnen in Kürze vorstellen.
Auf die Namen unserer Sponsoren für den HITT 2022 müssen Sie nicht warten: Wir freuen uns, dass die 5. Auflage unseres Think Tanks erneut eine hohe Wertschätzung erfährt. Bestätigt haben bereits Accor als Hauptsponsor, Arabella Hospitality als Teil der Schörghuber Unternehmensgruppe, der international agierende Projektsteuerer Drees & Sommer, Europas führende Investment-Messe Expo Real, die segment-übergreifende Recruitment Company LHC, das Energie-Unternehmen Uniper und die Hotelschool The Hague!
Alle Details zum aktuellen Stand des Programms, der Expertise der Impulsgeber und zu den Sponsoren finden auf unserer Seite 1 heute und auf www.hitt.world.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Krieg in Europa. Noch halten viele Hotels in der Ukraine die Stellung, beherbergen die letzten Touristen und immer mehr Medien, Hilfsorganisationen und Friedenskräfte. Die Mitarbeiter agieren aus Kellergeschossen und Tiefgaragen heraus, die EMEA-Zentralen der Ketten unterstützen via Whatsapp permanent. Das GPS hält. Unterstützen müssen die Headquarter aber auch die Kollegen in Russland, das viele Mitarbeiter aufgrund des geschlossenen Luftraums nicht mehr verlassen können.
Die Antworten von Accor, IHG, Kempinski, Marriott, Radisson, Wyndham und von Mogotel aus Lettland deuten sanft an, was in Wahrheit bitter ist und jeden Einzelnen nach Corona über Gebühr belastet. Paul Moxness, ehemaliger Sicherheitschef der Radisson Gruppe, einer der renommiertesten Sicherheitsexperten für die Hotellerie überhaupt und bis in die UN hinein vernetzt, erläutert, wie sich Hotels in solchen Zeiten verhalten sollten. Sein Video nimmt einigen Hoteliers vielleicht die Angst vor der Krise.
Die Folgen für den Tourismus in Europa zeichnen sich bereits durch Zahlen ab: Italien rechnet damit, dass aus 4,5 Millionen russischen Übernachtungen in 2019 weniger als 500.000 werden könnten. Und in Deutschland haben die Russen 2019 noch 2,2 Milliarden Euro an touristischem Umsatz gemacht. Die Flugbuchungen nach Russland sind schon am 25. Februar massiv abgestürzt: Auf jede Buchung für Russland kamen sechs Stornierungen.
Glücklicherweise beziehen zumindest deutsche Hotels so gut wie keine Güter aus der Ukraine, so dass hier keine weiteren Lücken in den Lieferketten entstehen. Hier hinterlässt Corona immer noch Spuren und zeigt aber genauso brutal die Schwächen der Branche auf. "Die Hotellerie muss anders einkaufen!", sagt Progros-Geschäftsführer Jochen Oehler knallhart. "Der Einkaufspreis ist nicht mehr das Entscheidende!" fügt sein Kollege Tommi Huuhtanen hinzu.
Positiv in der Misere: Unter dem aktuellen, steigenden Kostendruck verlangen die Hotels endlich nach digitalen und vollautomatisierten Prozessen! Die Einsicht ist gewachsen. Aber die deutschen Hoteliers dürfen trotzdem noch an Geschwindigkeit zulegen, vor allem im nachhaltigen Einkauf.
So schnell wie Skispringer werden Hoteliers aber nie werden. Deshalb lassen wir heute Manuel Fettner aus Österreich erzählen. Der 36jährige "Oldie" war die Sensation im Team Austria: Er kam von den Olympischen Spielen in Beijing mit Gold und Silber zurück – und hatte hier jetzt endlich Zeit zum Feiern. Der Papa platzt natürlich vor Stolz, aber das merkt man dem Text nicht an, den der Papa – mein Kollege, unser Österreich-Korrespondent Fred Fettner – geschrieben hat. So bekommen wir einen kleinen Einblick in die berühmte "Bubble" und staunen, wie unaufgeregt Sportprofis alles sehen. Eine wunderbare, leichte Lektüre in diesen grausigen Tagen.
Mit dem heutigen Tag fallen übrigens auch in Deutschland und Italien immer mehr Corona-Restriktionen. Auch dem gehen wir nach, genauso wie den News im Markt und in der Digital-Welt.
Bis nächsten Freitag, in einer hoffentlich friedvolleren Welt!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
der Angriff Russlands auf die Ukraine trifft Europa und vor allem Deutschland in einem schweren Moment: erschöpft und finanziell geschwächt von Corona, ohne starke Staatsmänner und ohne alternatives Energiekonzept. Über hohe Energiepreise wird Russland seine westlichen Nachbarn auf geraume Zeit im Würgegriff halten. Für energie-intensive Betriebe wie Hotels ist das noch eine Pein mehr. Trotzdem sollten wir alle hoffen, dass der Frieden in Europa hält. Ohne Frieden ist alles nichts mehr.
Allen Widrigkeiten zum Trotz spült Corona neue Chancen hoch. Zum Beispiel bei Branded Residences – den schicken Eigentumswohnungen mit Vermietung durchs Hotel. In den USA sorgen Residences schon seit den 1980er Jahren für die Absicherung von Finanzierungen, und wer heute die Marke Four Seasons oder Kempinski auf dem Dach trägt, darf 30-40% mehr als Premium verlangen. War Luxus bisher der vorherrschende Trend, wird jetzt das Midscale-Segment interessant, vor allem in Europa und sogar in Resort-Destinationen. Macy Marvel analysiert das Geschäftsfeld.
Mit der "grünen" Welle entstehen jetzt die erste OTA-Plattformen, die – mehr oder weniger – zertifizierte Hotels buchbar machen. Wir stellen ihnen EcoHotels und Faircations vor und meinen: So richtig rund ist die Sache noch nicht. Und Booking.com mit seinem eigenen grünen Programm schmunzelt erst mal weiter.
Ich schmunzelte nicht mehr, als ich sah, wie jüngst Medien den Quatsch vom Happiness Index publizierten. Wir tun das jetzt auch, aber Bärbel Schwertfeger – die selbst Psychologin ist – hat sich mit den Erfindern, dem Wording und den Inhalten befasst. Und noch einen Professor befragt. Mein Resümee dazu: Selbst in Zeiten höchster Personalnot muss man nicht alles glauben und auch nicht tun.
Geradezu erfrischend finde ich den Aufruf von UNWTO und WHO diese Woche, endlich alle Reiseverbote aufzuheben! Das stresst nur und schadet der Wirtschaft! Endlich spricht da jemand Klartext. Nur Deutschland hat es nicht gehört: Die negativen Branchen-Zahlen sprechen für sich.
In Europa ist die Hotel-Pipeline inzwischen um 11% geschrumpft; im Transaktionsmarkt switchen die Käufer von City Hotels auf Resorts, und die weltgrösste Hotelgruppe Marriott treibt deshalb dieses Jahr mit voller Power ihr Leisure-Geschäft. Ebenso wie der weltgrösste Franchisor Wyndham aus einer Loyalty-Umfrage herausgefunden hat, dass die Reisenden gerne mehr darüber wüssten, wie denn eine "nachhaltige" Reise aussieht… In dieser Erkenntnis sitzt ein hohes Potential!
Auch die Bilanzen 2021 von Accor, Choice und IHG diese Woche zeigen: Die Erholung des Tourismus hat eingesetzt – und sie wird sich fortsetzen. Falls es uns die mächtigen Männer dieser Welt erlauben.
Ihre Maria Pütz-Willems
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Liebe Insider,
Europa macht sich locker, befreit sich von Corona. Die Schweizer umarmen die Sonne schon wieder seit Donnerstag, die Österreicher werden ihre Wärme ab dem 3. März spüren, während die Deutschen der Sonne noch bis zum 20. März nachlaufen müssen. Die Berliner Politiker laufen der Entwicklung seit über zwei Jahren hinterher. Dejá vu! Weshalb sollte dieses Land auch ein Interesse daran haben, Umsatz zu machen, Tourismus und Hotellerie drei Wochen früher Erfolgserlebnisse bescheren?
Gut, fairerweise sei gesagt: Italien lockert erst am 31. März. Aber dieses Land hat eine andere Story. Mich ärgert, dass offenbar niemandem in Berlin klar ist, dass die grossen mittelständischen Hotelgruppen immer noch an der Klippe stehen – trotz "fürsorglicher Hilfen". Wir haben ja vor zwei Wochen darüber berichtet, woran das liegt. Drei Wochen-Umsätze früher oder später bedeuten heute aber, Mitte Februar, für diese GMUs Millionen an Gewinn oder Verlust.
Die deutsche Hotellerie ist jedenfalls der Top-Underperformer unter allen europäischen Hotelmärkten, hat STR in seiner Analyse des Jahres 2021 herausgefunden. "Und das wird auch noch anhalten", sagt STR-Geschäftsführer Robin Rossmann sogar voraus. Klar wird einmal mehr: Die Lockdowns und Quasi-Lockdowns waren zu lange, die Restriktionen zu krass, die Erholungsperioden zu kurz.
Und jetzt kommt, mit dem zu erwartenden steilen Buchungsanstieg ab 20. März und trotz Freude über dieses Datum gleich wieder der nächste Dämpfer: die Mitarbeiter-Misere. Dieses Thema lässt sich in dieser und der nächsten Saison nicht so schnell lösen, sondern nur strategisch und nach schonungsloser Selbstkritik jedes Unternehmens. Die Temperatmentvollen unter Ihnen sollten deshalb heute nicht auch noch die Analyse des renommierten Schweizer Verhaltensökonomen Gerhard Fehr über die Branche lesen.
Er beschreibt haarscharf, in welchem Teufelskreis sich die Service-Unternehmen heute drehen. Nüchtern, mit guten Argumenten, zeigt er auf den einzig echten Erfolgsfaktor eines Betriebes: den qualifizierten Mitarbeiter. Wer keinen findet, muss den Service reduzieren, sinkt in Qualität und Profit – und sperrt irgendwann zu. Einfach so, einfach selbst verursacht.
Booking.com könnte sich auch mal von Verhaltensökonomen beraten lassen. Der OTA kündigt gerade 2.700 Mitarbeitern und outsourct seinen Kundendienst. Sarah Douag hat dazu die Hintergründe recherchiert. Es geht mal wieder um Profit-Maximierung auf dem Rücken von Menschen. Gleichzeitig ermittelt die italienische Staatsanwaltschaft gegen zwei ehemalige Finanzchefs von Booking.com wegen der Hinterziehung von 153 Millionen Euro Mehrwertsteuer im Zusammenhang mit Ferienvermietungen.
So, jetzt genug der negativen Zeilen: Allem zum Trotz hat das Jahr 2021 auch positive Zeichen gesetzt, wie Hilton, Hyatt, Marriott, Wyndham und Airbnb in ihrem Jahresabschluss berichten. Es geht weiter! Übrigens auch im Hause Marriott, in dem Bill Marriott jetzt offiziell die Staffel übergibt, auch an seinen Sohn David.
Und jetzt zur Zukunft, die nur ein Ziel hat: Hotels nachhaltig bauen, betreiben und führen – und dem Tourismus eine neue, bessere Perspektive geben. Am 27./28. Juni startet der 5. HospitalityInside Think Tank in Berlin – und wir sind wieder zurück auf dem Schiff, in absolut inspirierender maritimer Atmosphäre und als reine Präsenz-Veranstaltung!
Nehmen Sie mit uns erneut Fahrt auf unter dem Titel "Take the ESG Road to more Value: Net Zero Ambitions and Social Structures". Sichern Sie sich eineinhalb Tage brandaktuelle "Insides" in Sachen Nachhaltigkeit mit vielen Facetten – exklusiv, face2face mit einer limitierten Teilnehmerzahl und Top-Impulsgebern. Mehr zum Event finden Sie auf der Startseite unter diesem Link und auf www.hitt.world.
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vorsichtiges Wirtschaften, Kompetenz und schlichtweg Glück sind drei Faktoren, die Unternehmern durch diese Pandemie helfen. Deutschlands grösstem Hotel-Projektentwickler, der GBI AG, kam wohl von allem etwas zugute, wie unser langes Interview mit Vorstandssprecher Reiner Nittka heute zeigt.
Die GBI rannte auch 2019 nicht den 30fachen Multiples nach, sondern schaute sich im eigenen Ideenpool um. Wohnen wurde schon früh zur Business-Lokomotive, "aber wir haben bei keinem der vor Corona geplanten Hotelprojekte die Asset-Klasse gewechselt", sagt er stolz. Mit Duo- und Trio-Projekten geht's weiter, aber auch mit grösserer Liebe zu Serviced Apartments und neuer Liebelei mit Senior Living. Neue Zwänge entstehen durch die Absicherung der Pachtverträge und durch alte und Konkurrenz, die eigentlich nur die Preise hochhält. Eine Tour d'Horizon mit einem Branchen-Profi.
Zur Horizont-Erweiterung tragen auch Prof. Christian Buer und Marco Nussbaum heute bei. Jeder entwickelte sein eigenes Mitarbeiter-Modell, aber dahinter steckt derselbe Gedanke: junge Mitarbeiter früh in die Führungsverantwortung zu nehmen, sie zu begleiten und durch Beteiligungen im Unternehmen zu halten. Buer setzt dieses Modell erstmals in einem neuen Moxy Hotel um, der Eigentümer akzeptiert geringere Pachten und Marriott geringere Franchise-Fees. Das 'gewonnene Geld' möchte er in seine Mitarbeiter investieren.
Nussbaum gründet am Montag eine neue AG und bei seinen Mitarbeitern werden Aktien-Anteile bald zum Vergütungspaket gehören. "Mit unserer Vision werden wir früher oder später auch andere Hotelgesellschaften aus dem Markt fegen!", sind beide Herren überzeugt, ganz "brothers in mind"…
Die Tourismus-Statistik für das Jahr 2021 in Deutschland zeigt eine leichte Erholung, doch wir alle wissen, wie kritisch die Liquidität bei den allermeisten Hotelgruppen in diesem Winter/Frühjahr ist. Vielleicht beruhigen da die Bilanzzahlen von Scandic und Pandox für 2021; die beiden schwedischen CEOs gehen ebenfalls davon aus, dass die Nachfrage bei verbesserter pandemischer Lage blitzartig da sein wird.
Entlang der europäischen Reiserouten bauen sich langsam 7,5 qm grosse Container-Zimmer auf, die wohl nicht nur Trucker nutzen werden. München verfolgt gerade einen anderen Gedanken: leerstehende Hotels in "Flexi-Homes" umzuwidmen.
Markt-News kompakt gibt's diese Woche aus der digitalen Welt und dem Immobilien-Markt, abgerundet von interessanten Personalien.
Wir hoffen, Sie auch mit dieser Ausgabe wieder neue "Insides" zu vermitteln.
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Liebe Insider,
es lebe das europäische Chaos! Just in dem Moment, in dem sich vieles dem Positiven zuwendet und das Reisen wieder anlaufen soll, macht jedes Land erst recht, was es will. Alle zusammen schüren die Unsicherheit weiter und erschweren jede Urlaubsplanung durch immer neue, teils absurde und widersprüchliche Regeln, die sich wenig später schon wieder selbst überholen. Das, was wir alle jetzt erleben, ist schlimmer als das Chaos im ersten Sommer. Und die Folgen daraus sind heute noch gravierender als 2020.
In Österreich steht die Winter-Saison 21/22 vor dem Aus – ein Alptraum für grosse Teile der Resort-Hotellerie. Im Vergleich zum Winter 2019 haben sich die Gästezahlen halbiert. Die Reserven sind überall restlos aufgebraucht, auch in der Stadt. Gleiches in Deutschland: Dort geht's jetzt ans Eingemachte bei den GMUs, den grossen mittelständischen Hotel-Unternehmen. Ihnen, den grössten Arbeitgebern der Branche, droht der Exodus, sollten die Fördermittel nicht angepasst und verlängert werden.
Wir haben zehn GMUs in Deutschland gebeten, uns ihre Situation zu schildern. Nur die Honestis AG/Dorint Hotels und Novum sprechen Klartext. Motel One bestätigt die Kernpunkte. Der Rest schweigt und hofft weiter: Die Zahl derer, die mehr Geld brauchen, ist grösser geworden, wie wir von Dehoga-Chefin Ingrid Hartges hören.
Lässt die Politik die Branche in der Endphase der Pandemie im Regen stehen, könnte solch ein Szenario entstehen: Gute deutsche Hotelgruppen – das Rückgrat des MICE- und Geschäftsreiselebens – gehen insolvent. Dann würden diese zerschlagen werden, vermutlich von ausländischen Kapitalgesellschaften. Sie lauern eh schon vor der Tür. Sie werden der Regierung alles Mögliche versprechen, nach einer Weile aber trotzdem Mitarbeiter entlassen und die Werte schrittweise abschöpfen. Alles natürlich ganz legal…
Und nun zum Sport: Pünktlich zum Start der Olympischen Spiele in Beijing heute erklären wir Ihnen, weshalb 2.000 Hamster vorher sterben mussten und ausländische Päckchen nur mit Schutzkleidung geöffnet werden dürfen. Chinas Null-Covid-Strategie ist nicht mehr glaubwürdig, die "Bubble" könnte platzen und Omikron zum tödlichen Fluch für das Land werden. Der chinesischen Hotellerie jedenfalls steht ein hartes erstes Quartal bevor. Und dem Ausland auch: Die erhofften Touristenströme aus China werden noch länger ausbleiben.
China spielt Roulette, mit sich und der Welt. Ein chinesischer Finanzinvestor beschreibt sein eigenes Leben in dieser Welt des Strippenziehens und des Spiels mit Macht und Korruption. Der Autor möchte, dass die "Naiven" dieser Welt das Buch lesen, um das wahre Gesicht Chinas zu erkennen. Bärbel Schwertfeger hat es für Sie gelesen.
In unseren Meldungen stellen wir Ihnen die nächste Investment-Plattform vor, die Europas Hotel-Schnäppchen aufspüren möchte. Demgegenüber schnürt der italienische Staat nun Milliarden-schwere Überlebenspakete bis 2029. Dieses und mehr in unserer heutigen Ausgabe, die schon wieder "schwer wiegt" – obwohl der Februar gerade erst begonnen hat.
Ja, es ist Februar und wir denken schon an die Expo Real! Die Messe hat diese Woche die Online-Anmeldungen für ihre Aussteller freigeschaltet. Grund für uns, auf den Gemeinschaftstand der World of Hospitality hinzuweisen. Auch wenn die aktuelle Pandemie-Entwicklungder Branche gerade wieder zusetzt, überwiegt der Optimismus, das Virus dieses Jahr hinter uns lassen. Die Investoren haben die Asset-Klasse längst noch nicht aufgegeben! Und Mut macht auch die überbordenden Reiselust der Menschen, die wieder Kontakt haben möchten, in Business wie Leisure. Sprechen Sie mit uns über Ihre Expo Real-Präsenz! Wir bieten kompakte Workstations und individuell gestaltbare grössere Flächen an. Mehr auf unserer Startseite.
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Liebe Insider,
der spanische Ministerpräsident Pédro Sánchéz bezeichnete die FITUR Madrid vor wenigen Tagen als die "wichtigste Tourismusmesse der Welt" – vor der ITB. Ihr Erfolg im Übergang von Corona-Jahr 2 auf 3 gibt den leidgeprüften und jetzt aufatmenden Spaniern neuen Elan. In Berlin fällt die ITB jetzt zum 3. Mal aus.
Das ist ein Fehler, meint Christian Andresen, Präsident des Dehoga Berlin und selbst Hotelier. Er fordert in unserem Interview mit Sylvie Konzack die Stadt Berlin und die Messe zu einem kompletten Neustart auf. Das bisherige Berliner Messe-Modell funktioniere so nicht mehr. Das haben die Spanier längst erkannt: Zeit für neue Zeiten, sagen sie sich und schaffen neue Fakten.
Ich finde es herausragend, dass Andresen in der deutschen Hauptstadt offen gegen deutsche Beamten-Behäbigkeit und Hasenfuss-Mentalität ankämpft. Sein Wort hat Gewicht in Berlin und er hat die Stadt-Regierung für die Nöte der MICE-Branche bereits sensibilisiert. Berlin wird Zeichen setzen müssen! Sonst ist auch noch der letzte Rest an Grosskongressen bald weg. Seit Pandemie-Beginn summiert sich das Messe-/MICE-Desaster in Deutschland auf ein Minus von 46,2 Milliarden Euro.
Choice Hotels will ebenfalls neue Zeichen setzen und aus Amsterdam heraus die EMEA-Region flott machen. Dabei war diese gar nicht so langsam. EMEA-CEO Jonathan Mills hat zunächst ein 50(!)-köpfiges, erstmals echt pan-europäisches Team zusammengestellt, will schrittweise die vier Hauptmarken in Europa stärker pushen, noch mehr mit den Franchsienehmern reden und weitere first-class tech tools aus den USA über den Atlantik hieven. Sarah Douag versuchte ihm Details zu entlocken.
Die EU und auch die UNWTO geben sich ebenfalls optimistisch, aber die Zahlen verraten immer noch die Wahrheit: Die Durststrecke ist noch lang. 4% mehr Tourismus im Jahr 2021 sind de facto nur 15 Millionen mehr Reisende. Jedem Land fehlen die internationalen Reisende. Die Übernachtungen liegen immer noch 72% unter 2019. Zahlen und Fakten, die den Weg zeigen.
An die Zukunft glauben am ehesten noch die Investoren und Immobilien-Händler. L+R aus London legt gerade einen 1-Milliarden-Euro-Fonds für europäische Hotels an. Dass sie die Krise für gute Geschäfte nutzen wollen, ist verständlich. L+R Chef Desmond Taljaard will nur "added value" Renditen.
Oyo will hingegen alles. Das eh schon intransparente Unternehmen hat in der Pandemie rund um den Globus 20.000 von 30.000 Mitarbeitern entlassen, hat überall Probleme, freut sich aber trotzdem auf den bevorstehenden IPO, der Oyo mit 12 Milliarden Dollar bewerten soll. Kann mir bitte jemand einen Psychologen vermitteln, der Analysten- und VC-Hirne versteht?
Das grösste Problem der Branche werden nicht die Finanzen sein, sondern Human Resources. Technologie soll hier helfen, wie wir wissen. Zum Beispiel "Automatisierte Personalisierung". Aber eine brandaktuelle Studie sagt: Über 80% der Ketten sind mit dieser Technologie überfordert. Warum? Selbst dafür fehlt qualifiziertes Personal.
Die klassische Hotellerie und mit ihr die Destinationen ringen um jeden Schritt, um den Tourismus wieder attraktiv zu machen – für Mitarbeiter wie Einwohner und die Touristen. Barcelona nähert sich diesem Ziel nun mit modifizierten Kriterien im neuen Städteplan. Die Hoteliers schlucken wohl, ziehen aber mit.
Wir verabschieden uns wie gewohnt mit interessanten Personalien und einer Fülle von Markt-News, aus denen heute die nächsten Hotel-Schliessungen hervorstechen. Aber Corona ist nicht an allem schuld.
Bis nächsten Freitag,
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