Editorial

Editorial

Schock, Frust, Balsam
15.10.2020

Liebe Insider,

die Absage der Expo Real eineinhalb Tage vor dem Start an diesem Montagabend war ein Schock. Noch nicht einmal der virtuell aufgesetzte Konferenzteil fand statt. Den Hotel- und Hotel-Immobilien-Experten fehlt dieses Jahr damit eine wichtige Multiplikations-Plattform, um ihre Überlebenssorgen zu erklären. Unendlich enttäuscht waren auch unsere Co-Aussteller, die die Messe ebenfalls als Mutmacher-Event sahen und mitmachten.

Aus den Reaktionen, die bei uns hereinströmten, hörten wir den Wunsch heraus: Wir müssen reden! Über Nacht organisierten wir ein Zoom-Meeting, und 35 Führungskräfte aus der Branche tauschten sich zwei Stunden lang aus. Spontan sagten auch Messe-Geschäftsführer Stefan Rummel und Expo Real-Chefin Boymanns für den Videocall zu: eine Geste der Wertschätzung gegenüber der Branche, die die Messe in den letzten zehn Jahren um ein attraktives und lebendiges Segment bereicherte.

Rummel lieferte Antworten. Durch das Beherbergungsverbot und das Rote-Zone-Label für München weigerten sich wohl etliche verunsicherte Besucher, Referenten und ganze Stand-Teams, zu kommen. Auf Nachfrage, warum nicht der digitale Part alleine durchgeführt wurde, erklärte er, dass es in der verbleibenden Zeit nicht möglich gewesen wäre, alle Veranstaltungen auf ein rein digitales Format umzustellen. Bis zur nächsten Expo Real will die Messe ihre digitale Reife drastisch steigern, um für 2021 ein attraktives digitales Komplementär-Programm zur regulären Messe bieten zu können.

Den Zorn der Hoteliers hat sich die Politik insbesondere durch das jüngste Beherbergungsverbot zugezogen: Seitdem hagelte es Stornierungen und die Betriebe stehen wieder vor fast null Umsatz. Der Frust alleine darüber war unter unseren 35 Zoom-Gästen riesig, wie auch über die seit Monaten anhaltende Unfähigkeit, dringend benötigte Hilfen für die Hotels auf den Weg zu bringen. In Verbindung mit der starren Haltung vieler Verpächter wird das für viele existentiell. "Bis 2023/24 wird keine einzige Hotelkette diesen Zustand überleben", warnte ein Teilnehmer. Susanne Stauss hat fleissig mitgeschrieben, während ich moderierte.

 

Im Videocall war auch Insolvenzanwalt Dr. Matthias Hofmann dabei. In einem separaten Artikel heute erklären er und weitere Fachkollegen, was sich mit der Gesetzesnovelle ab 1.1.2021 ändern wird. Keiner von ihnen aber hat in diesen Tagen Insolvenz-Anträge auf dem Tisch. Das ist die Ruhe vor dem Sturm: Alle sind sich sicher, ab Januar werden sie kommen.

Balsam für die Seele der Hoteliers gab es dann gestern: In Baden-Württemberg kippte das Beherbergungsverbot, im ersten Fall durch das Gericht, wegen "unverhältnismässigem" Eingriff in das Grundrecht auf Freizügigkeit. Inzwischen haben sechs weitere Bundesländer das Verbot aufgehoben. "Mutti" Merkel hatte es am Mittwoch nicht geschafft, ihre sturen Länder-Kinder zu einer Einigung zu treiben. Acht Stunden lang diskutierten sie – um dann die Fortsetzung auf den 8. November zu vertagen. Hier wird Föderalismus zur Farce und zur Gefahr für die Wirtschaft. Dieses aufschiebende Verhalten kann man nur so bewerten, dass die Regierung die Reiseströme unterbinden will – und damit sehenden Auges die gesamte Reisebranche in den Ruin treibt.

Es bleibt gefährlich spannend, auch bei den Offenen Immobilien-Fonds, deren Hotel-Engagement Beatrix Boutonnet heute unter die Lupe nimmt. Sie sehen diese Asset-Klasse aktuell kritischer, wollen aber nicht auf sie verzichten.

Aus den Meldungen: In der Schweizer Hotellerie sieht es sehr düster aus. Ein Professor macht konkrete Vorschläge, welche Felder sich in der Immobilien-Welt über KI gut analysieren lassen. China meldet sich langsam als reisefreudiger Quellmarkt zurück. Und das dürfte auch Luxushotels wie dem gerade wiedereröffneten Mandarin Oriental München gefallen.

 

Nach der Expo Real-Absage ist es umso wichtiger, die Marktlage weiter einzuschätzen. Beteiligen Sie sich an unserem jährlichen Investment BAROMETER in Kooperation mit der Union Investment. Vorbereitet haben wir 3 Fragen zur Stimmung und 2 Fragen zur Einschätzung der künftigen Entwicklung: Was spricht künftig noch für die Asset-Klasse Hotels und welche Szenarien ergeben sich aus den schrumpfenden Pipelines? Helfen Sie mit, machen Sie mit: Click & Go!


Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com

Verzweiflung, Wettbewerb und die Expo Real
8.10.2020

Liebe Insider,


für uns steht nächsten Mittwoch/Donnerstag die Expo Real wieder an. Nichts wird sein wie es war. HospitalityInside ist als einzige "Hotel-Plattform" dort präsent, mit 15 physischen und virtuellen Co-Ausstellern, die durch ihre Flagge zeigen, dass die Hotellerie weiterleben will und wird. Schauen Sie auf unsere Seite 1. Dort erklärt Ihnen auch ein Video, wie Expo Real Digital funktioniert.

Und wir publizieren auf unserer Startseite das Hotel-Konferenz-Programm der Messe: Es sind dieses Jahr nur vier statt sechs Diskussionsrunden, weshalb ausschliesslich krisen-erfahrene Experten sprechen: u.a. über die Betreiber-Black Box, über Eigentümer & Pächter und über Insolvenzen & Drittverwertung. Und separat gibt's noch eine Runde über Innovation in der Asset-Klasse Hotel.

Das hier bleibt wie es war: Gemeinsam mit der Union Investment starten wir im Kontext der Expo Real das alljährliche "Investment Barometer". Wir wollen wissen, was für die Asset-Klasse Hotels spricht und welche Szenarien sich aus den schrumpfenden Pipelines ergeben. Die Branche braucht verlässliche Orientierungshilfen. Machen Sie mit! Alle Infos dazu auf unserer Seite 1. Starten können Sie gleich hier: Click & Go!

 

Die Lage "da draussen" ist ernst. In Österreich herrscht seit dem Bann von Wien Alarmstufe Rot. Jetzt droht jedem 2. Hotel das Aus. Der deutschen Reisewarnung sei Dank! Fred Fettner fasst die Verzweiflung zusammen, auch mit konkreten Zahlen.

 

Seit Jahren wehren sich Hoteliers gegen Booking.com, jetzt muss sich der OTA selbst wehren: Drei neue Buchungsplattformen aus den Niederlanden und Frankreich sind jetzt am Markt – mit niedrigeren oder null Kommissionen. Sarah Douag nimmt Beterboeken, Fairbooking und leboncoin ernst und hat mit ihnen gesprochen.


Covid-19 hat Friday For Future mundtot gemacht. Seit kurzem demonstrieren Greta und ihre Freunde wieder. Gut so! Nachhaltigkeit muss zurück ins Gedächtnis der Menschen. Deshalb stellen wir heute gerne die Sustainable Hospitality Alliance vor; bis vor kurzem hiess sie ITP/International Tourism Partnership. 14 Ketten tauschen sich unter ihrem Dach aus, und die neue Webseite teilt Sustainability-Wissen gerne auch mit Nicht-Mitgliedern. Chairman Wolfgang Neumann erläutert die Veränderungen – zu einem strategisch wichtigen Zeitpunkt.

Die Transaktionszahlen des 3. Quartals in Deutschland sind da – ernüchternd! Dafür hat Art-Invest einen neuen Hotelfonds initiiert: Er zielt auf Hotel-Immobilien ohne Pachtverträge mit möglicher Übernahme des Hotel-Managements. In Spanien, wo die Branche brach liegt, kämpft man um die soziale Absicherung der Arbeitslosen. Ein ähnlich heftiges Dilemma zeichnet sich in Ungarn ab, wie eine Markt-Analyse ergibt. Freude dagegen auf dem Bürgenstock bei Luzern: Das weitläufige Luxusresort im Eigentum von Katara Hospitality wird das Weltwirtschaftsforum im Mai 2021 ausrichten.

Und abschliessend gibt es heute jede Menge Personalien: Corona setzt jetzt das Karussel in Schwung – und Entlassungen. Ausserdem hat Accor wieder seine Regionen neu strukturiert. Duncan O'Rourke bekommt noch mehr Verantwortung und hat jetzt auch eine – gewichtigere – Stimme in Paris.

Über die Widrigkeiten dieser Woche, angefangen vom "Flickenteppich" Deutschland über widerborstige Bundesländer und Politiker ohne Ahnung, die der Branche noch höhere Belastungen im Alltag abverlangen, lasse ich mich heute nicht aus. Ich freue mich auf die persönlichen Gespräche in München nächste Woche und auf das gemeinsame Gläschen am Rande.


Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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Weiter so, Schritt für Schritt
1.10.2020

Liebe Insider,


Premier Inn will in Grossbritannien nur noch optimieren und in Deutschland expandieren. Nach der jüngsten Kapitaleinlage stehen fast zwei Miliarden Pfund Cash bereit. Doch Premier Inn weiss, es ist kein Freibrief. Die grösste britische Kette hat etliche Schrauben neu justiert. Deutschland soll – unbeeinträchtigt von Covid-19 – der Markt werden, der zum Profit von Whitbread künftig wesentlich beiträgt. Heisst: Expansion pur.

 

Cash can make deals happen. Diese Message verstehen Investment-Partner, Supplier und die Mitarbeiter. Managing Director Mark Anderson erklärt den Kurs.

 

Auch die jährliche Geschäftsreiseanalyse des VDR schlägt den Unternehmen einen neuen Kurs vor: nämlich wieder Geschäftsreisen anzutreten. Oder es drohen 17% Verlust der Wirtschaftskraft. Das macht das aktuelle Elend noch grösser. Die Daten über das Jahr 2019 sind super, umso krasser der Absturz ins Corona-Tal. Trotzdem sieht der VDR die Entwicklung für die Hotellerie nicht dunkelschwarz. Die ersten Firmen erlauben wieder Reisen. Also weiter so!

Wir alle sagen immer, wir lernen mit dem Virus zu leben. Wir tun es aber nicht. Es wird auch in 2021 keine totale Sicherheit geben, mit oder ohne Impfstoff.

 

Die sinkende Begeisterung für die Branche zeigte sich letzte Woche bei namhaften Investoren: bei Colony Capital, die alle Hotelportfolios verkaufen, wie der Credit Suisse, die ihre Assets stückweise verkauft.

Accor weitet seine Benelux-Portfolio aus, Plateno Europa schlüpft unters Dach von Louvre. Und Anbang, der chinesische Versicherungskonzern, der Marriott International einst Starwood Hotels abspenstig machen wollte, hat sich in Luft aufgelöst. Und Airbnb hat kurz nach dem jüngsten EU-Urteil sein "City Portal" aktiviert – Zufall oder nicht? Dieses und mehr wieder in einer bunten Ausgabe.

Expo Real Hybrid: Es sind noch 12 Tage bis zu dieser Messe, wo für digitale Aussteller die Türen noch geöffnet sind und damit die Gelegenheit, auch bei uns zum smarten Preis mit auszustellen. Wir ermöglichen gezielte Meetings und Networking, virtuell und physisch abseits der Messe. Mehr auf unserer Seite 1.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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Ist das Satire oder Realität?
24.9.2020

Liebe Insider,

das Virus zeigt jetzt so langsam seine böse Fratze im Wirtschaftsleben. In Deutschland haben diese Woche zwei renommierte Privathotels ihren eigenen Shutdown verkündet: das Luxushotel Hessischer Hof in Frankfurt und das Lifestyle-Hotel Anna neben dem Königshof München, ebenfalls betrieben von der renommierten Geisel-Familie. Der Grund: minimaler Umsatz, horrende Kosten.

Gleichzeitig flattern diese Nachrichten auf meinen Tisch: In Frankfurt am Main dockt erstmals die Schweizer Reederei Scylla mit ihrem Flusskreuzer MS Robert Burns an, der 88 Kabinen für 176 Gäste zählt: Es "erweitert damit das Hotelangebot der Mainmetropole und bietet Reisenden genau die richtige Location, um die Stadt zu erkunden", wirbt die PR-Agentur fröhlich. Und am Münchner Flughafen soll jetzt auch noch eine Event- und Kongress-Arena mit Hotel und Parkhaus entstehen – ein bislang geheimes Projekt für 200 Millionen Euro und 20.000 Gäste.

Das ist schon Satire. Angesichts solcher Konstellationen müssten die Hotel-Lobbyisten heftig einhaken, sich mit Stadtplanern und Stadträten an den runden Tisch setzen.

Auf den gesamten Balearen machen seit dieser Woche nach und nach alle Hotels dicht, eine Katastrophe für die Menschen und die Branche. Aber dort finden sich jetzt Hotel-Unternehmer, Touristiker und Politiker zusammen.

Mit wem immer ich in den letzten zwei Wochen sprach, in UK, Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich… Alle wünschen sich nur noch einen verlässlichen Rahmen, um als Unternehmen wenigstens auf Sicht fahren zu können. Der Frust über die Blitz-Regelungen zu Quarantäne, mehr oder minder überraschenden Lockdowns machen jede Planung obsolet – und damit alle Ansätze für neues Wirtschaftsleben. Aktuell sind 14 von 27 EU-Staaten ganz oder teilweise als Corona-Risikogebiete ausgewiesen.

Restriktionen für alle sind keine Lösung. Vorfälle wie an der Hotelfachschule Lausanne diese Woche zeigen es deutlich: Elf infizierte Studenten – vermutlich junge Partygänger – schicken 2.500 Kommilitionen in Quarantäne und damit drei Viertel der Hochschule in den Online-Unterricht. Wenn Appelle an die Vernunft nicht mehr zählen, muss es künftig eben gezielte Sanktionen geben.

Angesichts dieser Entwicklungen Geduld zu wahren, fällt zunehmend schwer. Wir helfen Ihnen mit spannenden Beiträgen heute: einem langen Interview mit TUI Hotel-CEO Sebastian Ebel über Veränderungen, die für mich eher nebulös als transparent sind; über das EUGH-Urteil zu Short Rental, dass alle Airbnb-Feinde feiern lässt; und über die Tricks und Täuschungen in der Speaker-Szene, die ja auch in der Hotellerie einen festen Platz hat. Endlich mal ein Nicht-Corona-Thema, absolut unterhaltsam.

 

Bitterer Ernst sind wieder die Updates zu den jüngsten Überbrückungshilfen in Deutschland, die schon wieder an den mittelständischen Hotelgruppen vorbeigehen, und zum neuen Entwurf des Sanierungs- und Insolvenzrechts, der u.a. Eingriffe in Miet- und Pachtverhältnisse diskutiert.

Während Whitbread in UK unter Umständen bis zu 6.000 Mitarbeiter entlassen muss, bleibt bei Premier Inns Plänen in Deutschland alles beim Alten. Gegen "Corona-Ischgl" baut sich unterdessen eine Sammelklage von betroffenen Kranken auf.

 

Last but not least: Wenn Sie sich rund um die Expo Real treffen, austauschen und networken wollen, beteiligen Sie sich an unserem neuen HospitalityHub im Apartmenthotel MaSeven! Hier der Link zur neuen Idee.

Bis nächsten Freitag,

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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Alarm in Wien, Chapeau den Salzburgern!
17.9.2020

Liebe Insider,

wie tückisch Reisewarnungen und "rote" Zonen sind, erzählte mir gestern ein Berater aus Wien: Wer seit Mittwoch mit dem Zug aus dem Risikogebiet Wien nach Deutschland fährt, muss mit Kontrollen und ggf. mit Strafen rechnen, wenn er keinen Covid-19-PCR-Test und ggf. eine Quarantäne-Verpflichtung vorlegen kann. Wer aus Salzburg nach München fährt, braucht das nicht. Und wer vom Flughafen Wien-Schwechat nach Deutschland fliegt, wird nirgendwo kontrolliert: Der österreichische Airport liegt nämlich nicht in Wien, sondern in Niederösterreich.

Dank RKI herrscht in Wien und ganz Österreich jetzt Alarmstufe Rot: Zwei Tage nach der Erklärung Wiens zum Risikogebiet hat eine Spontan-Umfrage der ÖHV unter ihren Mitgliedern ergeben: Die Hotellerie steht kurz vor dem Kollaps!

 

Die Zahlen vom Verband: Österreichweit sinkt die Auslastung in den nächsten vier Wochen von niedrigen 50% auf katastrophale 38%, in den Städten von den schon viel zu niedrigen 35% auf 23%. Dabei muss man bedenken, dass jetzt schon viele Betriebe geschlossen haben. Nur 51,8% geben an, ihren Betrieb bei einem Geschäftsverlauf wie jetzt noch länger als sechs Monate am Laufen halten zu können, von den Stadthotels waren es gerade einmal 30,4%.

 

Die Politik muss jetzt Klartext sprechen, sich befreien vom Virologen-Diktat und schneller gezieltere Testungen ermöglichen. Spontane Verbote und permanent wechselnde Ampeln sind keine Lösung. Die Menschen brauchen Planungssicherheit, Bewegungsfreiheit in einem verlässlichen Rahmen. Unternehmer können NICHTS tun. Sie würden aber gerne etwas unternehmen. Selbst Geschäftsreisende würden noch klare Ansagen und Vorgaben für Reisen nach China, Spanien oder sonstwohin akzeptieren - weil sie es planen könnten.

 

Die aktuellen Massnahmen stehen sechs Monate nach Ausbruch des Virus in keinem Verhältnis mehr zu den Ursachen. Politker, die jetzt nicht handeln, töten Wirtschaft und gesunde Menschen.

Wozu motivierte Menschen auch unter schwierigen Bedingungen fähig sind, haben die Salzburger Festspiele im August bewiesen. Es ist nur faszinierend zu lesen, wie man unter Corona-Vorgaben 76.000 Besucher und 110 Vorstellungen in acht Spielstätten von der Buchung bis zum Nachhausegehen managt. Chapeau! Sylvie Konzack sprach mit den Machern, genauso wie mit den Chefs des Estrel Berlin, die ebenfalls erfolgreich grössere Events mit 1.000 Personen umsetzen. Der Berliner Kongressmarkt generierte zuletzt 2,63 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt 44.000 Menschen in Vollzeit! Doch die Angst geht um.

Allen Städten geht es derzeit an die Substanz, so auch Berlin – und zwar in der gesamten Wertschöpfungskette. Deshalb hat der Hotel-Unternehmer Michael Zehden von Ahlbeck & Zehden die Idee eines "Unterstützungsdarlehens" geboren. 700 Millionen vom Land sollen den 800 Beherbergungsbetrieben über die Klippe helfen; zurückgezahlt wird über 10 Jahre durch einen Aufschlag von 3 Prozent, den die Gäste zahlen müssen. Dann kostet das Glas Wein statt 6 Euro halt 6,18 Euro. Oder eine Übernachtung statt 75 Euro 77,25 Euro. Wie sich der rührige Berliner das vorstellt, hat er uns gestern verraten. Übrigens, dieser Vorschlag kommt schon wieder von einem Unternehmer, einem Mann der Praxis. Zehden ist jedenfalls im Gespräch mit dem Berliner OB und anderen Partei-Oberen.

Währenddessen kämpfen die Hotels hinter den Kulissen weiter um die Pachten, harren der nächsten Ansage zum Insolvenzrecht, lauschen den RKI-News… Die Stimmung ist nicht gut, wie ich aus dem 12. Hogan Lovells Hotel Day heraushören konnte. Die Hotelexperten jedenfalls sprachen offen die aktuellen Fallen an. Hoffnung auf gute neue Zeiten klang nur durch die Eiswürfel im Lime Green Apéro an, den alle am Schluss dieses virtuellen Austausches verzweifelnd-lächelnd in die PC-Kamera hielten... Ein Toast auf das Chaos!

 

Last but not at least –  der Gemeinschaftsstand an der EXPO REAL ist auf 15 Mitaussteller gewachsen. Über den Marketplace auf unserer Webseite halten wir Sie auf dem Laufenden rund um die Expo Real, den HospitalityHub und den Gemeinschaftsstand. Und wer sich erst in den nächsten Wochen pro Expo Real entscheidet, kann sich uns immer noch anschliessen.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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Ein bizarrer Sommer, mit neuen Trends
10.9.2020

Liebe Insider,

nachdem letzte Woche unsere Autoren ihre Corona-Ferien-Erlebnisse erzählt haben, sprechen heute Hoteliers und Hotelgruppen, darunter das Baur au Lac Zürich und das Bürgenstock Resort Lake Lucerne, das Wellnesshotel Hochschober in Kärnten, Travel Charme, Seetelhotels, Romantik und Preferred Hotels sowie Stimmen aus Berlin, Frankfurt, München und Hamburg.

 

Der Corona-Sommer 2020 war bunt und bizarr. Einige erzielten deutlich höhere Raten und freuen sich über einen Top-Vorbuchungsstand im Herbst. Den Ferienhotels machen die bevorstehenden dunklen Monate Sorgen, den Städten aber noch mehr. Nur Hamburg scheint sich gut zu schlagen. Lesen Sie dieses grosse Potpourri aus dem Alltag der Betreiber!

Unser Korrespondent Fred Fettner hat sich die Sommer-Statistik von Österreich angesehen: Es gibt nur verhaltenen Grund zum Jubeln. Auch dort leiden die Städte massiv, während an den Seen bereits Wildcamper gestoppt werden müssen. Deutlich bescheidener sieht es in Italien aus; Massimiliano Sartis nüchterne Sommer-Zahlen sollten die deutschsprachigen Länder beim Vergleich froh und dankbar machen.

China hat die Krise bereits überwunden, fast alle Flieger sind wieder in der Luft, Impfungen haben begonnen. Und sie werden dann auch wieder nach Europa reisen, aber mit neuen Ansprüchen: Sie fordern jetzt Qualität, keine Massen-Destinationen mehr, mehr Lokales und am liebsten Hotels mit Family Feeling. Und sie bezahlen mehr dafür. Prof. Wolfgang Arlt, Sinologe und China-Insider, sieht einen Paradigmen-Shift aufziehen. Zeit zur Neuorientierung Richtung China.

Die Investitionsklima-Studie der Union Investment belegt mit Zahlen, wie begehrt Logistik und Health Care für Investoren sind. Das Wort Hotel kommt darin nicht vor, genauso wenig wie in der Digitalisierungsstudie von ZIA und EY. Dennoch geben beide Studien wertvolle Infos zu den aktuellen Trends des Gesamtmarktes.

Der deutsche Hotel-Markt jedenfalls steht kurz vor der Verzweiflung, was auch die September-Umfrage des Dehoga zeigt. Kein Wunder, wenn man sechs Monate nach Corona-Beginn immer noch das Gefühl hat, von der Politik nicht verstanden und im Stich gelassen worden zu sein. Einige der oben genannten Hoteliers und Hotelgruppen kritisieren die Lobbyisten und Politiker auch offen.

Not hat Scandic Hotels erfinderisch gemacht: Aus bestehenden Ressourcen haben sie binnen drei Wochen ein länderübergreifendes Netzwerk für Coworking Spaces gestemmt.

Wir selbst bleiben weiter kreativ. Der neue "Marketplace" der World of Hospitality ist auf hospitalityInside.com jetzt online und wird in den kommenden Wochen sukzessive mit den Profilen der Partner-Unternehmen und weiteren Inhalten gefüllt. Und auch auf unserer Seite 1 halten wir Sie auf dem Laufenden zu den neuesten Entwicklungen rund um den Expo Real Hybrid Summit.

 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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German Angst geht um
3.9.2020

Liebe Insider,

"German Angst" geht um. Sie hat das Gesicht des Robert Koch Instituts. Seit Mittwochabend steht ganz Spanien unter dem Travel Ban dieses deutschen Instituts. Wer stoppt diesen globalen Tourismus-Polizisten? Niemand, auch nicht spanische Hoteliers, wollen steigende Infektionszahlen wegdisktuieren, aber inzwischen erwarten sie eine differenziertere Analyse und Verhältnismässigkeit im Vorgehen, denn die Pandemie nimmt in jedem Land und sogar innerhalb jedes Landes eine andere Entwicklung.

Jeder Einzelne und jede Destination hat ein Recht darauf, fair behandelt zu werden. Was aber immer deutlicher wird, vor allem am Beispiel Spanien, dem Lieblingsziel der Deutschen und Briten: Das RKI entmündigt weltweit pauschal ganze Branchen und alle Reisenden – aus lauter Angst davor, dass die Fallzahlen im eigenen Land steigen könnten. Wie egoistisch.

Super-Spreader wie Familienfeiern oder Strandparties gehören verboten, keine Frage. Aber die Kontrolle darüber erreicht man nicht durch pauschale Reisewarnungen. Sie stürzt lediglich Länder und Einheimische in eine wirtschaftliche und menschliche Katastrophe mit vielen sozialen Folgen. Die Diskussion über medizinisch Tote und Wirtschaftstote muss intensiver geführt werden. Wo ist der Deutsche Ethikrat?

Beatriz de Lucas berichtet von einer Pressekonferenz in Madrid gestern abend, zwei Hoteliers aus Teneriffa und Mallorca beschreiben ihren desaströsen Alltag unter dem Bann.

 

Sechs unserer Autoren haben Stories aus ihrem eigenen Urlaub im Corona-Sommer 2020 im Gepäck: Sie bringen verbale Bilder mit, vom fast perfekten bis völlig schlampigen Hotelier und Gastronomen. Die Wirklichkeit ist bitter, ein weiterer trauriger Beweis für die EU-weite, unkoordinierte Umsetzung der Hygiene- und Social Distancing-Massnahmen.

 

Was hat uns noch im August bewegt? Das Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar ist bereits abgesagt worden; damit wartet die Welt noch länger darauf, dass sich Politiker und Wirtschaftsexperten enger austauschen. Wieder ein wichtiges Event weniger. Was wird denn aus der ITB 2021? Und aus all den anderen Mega-Veranstaltungen?

Zukunftsforscher Andreas Reiter, mit dem ich ein Video-Interview gemacht habe und das wir heute auf unserer Seite 1 allen zur Verfügung stellen, bleibt optimistisch: Nachdem wir dieses Jahr eingesperrt waren, werden wir uns 2021 die Freiheit zurückholen, in grossen Adrenalin-Sprüngen und bei Mega-Festivals. Den alten Massentourismus aber wird es nicht mehr geben. Digitale Tools lenken die Ströme smarter. Aber das Reisen bleibt! Dieses Erlebnis ist durch nichts zu ersetzen.

Der Herbst jedenfalls wird heiss, wegen der immer noch ausstehenden Finanzhilfen, der erwarteten Insolvenzwelle und einer sich verändernden Betreiber-Landschaft. Die beiden geschäftsführenden Partner der Beratungsgesellschaft Treugast analysieren den heiss begehrten deutschen Markt, sprechen über Gewinner, Verlierer, neue Finanzierungskonstrukte und viele andere Verlagerungen und Veränderungen. Auch dieses Interview zeigt, in welche wirren, ungewissen Zeiten wir leben. Einzelne Unternehmer wie Dirk Iserlohe, Aufsichtsrat der Dorint Hotels, werden nicht müde, die Politik konkret anzusprechen und ihnen Lösungen vorzuschlagen. Doch er ist die Ausnahme.

Nach unserer eigenen Sommerpause fühlt es sich an, als stecke die Branche in einer zweiten Schock-Starre. Kaum jemand will noch einen Kommentar abgeben. Aus Angst vor der nächsten Welle, der eigenen Insolvenz, dem verletzten Ego, dem Image-Schaden fürs Unternehmen? German Angst geht um.

Unsere prall gefüllte Ausgabe heute enthält noch mehr Diskussionsstoff – über Frankreich, den Entwicklungsstand beim Impfstoff, die Dehoga-Zahlen und die Halbjahres-Bilanzen der Ketten.

Und wir selbst laden Sie ein, mit uns zusammen die Expo Real Mitte Oktober zu nutzen: Das Rad wird sich weiterdrehen, und wir bieten Ihnen heute ein preislich moderates Spezialpaket für einen physischen und virtuellen Auftritt im Umfeld der Messe an: den MASEVEN Hospitality Hub. Dazu die Details auf unserer Seite 1.

 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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Loslassen, um die Perspektiven zu sehen
6.8.2020

Liebe Insider,

die Corona-Wunden des 1. Halbjahres werden sichtbar: in den negativen Ergebnissen der erfolgreichsten Hotelketten wie auch in den sich häufenden Ankündigungen von Entlassungen, vor allem bei den Airlines. Der internationale Geschäftsreise-Markt will nicht anlaufen, es gibt global gesehen noch nicht einmal sichtbare Signale dafür. Statt Sommer-Lust im August schon Herbst-Frust…

Wie gehen die Menschen und vor allem Führungskräfte mit dieser Dauer-Anspannung um? Cornelia Kausch, Senior Coach & Consultant for Life, stellt uns heute Fragen, sanfte und selbstkritische. Ihr Gastbeitrag ermuntert dazu, Trauer wie Frust zuzulassen, alles loszulassen, sich selbst zu motivieren, ganz bewusst. So kommen Energie und Perspektiven für alle zurück.

Die Reisenden haben ihre Perspektiven und Wünsche schon bis weit ins nächste Jahr hinein definiert: Etliche wollen mehr reisen als vor Corona, vor allem nur noch nahe und nachhaltige Ziele aufsuchen. Diesen grossen Trend haben diverse touristische Institute rund um die Welt ausgemacht. Die heile Welt soll noch lange möglichst heil bleiben, deshalb liebäugeln Wissenschaftler sogar damit, Reiseströme zu lenken und möglichst auf einen Radius innerhalb von 3.000 Kilometern zu verteilen.

Daniela Schade, SVP Commercial Development und Geschäftsführerin bei Accor in München, steigt nach 15 Jahren – inspiriert durch Corona – aus ihrem "Hamsterrad" aus, bewusst und freiwillig. Deshalb haben wir mit dieser respektierten Fachfrau über Veränderung in der Branche und bei Accor gesprochen – über den Wandel von Sales & Marketing, Distribution, Loyalty und Kundenbindung. Ihr Rat an die Kollegen: Bleibt neugierig! Bleibt immer in Bewegung! Akzeptiert einen Status nie als final. Überdenkt alles. Veränderung gehört immer dazu, es ist Teil unseres Lebens.

Mit ihren Worten - und mit weiteren bunten, nachdenklich machenden Meldungen aus dem Alltag dieser Woche - verabschiedet sich auch HospitalityInside jetzt in die Sommerpause.

Das Büro ist ab 24. August wieder besetzt, die nächste Ausgabe erscheint am 4. September.

 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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Editorial - Schlechte Luft im Chaos-Sommer
30.7.2020

Liebe Insider,

der Sommer 2020 versinkt im Corona-Chaos. Wie halten die Reisenden das eigentlich aus? Über Nacht werden Quarantäne-Regeln neu definiert, selbst in Touristenzentren lokale Lockdowns verordnet, ein Land warnt vor dem anderen, das Auswärtige Amt warnt vor fast allen, Politiker verschärfen Bussgelder und diskriminieren Reisende aus dem eigenen Land – und dazwischen poppt mal ein klärendes Gerichtsurteil auf.

Politiker, die nicht mehr durchblicken, steigern sich jetzt in Aktionismus hinein – zum noch grösseren Schaden der Tourismus-Branche. Als erstes werden Hoteliers und Gastronomen in Italien und Spanien dieses Jahr den Wirtschaftstod sterben. Politiker sollten sich lieber mal mit Unternehmern an einen Tisch setzen, um deren Nöte zu verstehen – um dann effizienter handeln zu können.

Schnapp-Atmung kann man auch beim Thema Belüftung bekommen. Um dieses Stichwort herum ist es merkwürdig still in der Branche. Dabei können alte Hotelgebäude ebenso zur grossen Virenschleuder werden wie Flugzeuge. Doch es gibt technische Lösungen und auch schon länger rigorose Vorschriften. Der Bau-Direktor einer Hostelkette, ein Ingenieur und Bau-Biologe, der VDI/Verband Deutscher Ingenieure und ein kritischer Flugzeug-Professor sprechen offen über die Virus-Gefahren aus der Luft – zu Lande wie in der Luft.

Hostel- und Co-Living-Konzepte machten bisher Profit durch viele Menschen in einem Raum. Trotz Corona wollen a&o und Meininger aber nicht von ihrer Pro-Bett-Kalkulation und den niedrigen Preisen abweichen, sie kämpfen lieber um neue Zielgruppen und werden kreativ im Marketing. Und die Co-Living-Anbieter wie The Base und The Collective haben ihre Community-Räume geschlossen und rücken nun "geschütztes Wohnen" im Apartment in den Vordergrund. Sylvie Konzack berichtet über das Auf und Ab in der "Sharing"-Welt.

So mancher Student dürfte in den letzten Monaten auch auf einer Achterbahn unterwegs gewesen sein, vor allem in einem dualen Studium. Ob jeder junge Mensch so glücklich war über die neuen, abrupten "Lernerfahrungen" als Ersatz eines Hotel-Mitarbeiters in Kurzarbeit? Die Hochschulen jedenfalls halfen bei Schwierigkeiten, erzählten einige unserer Autorin Bärbel Schwertfeger.

Munter geht's heute auch zu in unseren Meldungen: Wir fassen das Sommer-Chaos zusammen, die Virus-Explosion am Wolfgangsee, beziffern die bisherigen globalen Kosten der globalen Pandemie, haben das Gerangel um die anstehende Zerschlagung der britischen Mega-Kette Travelodge analysiert und den Stress zwischen zweimal zwei Eigentümern und Betreibern: IHG könnte in den USA 103 Häuser verlieren, weil sie ihrem Trust nicht die Mieten pünktlich gezahlt haben, und für Deka Immobilien stellt sich das niederländische Gerichtsurteil um eine Mietenreduktion beim W Amsterdam anders dar als in den Medien bisher. Und unter den grössten Hotelketten der Welt treiben die Asiaten die US-Gesellschaften weiter in die Enge; das ist aber nicht wirklich neu.

Dafür gibt's neue Infos zur Expo Real am 14./15. Oktober: HospitalityInside wird dort wieder mit einem Gemeinschaftsstand präsent sein – auf der Basis eines "Smart Space" von 9 qm und mit einem klaren Fokus auf virtuelle Partnerschaften. Die ersten Partner sind gefunden, weitere sehr willkommen!

Es geht darum, die Hospitality-Fahne hochzuhalten, auch in diesen Zeiten in den Köpfen der Partner aus Immobilien und Investment präsent zu bleiben – und "Standvermögen" zu beweisen. Ausserdem werden wir einen Networking-Treff organisieren. Lesen Sie die Details auf unserer Seite 1 – und sprechen Sie gerne mit uns. Wer dieses Jahr zum smarten Preis mitzieht, hat für 2021 bereits Geld gespart.

 

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Editorial - Vorsichtig-optimistisch oder total deprimiert
23.7.2020

Liebe Insider,

aus Hotel-Development-Perspektive ist Corona nur eine Delle. B&K, H-Hotels, Motel One, Premier Inn, Success Hotel Group, SV Hotel und Vienna House ziehen ihre unterschriebenen Projekte durch, werden aber alle vorsichtiger für künftige Projekte und Konzepte. Nimmt man diese bunte Reihe an Namen zum Massstab, mutet es an, als würde alle in der Branche wieder in die gleiche Richtung schwimmen. Über Digitalisierung und Nachhaltigkeit dachte zumindest bei unserer Umfrage nur der junge Success Hotel-Geschäftsführer laut und lange nach.

Zum Nachdenken sollte Sie auch der Gastbeitrag von Paul Moxness bringen: 31 Jahre lang war er Vice President Corporate Safety and Security der Carlson Rezidor Hotel Group. Mit Blick auf die unsichere Welt von heute meint er: Ellenlange Hygiene-Massnahmen steigern nicht das Vertrauen der Gäste ins Hotel. Über Jahrzehnte wurde Vertrauen aufgebaut, binnen sechs Monaten ist es gelöscht. Deshalb ist nicht das Desinfektionsmittel heute das Wertvollste, sondern der gut ausgebildete, vertrauenswürdige Mitarbeiter, der seine Gäste beschützt. Und er rät der Branche auch, sich mit den Stakeholdern der Destinationen zu verbünden: Alle sollten eine Sprache sprechen. Eine Tour d'Horizon durch das Thema Sicherheit, das Vertrauen weckt und so Gäste zurück ins Hotel bringt.

Die Spanier wünschen sich nichts mehr als Gäste: Genau wie in Italien wird die Hauptsaison allenfalls Züge einer Nebensaison haben. Die Belegungszahlen liegen auch im Juli und August tief im Keller. Auch diesem Land droht ein bitteres Jahr.

 

Kein Wunder bei all dem Auf und Ab der Länder-Restriktionen: Jedes Land warnt vor dem anderen, jeder will seine Grenzen wieder schärfer kontrollieren genauso wie man willkürlich mit der Quarantäne umgeht. All das bremst die Sommer-Touristen ab und in Ketten-Reaktion auch die Business Traveller.

Aber es sieht nicht nur für die Städte in Europa triste aus. Können Sie sich indische Städte oder gar Bahnhöfe leer vorstellen? Unsere Mitarbeiterin Hoihnu Hauzel fasst die Situation zusammen; Taj-CEO Puneet Chhatwal kommentiert die Situation auch kurz. Das Virus hat Indien und seinen Tourismus schwer getroffen.

Dieses und weitere bunte Meldungen in unserer heutigen Ausgabe.

 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


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