Editorial
Liebe Insider,
AccorHotels wandelt sich zum Immobilien-Unternehmen, mit angegliederter Operations. Mit dem heutigen Tag wird offiziell aus HotelInvest AccorInvest und aus HotelServices AccorHotels. Das klingt nicht logisch-konsequent und ist auch schwer zu verstehen – sogar für die Accorianer. Berater-Heere ziehen derzeit durch den Konzern. Susanne Stauss und ich haben unser Bestes gegeben, um Ihnen zum Startschuss heute die grundlegenden Veränderungen durch dieses "Booster"-Projekt zu erläutern; es bleiben aber noch viele Fragen offen. Alles aber geschieht nur zum Besten der Shareholder.
Louvre peppt jetzt seine Kern-Marke Golden Tulip auf – strategisch klar und mit ein paar pfiffigen Ideen versehen. Da steht ab sofort ein Food Truck vor der Tür und drinnen dürfen sich Gäste ihre Amenities fürs Zimmer selbst aussuchen. Sarah Douag war bei der Premiere in Marseille mit dabei.
Nein, die Chinesen sind nicht an allem schuld – zumindest nicht am "Übertourismus". Gegen den Massen-Tourismus mit seinen Extremen kämpfen inzwischen etliche Destinationen an. Deshalb packt unser China-Experte Prof. Dr. Wolfgang Arlt das Thema von der nicht-chinesischen Seite an, wohlwissend, dass die Asiaten das Problem auch nicht kleiner machen. Er fürchtet aber einen Image-Schaden für die gesamte Branche weltweit.
Italien führt jetzt die "Airbnb-Steuer" ein, zur Freude der Hotellerie, ebenso wie einige andere Steuer-Erleichterungen. Frankreich hat Expedia für seine "illegalen Praktiken" mit 1 Million Euro Strafe belegt – dagegen wirkt Booking.com jetzt wie das gute Kind. Die Qatari berichteten mir schon am "Arabian Travel Market" in Dubai Ende April von den bevorstehenden Visa-Erleichterungen; vor zwei Tagen kündigten sie diese jetzt offiziell an. Auf Anfrage bekamen wir jetzt auch das offizielle Statement Qatars zu den politisch-diplomatischen Verwicklungen.
In Deutschland treibt das Beherbergungsgewerbe den Tourismus, was aber auch nichts an der Kern-Sorgen der Branche hier ändern dürfte – ebenso wenig wie in Österreich, wo die ÖHV und Deloitte jetzt per Umfrage die Hauptsorgen der Hoteliers ermittelten. Gestern stimmte der Staat zu, einen Bonus für zusätzliche Arbeitskräfte zu zahlen. Dieses und mehr in unseren bunten Meldungen heute.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
das Web lernt sprechen. "Alexa" und ihre Freunde/Freundinnen werden uns als persönliche virtuelle Assistenten im Alltag zur Seite stehen. Privatsphäre wird eine Illusion – und viele junge Menschen, die dann nur noch über ihr Handy online sind, werden das World Wide Web gar nicht mehr kennen. Und: Plattformen wie Booking.com werden verschwinden! Weshalb das alles so ist und weshalb wir kurz vor dem nächsten, krassen technologischen Sprung stehen, hat Prof. Dieter Fensel von der Uni Innsbruck unserem Autor Fred Fettner auf verständliche Weise erläutert.
In einem zweiten Artikel zeigt Fred zudem auf: Künftig diktiert Künstliche Intelligenz den Zimmerpreis! Auch im touristischen Vertrieb – unter den Tourismus-Verbänden, in Neudeutsch "Destination Management Organisationen" genannt, ist der Technologie-Kampf um den Reisenden voll entbrannt. Auch hier geht es im Kern um Algorithmen, die das Geschäft treiben sollen. Tourismus-Verbände wollen künftig das Gegengewicht zu Buchungsportalen wie Booking.com bilden.
Auf der Suche nach der Blüte im Blogger-Sumpf sind heute permanent die PR-Manager von Unternehmen oder deren PR-Agenturen. So negativ aber würden sie es nicht formulieren, denn die reise- und schreiblustigen Nicht-Fachleute vermitteln von ihren Hotels Emotionen und schöne Bilder und übernehmen so einen Teil des Hotel(gruppen)-Marketings. Follower-Zahlen sind für die meisten PR-Profis jedenfalls nicht das entscheidende Kriterium. Und die Grenze zur Schleichwerbung ist grau, fand Bärbel Schwertfeger heraus.
Aus den News: Scandic wird nach dem Kauf der finnischen Restel-Hotels der Ketten-Gigant Skandinaviens. Die EU-Kommission spricht erstmals Empfehlungen zum Umgang mit der Sharing Economy aus. STR und Google haben testweise die Korrelation von Suche und Buchungen analysiert. TrustYou hat herausgefunden, welche Kommunikations-Kanäle Gäste bevorzugen. Deutsche Unternehmen haben 2016 für ihre Geschäftsreisen so viel ausgegeben wie nie zuvor, aber an den Hotel-Kosten wird aber weiter gespart. Trotzdem wird auf Hotel-Seite weiter expandiert. So hat Novum jetzt seine neue Signature-Marke "niu" vorgestellt.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
die Immobilien-Scouts laufen… von A nach B nach C. Der Immobilien-Engpass in den Top-Städten lässt das Interesse an kleineren, regional wichtigen Locations wachsen. Dafür müssen besondere Konzepte und Betreiber her, meinen die befragten Developer und Berater heute. Nur positiv können sich jedenfalls lokales Knowhow, lokales Kapital und lokale Franchise-Nehmer auswirken.
Auch Italien lockt Investoren – die einen ROI von drei Prozent und mehr suchen. Das kann durchaus mehr Nachfrage erzeugen, nicht nur, weil die Renditen überall sinken, sondern weil in Italien jetzt auch die Betreiber aufwachen und ihre Konzepte verjüngen, anpassen – und sogar bereit sind, über Verträge zu diskutieren.
Zeitenwende auch im OTA-Geschäft: "Europa hat die höchste Online-Buchungsdichte auf der Welt", sagte Simon Lehman, der Präsident von Phocuswright bei der Amsterdam-Konferenz des renommierten Datenforschungs-Unternehmens. In drei Jahren schon werden 33% der Online-Buchungen über Smartphones abgewickelt werden; heute sind es 20%. Die Revolution ist also in vollem Gange: Der Kunde hat die Macht!
Welche Herausforderungen die Branche 2016 bewältigte bzw. anging, zeigt der neue Jahresreport des europäischen Dachverbands HOTREC. Dessen Präsidentin bedankte sich am Dienstagabend in Hamburg beim deutschen Hotelverband IHA für dessen Engagement – und IHA-Vorsitzender Otto Lindner appellierte an alle Hoteliers, sich zu wehren und Dinge selbst zu gestalten. Beim 25jährigen Jubiläum der IHA fielen starke Worte.
Neue Wege geht seit dieser Woche TrustYou: Ein gigantisches japanisches Internet- und Medien-Unternehmen hat die Bewertungsplattform zu 100% gekauft. Co-Gründer Benjamin Jost ist zufrieden. Mit den neuen Finanz-Ressourcen im Hintergrund kann jetzt auch TrustYou schneller weiter wachsen.
Auch die EXPO REAL München wächst weiter, sie platzt im kommenden Oktober offenbar aus allen Nähten. Auch am Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" ist es voll geworden. Deshalb bieten wir in diesem Jahr erstmals wieder eine begrenzte Anzahl an Logo-Partnerschaften an. Die neuen Pakete sind ideal für alle, die in erster Linie ihre Marke kommunizieren wollen und bei Bedarf auf der Messe einen ruhigen Platz für Gespräche mit ihren Messe-Gästen haben möchten. Interessenten wenden sich bitte an unseren Geschäftsführer Michael Willems.
Noch ein Satz zur letzten Ausgabe: Das Dusit Thani Bangkok wird nicht diesen Juni schliessen, sondern erst im Juni 2018. Sorry. Und: Vielen Dank für all die positiven, unterstützenden Kommentare zu unserer Reaktion auf die Interview-Absage von Trump-Hotels! Wir sind uns alle einig!
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
hospitalityInside-Autor Macy Marvel war unterwegs in Washington – und auch in Kontakt mit den Trump Hotels für ein Interview. Die Antwort: Absage. Begründung: Nur wenn wir schreiben, dass das Trump Hotel in Washington das "beste Hotel der Welt ist", bekommen wir das Interview. Andernfalls: "No deal"! Weil wir das jetzt hier schreiben, sind wir ab sofort sicher auch "Fake Media". Das ist ja mittlerweile schon eine Auszeichnung! Wir freuen uns darauf.
Keine Irrwege können sich Hoteliers im Distributions-Dschungel erlauben. Deshalb ist Multitasking auf Multi-Channels angesagt. Plus Direkt-Marketing. Aber solche Kampagnen funktionieren in Europa nicht so gut wie in den USA. Sarah Douag sammelte Praxis-Stimmen an der Phocuswright-Konferenz in Amsterdam.
Einen langen Weg bis zu seinem endgültigen Konzept ging das Castelfalfi Resort in der Toskana – ein Projekt der TUI, die es schaffte, in zehn Jahren Millionen zu versenken. Das Haupt-Hotel ist jetzt endlich eröffnet. Massimiliano Sarti war dort.
Ich war nicht in Thailand, aber die neue CEO von Dusit Hotels war in Deutschland. Suphajee Suthumpun, Quereinsteigerin aus der IT-Welt, berichtet, wie sich die ebenso traditionsbewusste wie finanzstarke Luxushotel-Gruppe aus eigener Kraft neu aufstellt: Die Legende Dusit Thani Bangkok wird diesen Monat abgerissen werden, Joint Ventures mit Japan und China sind unterzeichnet, und es gibt neue Modelle, um massiv zu expandieren: 48 Hotels sind in der Pipeline. Die Thai-Blume blüht bald überall.
Hotel-Investments in Deutschland schiessen auch im 1. Quartal 2017 wieder den Vogel in Europa ab – völlig antizyklisch zur Gesamt-Entwicklung. Trump Hotels machen, wie gesagt, von sich reden, auch mit einer geplanten dritten Marke. Qatar macht durch seine aktuelle politische Isolation seit Montag viel von sich reden; Auswirkungen auf den Tourismus des Landes sind wohl vorprogrammiert. Die Austria Trend Hotels aus Wien verdanken ihren Aufschwung den höheren Bewertungen in den Online-Portalen, die Schweizer Best 3 Star Hotels versuchen erst einmal zuhause Fuss zu fassen, liebäugeln aber auch schon mit Expansion. Auch die Deutschen haben es jetzt geschafft, die EU-Pauschalreise-Richtlinie so zu modifizieren, dass Reisebüros wie Hotels damit leben können.
Eine Woche ohne Fake News wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Marco Nussbaum, der Chief "Enabling" Officer der Budget-Design-Gruppe prizeotel, hat sich zwei "Kids" geholt und zu HR-Verantwortlichen gemacht. Die erste Entscheidung der 24jährigen war: weg mit den ollen Stellenanzeigen, her mit der Gen Y-Sprache. Deshalb umwirbt prizeotel seine künftigen Mitarbeiter nur noch in Emoji-Sprache und nur noch über Social Media. In der konservativen Hotellerie ein echter Move. Sagen Sie mir doch bitte, wie lange Sie gebraucht haben, um den neuen Werbe-Slogan im Emoji-Wording zu entschlüsseln?! Viel Glück.
Von meiner Dubai-Reise habe ich noch einen Beitrag über Emaar Hospitality mitgebracht, wo Olivier Harnisch seit März CEO ist. Im Vergleich zu Europa scheint er dort leichtes Spiel zu haben: In puncto Expansion hat er grünes Licht für eine schnelle Expansion. Als erstes hat er das branchen-übliche Modell für Management-Verträge modifiziert. Er braucht Investoren.
Die italienischen Hoteliers wünschen sich nichts sehnlicher als eine schnellere, entscheidungsfreudige Regierung, die ihnen Rechts- und Aktionssicherheit geben würde. Das Geschäft 2017 hat gut angezogen, aber Grundärgernisse wie Airbnb, Raten-Parität, Steuern und Lohn-Gutscheine sind ungelöst. Auf der Federalberghi-Jahrestagung trotzten sie, sogar mit T-Shirts.
Privathotels in Wien sind deutlich kleiner als Ketten-Hotels, aber profitabler. Das fand eine neue Studie heraus. Gambino hotels haben in München ihr erstes Budget-Hotel der eigenen Marke eröffnet – ein kleines Schmuckstück mit einem Experiment: Das F&B reduziert sich auf einen neuen Snack-Automaten, der sich nur noch per App bedienen lässt. Wer Geld einwerfen will, verhungert vor der Blechkiste.
Hungrig auf Nachwuchs ist AccorHotels: Die Kette sucht jetzt junge Leute, die sich in drei Jahren in mehreren Marken-Hotels der Gruppe ausbilden lassen möchten. Eine clevere Idee des expansionsfreudigen Multimarken-Konzerns. Darüber hinaus erreichte uns zum Artikel über das Nachhaltigkeitsjahr der UNWTO in der letzten Ausgabe ein Leserbrief: ein Appell, das Thema stärker zu beachten.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
Pierre-Frédéric Roulot, CEO der Louvre Hotels Group, exportiert französisches Savoir Vivre erfolgreich nach China und will chinesisches Flair nach Europa bringen. "Wir haben einiges in Planung, das meiste in Asien, aber auch in Frankreich und Deutschland", verrät er. Doch die Mutter-Gesellschaft, die chinesische Jin Jiang Group, will mit ihren Entscheidungen noch bis zum Herbst warten – bis die Wahlen in Deutschland vorbei sind. Mit Sarah Douag plauderte er bereits vor einem Jahr, jetzt erlaubte er weitere Einblicke in die Strategie und Markt-Einschätzungen.
B&B Hotels Deutschland wird sein Frühstücksangebot aufwerten und auch sonst weiteren Schrauben fein justieren, welche das Produkt optimieren und den Profit weiter ausbauen. Der zunehmende Wettbewerb im Budget-Segment, in dem bereits Ketten unterwegs sind, die schon gar kein Budget mehr sind, verlangt eine noch feinfühligere Beobachtung von Markt und Kunden-Verhalten. Geschäftsführer Max Luscher mit Neuigkeiten.
Ein Land voller Chancen ist Georgien. Der Flecken Erde, gesegnet von der Natur und reich an Attraktionen, ist so gross wie Österreich, verdreifachte aber vergangenes Jahr die Zahl seiner Besucher. Das schreit nach viel mehr Hotels und Zimmern, doch es gibt auch kritische Stimmen. Macy Marvel mit aktuellen Zahlen zur Hotel-Landschaft und Meinungen zum Markt-Potential.
Die UNWTO hat 2017 zum Jahr des "Sustainable Tourism for Development" ernannt. Klingt gut. Ein Professor sieht jedoch darin einen absoluten Widerspruch: Schliesslich sei es doch ein Anliegen der UNWTO, Tourismus schneller wachsen zu lassen. Doch auch sonst klingt es so, als würde sich die UNWTO erstmals mit dem Thema beschäftigen. Fred Fettners Artikel hinterlässt einen merkwürdigen Eindruck.
Die Menschheit hört unterdessen nicht auf zu reisen, und so profilieren sich – über eine neue Studie – nun auch die nächsten Reise-Generationen. Dubai hat ein neues 1,3 Milliarden Euro-Destination und Entertainment-Projekt namens Marsa Al Arab verkündet – leider direkt neben dem Burj Al Arab, was meiner Meinung nach die Exklusivität der dort liegenden Perlenkette von Jumeirah Hotels ruinieren wird.
Nach dem erfolgreichen Start des ersten Capri by Fraser fokussiert EMEA-CEO Guus Bakker weiter auf Deutschland, Frankreich und UK. Der deutsche Job-Vermittler YourCareerGroup hat begonnen, ein Arbeitgeber-Bewertungsportal aufzubauen; dazu Details. Und HRS hat einen neuen "Marktplatz" für Hotels und Travel Manager gegründet.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
ist das Foto des Hotels Provocateur in Berlin nun sexistisch oder kreativ? Stört es Developer und Investoren oder nicht? Die halbnackte Frau in Leder und der griesgrämige Mann haben uns zu einer Umfrage verleitet: Wie wirkt diese Bildersprache? Die Marketing-Strategen des gerade eröffneten Boutique-Hotels werden sich freuen, wenn auch wir dessen Namen heute ins Gespräch bringen – "Mission erfüllt"?!
Das Hostel-Panel an der ITB-Hotelkonferenz war ein Zuhörer-Magnet gewesen; deshalb haben wir bei Generator und A&O nachgehakt unter dem Aspekt der Profitabilität dieses Segments. Invesco Real Estate und die Treugast kommentieren den Hostel-Boom, Max Luscher von B&B widerspricht.
Obwohl die Skisaison schon vorbei ist, wird zumindest in Österreich weiter diskutiert: Ob man die Vermarktungsmethoden amerikanischer Seilbahn- und Skigebiets-Betreiber kopieren kann? Kann man Ski-Fans zu Wintersport- und Berg-Sommer-Fans konvertieren, wenn man ihnen eine Saisonkarte und Extras gibt? Angesichts schmelzender Gletscher muss sich auch das Marketing in diesen Details neu aufstellen. Dazu passend: In Österreich sprachen die ersten Chinesen auf einem Kongress vor und wollen die Experten und Seilbahnbetreiber nun für ihre aggressive Wintersport-Expansion im eigenen Land gewinnen.
Seit dieser Woche kann man über AccorHotels in Frankreich auch Flüge buchen. Die Hotelkette macht ernst. Sarah Douag sah es sich ernsthaft an und ist mässig begeistert.
Der Dehoga hat die Juristen in Sachen Sterne-Missbrauch aufräumen lassen, die EU fördert eine Studie zu den gesundheitlichen Aspekten von Wandern und Heilbaden in bayerischen und Salzburger Kurorten. Und Österreich möchte sein aktuelles Destination-Ranking ab 2018 auf Nachbar-Länder ausdehnen. Und mit der MICE-Messe IMEX in Frankfurt diese Woche durfte sich der deutsche Markt wieder hervorragende Zahlen, grosse Nachfrage und ihr internationales Standing als MICE-Destination Nr. 1 freuen.
Aus den Personalien: CEO Stefan Leser verlässt die Jumeirah Group nur 15 Monate nach seinem Start; Frederik Korallus, bisher CEO der Generator Hostels, hat das Unternehmen bereits verlassen, wie wir gestern kurz vor Redaktionsschluss durch unseren heutigen Hostel-Artikel erfuhren.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
die Hotel-Welt schüttelt sich weiter zurecht, steckt ihre Grenzen neu ab. Frankreich beweist Mut und zwingt jetzt per Gesetz die Airbnb-Hosts dazu, sich offiziell online zu registrieren. Nur dann dürfen sie, identifizierbar per Nummer, künftig noch vermieten. Sieg!! Die Hotel-Vereinigungen jubeln. Amsterdam dagegen tut sich schwer; ihre jüngsten Massnahmen werden nicht greifen weit genug, meint Sarah Douag heute in ihrer aktuellen Zusammenfassung zum Thema Airbnb.
Mit ihrem neuen, jungen Präsidenten Emmanuel Macron haben die Franzosen übrigens jenen Mann an die Spitze gewählt, der die Hoteliers 2015 mit dem "Macron Law" glücklich gemacht hat – mit dem Verbot der Ratenparitäts-Klausel. Eine neue Welle des Muts scheint Frankreich zu erfassen! Weiter so! Dazu gratuliere ich von Herzen, auch im Namen aller, die Angst vor einer klaren Sprache und vor Entscheidungen haben.
HNA spricht gar nicht. Und so können auch wir nur staunen über das Firmen- und Beteiligungsnetz, das das chinesische Konglomerat spinnt, und unsere Rückschlüsse aus Einzelschritten ziehen, wie es jetzt bei Carlson und Rezidor gerade auf personeller Ebene geschieht. Ein Update zu HNA und ein kurzes Gespräch mit dem bisherigen CEO Wolfgang Neumann, der vor genau einer Woche offiziell abtrat.
In aller Munde war die Hotellerie beim "Urban Leader Summit" in Frankfurt: Das aktuelle Politik-Chaos in der Welt lässt Investoren noch mehr nach Sicherheit streben – und da wendet sich die Aufmerksamkeit stärker denn je zuvor auf die stabile Asset Klasse Hotel! Wer hätte das vor fünf Jahren noch gedacht.
Europa und Deutschland bleiben sehr interessant. Auch Der US-Third Party-Hotelbetreiber Interstate schmiedet erste Allianzen für Kontinental-Europa. Wir haben diesen Artikel vom 28. April heute reaktiviert - nach Diskussionen mit Interstate über ihre Rolle beim Thema Pacht.
AccorHotels bereitet, wie schon lange bekannt, für diesen Sommer den Verkauf seiner Immobilien-Sparte vor. Jetzt will man offenbar noch ein paar Anteile mehr verkaufen, sagen Gerüchte, und zwar an saudische Investoren. Aber noch ist alles offen. Venedig denkt ernsthaft über Massnahmen nach, wie man in der Lagunen-Stadt den überbordenden Massen-Tourismus in den Griff bekommt. Dieses und weitere bunte Meldungen heute, darunter auch interessante Personalien.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
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Liebe Insider,
neue Breaking News aus Brüssel heute morgen: Wolfgang M. Neumann verlässt Rezidor. Seine Position als President & CEO übernimmt der frühere NH-CEO und heutige Carlson-CEO Federico González-Tejera. Neumann gehört künftig noch dem Rezidor Board of Directors an. Kommt jetzt die Fusion von Rezidor und NH?
Und für jene, die unsere Breaking News von gestern nicht gesehen haben: Kempinski Hotels hat eine neue Management-Struktur, die ihre Regional Executives stärker in die Verantwortung nimmt.
Dubai ist ein Phänomen: Von diesen professionellen Optimisten können sich Europäer gerne was abschauen. Vielleicht könnte uns Angela Merkel auch mal einen "Minister for Happiness" verordnen?
Gut, es ändert nichts an den Fakten, auch in Dubai nicht: Die ganze Region leidet unter RevPAR-Schwund, nur langsam wird das Minus weniger, obwohl das Zimmer-Angebot – vor allem in Dubai – zunimmt. Und so macht die Stadt selbst in schwierigen Zeiten immer noch die beste Figur von allen Emiraten. Die Glitzer-City hört nicht auf zu locken – mit Superlativen, Themenparks, Wassershows, der neuen Oper und dem Start der ersten Passagier-Drohnen... Hinter den Kulissen aber entlassen Hoteliers Mitarbeiter, und 2018 kommt erstmals die Mehrwertsteuer. Kein Wunder, dass in dieser bizarren Situation Dubais Marketing-Gesellschaft DTCM dieses Jahr am "Arabian Travel Market" nicht mit Medien sprechen wollte; dazu passt, dass ich einen leeren USB-Presse-Stick nach Hause trug…
In Massen sollen die Chinesen jetzt Skifahren lernen: Es wird ein Schulfach! Die Regierung gibt jetzt Milliarden aus, um bis zu den Olympischen Winterspielen 2020 hunderte von neuen Ski-Resorts zu bauen. Und damit werden dann mittelfristig auch Millionen neuer "Skihasen" die halbleeren Pisten im Rest der Welt bevölkern. Prof. Wolfgang Arlt, unser China-Experte, beschreibt in seiner neuen Kolumne den aktuellen Pisten-Trieb.
Ein weniger spassiges, weil akutes Thema ist Safety & Security. Das entsprechende Panel an der ITB-Hotelkonferenz fand hunderte von Zuhörern. Mit auf dem Podium sass Paul Moxness, Vice President Corporate Safety and Security der Carlson Rezidor Hotel Group, einer der international best vernetzten Experten in diesem Gebiet. In einem ausführlichen Interview heute ruft er dazu auf, das Thema Sicherheit vollständig in den Hotelbetrieb zu integrieren! "Wenn Menschen sich bei Ihnen nicht sicher fühlen, ist es gleichgültig, ob Sie freies WLan anbieten – die Leute werden einfach nicht kommen", sagt er. Was Ketten tun können – tauchen Sie ein in die Ratschläge eines Sicherheitsprofis.
Eine Umfrage bestätigt gerade auch, dass für Firmenreisende die Sicherheit jetzt eine sehr hohe Priorität hat. Derweil sorgen sich Italiens Hoteliers angesichts der sich abzeichnenden Alitalia-Insolvenz um ihre Sommer-Saison. Österreichs Alpin-Regionen jammern diesen Winter auf hohem Niveau. Und Hilton-CEO Chris Nassetta äusserte sich an der "Arabian Hotel Investment Conference" zu Plänen und Schwerpunkten.
Ihre Maria Pütz-Willems, Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com
Liebe Insider,
Europa bleibt heiss für Investoren und Betreiber aus aller Welt. Zwei aktuelle Beispiele: Der US-Third Party-Hotelbetreiber Interstate schmiedet erste Allianzen für Kontinental-Europa. Aaron Greenman, Executive VP Acquisitions & Development, verrät Details. Aus China hat inzwischen auch die Dossen International Group ein Auge auf Mittel- und Osteuropa geworfen. Mit 1.000 Hotels zählt sie zu den bislang im Westen eher unbekannten regionalen Playern.
Das Interesse an Europa ist immer noch gross, die Terror-Attacken lassen bisher nur die betroffen Destinationen leiden. Paris traf es leider gerade wieder, dieses Mal an der Champs Elysées. Die Buchungen knickten aber erstmals nicht ein. Trotzdem: Die Stadt kämpft weiter und setzt zur Image-Verbesserung nun mit einem Multimillionen-Euro-Budget und einer neuen Strategie an.
Um ein ganz spezielles Phänomen handelt es sich bei den Alberghi Diffusi. Bislang zählt das Land rund 130 dieser einzigartigen Herbergen, die Wohnen in restaurierten, uralten Mauern erlauben und abseits aller ausgetretenen Touristenpfade liegen. Alle Rahmen-Bedingungen scheinen zu stimmen, trotzdem kommen die Alberghi nicht so ganz in Schwung. Massimiliano Sarti sagt Ihnen, warum.
Maria ist übrigens vor dem hiesigen April-Wetter ins sonnige Dubai geflüchtet und berichtet in ihrem ersten Blitzlicht heute von der merkwürdigen, teils nervösen Stimmung am "Arabian Travel Market" wie auch an der "Arabian Hotel Investment Conference". Dubai fiebert der EXPO 2020 entgegen. Die Stadt ist weiterhin eine grosse Baustelle – und immer noch luxus-verliebt. Die dringend benötigten Midscale-Hotels treiben nur einzelne voran. Deshalb gibt es Diskussionen – weil aus dem Hintergrund die gigantischen Entertainment-Parks nun nach Massen von Besuchern schreien.
Ihre Susanne Stauss, Stv. Chefredakteurin
Ihre Meinung? susanne@hospitalityinside.com