Editorial
Liebe Insider,
ein gutes neues Jahr Ihnen allen! Wird es wirklich gut? Auch wir haben keine Glaskugel, aber beim Rückblick auf das Jahr 2015 sieht man einmal mehr, welche Themen sich in dieses Jahr hinein ziehen oder gar noch verstärken werden. Am meisten Sorgen macht mir dabei momentan das Thema Terror + Tourismus.
Fragwürdigen OTA-AGBs und der Airbnb-Willkür kann man juristisch entgegenwirken, für Flüchtlinge Integrations-Programme entwerfen, aber wird sich die Masse der Reisenden auf Dauer wirklich Terror(gefahren) entgegenstellen? Ich glaube, dass diese anhaltende Serie der negativen Ereignisse das Freizeit-Verhalten der Reisenden durchaus verändern wird. Deshalb haben wir dem allgemeinen Branchen-Rückblick heute den Titel "Ein Jahr der Signale" gegeben.
In der Schweiz ist es allerhöchste Zeit, den Signalen sehr schnell sehr konkrete Taten folgen zu lassen. Exakt heute vor einem Jahr riss der Franken-/Euro-Entkoppelung die Hotellerie in die Tiefe. Seitdem sacken die Übernachtungen ab. Dramatisch wird es inzwischen für die kleinen Berghoteliers. Christoph Juen, CEO des Branchenverbands hotelleriesuisse, fasst die Situation nach 12 Monaten ernüchtert zusammen und drängt massiv auf den "Schulterschluss" zwischen Hoteliers und Touristikern.
Schnellere Antworten hätte gerne auch der europäische Branchenverband HOTREC, der auf vielen Ebenen für die klein-strukturierte Hotellerie kämpft. CEO Christian de Barrin zieht mit Sarah Douag Bilanz über die Lobby-Erfolge 2015 wie auch über anhaltende Herausforderungen in Form von OTAs, Sharing Economy und Jobs.
Die Investment-Branche jubelt derweil grenzenlos: 2015 schreibt historische Rekorde bei den Transaktionen, und die Nachfrage von Investoren – darunter immer mehr Asiaten – lässt weiter frohlocken. Die Nachricht des deutschen Kartellamts am 23. Dezember war keine frohe Weihnachtsbotschaft an Booking.com gewesen: Genau wie HRS muss auch dieser OTA jetzt auf Preisparität verzichten. Das aber will sich Booking nicht gefallen lassen, wie zwei aktuelle Antworten zeigen.
Es geht also 2016 gleich genauso spannend weiter wie 2015 aufgehört hat. Wir zumindest bleiben bei unserem Vorsatz, Ihnen stets solide Hintergrund-Informationen und Meinungen aus erster Hand zu bieten! Und wir freuen uns auch 2016 wieder über viele gute Anregungen von Ihnen, liebe Leser. hospitalityInside machen wir für SIE. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
schon wieder Weihnachten! Ein hyperdynamisches Jahr geht zu Ende, eines mit vielen Höhen, Tiefen und einschneidenden Erlebnissen. Selten ist dieser Rückblick mit so viel Negativem, Aggressivem und Bedrohlichem verbunden gewesen wie 2015. Den Branchen-Rückblick aber werde ich erst in unserer ersten Ausgabe im Januar schreiben, denn es soll ja noch eine grosse Fusion kommen, munkeln Insider.
Diese Woche gab es "nur" die Ankündigung des nun final anstehenden Verkaufs von B&B Hotels. Doch auch hier sprechen wir schon wieder über die Mega-Summe von 850 bis 900 Millionen Euro. Auch im Nachgang zur Fusion AccorHotels/FRHI konnten wir noch ein paar neue Zahlen und interessante Statements sammeln.
Die Accorianer werden dieses Jahr nicht so schnell vergessen: Die Anschläge von Paris haben alle belastet, interne Projekte wie die AccorHotels Online-Plattform und die aktuelle Fusion haben sie weiter in Atem gehalten. Wie manövrieren sich Unternehmen durch solche Wellen hindurch?
Am Ende dieses denkwürdigen Jahres wollte ich von Eike Kraft, dem Vice President Communications von AccorHotels, wissen, was grosse und kleine Krisen für die Kommunikation eines Unternehmens heute bedeuten und wie man Krisen schnell und kontrolliert einfängt. Es sind nämlich die Social Media, deren Speed das grösste "Gefährdungspotential" birgt, um einem Unternehmen zu schaden. Kraft: "In den Online-Kanälen wird alles diskutiert: vom Haar in der Suppe bis zum Terror. Die Unternehmen müssen umdenken!"
Auch die OTA-Branche konsolidiert und sucht sich gleichzeitig neue Betätigungsfelder, wie z.B. das Segment der Ferienwohnungen und -häuser. Sarah Douag berichtet in ihrem zweiten Teil über die OTA-Dynamik im Markt, dass man aber nicht nur auf westliche Giganten wie Booking.com, Expedia, TripAdvisor und HRS im Visier haben sollte, sondern auch die östlichen, speziell jene aus China.
Nachdem viele Hoteliers und Hotel-Experten über Airbnb schimpfen, haben wir drei gefunden, die Airbnb & Co. im "Selbstversuch" erlebt haben und auch bereit waren, darüber zu reden: der Bänker Uwe Niemann unterwegs mit Familie in New York, der Hotelier Otto Lindner über ein Apartment in Tokio und die Luxusmarken-Beraterin Claudia Roth über eine gemietete Villa in Bali.
Mit dieser leichten Lektüre und einigen anderen bunten Meldungen möchten wir uns in die Weihnachtspause verabschieden. Wir sind ab 11. Januar wieder im Büro, und am 15. Januar lesen Sie wie gewohnt wieder die nächste Ausgabe!
Angesichts dieses hyperdynamischen Jahres möchten wir uns bei allen Lesern, Geschäftspartnern und unseren eigenen Mitarbeitern, Autoren, Experten und Übersetzern herzlich bedanken! Sie haben es uns auch im 10. Jahr von HospitalityInside wieder ermöglicht, hunderte von interessanten Artikeln zu publizieren und viele hochkarätige Events umzusetzen.
Fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside team
Liebe Insider,
das Ticket ins Luxus-Segment war nicht ganz billig, aber offenbar schneller zu haben als erwartet: AccorHotels kann sein Portfolio jetzt um berühmte Luxus-Legenden mit den Vornamen Fairmont oder Raffles erweitern. Und der ehrgeizige Sébastien Bazin darf sich finalemente im glamourösen Radius arabischer Scheichs bewegen.
Sowohl die Qataris wie der saudische Prinz Alwaleed sind allerdings auch als knallharte Rechner bekannt, so dass sie Bazin exakt auf die Finger schauen werden – nicht nur als Eigentümer einzelner Luxushotels, sondern jetzt auch neu als einflussreiche Accor-Aktionäre. Hat sich Bazin da nicht den Wolf ins Haus geholt? Jetzt muss er, der Ex-Investment-Bänker, als Operations-Mann den weltweit einflussreichsten Hotel-Investoren seine Strategien beweisen und Fehlschläge erklären. Das wird wirklich spannend.
Von den drei erworbenen Marken Fairmont, Raffles, Swissôtel ist auf den ersten Blick fast nur Swissôtel davon bedroht, von Accor-Hotelmarken absorbiert zu werden. Bei den beiden anderen sollten sich die Franzosen eher noch an deren Renommee laben. Accor wird aber so nun lernen, wie echte internationale Luxushotels aussehen…
Ich meine: Die Marken spiel(t)en dabei fast keine Rolle, allem Gerede zum Trotz. Es ging nur um den Börsenwert. Ganz anders gelagert die beiden anderen – kleineren – Deals dieser Woche: Pandox kauft 18 Leonardo Hotel-Immobilien samt Pacht-Verträgen, Louvre übernimmt die Betriebe der deutschen Nordic Hotels. Auch spannend.
Voll ins Fusions-Thema hinein passt heute auch der erste Teil über die OTA-Dynamik: Auch in diesem Segment frisst gerade einer den anderen und niemanden schert sein Business-Modell von gestern. Sarah Douag über den Wandel von Expedia, Sabre, TripAdvisor, Priceline und Google.
Und die sogenannte "Konsolidierung" der Grossen wirkt sich auch auf die Kleinen aus: Das anerkannte US-Datenforschungs-Unternehmen Phocuswright hat amerikanische und europäische Privathoteliers bezüglich ihres Distributionsverhaltens analysiert. Da tun sich hochinteressante Details auf!
Und erneut Zahlen – auch wenn die Expo Mailand diese offiziell noch nicht rausrücken wollte. Massimiliano Sarti ist es gelungen, abzuschätzen, was die Weltausstellung der Hotellerie in Mailand und Italien gebracht hat.
Weitere Stichworte aus den News: Airbnb in der Schweiz und höhere Sicherheit bei AccorHotels und IHG nach den Terror-Anschlägen. Karl Nüser übergibt nach 40 Jahren Nassauer Hof an ein jüngeres Team, und Kneippkuren gehört jetzt zum Immateriellen Weltkulturerbe. Na wenigstens enden wir heute mit etwas Positivem. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
war der Online-Checkin vor einem Jahr noch die Ausnahme, wächst die Zahl der Mutigen inzwischen kräftig: Die ersten Hotels/Hotelgruppen erlauben ihren Gästen jetzt, via Smartphone die Zimmertür zu öffnen. Und etwa ein Drittel der Gäste tut es bereits! In fünf Jahren ist dieser IT-Service ein Muss – darin sind sich alle einig. Susanne Stauss hat prizeotel, B&B, Lindner Hotels, das Privathotel Schani Wien und AccorHotels gefragt.
Die Hotellerie muss sich noch stärker in die "Customer Journey" und in ihre Gäste-Typen hineindenken. Die Branche ist einfach immer noch zu langsam. Das wurde mir wieder bewusst bei einem Medien-Workshop über Startups und innovative Ideen mit Wachstumskraft. Drei Beispiele – das Kreuzfahrt-Portal Dreamlines, der gute alte Postbus und die Deutsche Bahn – berichteten, wo und wie sie ansetzen, um mit der aktuellen Dynamik in Digitialisierung und Personalisierung mitzuhalten. Wenn selbst Schlachtschiffe wie die Bahn sich bewegen, sollte es doch auch in der kleinteiligeren und spontan-kreativen Hotel-Branche möglich sein, sich intensiver mit Gäste-Bedürfnissen auseinander zu setzen.…
Firmen wie Siteminder wollen den Hoteliers zumindest Arbeit in der Steuerung ihrer Buchungskanäle abnehmen. Sarah Douag stellt den Channel Manager vor.
Extrem motivierend ist das Ergebnis der Herbst-Umfrage des hospitalityInside INVESTMENT BAROMETER, das wir zusammen mit der Union Investment durchführen. Zum ersten Mal seit dem Umfrage-Start vor zwei Jahren zeigen alle vier Sub-Indices eindeutig nach oben – so euphorisch war die Hotelimmobilien-Branche noch nie! Eine Zusammenfassung der Auswertung finden alle User auf unserer Seite 1, Abonnenten finden eine erweiterte Version im Magazin. Wer teilgenommen hat, erhält die vollständige Auswertung per eMail.
Aus den Meldungen: Der Klima-Gipfel in Paris bringt den Terror-gebeutelten Hoteliers wieder Buchungen – aber auch Airbnb. Der Privatzimmer-Vermittler bekommt kleine Konkurrenz: Eine neue Website hat es sich ebenfalls zum Ziel gemacht, Gastgeber und Gäste zusammenzubringen – aber nur ganz speziell im Rahmen von Events. Der Städte-Tourismus wächst, aber unter Europas Städten gibt es durchaus noch einige mit anhaltendem Betten-Bedarf, sagt eine Studie.
Und last but not least: Der Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" für die ITB 2016 wächst. Möchten Sie auch von unserem Netzwerk in Halle 9 profitieren? Dann sprechen Sie mit uns! – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
Paris, Brüssel, Bamako: Rezidor-CEO Wolfgang M. Neumann und sein Team durchleben tragische Tage. Vorgestern abend kehrte Neumann aus Bamako in Mali, Afrika, zurück, wo islamistische Terroristen letzten Freitag das Radisson Blu stürmten. 22 Menschen starben. Gleichzeitig litten die Kollegen aus dem Headquarter in Brüssel unter den Folgen der höchsten Terror-Alarmstufe nach der IS-Gewaltwelle von Paris. Und auch die Menschen und die Hotels an der Seine leiden.
Ich habe gestern mit einem erschütterten Wolfgang Neumann telefoniert: Seine Schilderungen aus Bamako, über Sicherheit, Krisen-Kontrolle und die Angst der Mitarbeiter sollten jeden interessieren. Denn der Terror kann jeden von uns treffen, jeden Tag an irgendeiner Ecke.
Parallel dazu hat Sarah Douag bei Didier Ranchon nachgefragt, dem Chef einer Risiko-Management-Firma aus Brüssel. Er gibt Ratschläge, auf welche Signale Hoteliers und Eigentümer achten sollten – und beklagt, dass es in so vielen international expandierenden Hotelgruppen unzählige Abteilungsleiter gibt, aber niemanden für Sicherheit.
Erfreulicher ging es letzte Woche in Berlin zu, wo die dritte Konferenz von "So!Apart" Anlauf nahm, zum zentralen Event der aufstrebenden Serviced Apartment-Szene zu werden. Die präsentierten Zahlen sind im Moment eher noch Trendanzeige, aber der Anfang zum Benchmarking ist gemacht.
Wir haben uns in der letzten Zeit viel und kritisch mit Airbnb beschäftigt. Der Australier Murray Cox hat die Kritik an Airbnb zum Beruf gemacht und die "Anti-Airbnb"-Webseite gegründet: "Inside Airbnb". Er analysiert alle Angaben des Unternehmens und seiner Hosts – und kommt so zu ganz anderen Ergebnissen. Airbnb hasst ihn dafür. Im Interview mit uns berichtet Cox, wie alles begann, was seine eigenen Recherchen ergeben und weshalb Airbnb unter dem "Sharing"-Deckmantel tief in den Haus- und Wohnungsmarkt eingreift.
Liebe Leser, möchten Sie uns auch einmal Ihre Erlebnisse mit Airbnb schildern? Als Hotelier bzw. Hotel-Experte haben Sie doch einen besonderen Blick für Erlebnisse dieser Art. Wir planen eine entsprechende Story. Gerne erwarte ich Ihre Zeilen bis Ende nächster Woche an maria@hospitalityInside.com.
Die "Fusion der Woche" kommt dieses Mal aus der Distribution: Sabre kauft Trust. Wir haben noch ein paar Stimmen mehr zum Marriott-Starwood-Merger gesammelt, die USA haben eine weltweite Reise-Warnung herausgegeben, und der Hotelverband Deutschland geht jetzt gegen Booking.com vor, weil der OTA angeblich die eMails zwischen Hotels und Kunden mitliest.
Beim abschliessenden Blick auf diese Zeilen heute frage ich mich: In welch einer Welt leben wir eigentlich? – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
nach der – für alle – unerwarteten Übernahme von Starwood Hotels durch Marriott letzten Montag haben wir fusionserfahrene Berater und Geschäftspartner von Starwood um ihre Einschätzung dieses Mega-Deals gebeten: 30 Marken machen für niemanden Sinn, und die Tatsache, dass da gerade die grösste Kette der Welt entstanden ist, bedeutet noch lange nicht, dass Big Marriott jetzt auch tatsächlich schneller rund um den Globus expandiert. Ausserhalb der USA sind beide Ketten auch bisher schon schnell an ihre Grenzen gestossen.
Der Merger selbst beruhte auf eiskaltem Börsenkurs-Kalkül, sein "Charme" besteht in gesteigerter Effizienz durch Skalierungseffekte – aktuell die einzig süsse Aussicht für Eigentümer und Investoren. Ein Experte schätzt, dass 3 bis 5 Jahre vergehen werden, bis Marriott Starwood verdaut hat.
Der Terror von Paris fügt vielen Menschen bitteres Leid zu. Der Tourismus reagiert sofort: Die Belegung in den Hotels fiel sofort und signifikant.
Zwei Tage vor den Attentaten hielt Airbnb in Paris seine jährliche Convention ab. Derweil hat eine Studie über New York gezeigt, wieviel Schaden der OTA für private Apartments der Hotel-Branche zufügt. Airbnb bezeichnet die Studie als falsch. Gleichzeitig haben die europäischen Hotelverbände jetzt die EU mobilisiert und einen eigenen Punkte-Plan erarbeitet. Die Situation bleibt weiter angespannt. Eine aktuelle Zusammenfassung.
Neue Zeiten und Rahmenbedingungen sollten sich auch in Betreiber-Verträgen widerspiegeln. Wieviel Einblick diese den Investoren geben sollten oder nicht, diskutierte ein Panel an der Expo Real. Wir schliessen mit diesem Beitrag heute unsere Nachberichterstattung über die Expo Real ab.
In unseren Meldungen finden Sie heute Interessantes über globale Transaktionen, eine neue Studie über das "Smart Home" und eine Analyse darüber, was Marken-Wechsel bringen. Letzteres passt hervorragend zum grossen Thema Marriott-Starwood. - Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
Reto Wittwer holt, wie letzten Freitag angekündigt, zum juristischen Gegenschlag aus: Nachdem Kempinski Hotels ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden letzte Woche wegen Betrugs anzeigte, zeigte dieser am Mittwoch den amtierenden Vorstand Alejandro Bernabé und Aufsichtsrat Michael Selby an: wegen falscher Anschuldigungen, Verleumdung und Diffamierung. Jetzt spricht Wittwers Anwalt und der zweite Staatsanwalt ermittelt.
Unsere Kempinski-Story letzte Woche hat ein breites und vielfältiges Echo hervorgerufen. Wir bedanken uns bei unseren Lesern für ihre Kommentare, die vor allem eines ausdrücken: Kopfschütteln und Entsetzen über den Umgang von Top-Managern untereinander.
Angespannt ist auch die Gerüchte-Situation über die vielen – angeblich – bevorstehenden Fusionen und Übernahmen. Involviert sind natürlich die grossen Namen: Starwood, Hyatt, Accor, Fairmont, Jin Jiang… Sarah Douag klopft die Gerüchte auf ihren Gehalt hin ab und hat einen neutralen Hospitality-Professor aus Toronto gefragt, welche Fusion wohl Sinn macht.
Bei solchen Deals geht es immer um die wundersame Geld-Vermehrung für die Aktionäre, verborgen hinter dem harmlosen Begriff "Wert-Steigerung". Dass diese im Hotel-Alltag aber nur über feine operative Stellschrauben durchzusetzen ist, zeigte eine Talkrunde an der Expo Real, an der die Top-Manager von Yotel, Premier Inn, Kempinski und Cedar Capital teilnahmen.
Diese Talkrunde im Oktober zeigt heute, vor dem Hintergrund der Aktien- und Immobilien-Deals, einmal mehr, dass die Hotellerie mit ihren eigenen Mitteln hilflos ist im Vergleich zu den aggressiven Schachzügen der börsennotierten, kapitalstarken Player.
Die Expo Real nutzte unser Kollege Massimiliano Sarti aus Mailand auch dazu, die Aussteller speziell nach ihren Italien-Plänen zu fragen. Das Fazit: Alle wollen Hotels im "Stiefel", aber es ist wahnsinnig schwer, dort Fuss zu fassen. Trotz unterschiedlicher Ansätze und Konzepte.
Booking.com hat in einer Pressemitteilung diese Woche berichtet, dass klassische Hotels nur noch 30 Prozent ihres Portfolios ausmachen. Dazu passt auch ein Ferienhaus-Report, nach dem die Deutschen auch diese Unterkunftsart inzwischen überwiegend online buchen. Zur Attraktivität von Hotel-Immobilien allgemein enthüllte eine Investoren-Umfrage der ZIA in Berlin diese Zahlen und Fragen. - Das vollständige Editorial...
Liebe Insider,
als Kempinski seinem Ex-CEO Reto Wittwer am Montag via Pressemitteilung öffentlich Betrug vorwarf, hat mich die Aggressivität dieser ansonsten eher ruhigen und auf Diskretion bedachten Hotelgruppe sehr verwundert. Deshalb hat hospitalityInside.com auf "Breaking News" verzichtet und nachgefragt. Gleichzeitig habe ich meine Recherche-Notizen der letzten 12 Monate hervorgeholt. Und gestern konnten wir dann auch mit Reto Wittwer sprechen.
Nach diesem öffentlichen Angriff schweigt er jetzt nicht mehr: "Ich werde mit allen juristischen Mitteln gegen diese Anschuldigungen vorgehen!", kündigt er an. Er wurde vor einem Jahr nicht – wie damals verlautbart – in den Ruhestand verabschiedet, sondern gefeuert. Und das nicht in Genf, sondern aus gutem Grund in Abu Dhabi. Dort kam es im Emirates Palace zu einem filmreifen Showdown.
Showdown in Abu Dhabi, Premiere in München: Nobu war da und eröffnete sein erstes Restaurant in Deutschland, das Matsuhisa im umgebauten Mandarin Oriental Hotel. Ein kulinarischer Weltklasse-Brand in der Society-Welt Münchens! Eine aufregende Premiere. Das alte "Rafael Hotel" ist ohnehin nicht mehr wiederzuerkennen. Mit seinem neuen Design und der Kochkunst des japanischen Celebrity Chefs zieht eine Klasse in Deutschlands 5 Sterne-Hotelwelt ein, die jetzt den Vergleichen mit London und Paris standhält. Sushi macht's möglich.
Zu den Grossen, Kreativen und Experimentierfreudigen in Deutschland zählen ganz sicher Lindner Hotels. Vor einem Jahr stellten sie ihre Zweitmarke me and all vor, aber das coole Design-Konzept wollte nicht greifen. Seitdem wurde es immer wieder hinterfragt, und jetzt kann Lindner-Vorstand Andreas Krökel ein urban-lässiges, wohnlich-warmes Boutique-Hotel-Konzept präsentieren. Und fünf Standorte dazu.
Bewegung gibt es wie jede Woche in der IT- und Investment-Welt: London bleibt der Hotspot für Hotel-Investitionen, OTA Expedia kauft gerade den Ferienhaus-Vermittler HomeAway mit allen Marken, die Design Hoteliers können sich jetzt Starwoods Loyalty-Programm SPG anschliessen, und die spanischen Paradores haben sich für Franchise geöffnet.
Unsere Herbst-Umfrage zum "Investment Barometer" in Kooperation mit der Union Investment läuft in zwei Tagen, am Sonntag, aus! Ihre Meinung ist uns aber immer noch wichtig! Zwei Minuten, ein paar Klicks: Wer mitmacht, erhält die detaillierten Auswertungen.
Liebe Insider,
Starwood wird seine Verkaufsstory einmal in vielen Stückchen erzählen können – fast jede Woche bringen Medien neue "Appetizer" ins Spiel: Jetzt bietet Hyatt wohl mit einem von drei chinesischen Anbietern um die Lifestyle-Gruppe. In einem Szenario à la Jin Jiang+Starwood z.B. wäre der Culture Clash aber programmiert; Starwood-Executives rümpfen bei dieser Vorstellung schon lange die Nase. Da würde Hyatt besser passen. Aber die Aktionäre kratzt das wohl wenig: Jetzt schon, allein durch die Spekulationen, ist Starwoods Börsenkurs gestiegen. Die Poker-Story ist in vollem Gange.
Von der aktuellen globalen Gier profitieren aber auch kleine Gruppen: So konnte sogar die österreichische, weithin unbekannte Familie Koller ihre 10 Hotels an US-Investment-Giganten verkaufen, weil sie einfach sexy Immobilien zu bieten hatte. Von einem Interesse am Hotel-Betrieb spürt man bei diesem Deal weniger.
Die Finanz-Jongleure treiben die Hotellerie also vor sich her – inzwischen nicht mehr diskret und vereinzelt, sondern in überwältigender Manier und aggressiv. Und sie verändern damit bereits Mikro-Markt-Strukturen, siehe Koller.
Fonds verändern den Markt genauso. Jetzt steigt die Commerz Real ein, engagiert Hotel-Profis, legt einen Mega-Spezial-Fonds für Hotels auf und will bereits Projekte im Bau kaufen. Vorstand Robert Bambach erklärt im Interview, weshalb er Hotels plötzlich sexy findet.
Jede Hotel-Immobilie braucht aber ein Konzept, und so zeigte eine Talkrunde an der Expo Real-Hotelkonferenz, was es bedeutet, in "Lifestyle-Hotels" zu investieren. Fred Fettner packt es leicht sarkastisch in diesen Satz: "Jedem Lifestyle seinen Room Style."
Der Wandel und die Dynamik im Markt aber sind nicht mehr umkehrbar: Dirk Bakker von Colliers Int. fasste in seiner Expo Real-Key Note die aktuellen Trends zusammen. Seine Message zwischen den Zeilen war ganz einfach: Wer nicht aufpasst, sich selbst hinterfragt und anpasst, wird überrollt. Siehe Finanz-Jongleure.
Den italienischen Hotelmarkt treiben derzeit ganz andere, nüchterne Fakten um: die Buchungswege verändern sich, genauso wie die steigende Nachfrage bei Agriturismo und Sharing Economy eindeutig zeigt: Günstig und individuell ist "in" und die Hotel-Krise im Land ist noch lange nicht überwunden. Analyse eines schönen italienischen Sommers.
Weitere bunte, positive Meldungen runden die heutige Ausgabe ab – und ich wünsche eine gute Lektüre!
Unsere Herbst-Umfrage zum "Investment Barometer" in Kooperation mit der Union Investment läuft noch 9 Tage! Ihre Meinung ist uns wichtig! Wer mitmacht, erhält die detaillierten Auswertungen. – Das vollständige Editorial…
Liebe Insider,
an den Conventions von Choice Hotels lernt man viele zufriedene Franchise-Nehmer kennen und lernt noch mehr über die vielen praktischen Tools, die der amerikanische Franchise-Geber für diese entwickelt. So sah es auch Sarah Douag diese Woche bei der Europa-Convention in Amsterdam. "Wir haben das Budget erhöht, neue Mitarbeiter in Sales und Support eingestellt, neue Revenue Management Tools eingeführt …. und investieren in dieser Region viel," sagte COO Pat Pacious.
Europa ist auch im Visier der Chinesen. "Die chinesische Regierung bewertet Hotels nicht mehr als grosses Risiko," hiess es im entsprechenden Panel der Expo Real Hotel-Konferenz. Solche Statements pushen das zunehmende Interesse von chinesischen Investoren, erklären aber nicht, wie diese Investoren ticken. Deals scheitern häufig noch an der Kultur-Kluft. China-Kenner gaben wertvolle Tipps für erste Annäherungen.
Von ihrer ausgedehnten China-Reise brachte Bärbel Schwertfeger noch Eindrücke aus dem Peninsula Shanghai mit. Als Bauwerk ist es eine Reminiszenz an Shanghai, als Hotel ein Hort für Chinas Reiche: Für sie darf es dann auch mal Dim-Sum mit gehackten Shrimps und Seegurke sein, gekrönt von Beluga-Kaviar, der erstmals in China produziert wird.
Kleinere Brötchen backt Samih Sawiris in Andermatt: Das geplante Schweizer Destination-Resort des ägyptischen-Schweizer Unternehmers wächst Schritt für Schritt, allen Unkenrufen zum Trotz. Nach Chedi kommt jetzt Rezidor als zweiter Hotel-Betreiber zum Zug. 2018 soll es eröffnen, bis dahin ist auch die Ski-Arena Andermatt-Sedrun weiter ausgebaut. Birgitt Wüst beschreibt den Bau-Fortschritt.
Aus Vienna International wird "Vienna House"; CEO Rupert Simoner krempelt alles um – und kreiert eine neue Marke: Vienna House Easy. Die ersten Details zu den umfangreichen Plänen gab es gestern. Weitere News: Airbnb führt eine Haftpflicht-Versicherung für seine Gastgeber ein, AccorHotels öffnet sich mit seinem Business-Portal weiter für externe Unternehmen; und Miles & More startet ein Hotelportal über einen Partner in den USA.
Unsere Herbst-Umfrage zum "Investment Barometer" in Kooperation mit der Union Investment läuft noch! Beteiligen Sie sich bitte! Wer mitmacht, erhält die detaillierten Auswertungen. – Das vollständige Editorial…