Editorial

Editorial

Gerüchte, Fusionen, Goldminen
24.9.2015

Liebe Insider,
die Expo Real München kommt näher, und HospitalityInside freut sich auch schon auf die vielen Begegnungen mit Ihnen – am Stand, beim Networking-Event oder an der Konferenz. Deswegen stelle ich Ihnen heute das finale Programm der Hotel-Konferenz vor. Dort werden Themen und Player besprochen, die auch Teil unserer heutigen Ausgabe sind.
So hat die chinesische Jin Jiang Gruppe letzten Freitag die Fusion mit der Budget-Kette Plateno im Lande besiegelt und diese Woche gleich die zweite Budget-Kette, 7Days, gekauft. Noch keine Ordnung kommt hingegen in die Gerüchteküche um IHG und FRHI…
Dass es vielen chinesischen Hotels gut geht, kann Bärbel Schwertfeger heute zumindest durch die Gespräche mit den General Managern aus dem Ritz-Carlton und Four Seasons Shanghai/Pudong belegen. Sie traf Rainer Bürkle und Rainer Stampfer vor Ort. Auch sie beobachten Jin Jiang.
Im reiferen europäischen Markt finden Hotelgruppen häufig ihr Profil in der Nische. Genau das sucht Roeland Vos nun für Belmond. Starwoods ehemaliger Europa-Präsident und neuer Belmond-CEO ist zurück in der Operations, voller Energie: "Belmond wird keine Marke für Jedermann", sagt er. Und er will keine Immobilien mehr verkaufen, sondern wieder kaufen. Wir haben mit ihm telefoniert.
Reiseveranstalter FTI möchte seine Hotels ebenfalls deutlicher positionieren und hat dafür die Marke "Labranda" geboren. Dass die Situation für Ferienhotels rund um das Mittelmeer insgesamt nicht einfacher wird, zeigen die veränderten Gäste-Ströme in diesem Sommer. Und Doha denkt, plant und analysiert seine eigene Hotel-Entwicklung bis 2022 weiter: Die Zeit könnte knapp werden.
In den USA entdeckte Sarah Douag eine "Goldmine": die sogenannten "ancillary fees", Extra-Umsätze, die nicht aus der Zimmer-Vermietung resultieren. Eine aktuelle Studie enthüllt: US-Hotels verdienen damit in diesem Jahr 2,47 Milliarden Dollar extra. Und wo bleiben da die Europäer? Sind Extra-Gebühren für Internet, Koffer, Minibar, Fitnesscenter oder bevorzugten Checkin kein Thema? Auf jeden Fall ist es ein spannendes Lese-Thema mit Zündstoff.
Bei den Fonds haben die Hotels endlich auch gezündelt. Immer mehr legen Spezial-Fonds auf oder arbeiten sich neu in die schwierige Asset-Klasse ein. Eine insgesamt sehr erfreuliche Entwicklung. Beatrix Boutonnet lässt Fonds-Manager von der Union Investment, Deutsche AWM, Deka, Real I.S., Invesco und Patrizia sprechen. Viel Spass! – Das vollständige Editorial…

Flüchtlingselend und Lifestyle-Fluchten
17.9.2015

Liebe Insider,
wo sollen die Flüchtlinge wohnen? Während eine EU für diese Frage keine Lösung hat, müssen deutsche und österreichische Städte und Gemeinden reagieren. Und sie kooperieren auch mit Hotels. Maritim hat sein Hotel in Halle auf drei Jahre vermietet, die H Hotels bringen Flüchtlinge jetzt schon an drei Standorten unter, und auch die Österreichische Hotelier-Vereinigung hilft, wo sie kann…. Es könnte aber auch hier noch mehr passieren, denken wir. Denn welche andere Branche kann so gut mit Multikulti umgehen und gleichzeitig auch noch einen leichten Einstieg für Arbeitskräfte bieten?
Der Beitrag von Susanne Stauss beleuchtet eine aktuell dramatische Seite unserer Gesellschaft, da klingt es fast schon ein wenig zynisch, wenn wir uns gleichzeitig mit der schönen Seite der Hotellerie befassen: mit den Lifestyle-Hotels, in denen eine verwöhnte Gen Y nicht genug kriegt von Entertainment und Happy Life. Doch auch dieser Erfolg ist letztlich harte Arbeit für die Marken-Macher. So haben wir schon vor Wochen, auch mit Blick auf die Deutschland-Premiere von Aloft, mit den Brand Managern von Starwood Hotels und IHG gesprochen, worauf man bei diesen Lifestyle-Konzepten achten sollte.
Lifestyle-Hotels sind tolle Treffpunkte, sofern das Hotel "brummt". Wenn es so leer ist wie das W Verbier Ende Juni, macht Lifestyle null Spass. Dann verfehlen selbst dunkle Gänge und fette Nashorn-Kunstwerke ihre Wirkung. Bei ihrem Besuch in den Schweizer Bergen spürte Bärbel Schwertfeger vom Starwood-Spirit nichts.
Vielleicht hätte man aus dem W Verbier besser ein "Pop-up"-Hotel gemacht. Hinter diesem lustigen Begriff verbergen sich Hotels auf Zeit, die am Strand, in der Stadt, als Einzelbox oder Klassik-Hotel binnen weniger Stunden oder Tage aufgebaut werden können. Sie passen sich jedem Zweck, jedem Ambiente und jedem Grössen-Wunsch an. Sarah Douag stellt pfiffige Anbieter vor.
Die Fusion von Expedia mit Orbitz steht angeblich kurz bevor: Eine weitere Konzentration im Hotel-Vertrieb droht. In einem Internet-Talk gab es mal positivere Stimmen zur Airbnb. Die Alpen-Regionen arbeiten unter "The Alps" weiter an gemeinsamen Vermarktungszielen, und eine Studie analysiert die Welle der Alpenradler. In Thailand gibt Dusit-CEO Chanin Donavanik im Januar das Amt ab; weitere aktuelle Personalien kommen aus der Development-Schiene. – Das vollständige Editorial…

Alles eine Frage der Definition
10.9.2015

Liebe Insider,
in Frankreich ist seit vier Wochen das "Macron Law" in Kraft, das den Hoteliers ihre Freiheit gegenüber den OTAs wiedergibt. Per Gesetz ist ein alter Vertrag ungültig und das Hotel muss einen neuen mit dem OTA eingehen. Booking.com hat das aber offensichtlich noch nicht verstanden und schickt einfach nur Vertragsergänzungen. Diesen Brief an die Hoteliers können Sie bei uns lesen – kess! Sarah Douag erklärt, weshalb diese Vorgehensweise ungesetzlich ist und wie sich die Hoteliers wehren können.
Dass die Luft für OTAs dünner wird bzw. OTAs kreativer werden müssen, zeigt auch die Entscheidung von HRS, einen hohen siebenstelligen Betrag in ein Startup zu investieren, dessen App das digitale Ein-/Auschecken und Bezahlen ermöglicht.
In Sardinien verlangt die Regionalverwaltung von 30 Hotels, dass sie ihre Förderungen zurückzahlen sollen – insgesamt 35 Millionen Euro. Das bringt die Mittelständler enorm unter Druck. Eine groteske Story aus einem chaotischen Land.
Eine peppige Story steckt hinter aloft: Am Dienstag stellte Starwood Hotels offiziell sein Midscale-Lifestyle-Baby in München vor, gestern in Stuttgart. Das ist die aloft-Premiere für Deutschland. Ich war in München mit dabei. Die Lage ist top, das Konzept theoretisch auch.
Die bayerische Hauptstadt bleibt weiter attraktiv – auch für kleine Gruppen: So hat sich unbemerkt von der Münchner Szene eine österreichische Marke in einen stylischen Neubau direkt an den S-Bahnhof des Stadtviertels Moosach gesetzt: Harry's Home. Eine Mischung aus Hotel und Apartment-Hotel.
Kreativ sind sie einfach, die österreichischen Hoteliers: Jetzt versucht Florian Weitzer in Wien ein neues Produkt im k.u.k.-Stil und in der Kombination von Leberkäs und Champagner. Für den Backpacker und den Hippster… Mal wieder eine neue Facette.
Jugendreisen brummen, und so zeigt ein Report über die Anbieter in diesem preissensiblen Segment heute auf, wie man die Nebeneinkünfte noch steigern kann. Dass vor allem die jungen Reisenden Barcelona fernbleiben werden, wenn neue – stylische – Hotelprojekte auf Eis gelegt werden, sagt Prof. Dr. Christian Buer den Spaniern heute voraus. Er nennt andere Negativ-Beispiele.
Welche Kräfte diese quirlige, bunte Branche freisetzen kann, erlebten die Teilnehmer des Cornell German Chapters letzten Samstag in München. Beim Jahresmeeting lauschten alle gespannt den Stories von Münchner Top-Gastronomen und Hoteliers und den Einsichten zum Thema Gen Y und Führungskräfte. Diese Zusammenfassung finden alle auf unserer Seite 1. – Das vollständige Editorial…

Airbnb, Mindestlohn und mehr: In der Zange
3.9.2015

Liebe Insider,
Airbnbs Strategie "Taking statt Sharing" wird heute im zweiten Teil unseres grossen Hintergrund-Reports von Sarah Douag klar: Sie beleuchtet, wie die Plattform sukzessive klassische Geschäftsfelder der Hotellerie besetzt. Und TripAdvisor scheint das Konzept wie auch das schlechte Benehmen von Airbnb zu kopieren.
Airbnb wird der Branche weitere Kopfschmerzen bereiten. Professor Frédéric Dimanche von der kanadischen Ryerson Universität ermutigt die Profi-Gastgeber unterdessen: "Seid einfach gastfreundlich!" sagt er. Genau das wird der aggressiv expandierende Wohnungsvermittler nämlich nicht weltumspannend leisten können.
Zum Mega-Thema Mindestlohn beschreibt Rechtsanwalt Joachim Jungbluth heute im zweiten Teil die juristischen Fakten der Dokumentationspflicht. Wie stark dieses Bürokratie-Monster die Personalkosten in die Höhe treibt, hat die Universität Heilbronn analysiert und Susanne Stauss hat parallel Hoteliers gefragt, wie sie mit allem umgehen. Es bleibt frustrierend, vor allem die Spitzen-Gastronomie fühlt sich abgestraft.
Airbnb, das deutsche Mindestlohn-Gesetz oder auch Betten-/Mehrwertsteuern sind hervorragende Beispiele dafür, wie sehr die Branche von allen Seiten und häufig auch unerwartet in die Zange genommen wird. Inzwischen vergeht kaum eine Woche ohne neue, kneifende News: So hat die Bürgermeisterin von Barcelona gerade mal 40 Hotelprojekte gestoppt, weil Barcelona nicht werden soll wie das touristen-verseuchte Venedig. Und in den USA testet Google heimlich einen Alert, der dem Kunden sinkenden Hotelpreise anzeigt und damit zu Umbuchungen auffordert…
Lautes Jammern und stilles Leiden sind garantiert nicht der richtige Weg, diesen Herausforderungen zu begegnen. Deutlich forschere Lobbyisten wären bei dieser Dynamik wünschenswert, die sind aber leider nicht vorhanden. Da hilft der Hotelkette wie dem Privathotelier nur, sich selbst noch intensiver zu informieren und noch mehr Zeit darauf zu verwenden, über die Position und Strategie des eigenen Hotels und der eigenen Hotelgruppe nachzudenken. Das vollständige Editorial ...

Den Hintergründen auf der Spur
27.8.2015

Liebe Insider,
auf geht's wieder nach der Sommerpause – hinein in den Messe-Herbst und in die umsatz-entscheidenden Monate des Jahres 2015! Der wunderschöne Sommer hat auch unsere Mitarbeiter und Experten beflügelt, Hintergrund-Themen aufzuarbeiten, die allesamt die Hotellerie in ihrem Mark treffen.
So lag unserer Mitarbeiterin Sarah Douag und mir schon seit Wochen dieser unfaire Vergleich von Airbnb mit den Hotelketten im Magen, hauptsächlich geschürt durch die Berichte von US-Medien, die fast alle Airbnb zu vergöttern scheinen. Wir haben europäische Experten gefragt und gehen dem Phänomen sachlich auf den Grund. In zwei Beiträgen, heute und nächste Woche, fragen wir: Wo liegt der Wert von Airbnb?
Genauso analytisch bricht unser Rechtsexperte, Arbeitsrechts-Anwalt Joachim Jungbluth, heute und nächsten Freitag das Thema Mindestlohn auf seine Substanz herunter. Der Mindestlohn ist seit Januar Gesetz in Deutschland und sorgt für grosse Diskussionen, wie weitere Beiträge dann nächste Woche zeigen werden.
Analytisch gibt sich heute auch Karl-Heinz Kreuzig von der bbg-Consulting Düsseldorf, wenn er in einem Gastbeitrag über Quer-Subventionen und Reserven in der Ertragssteuerung spricht. "Immer wenn die grossen Hotelgruppen ihre Halbjahres- oder Jahresergebnisse auf den Tisch legen, häufen sich Verständnisfragen," sagt der Berater. Der BAT-"Freizeit-Monitor" hat gestern u.a. Stressfaktoren in der Freizeit hinterfragt; eine Beratungsgesellschaft aus den USA hat die Fluktuation von CEOs weltweit wie auch die Bezahlung der Top 38-Manager für das Jahr 2014 durchleuchtet. Eine Tabelle listet ihre Millionen und Incentives auf.
Gute News für die manchmal frustrierten Deutschen: Ihre Hotelmarkt-Kennziffern nähern sich endlich den europäischen stärker an. Das Grand Resort Bad Ragaz hat sich in der ersten Jahreshälfte im schwierigen Schweizer Währungsumfeld bestens geschlagen, ebenso wie Orascom wieder Riesenschritte nach vorne macht.
Unsere Personalien sind heute etwas länger geraten – auch, weil wir aus Vollständigkeitsgründen noch ein paar Positionswechsel aus unserer zweiwöchigen Sommerpause wiederholen.
Wir gehen jetzt in den organisatorischen Endspurt für die Expo Real München. Die Zahl unserer Co-Aussteller am Gemeinschaftsstand "World of Hospitality" hat sich nun bei 23 eingependelt. Die top-aktuelle Liste finden Sie auf unserer Seite 1. Weitere Infos zur Expo, auch zur Hotel-Konferenz, werden folgen. – Das vollständige Editorial…

Von Kapital- und Frauen-Power
6.8.2015

Liebe Insider,
der weltweite Hotel-Immobilien-Markt brummt genauso wie der europäische und der deutsche. Die Käufer agieren immer stärker grenzüberschreitend, wie die Analyse von JLL heute zeigt.
Angesichts solch globaler Bewegungen stellen sich auch Kapital-Gesellschaften immer internationaler auf, selbst wenn der Investment-Fokus geographisch klar definiert ist. Den besten Zugang zu "grenzenlosem" Kapital eröffnet immer noch der Schritt an die Börse. Genau diesen Schritt hat Primecity Investment letzten Oktober gewagt. Die Umsätze des rein auf Hotel-Assets spezialisierten Unternehmens sind damit binnen eines Jahres um 159% gestiegen, die Zahl der Hotel-Assets hat sich verdoppelt. Vor vier Wochen ist zusätzlich die Muttergesellschaft Aroundtown Property Holdings an die Börse gegangen; sie hat heute eine Markt-Kapitalisierung von zwei Milliarden Euro. Da kommt neue Power ins Spiel. Primecity-CEO Philipp von Bodman erläutert, was diese kapitalstarke Basis für eine blitzschnelle, Cash-getriebene Hotel-Expansion bedeutet.
Die GCH Hotel Group aus München hat mit den alten Grand City Hotels, deren Anfangsbuchstaben noch in diesem Namen stecken, heute nichts mehr zu tun. Die GCH öffnet sich explizit für jedes Hotel und jede Hotelgruppe, die eine professionelle, marken-getriebene Vermarktung suchen. Vice President Commercial, Bart Beerkens, erläutert das neue Profil und die neuen Services.
"Da fliegt oft das Testosteron nur so durch die Luft," meint eine unserer Karriere-Frauen unter Anspielung auf männliches Machtgehabe im Meeting. Im heutigen dritten und letzten Teil unserer Serie über Karriere-Frauen und Frauen-Förderung geht es deshalb um die Arbeit im Team, um das Thema Mobbing, um Netzwerke und um junge Frauen. Wir werden das Thema in Kürze weiterführen: Leserinnen baten darum, sich nochmals explizit dem Thema Mütter und junge Frauen zu widmen. Das werde ich gerne tun!
Expedia versucht seit letzter Woche, in Deutschland seine Interpretation von Parität vertraglich durchzusetzen – der Hotelverband wehrt sich heftig. In Wien diskutiert die ÖHV über den Umgang mit den OTAs. Vertriebsexpertin Carolin Brauer klärt dafür die Hoteliers mit einem White Paper über die verschiedenen OTA-Kanäle auf. Das finden Sie alles in einer Meldung.
Weitere News beinhalten die Halbjahreszahlen von Design Hotels, Hyatt, Marriott, Meliá und Motel One; und Frankreich profitierte touristisch gerade enorm von der Tour de France. Und gestern berichtete die deutsche Novum Hotel Group von der Übernahme der kleinen Winters Hotel Company: ein Deal, der in den aktuellen Hotel-Hype passt.
Wir tauchen mit dieser Ausgabe heute in unsere zweiwöchige Sommerpause ab – und mit der nächsten Ausgabe am 28. August wieder auf! Ab dann ist bis Weihnachten wieder jeder Freitag Ihr hospitalityInside-Tag!
Schöne Ferien wünschen Ihnen Maria Pütz-Willems & das hospitalityInside-Team!

Ausverkauf & Gewinn-Schwelle, Karriere & Selfness
30.7.2015

Liebe Insider,
viele Investoren, vor allem Private Equity-Unternehmen, sehen momentan den Peak im Markt und wollen Kasse machen. Das bedeutet aber auch Konsolidierung, wodurch die nächste Fusionswelle hochschwappt: Gut informierte Quellen bestätigen, dass die beiden chinesischen Mega-Ketten Jin Jiang und Plateno in Fusionsgesprächen sind. Ob sie danach gemeinsam eine US-Kette schlucken, ist fraglich. Auf jeden Fall bahnt sich eine neue Dimension im weltweiten Ausverkauf der Hospitality-Unternehmen an. Hintergründe.
Der Branche geht es momentan sehr gut, wie die Halbjahres- und Quartalszahlen der Betreiber Accor, Belmond, Choice, Hilton, IHG, NH, Starwood und Wyndham zeigen.
Auch Dorint Hotels nähern sich offenbar wieder angenehmeren Zeiten. Mit 39 Häusern und 3.300 Mitarbeitern ist diese Hotelgruppe eine Säule im deutschen Markt. Dirk Iserlohe, Gesellschafter von E&P, der Mutter von Dorint Hotels, bleibt jedenfalls fest entschlossen, sie aus ihrem Tief herauszuholen. Dieser Kraftakt dauert inzwischen acht Jahre, jetzt deutet die GuV 2014 an, dass der Sprung in die Gewinn-Zone kurz bevor stehen könnte. Iserlohe bereinigt das Portfolio rigoros, sucht günstigere Finanzierungen, reduziert Personalkosten… In mehreren Gesprächen, heute gebündelt in einer umfangreichen Story, erläuterte er uns exklusiv das hartnäckige Ringen um Dorint und weshalb er motiviert bleibt.
Auch Frauen müssen hartnäckig bleiben, möchten sie Karriere machen. Karriere-Frauen lehnen aber Frauenförderung ab – genauso wie erzkonservative Boys Clubs und unsensible männliche Kollegen. Im zweiten Teil unserer dreiteiligen Serie über Frauenförderung analysieren die befragten acht Top-Managerinnen heute haarscharf und emotionslos, wie sie die Themen Mütter und Karrierefrau, Geschlechter-Balance und Mentoren sehen.
Um Teambuilding und Selbsterkenntnis geht es beim Thema Selfness heute. Das Hotel Eiger im schweizerischen Grindelwald verkauft den "Weg zum Ich", aber die Gäste tun sich schwer mit den Angeboten. Umso stärker profitiert das Team von diesem Konzept, dass auch in Europas Spa-Landschaft noch Exoten-Charakter hat.
Obwohl wir selbst zur Zeit noch mitten in der Vorbereitung zur Expo Real sind, müssen wir auch schon wieder an die ITB 2016 denken. HospitalityInside initiiert erneut seinen Gemeinschaftsstand in der "Hotel"-Halle 9. Wenn Sie mitausstellen möchten, melden Sie sich bitte bald. Die erste Deadline ist bereits am 1. September 2015. Auf unserer Seite 1 finden Sie eine Beschreibung und die Konditionen. – Das vollständige Editorial…

Hyperdynamik in der Immobilien- und IT-Welt
23.7.2015

Liebe Insider,
die Immobilien-Transaktionen boomen, auch für Europa, wie JLL heute fürs erste Halbjahr aufzeigt. Und schon nahen die nächsten Mega-Deals: Der Mehrheitsaktionär von B&B Hotels, Carlyle, will verkaufen. Gleiches gilt für Travelodge: Verkauf wird geprüft. Für beide gilt: Der Gang an die Börse wäre auch schick. Und für beide könnten sich auch Chinesen interessieren.
Die neuesten Roboter-Rezeptionisten im Henna-na Hotel Nagasaki sehen schon sehr menschlich aus. Lächeln und reden können sie auch. Die Hotellerie nimmt die nächste Automatisierungsstufe.
Die Hotellerie nimmt auch die nächste OTA-Stufe: Google testet in den USA bereits die Direktbuchung von Hotels und wird damit selbst zum Konkurrenten von Booking.com & Co. Und die Hotels werden weiter ausgequetscht wie eine Zitrone. Keine Zukunftsmusik sind mehr Elektroautos und eTankstellen. Diverse Hotelgruppen und Hotels bieten ihren Gästen inzwischen schon den "Saft" aus der Steckdose oder vom eigenen Solardach. Eine eCar-Messe im Herbst will da nachhelfen, indem sie eine Sonderschau zur Elektromobilität in der Branche einrichtet. Susanne Stauss hat positive Hotel-Beispiele für eTankstellen gesammelt, Kosten und Gäste-Resonanz hinterfragt.
Hoteliers sollten ihr eigenes Tun häufiger hinterfragen, meint Spa-Beraterin Dagmar Rizzato mit Blick auf die vielen Fehler, die selbst erfahrene Wellness-Hoteliers und ihre Architekten/Designer immer noch machen. Es gibt viele Analysen von Gäste-Wünschen, aber weshalb sollte sich ein Hotelier für Handtuch-Mengen, Sauna-Wege, Cross-Selling oder gar mitdenkende Mitarbeiter interessieren?
Auf jeden Fall sollten sich Unternehmen mehr um Frauen kümmern. Sie sind eine wichtige Ressource für die Zukunft. Accor und Rezidor engagieren sich bereits mit strategischen Förderprogrammen, um vor allem Frauen für das gehobene Management zu gewinnen. Ich habe dazu diese beiden Unternehmen und acht Karriere-Frauen befragt: Wer hat sie gefördert, was hat sie motiviert, wie schlagen sich Frauen im Männer-Team, wie wichtig sind Netzwerke? Den ersten Teil lesen Sie heute, den zweiten nächste Woche. – Das vollständige Editorial…

Sonne und Schatten
16.7.2015

Liebe Insider,
mit dem Tourismus brummt auch die Hotellerie, vor allem in der Hochsaison. Betreiber wie Projektentwickler sind zumindest in Deutschland rundum zufrieden, nur Schnäppchen-Immobilien gibt es keine mehr, so der Tenor einer PKF Talkrunde in München. Auch die Transaktionen fürs erste Halbjahr lassen in Deutschland auf neue Rekorde hoffen. So sonnen sich alle in der Nachfrage nach Hotel-Immobilien; eine weitere Studie belegt, dass Marken-Hotels die Zimmer-Preise treiben, und eine andere versucht, Investoren Ferienhotels als bessere Asset-Klasse zu verkaufen.
In Italien hingegen stehen immer wieder Trophy Assets zum Verkauf. So steigt Millennium & Copthorne in den Markt ein, kauft von Boscolo das berühmte Grand Hotel Palace Rom und wirft als erstes die Autograph Collection raus, die 2011 dort den Europa-Launch ihrer neuen Marke feierte. Die Londoner Hotelgruppe mausert sich zum Asset Manager und hat noch mehr vor.
In diesen Ferien-Wochen reden auch viele von der Umweltbelastung durch Massentourismus. Viele Urlauber schätzen alternative Energien, Windräder oder Photovoltaik-Felder, möchten sie an ihrem Urlaubsort aber nicht sehen. Eine österreichische Uni hat die doppel-moraligen "NIMBY"s entlarvt. So heissen Menschen, die alles wollen, but "Not In My BackYard"…
Das juristische Auf und Ab unter den OTAs und Bewertungsplattformen geht munter weiter: Jetzt hat TripAdvisor in Italien vor Gericht Recht bekommen. Mit der Sharing Economy können deutsche Geschäftsreisende laut VDR-Analyse 2015 wenig anfangen, dafür aber drängen Deutsche, Franzosen und Briten gleichermassen auf WLAN überall während ihres Business Trips und bekennen freimütig, dass der Verlust ihres Mobil-Gerätes schwerer wiegen würde als der Verlust ihres Gepäcks oder ihres Reisegefährten…
Heisse Sätze in heissen Zeiten. Wer schon mal für den kühleren April 2016 vorplanen will: Dann findet die 3. Luxusfachmesse "Loop" in Frankfurt statt. Der Veranstalter löst den Termin damit aus dem ITB-Kontext. – Das vollständige Editorial…

Von Tourismus-Turbos und Sensationen
9.7.2015

Liebe Insider,
die letzte News zuerst: Gestern hat die französische Nationalversammlung in Paris das "Macron-Gesetz" gegen die OTAs definitiv akzeptiert. Der französische Premierminister Manuel Valls wird es heute mittag abzeichnen und damit für gültig erklären. Damit dürfen OTAs in Frankreich Hoteliers keine Preisparität mehr aufzwingen. Das ist eine Sensation! Beginnt jetzt der Preiskrieg?
Die NH Hotels kommen aus ihrer Deckung. Rund 230 Millionen Euro fachen den frischen Wind aus Madrid an. Doch der Staub soll nun auch aus den verwinkelsten Strukturen herausgeholt werden: Nach der Marken-Sondierung im letzten Jahr geht es nun mit viel Drive in die Expansion und die Verdichtung des Marken-Netzes. Etliche Häuser sind derzeit zwecks Total-Verschönerung geschlossen, manche stellen sich ihren Gästen dann gleich als "NH Collection"-Beauty vor. Maarten Markus und Christian Körfgen, die beiden Area-Verantwortlichen für Benelux, Frankreich, Grossbritannien respektive Central Europe, sprechen über die Veränderungen. Körfgen hat sich sogar einen Hotel-Spezialisten von der Invesco ins Boot geholt.
Unsere Kollegin Sarah Douag war in Amsterdam zu einer Live-Präsentation von NH neuestem Technologie-Vorstoss, der Telepresence, eingeladen. Sie sah Maarten Markus nicht physisch, aber als lebensgrosses Hologramm vor sich, ebenso wie ihr im Raum das Innere eines Ohrs entgegenschwebte. Drei Event-Manager erklären, weshalb sie dieser Technologie eine Chance geben.
An die Kreativität der Apartment-Hotelbetreiber appellierte auch das Serviced Apartment Camp in Berlin vor zwei Wochen. Und es manifestierte sich im Bild von der Waschmaschine in der Lobby. Sie wird zum Hot Spot im Apartment-Hotel der Zukunft. Ein aktueller Report von HVS fasst zudem das Wachstum dieses jungen Segments in Europa und in den letzten 12 Monaten zusammen.
In vielen Branchen gilt der "Bachelor" als halbherziger Abschluss, in der Hotellerie aber hat man mit diesen Absolventen gute Erfahrungen gemacht. Viele sehen ihn als ersten Karriere-Turbo.
Von einem Turbo im Tourismus können Griechenland und die Schweiz derzeit nur träumen. Südlich der Alpen kommt jetzt langsam Bewegung in die Buchungen: Vor allem Last Minute-Reisen fallen offenbar der unklaren politischen Lage zum Opfer. Absolute Nüchternheit und Pessimismus in der Schweiz: Nur das Wetter könnte den anhalten Abwärtstrend im Sommer-Geschäft noch abfedern.
HVS London wartet mit einem zweiten, interessanten Report heute auf – über die OTAs. Und hat entdeckt, dass diese mit ihren eigenen Loyalty-Programmen jetzt auch noch die Ketten in diesem Punkt angreifen. Jan Hein Simons ist jetzt offiziell COO von Falkensteiner – doch das ist nicht die einzige interessante Personalie heute. Dieses und mehr in einer bunten, aber keinesfalls sonnig-sorgenfreien Ausgabe. – Das vollständige Editorial …

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