Editorial

Editorial

Editorial 22.8.2008  - Köpfe, Verhältnisse und Wettbewerbe
22.8.2008

Liebe Insider,

zwei Branchen-Grössen feierten diese Woche Geburtstag: Mövenpick-Gründer Ueli Prager wurde am 15. August in London - im 60. Jahr der Mövenpick Unternehmensgruppe - 92 Jahre alt. Und Annemarie Steigenberger feierte gestern mit ihrer Familie in der Nähe von Rom - im 79. Jahr der Steigenberger Hotelgruppe - ihren 80. Geburtstag. hospitalityInside.com gratuliert herzlich!

Ein anderer gratulierte Ted Teng, dem neuen CEO der Leading Hotels, nachträglich noch aus New York: Fred Kleisner, CEO der Morgans Hotel Group, war Tengs Vorgesetzter bei Wyndham und schrieb an hospitalityInside.com: "Ted Teng ist die perfekte Wahl, um Leading Hotels aufs nächste Level zu heben. Er hat eine Fülle von Talenten und sollte in keiner Weise 'gebranded' sein. Ted ist ein strategischer und taktischer Denker. Leading Hotels dürfen sich gesegnet fühlen, ihn an der Spitze zu haben!" Ich habe Ted Teng beim letzten Europa-Meeting der Cornell Hotel Society in Wien im informellen Rahmen kennen gelernt; noch in diesem Herbst werde ich ihn von der fachlichen Seite näher kennenzulernen. Sie werden davon hören.

Eine Leserin, in der Hotellerie gross geworden und heute im Hotelmarketing selbständig, kommentierte die heftigen Beschwerden "ausgebeuteter" Mitarbeiter in unserem letzten Artikel über Arbeitgeber-Rankings mit den Worten: "Das war schon zu meiner Zeit so. Je besser das Hotel, umso schlechter die Mitarbeiterbedingungen."
Vielleicht haben einige Arbeitgeber ja etwas dazu gelernt. Heute hat sich unsere Mitarbeiterin Bärbel Schwertfeger branchen-übergreifenden Arbeitgeber-Wettbewerben gewidmet. Aber trotzdem nur zwei Hotelgruppen gefunden, die sich dabei engagieren oder engagieren wollen. Doch diese sprechen von einem enormen Image-Gewinn, auch intern - mahnen Kollegen gleichzeitig jedoch zur Vorsicht bei der Auswahl des Wettbewerbs.

Viele sprechen von "grün" und "Öko"-Labels, wir erklären Ihnen heute u.a., was sich konkret hinter dem amerikanischen LEED-Label verbirgt und wie das neue Qualitätszertifikat für nachhaltige Gebäude in Deutschland aussehen soll.

Ebenso ausführlich widmen wir uns heute einem Trend in der Immobilienentwicklung: dem Dreiecksverhältnis zwischen Eigentümer, Pächter und Franchisenehmer. Immer mehr global player sind nur noch bestrebt, ihre Marke zu pushen - und lassen ihre Häuser per Franchising von "namenlosen" Hotelgruppen betreiben. Wir haben uns das Modell erklären lassen und involvierte Parteien befragt.

Viel Spass beim Lesen,

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 15.8.2008  - Köpfe, Concierges, Komplikationen
15.8.2008

Liebe Insider,

Ted Teng ist der 6. Präsident der Leading Hotels of the World seit Gründung der Vereinigung vor 80 Jahren. Im statistischen Schnitt absolvierte damit jeder 13,3 Jahre an der Spitze des Marketingverbunds. Das Gesicht und die Herkunft des Amerikaners mit asiatischen Wurzeln signalisieren jetzt neue Impulse: Der 52jährige hat eine klassische Kettenhotel-Karriere hinter sich: Sheraton, Westin, Starwood, Wyndham.

Er kennt Amerika und Asien zudem wie seine Westentasche, er kennt sich mit Marken wie mit Immobilien aus. Deshalb sind alle gespannt, was "der Neue" mit den individualistischen Privathoteliers bei Leading jetzt vorhat... Jean-Jacques Gauer, Vorstand des Leading-Executive Committees,  wird Ted Teng einarbeiten - und danach ebenfalls über seinen Rückzug nachdenken, wie uns der bekannte Schweizer Hotelier im Interview verriet. Dann wird es dann noch einmal spannend werden, schliesslich gehört dieser Posten zu den subtil-einflussreichen im globalen Luxushotel-Netzwerk.

Auf diesem Netzwerk bauen letztlich auch die Concierge-Services auf. Die "Wunsch-Manager" kennen keine Limits, spüren aber durchaus neue Trends: Immer mehr Gäste sind bereit, für Dienstleistungen tiefer in die Tasche zu greifen. Die Leading Hotels sehen es an den Zahlen in ihrem Loyalty-Club, und eine Frankfurter Concierge-Agentur hat daraus ein umfassendes Business-Modell für Privat- und Firmenkunden gestrickt. Concierges entwickeln sich zu "Life Coaches" - und schaffen so neue Kundenbindungen über das Hotel hinaus. Ein Trend, der langsam Formen annimmt.

Ein anderer, negativer Trend nimmt auch zu: Immer mehr Mitarbeiter beschweren sich online und öffentlich über ihre Arbeitgeber, auch über Hotels. Sie beschreiben schreiende Hausdamen, reden von Mobbing und Ausbeutung. Die Hoteliers selbst reagieren ziemlich hilflos auf diese anonymen Angriffe, wie unsere Mitarbeiterin Bärbel Schwertfeger herausfand. Doch was ist erlaubt, was ist rechtlich angreifbar? Ein kompliziertes Thema. Lesen Sie selbst.

In ruhigeren Gewässern bewegen sich da die Seminaris Hotels. Ein neuer Beitrag in der Serie "Kleine Ketten". Und Geschäftsführer Günther Strube zeigt einmal mehr, dass es sich mit klar profilierten Seminar- und Tagungshotels in der Nische ordentlich leben lässt.

Viel Interessantes steckt heute auch in den kleinen News...

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Anregungen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 8.8.2008  - Mitarbeiter, eine olympische Herausforderung
8.8.2008

Liebe Insider,

das heutige Datum 8.8.2008 lässt die Standesämter überquillen und viele Hotels Hochzeiten ausrichten. Die einmalige Zahlenkombination treibt die Paare an, weniger der Aberglaube. Anders in China. Dort ist die 8 seit Jahrtausenden von Mystik beherrscht: Deshalb beginnen die Olympischen Sommerspiele heute, am 8.8.2008, exakt um 8.08 Uhr und 8 Sekunden. Die magische Zahl steht für "problemlos" oder "erfolgversprechend", auch für "Reichtum".

So gesehen haben auch die Hotels im Land der aufgehenden Sonne noch eine Chance, ihre schlechten Zahlen zu verbessern. Die jüngsten Statistiken aus USA melden fürs erste Halbjahr Rückgänge bei der Belegung und im RevPar. 

Sind die Hotels da, benötigen sie Mitarbeiter. In ganz Asien werden Millionen benötigt, und die Ausbildung des Nachwuchses wie auch von Führungskräften ist ein heikles Thema. Die Dekanin des Cornell-Ablegers in Singapur äussert sich heute zur Situation in Asien und ihrem eigenen Studienangebot, bei dem ein "Master"-Studium sich auch für westliche Mitarbeiter eignet.

Singapur selbst ist im Oktober auch Austragungsort der ersten "ITB Asia". Und als Medienpartner dieser Premieren-Messe weisen wir heute nochmals auf den Mehrwert dieser Messe-Woche hin, die nicht eine, sondern gleich vier "Events" zu den Themen Technologie, MICE, Leisure und Business Travel bündelt.

Dass die Ideen des Hotelnachwuchses das Produkt Hotel sehr stark verändern können, zeigt ein Studienprojekt der Hotelfachschule Lausanne. Die Studenten "vernetzen" die Gäste untereinander und nutzen das Intranet, um die Hotels neu zu beleben. Das ist "brain food" zum Weiterspinnen für die Etablierten!

Ebenso wie die Studenten die Technologie künftig als Vehikel zu einer neuen Qualität im Umgang mit Gästen nutzen, gehören die Spas heute bereits zu den Hotelbereichen, in denen die Qualität der Mitarbeiter über den Umsatz entscheidet. Unsere redaktionelle Expertin Judy Singer, seit über 25 Jahren als Spa-Beraterin international tätig, gibt konkrete Tipps, wie Hotelmanager mit Spa-Mitarbeitern umgehen sollen.

Die Kurorte sind längst noch nicht bei der "software" angelangt. Die Mehrheit von ihnen bewegt sich strategisch, angebotstechnisch und infrastrukturell noch im absoluten Durchschnitt. Das hat eine Analyse der Treugast Unternehmensberatung ergeben; ihr "Kurorte-Ranking" spricht Bände. Die Treugast hatte ihr erstes Ranking zur ITB vorgestellt; damals hatten auch wir durch unser ITB-Engagement wenig Zeit, uns den Details zu widmen, wie das Ranking entsteht. Diese Infos haben wir mit dem heutigen Artikel nachgeholt. Und auch die Analyse der Treugast gestaltet sich heute ausführlicher und konkreter.

Eine gute Woche mit olympischen Höchstleistungen
wünscht Ihnen

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 1.8.2008  - Olympia: Betten satt
1.8.2008

Liebe Insider,

in einer Woche beginnen die Olympischen Spiele in Peking. Die olympische Fackel hat schon viele Schatten geworfen, und jetzt erfüllen sich - zumindest aus westlicher Sicht - auch nicht die Erwartungen der Hotellerie. Peking hat Betten satt, selbst wenn sie tageweise zu Olympia zu Höchstpreisen ausverkauft sein sollten. Wenn ich die einzelnen Elemente unseres heutigen China-Beitrags Revue passieren lasse, dann wird das Reich der Mitte bald ein Hotelreich des Durchschnitts sein, und die Hoteliers werden - aufgrund weitaus schwierigerer Rahmenbedingungen für Reisende in diesem Land - eventuell viel schneller mit Dumpingpreisen kämpfen als andere Hotelmärkte. Es zeigt aber auch den immer wiederkehrenden Irrwitz, dass Investoren nur eines Events wegen bauen und dann vermutlich alles dem Betreiber in die Schuhe schieben werden.

Vielleicht hätten die Chinesen besser die mobilen Zimmer von Travelodge aus England aufbauen sollen. Dieser neue Hoteltypus kommt zum Gast bzw. zum Event, kostet weniger und richtet wohl weniger Schaden an. Das Bett in der Box bleibt für uns jedenfalls auch "unter Beobachtung".

Wie flexibel sind Investoren und Betreiber bei der Vertragsgestaltung? Die Hotour Unternehmensberatung hat das über eine Diplomarbeit herauszufinden versucht. Das Ergebnis ist ernüchternd, wie Sie sich vermutlich denken können. Ein Investor bleibt ein Investor und ein Betreiber ein Betreiber. Das haben die Zahlen jetzt belegt. Lesen Sie selbst!

In Österreich haben Hoteliers die Grundlage dafür geschaffen, dass der Wintersportort Serfaus heute eine beliebte und erfolgreiche Sommersaison hat. In Destinationen, in denen die Klimaerwärmung unweigerlich greifen wird, ist das Beispiel Serfaus ein beispielhaftes.

Weitere "heisse News" stecken in den kleinen Meldungen...

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

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Editorial 25.7.2008 - Neue Umfragen, neue Ansichten, Newcomer
25.7.2008

Liebe Insider,

sind auch Ihre BBQs heiss begehrt? Grillen findet im Sommer immer mehr Freunde, sagt nun auch das Institut Allensbach in einer neuen Umfrage.... Doch das ist nur eine Notiz am Rande. Neues gibt's von Choice Hotels in Sachen Expansion und Markenentwicklung. Um schneller vorwärts zu kommen, wählt die Franchisekette jetzt unterschiedliche Wege. Der Nachteil: Selbst für Insider wird alles verwirrender.

Neu bestätigt hat eine Umfrage der Hochschule München gerade Erkenntnisse in der Entwicklung des Luxushotelmarktes. Interessant dabei: Kettenhotels setzen in der Definition von Luxus stärker auf Technologie, Privathotels auf persönlichen Service. Burkhard von Freyberg, seit diesem Jahr selbständiger Berater, hat dies in Zusammenarbeit mit der Hochschule München analysiert.

Neu ab heute ist bei hospitalityInside.com die Rubrik "Newcomer": In dieser Kolumne stellen wir künftig Menschen vor, die sich verändert, eine neue Rolle übernommen haben oder neu in den Markt hineinkommen. Das können Unternehmensberater, Immobilienentwickler oder auch blutjunge Vorstände sein - wie Markus Semer zum Beispiel: 32 Jahre alt und seit Mai Strategie-Vorstand bei Kempinski Hotels. Er "übersetzt" die Visionen von CEO Reto Wittwer in die Konzernplanung.

Eine neue,kritische Betrachtung bestehender Tourismusarchitektur in unseren Städten und Dörfern täte allen Beteiligten gut, meint die Freizeit-Forscherin Felizitas Romeiss-Stracke. Die Ansprüche der Reisenden an die bauliche Gestaltung der Urlaubsziele wachsen, weiss sie. Was der Reisende heute vorfindet, nennt sie "Depressionsarchitektur". In ihrem neuen Buch fordert sie deshalb Gebäude, Plätze und Areale, deren Gestaltung zu einem Plus im touristischen Wettbewerb führt.

Und weil Sommerzeit auch Urlaubszeit ist, heute ein neues Urteil zu einer alten Frage: Dürfen Eltern Resturlaub auch noch nach der Elternzeit beanspruchen? Unser Rechtsexperte weiss es.

Eine erfolgreiche Woche wünscht Ihnen 
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Ideen? Kommentare? maria@hospitalityInside.com

Editorial 18.7.2008  - Benzingutscheine, Hideaways, Jeans-Hotels
18.7.2008

Liebe Insider,

der Benzin-Gutschein war nur als PR-Gag gedacht, jetzt füllt er die Betten in bislang schwachen Wochen. Mit dieser Idee traf ein Hotelier den Nerv der Gäste. Wir haben bei Veranstaltern und Hotelgruppen nachgefragt, wie sich die steigenden Preise für Benzin und Kerosin auf das Reiseverhalten der Deutschen auswirken. 2009 könnte für Ferienhoteliers ein hartes Jahr werden.

Die nächste Sommersaison soll bereits das neue "Hideaways"-Konzept der A-rosa Resorts bestätigen: Nach der Trennung von den Stadthotels krempelt die Ferienhotel-Gruppe von Horst Rahe ihr Marketing komplett um und fängt von vorne an. A-rosas bisheriger Gesundheitsfocus wird abgeschwächt.

Fast selbsterklärend war für die Designer des neuen 25hours in Frankfurt die Gestaltung des neuen, unprätentiösen Hotels in Bahnhofsnähe: Partner Levi's gab es klar vor. Die berühmte Jeans-Marke wurde massgeschneidert für junge und jung gebliebene Gäste; entstanden ist das erste Levi's Hotel weltweit. Wie überträgt man diese Kult-Marke in Lobby und Zimmer? Der Levi's-Geschäftsführer erklärt's.

Die Optik des 25hours by Levi's in Frankfurt resultiert aus der Inspiration kreativer Designer. Bei grossen Ketten, die neue Hotels wie am Fliessband eröffnen und dem Zwang der Standards unterliegen, bekommen Designer teils strenge Vorgaben: Sie können sich aus "Baukästen" bedienen. Le Méridien, Best Western und IHG verraten, wie sie vorgehen.

Die Herbst-Konferenzen kündigen sich an: Die International Hotel Conference in Rom ist erneut ausgebucht. Und so wird der Applaus gross sein für Georg Rafael, der den diesjährigen Award zum "International Hotelier Global Citizen" erhält. hospitalityInside.com ist erneut Medienpartner dieses Events.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 11.7.2008  - Mal satt, mal hungrig
11.7.2008

Liebe Insider,

die Frage eines österreichischen Lesers nach "dem Lindner, der in Österreich so stark expandiert", veranlasste mich, mit einem der kreativsten deutschen Hoteliers über das trockene Thema Finanzierungen zu sprechen. Und so lernte auch ich dazu, wie sich die familiengeführte Hotelgruppe im Hintergrund zu einer Pacht- zur Management-Gesellschaft gewandelt hat und die Synergien aus dem eigenen Firmengeflecht - wie z.B. die Fondsfinanzierungen - nutzt. Otto Lindner gehört zu den kommunikationsfreudigen Hoteliers im Land, die kein Blatt vor den Mund nehmen und sich selbst auch in die Karten schauen lassen. Die Lindner Hotels & Resorts haben sich in den letzten acht Jahren zahlenmässig verdreifacht; jetzt strebt die deutsche Firstclass-Kette ins Ausland.

Die grösste Hotelgruppe in Österreich, die Austria Trend Hotels, profitierte stark von der Fussball-EM und will künftig schneller in und ausserhalb des Landes expandieren - auch mit ihrem Partner Motel One an der Seite. Obwohl sie immer wieder mit Resorts liebäugelt, sieht sie ihren Focus künftig weiter auf der Stadthotellerie, auch im Osten Europas.

Dass die Expansionslust der Luxus-Ketten weit über den Bedarf des Marktes hinaus schiesst, erlebt Elmar Greif gerade in St. Petersburg. Als ehemaliger Kempinski-GM hat er die Zarenstadt kennen- und lieben gelernt; er lebt und arbeitet heute zum zweiten Mal dort und engagiert sich vor Ort: Jetzt will er eine eigene Hotelfachschule aufbauen.

Im Gegensatz zum russischen St. Petersburg dürstet die Ukraine noch nach vielen Hotels. Internationale Markennamen sind kaum präsent. Unser Mitarbeiter Macy Marvel, Wirtschaftsprofessor an der Hotelfachschule Lausanne, hat sich den Hotelmarkt der Ukraine in Zahlen & Fakten vorgenommen.

Bis nächsten Freitag,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 4.7.2008 - Experimentelle Zeiten
4.7.2008

Liebe Insider,

das Resümée der Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz zeigt ganz deutlich: Das Event brachte den Beteiligten viel PR, aber kaum bessere Geschäfte als im Vorjahr. Die exakten Statistiken stehen fünf Tage nach dem Schlusspfiff weder in Österreich noch in der Schweiz fest, das Fazit der Hoteliers erinnert jedoch sehr an das der deutschen nach der Fussball-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren. Glück hatte, wer im Stadion-Umfeld lag oder sich wie im Falle des Giardino im Tessin, dem Mannschaftshotel der Deutschen, vertraglich gut absichern konnte.

Das Tribbeln der Kicker hat nun ein Ende, und alle Augen richten sich nun auf Südafrika und die nächste WM. Ganz so weit zieht der weltgrösste Reiseveranstalter TUI seinen Radius nicht mit seiner neuen Ferienhotelmarke "aqi": Die 3 Buchstaben stehen für 3 Sterne, aber TUI nennt es Budget. Diesen Widerspruch gilt es genauso aufzulösen wie die TUI es schaffen muss, ihre neuen Spar-Herbergen nicht wie allzu spärliche Businesshotels aussehen zu lassen. Vom Erfolg der Budgets in den Städten hat sie nämlich ihr neues Konzept abgeleitet. Hoffnung, aus den kühlen Kettenstandards auszubrechen, gibt der Partner: Ein österreichisches Familienunternehmen, das bisher Edelyachten und Edeljets ausstattete. Bleibt abzuwarten, ob hier ein Dremteam entsteht oder eine Parallele zu dem ungleichen Paar Bill Marriott und Ian Schrager: Nach der ersten Euphorie zur gemeinsamen neuen Boutique-Marke küssen und schlagen sie sich.

Trotz vierjähriger Planung zeigt das Pilotprojekt des Container-Hotels CitizenM in Amsterdam, dass nicht alles aus Gastsicht bedacht wurde. Unser Architektur- und Design-Spezialist Guy Dittrich war letzte Woche im neuen Luxusbudget noch einen Tag länger unterwegs als ich und nahm Bau und Einrichtung en detail unter die Lupe.

"Nach Jahren mit steigenden Transaktionsvolumina scheinen wir an die Grenze gestossen zu sein," resümiert Markus Beike, Deutschland-Direktor von Christie + Co. ein Jahr nach Einsetzen der Kreditkrise. Er zieht eineBilanz in Zahlen. Dazu passt aus den Meldungen die jüngste Statistik zur aktuellen Hotelimmobilienentwicklung in Europa: Die "pipelines" der Hotelketten schrumpfen!

Das Ohr an den Trends hat auch das GDI-Institut in der Schweiz. Wir haben mit einer der beiden Autorinnen der jüngsten "Statusfaction"-Studie gesprochen: Weil die sozialen Schichten immer weiter auseinander driften, ist es umso wichtiger, jeden Gast "wie Bill Gates" zu behandeln. Ich persönlich finde eine weitere Aussage hochinteressant: Das Institut entlarvt Bonusprogramme als diskriminierend!

Es geht nichts über klare Worte....  Wir hoffen, dass es uns auch in dieser Woche gelungen ist, die Zusammenhänge deutlich zu machen. 

Auf hospitalitySolutions lesen Sie heute, wie der IT-Spezialist MICROS-Fidelio durch die Vernetzung mit Buchungsportalen die Weichen für die Zukunft stellt. Viel Spass beim Lesen! 

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Ihre Meinung? maria@hospitalityInside.com

Editorial 27.6.2008 - Flanken, schiessen, taktieren
27.6.2008

Liebe Insider,

Deutschland hat sich am Mittwochabend für das Finale der Fussball-Europameisterschaft qualifiziert. Deshalb ziehen wir heute schon den ersten Teil des Fazits über das Gross-Event: Was hat die EM dem Tourismus und der Hotellerie in Österreich gebracht? Ernüchterung, hat unser Korrespondent Fred Fettner festgestellt. Wie es in der Schweiz abschliessend zum Finale aussieht, werden wir bis nächste Woche für Sie herausfinden.

Als jahrelanges, ungelenkes Flankenspiel könnte man die Zuckungen der schweizerischen Rosebud-Gruppe beschreiben, die jetzt endlich zwei ihrer Hotelperlen an eine arabische Gesellschaft verkauft. Damit könnte für diese Häuser der Weg frei sein zu einem Spiel mit klaren Strategien.

Dem psychologischen Druck vor dem Elfmeter-Schiessen vergleichbar sind wohl die Anstrengungen des Teams von CitizenM gewesen. Vier Jahre haben die Holländer am Konzept dieses faszinierenden Luxus-Budget-Design-Hotels gearbeitet. Vor einem Jahr - so haben wir am Rande erfahren - haben böse Buben aus der Branche dann versucht, ihnen in bester Spionage-Manier das Knowhow zu stehlen. Kein Wunder also, dass das Management keine detaillierteren Zahlen zu Entwicklung und Bau liefern wollte. Trotzdem bin ich sicher: Dieser Elfmeter sitzt!

Der Taktik eines hochsensiblen Trainers ähnelt das Konzept, das Elke Schade, Geschäftsführerin der Neuen Dorint GmbH, fährt: Sie will gewinnen durch konsolidieren, konsolidieren und nochmals konsolidieren. Und das alles, ohne die Bedürfnisse des einzelnen Spielers aus den Augen zu verlieren.

Den Anstoss zu intensiveren Gedanken über Geschäftsreisekosten gibt die gerade publizierte Geschäftsreiseanalyse 2008 des VDR/Verband Deutsches Reise-Management. Den Hotels soll es recht sein: Sie profitierten im letzten Jahr von der Entwicklung im Business-Markt.

Da hoffe ich nur noch, dass wir mit den Themen dieser Woche für Sie nicht im Abseits stehen!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Kommentare? maria@hospitalityInside.com

Editorial 20.6.2008  - Schlafen, riechen, rechnen 
20.6.2008

Liebe Insider,

welche Förderprogramme können Unternehmen in Deutschland für die Gebäudesanierung nutzen? Schliesslich will die Bundesregierung bis 2020 den Ausstoss von Kohlendioxid gegenüber dem Basisjahr 1990 um 40 Prozent reduziert haben. Der Frage, welche Massnahmen bei Beheizung und Dämmung von Gebäuden finanziell gefördert werden, sind unsere Kollegen der Redaktion "hotelbau" nachgegangen. Der heutige Artikel, samt Tabellenübersicht über die Förderprogramme, stellt auch den Auftakt einer neuen Content-Partnerschaft zwischen hospitalityInside.com und hotelbau dar.

Auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten sollten auch diejenigen Hotels setzen, die über die Qualität den Wert ihrer Immobilie steigern möchten. Das Thema diskutierte bereits eine Talkrunde beim diesjährigen "ITB Hospitality Day", jetzt brachte es Deloitte nochmals en detail ins Gespräch. Intuitiv machen viele Hoteliers vieles richtig, das Potential zur Wertsteigerung ist unterdessen noch lange nicht ausgeschöpft.

Ähnliches gilt für zwei völlig andere, eher emotional gelagerte Themen: für das Marketing über die menschlichen Sinne und die strategische Betrachtung des Schlafens. Lernen Sie vom Londoner Nobelkaufhaus Harrods, das sich im März mit einer einmaligen "Senses"-Aktion in die Herzen und Seelen seiner Kunden eingebrannt hat. Markenberaterin Kerstin Bestmann erlebte es live und kommentiert den neuen Trend. Die britische Travelodge-Kette hat den ersten Schlafdirektor weltweit engagiert und in der Analyse von Schlaf und Schlafgewohnheiten interessante Details herausgefunden. Deshalb gibt es seit kurzem auch ein "Schmusekissen".

Auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und gefühlter Wirklichkeit bewegt sich noch die erste grosse Spa-Markt-Studie, die vor wenigen Wochen auf dem "Global Spa Summit" in New York präsentiert wurde. Lobenswert ist der Ansatz, sich an dieses Thema heranzuwagen, die Marktzahlen hingegen sollte man mit der entsprechenden Vorsicht heranziehen.

Bunte Meldungen runden die bunte Ausgabe heute ab. Viel Spass beim Surfen!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

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