Editorial

Liebe Insider,
nun wissen wir endlich, wie das wochenlange schöne Wetter zur Fussball-WM 2006 in Deutschland zustande kam: Der eine grosse Bayer stand auf dem St. Petersplatz in Rom und sagte zu dem anderen grossen Bayern: "Bene, schau mal, dass das mit dem Wetter was wird!" Dieses Geheimnis lüfteten die Preisträger des FIFA-Organisationskomittee am Dienstagabend bei der Preisverleihung zum "Hotelier des Jahres". Hier trafen sich über 1.000 Hoteliers und Branchenvertreter in bester Laune. Tenor aller Gespräche: Es gibt viel zu tun, viel bewegt sich, es geht aufwärts in Deutschland.
Den Österreichern hat der lange Schneemangel indessen die Stimmung vermiest. Wie die Bauern fordern jetzt auch die Hoteliers Kredite von der Regierung. Die hatte in den letzten Wochen erst einmal einen Renommier-Brocken zu verdauen. In einer Nacht- und Nebel-Aktion erlies sie erschrocken der Vorzeige-Hoteliersfamilie Rogner die Hälfte ihrer Millionen-Schulden für das Hundertwasser-Hotel in Blumau. Schulden hatte auch der Syrer Osmane Aidi, Besitzer des Luxuspalastes Le Royal Monceau in Paris. Er borgte sich Geld vom Fonds, jetzt beansprucht dieser das Hotel. Die Folge: Über Nacht wurde das Nobelhotel geschlossen!
Die italienischen Starhotels tragen den Glanz der Sterne schon in ihrem Namen. Sie wollen expandieren, ein Haus in New York gibt es schon. Ob sie irgendwann einmal die gleichen traumhaften Raten erreichen wie die "Big Five" im "Big Apple"? Überraschend die Wende am Hudson: Nachdem die Immobilienhaie New York schon in Zimmer-Nöte gebracht hatten, zeichnet sich jetzt der Turnaround ab: Es wird wieder ins klassische Hotelzimmer investiert!
Hotelzimmer werden unterdessen immer mehr wie eine Ware gehandelt: Jetzt haben Russen die Villa Feltrinelli am Gardasee gekauft - das Kleinod von Regent-Gründer Robert Burns! Zieht der über 70jährige sich jetzt langsam zurück oder wollte noch einmal mehr Geld verdienen? Kasse gemacht haben auch die LSF Hotels: 59 Häuser in Frankreich haben sie auf einen Schlag verkauft.
Mit der heutigen Ausgabe beginnen wir auch unsere detaillierte Vorberichterstattung für den zweiten "ITB Hospitality Day", für den hospitalityInside.com zum zweiten Mal Medienpartner ist. Und ich habe erneut die Ehre, diese Hotelkonferenz inhaltlich gestalten zu dürfen. Details zu den einzelnen Talkrunden finden Sie ab heute jeden Freitag unter dem Stichwort "Event Promotion" oder Sie klicken einfach auf das Wörtchen "mehr" unter dem ITB-Logo auf unserer allerersten Seite.
Schauen Sie heute bitte auch auf unsere Schwester-Site hospitalitySolutions: Dort finden Sie eine innovative Lösung für Ihre Hotelzeitung!
Ja, es ist viel in Bewegung! Eine bewegende Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? Kommentare? Wünsche? maria@hospitalityInside.com

das Dauerthema der Woche ist einfach Dorint. Der grösste Sanierungsfall der deutschen Hotelgeschichte hat uns jetzt fast vier Jahre in Atem gehalten. Die Neuigkeiten von Accor und Dorint haben wir ja schon brandaktuell am Sonntag per "Breaking News" verbreitet. Dorint, einst Deutschlands grösste Kette, schrumpft sich jetzt - hoffentlich - wieder gesund, und Bettenriese Accor wächst nochmals um 52 Häuser in Deutschland. Um 52 "echte" Marken - denn das Co-Branding zerfällt. Damit gestehen beide Unternehmen ein: Doppelmarken-Namen akzeptiert der Kunde/Gast nicht. Er will klare Produkte mit klaren Namen, oder er bucht nicht. Im Dezember erst hatten ArabellaStarwood ebenso verkündet, künftig keine Markendoppel mehr zu pflegen.
Die Vernunft siegt, so auch bei dieser Spin-Off-Lösung, bei der es keinen echten Gewinner gibt. Die drohende Insolvenz Dorints zwang beide Seiten zum Handeln. In Deutschland darf Accor seine Vertriebs- und Markenkraft nach der Neuausrichtung der Marken trotzdem neu beweisen.
Der grösste Sanierungsfall der deutschen Hotelgeschichte beginnt damit ein neues Kapitel. Das zurückliegende Kapitel zeigt auch: Unternehmenspartnerschaften, ganz gleich in welcher Form, tun sich schwer, Firmenkulturen und Kunden zu verschmelzen - selbst in der Dienstleistungsbranche, in der Menschen für Menschen arbeiten. Der Aspekt Mensch war in diesem Fall - seit Jahren - komplett in den Hintergrund getreten. Immer ging es nur um Pachtreduktionen, Anteile und das "Signal an den Markt". Zu verdanken haben die 3.000 Dorint-Mitarbeiter den Erhalt ihres Arbeitsplatzes letztlich einsichtigen Menschen. Und dazu zählen nicht allein die Grossaktionäre, sondern vor allem auch die Eigentümer/Verpächter und die Banken.
Dorint/Accor wird auch sicherlich nächste Woche, beim ersten grossen Branchentreff des Jahres, zur Verleihung des "Hotelier des Jahres" in Frankfurt, ein Thema sein. Meine Kollegin Susanne Stauss und ich werden Sie dort hoffentlich auch treffen?! Vorher aber sollten Sie noch die übrigen aktuellen Themen von hospitalityInside.com gelesen haben. Steigenbergers Expansionsdrang, das gefloppte Reservierungssystem des Dehoga/Hotelverbands, die beginnenden Vorbereitungen zum G8-Gipfel im Kempinski Heiligendamm und Emanuel Bergers Rückblick auf 36 Jahre im Victoria-Jungfrau Interlaken ergeben weiteren guten Gesprächsstoff.
Wer Erholung braucht: Auf hospitalitySolutions.info präsentieren wir Ihnen einen neuen exklusiven "hospitalityTravel"-Tipp - für Ihren ganz privaten Urlaub. Damit Sie nicht immer in der eigenen Hotelgruppe Ferien machen müssen.
Bis nächsten Freitag, es grüsst Sie herzlich
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar zu Dorint? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
das neue Jahr 2007 beginnt für die Branche ebenso turbulent wie das alte endete. Bereits in den ersten Tagen des Jahres wechselten Hotelimmobilien erneut ihre Eigentümer, Betreiber wurden ausgetauscht, Kooperationen gebildet. Der Wandel der Hotellerie vom Dienstleister zum Spielball einer mächtigeren Immobilien- beziehungsweise Anleger-Branche setzt sich ungebremst fort. Das Bäumchen-wechsle-dich-Spiel findet dabei längst nicht nur mit den alten und bekannten Partnern statt, vielmehr schiessen auch neue Betreiber wie Pilze aus dem Boden, Destinationen werden erschlossen oder stehen unter einem anderen Stern. Unser ausführlicher Jahresrückblick 2006 in dieser Ausgabe von hospitalityInside.com zeigt eindrucksvoll, welchen Weg die Branche international eingeschlagen hat und sicherlich noch einige Zeit weiter gehen wird.
Auch in Europa tut sich so einiges, weshalb diese Region den eindeutigen Schwerpunkt dieser ersten Ausgabe von hospitalityInside.com im neuen Jahr bildet. Die Erweiterung der EU, aber auch das insgesamt stark gewachsene Interesse internationaler Immobilienentwickler an den Destinationen zwischen Mittelmeer und Ostsee bieten ein breites Themenspektrum. Unser Korrespondent Mike Rogers hat sich auf dem boomenden Markt bulgarischer Freizeitimmobilien umgesehen und hält ihn für absolut heiss. Dem Modell Timesharing, das in Europa noch immer nicht so intensiv Fuss fassen konnte wie gewünscht, macht das Interview von Andreas Luzio mit dem OTE-CEO Anthony Arke, Hoffnung.
Meldungen über neue, grenzübergreifende Kooperationen wie die der deutschen Achat Hotels mit der Schweizer Sorell-Gruppe, die Vorstellung der in Deutschland beheimateten Gruppe Sinn-Hotels und weitere aktuelle Personalien aus dem Hause ArabellaStarwood beweisen, dass es auch in "Good Old Europe" noch genügend Raum für Veränderungen gibt.
Internationale Trends zeigt der Forecast von American Express auf, der der Branche weltweit Hoffnung auf weitere Preisanstiege in diesem Jahr macht. Als global player zeigt sich auch die Berliner Tourismus-Messe ITB, die Pläne für eine Expansion in Singapur hat.
Inmitten von Veränderungen, Trends und rollenden Köpfen wirkt es wahrlich
wie ein Märchen aus 1001 Nacht, dass im mondänen Schweizer Skiort St. Moritz ein Hoteleigentümer alter Schule ohne direkte Nachkommen nicht den schnellen Franken machen will. Das Lebenswerk seiner Familie soll nach seinem Tod in seinem Sinne weitergeführt werden, liess der Eigentümer des legendären Badrutt`s Palace die Welt an Weihachten wissen. Wie das funktionieren soll, ist eine Story, die den einen oder anderen unserer erfolgreichen und Shareholder-orientierten Leser sicherlich zum Grübeln bringen wird.
Das Team von hospitalityInside.com wünscht Ihnen allen viel Spass beim Lesen und vor allem ein glückliches, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr 2007.
Ihre Susanne Stauss
Stellvertretende Chefredakteurin
Fragen? susanne@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
51 x haben wir Ihnen in diesem Jahr Hospitality-News und Hintergrund vermittelt und Sie 5 x mit unseren "Breaking News" schneller informiert als jedes andere Medium. Für uns, in der Redaktion wie im Verlag, liegen damit 12 temporeiche Monate hinter uns. hospitalityInside.com hat sich positiv weiterentwickelt: Unsere Leser verteilen sich inzwischen auf 15 Länder, das Redaktionsteam der freien Mitarbeiter besteht jetzt aus 16 Köpfen in sieben Ländern.
Die Hospitality- wie auch die Medien-Branche nimmt uns im zweiten Jahr unseres Bestehens immer stärker wahr: hospitalityInside.com ist immer wieder in verschiedenen Medien zitiert worden; die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsmagazin Focus beim Ranking der "550 besten Hotels der Welt" im September hat uns einen kräftigen Image-Schub und viele Logins gebracht. Auch das Interesse aus dem Ausland an hospitalityInside.com ist kräftig gestiegen. Um uns in unserer täglichen Online-Arbeit und natürlich auch Ihnen beim Surfen mehr Komfort zu bieten, haben wir im November auf einen grösseren Server umgestellt.
Hotellerie, Tourismus wie auch die Investment-Welt suchen verlässlichen Content. Das haben wir in 2006 bestätigt bekommen - durch diverse Anfragen zu Verlinkungen, Partnerschaften und Messe-Kooperationen. Umgesetzt haben wir davon erst Einzelnes. Neue Bündnisse wollen durchdacht sein, zum Wohle beider Seiten.
Das Jahr begann damit, dass hospitalityInside.com Medienpartner des ersten ITB-Hotelkongresses "ITB Hospitality Day" wurde und mir die inhaltliche Gestaltung dieses Tages wie auch die Moderation oblag. Diese Premiere war ein voller Erfolg - für die Messe Berlin wie auch für uns, so dass wir stolz darauf sind, auch den nächsten ITB-Hotelkongress 2007 gestalten zu dürfen. Im Frühjahr wurden wir ausserdem Partner von Cornell University/Center of Hospitality Research. Dieses ehrenvolle Angebot stand am Ende eines viertägigen Besuches in Cornell, wo ich als einzige europäische Journalistin zu einer Diskussion über Travel Trends eingeladen war. Der bisherige Austausch von Gedanken und Informationen war bereits sehr fruchtbar. Diese neue, professionelle Freundschaft möchten wir nächstes Jahr weiter ausbauen, auch verstärkt mit dem Cornell German Chapter, in dem wir sehr freundlich aufgenommen worden sind.
Der Herbst war nicht nur geprägt von weiteren, zielgruppen-orientierten Medien-Partnerschaften mit der International Hotel Conference in Rom, mit design hotels anlässlich ihres "Future Forums" in Wien und mit Heuer-Dialog zum Freizeit-Immobilien-Kongress in München, sondern auch von der Weiterentwicklung unseres Netzwerks.
Seit Oktober gibt es deshalb unter dem Dach von hospitalityInside eine zweite Plattform, ein Fenster in die Welt der Lösungen und Innovationen für Hoteliers - informativ und kompakt aufbereitet. Das ist ein neuer Ansatz in den Medien. Die Anbieter präsentieren ihre Lösungen nicht in Form von knappen, spröden Anzeigen, sondern in erläuternden, inhaltsorientierten Texten, inklusive Links und E-Mail-Kontakten. So dürfen Sie auch hier verständliche Informationen aus erster Hand erwarten. Wir haben dieses Informationsangebot deshalb „hospitalitySolutions.info“ genannt.
Zu den Infos aus redaktioneller und kommerzieller Sicht wird 2007 die dritte Säule - "hospitalityShop.biz" - das Informationsspektrum der hospitalityInside GmbH weiter ausdehnen. Der Shop liefert verstärkt Informationen über die Hospitality-Branche aus der wissenschaftlichen Sicht.
Uns erwartet erneut ein spannendes Jahr, in dem es viel auszubauen und natürlich Bestehendes auch noch zu verfeinern gilt. Trotzdem wissen wir im zweiten Jahr unseres Bestehens: Es gibt einen Bedarf für Qualitätsmedien! Bleiben Sie uns gewogen, sprechen Sie aber auch Kritisches bitte offen an. Wir sind ein junges Medium mit einem offenen Ohr für Sie. Zufriedene Leser sind die besten Botschafter - von daher dürfen Sie uns bitte auch gerne weiterempfehlen, an Ihre Kollegen und Kunden.
Im Namen des Verlags und der gesamten Redaktion bedanke ich mich, liebe Insider, sehr herzlich für Ihre Treue und Ihr Wohlwollen in 2006,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Die nächste Ausgabe von hospitalityInside.com erscheint am Freitag, 12. Januar 2007.

durch die adhoc-Mitteilung einer Bank kam ans Licht, dass die Interhotel-Gruppe ihre 14 Hotels und die Betriebsgesellschaften verkauft. Sie hat sich "gesund saniert". Noch aber ist die Unterschrift auf dem Papier nicht trocken: Das Bundeskartellamt redet noch mit. Top-News zum Wochenausklang.
Und wir bleiben topaktuell: Heute nachmittag werden wir Ihnen direkt aus Frankfurt die Neuigkeiten der ArabellaSheraton-/Starwood-Pressekonferenz zukommen lassen. Nach einem Jahr im Amt wartet Arabella-Holding-Geschäftsführer Carsten Rath mit seinem ersten "Deal" auf, der schon länger angekündigt ist. Der 40jährige wird an diesem Paket heute erstmals gemessen werden. Die Branche darf jetzt einmal aufmerksam zuhören.
Unsere Schweizer Mitarbeiterin Silvia Pfenniger hat einen anderen Schweizer in Luzern zur Seite genommen: Kurt Ritter. Und der gab sich wie immer - positiv und persönlich.
Sehr persönliche Dankesworte richtete die Eigentümerin der Tschuggen-Hotels, Ursula Bechtolsheimer, letztes Wochenende an ihre Mitarbeiter im Tschuggen Grand Hotels Arosa, das sein monumentales Spa eröffnete. Sichtlich erfreut darüber, dass das Mega-Investment von 22 Millionen Euro endlich umgesetzt ist, drückte sie viel zu früh auf den "Startknopf". In diesem Rahmen war deutlich spürbar: Es gibt noch Eigentümer, die geschäftsorientiert denken und ihre Mitarbeiter - vor allem das Management mit seinen Visionen - sehr ernst nehmen. Mit ihren zielgerichteten Investments holt die Tschuggen Hotel Group jetzt mächtig auf im Markt.
Über unsere Artikel heute könnte man philosophieren nach dem Motto "Kapital zu haben, ist gut, aber das alleine macht es nicht aus..." Kreativität und Gespür für Märkte und Menschen gehören ebenso dazu.
Darüber hinaus Neues aus dem Adlon Berlin, von den Leading Residences, von Sabre und Worldspan, aus Deutschland und Singapur.
Eine gute Woche! Weihnachten ist nicht mehr weit - hospitalityInside.com erscheint wie gewohnt am nächsten Freitag, macht danach aber eine zweiwöchige Erscheinungspause. Soviel vorab.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
die Flut der Kundenkarten spürt jeder am eigenen Portemonnaie: Hat die Plastikkarte da noch Platz, "punktet" man gerne auch noch bei diesem Unternehmen. Wird die Geldbörse zu dick, bleibt die Karte draussen. Wie also bringt man sich ins Gedächtnis des Kunden? Ohne lange nachzudenken, hat sich die Hotellerie dem Trend angeschlossen und glaubt, ihr sei der gleiche Erfolg beschieden wie beispielsweise den Fluggesellschaften. Dem widersprechen heute Experten: Bonuskarten eignen sich längst nicht für jedes Hotelsegment - und wirtschaftlich sind sie erst recht nicht. Alle Hotels locken mit dem Gleichen, es findet keine Differenzierung statt. Das ist der Anfang vom Ende der CRM-Programme. Unser Schwerpunkt-Thema heute.
Aufs Trittbrett der Gesundheitswelle schwingen sich die gerade gegründeten "Healing Hotels": Hinter dieser vermeintlichen Kooperation stecken geschäfte-suchende Berater. Die Tatsache, dass man einen englischen Begriff wählte, mag den internationalen Anspruch ja unterstreichen. Wie aber übersetzt man "Healing" in Deutsche? Der Begriff Heilen bleibt hierzulande der Medizin vorbehalten. Und die Kriterienliste der Gruppe lässt Zweifel aufkeimen, wie realistisch das Ganze ist...
Auf die Differenzierung kommt es an, wie man in Berlin sieht: Die beiden führenden und durchaus miteinander konkurrierenden Business Clubs der Bundeshauptstadt grenzen sich gegeneinander als "Business" und "Social" Club ab. Wer dort Mitglied ist, war von keinem der beiden zu erfahren. Nur eines ist klar: Ein wenig Kleingeld braucht man schon für die Aufnahme in diesen Zirkeln. Zwischen den Zeilen hörten wir heraus, dass sich kaum Hoteliers in die elitäre Schar von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien mischen. So profitieren nur die beiden Hotels, in deren Umfeld der China Club und der Berlin Capital Club platziert sind.
Viel Vergnügen bei den anstehenden Weihnachtsfeiern und "Plätzchen-Talks"! Passen Sie dabei auf, dass es Ihnen nicht ergeht wie dem Direktor des im Umbau befindlichen Dolder Grand Hotels in Zürich: Santa Claus besuchte ihn am Nikolaustag, mit einem Team des Schweizer Fernsehens im Gefolge. Vor laufender Kamera - und später ausgestrahlt zur besten Sendezeit - konfrontierte der gute Mann im roten Gewand den überraschten Thomas Schmid mit Vorwürfen der Gewerkschaft UNIA: Das Dolder zahle den deutschen Bauarbeitern noch nicht einmal den Mindestlohn! Pfui - wo doch jeder weiss, dass der Dolder-Umbau gerade 600 Millionen Schweizer Franken verschlingt! Schmids Ausrede, das sei Sache der Baufirma, wirkte da fad...
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
wir benutzen selbst das Internet als Medium, um Sie regelmässig mit zuverlässigen Informationen zu versorgen - wie viele andere auch. Gleichzeitig werden im Internet immer mehr Informationen mit dem Ziel der Manipulation veröffentlicht und das in einem erschreckenden Ausmass. Medienexperten warnen mittlerweile eindringlich vor einer zunehmenden, systematischen Manipulation, z.B. durch vermeintlich echte Verbrauchermeinungen oder Erlebnisberichte von Privatpersonen.
Ein gefährlicher Trend bahnt sich an: nämlich Kaufentscheidungen zu beeinflussen durch "begeisterte" Kundenmeinungen, durch vermeintlich gute Erfahrungen und "ehrliche" Empfehlungen auf Webseiten, in Blogs und Foren. Die Verursacher sind in der Regel anonym, Glaubwürdigkeit verliert nur einer: das Internet. Der Beitrag unserer Mitarbeiterin Bärbel Schwertfeger zeigt, dass "Web 2.0", das interaktive Internet, auch die Reisebranche bereits still und heimlich erreicht hat.
Heute werden wir unserem Ruf als europäisches und internationales Magazin besonders gerecht: In Österreich eröffnen in der Wintersaison erstmals mehr Hüttendörfer als Hotels, in Dubai entsteht mit dem Areal der Festival City erstmals ein reines Miet-Viertel, und aus Spanien verkündet Alma - der neue Eigentümer des Schlosshotels Vier Jahreszeiten Berlin - seine Pläne für das Segment der Boutique-Hotels.
Ungewöhnliche Töne schlagen wir mit dem Abenteurer Mike Horn an: Der Arktis-Wanderer und Nordpol-Eroberer hat eine wahre Message fürs Management! Ich habe selten einen so eindringlichen und klaren Vortrag zu diesem Thema gehört wie diese Woche in Bad Ragaz. Sein Buch - unser Literaturtipp dazu - könnten Sie sich unter den Weihnachtsbaum legen.
Die kleinen Meldungen picken viele andere Trends auf. Eine sei in diesen schwierigen Zeiten der Kapitalbeschaffung besonders erwähnt: der Börsengang vor Rezidor. Das Aktienangebot war neun Mal überzeichnet! In Stockholm dürften die Champagner-Korken knallen, in Brüssel Kurt Ritters Lieblings-Rothschild entkorkt werden...
Einen guten Start in einen hoffentlichen geschäftsstarken Dezember wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen, Wünsche? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
Berlins jüngstes 5 Sterne-Hotel, das Rocco Forte Hotel de Rome, glänzt jetzt endlich. Das nicht ganz zu Unrecht, aber es gibt den Briten auch keinen Grund zum Abheben: Der Society-Glanz Londons, den Sir Rocco gewohnt ist und täglich an gut besuchten Lunches und Tea Times festmachen kann - den wird es in Dumping-Preis-Berlin nicht geben.
Spät nachts, beim letzten Glas am Bistro-Tisch, wissen Brancheninsider: "Dieses Haus wird niemals einen ROI abwerfen". "Hübsch, aber nicht zu erwirtschaften." "Nur ein Restaurant, in den ersten Wochen nur 30% Belegung angeblich, das geht nicht gut." Der neue Direktor Thies Sponholz sorgte ebenfalls schon im Vorfeld für Wirbel: Aus einem offensichtlich bereits bestehenden Vertrag als Geschäftsführer für den Medical Park in Bad Wiessee wand er sich, wie Hotelierskollegen aus Berlin am nächsten Tag berichten, heraus. Der 37jährige wird wohl gewittert haben, dass es für den Lebenslauf besser ist, Rocco Forte und Berlin auf der Referenzliste zu haben als einen No-Name-Betrieb im Bayerischen.
Nun, das zweite Rocco Forte ist also eröffnet. Das dritte in München folgt voraussichtlich im Juli 2007. Aber je mehr Forte-Manager man sprach, umso mehr variierten die Termine. Der Sir wird es wohl wissen. Mein Eindruck ist: Die Hotels sind in Stil und Konzept durchaus dem lokalen Markt angepasst, aber die Engländer überschätzen insgesamt ihre eigene Position und ihren Einfluss im deutschen Markt. Ich bleibe skeptisch, bei allem Wohlwollen für neue Ideen und neue Hoteliers in Deutschland. Berlin und Sir Rocco wünsche ich persönlich nur das Beste - die Zeit wird es zeigen, und wir werden sicherlich unseren heute hier formulierten ersten Eindruck demnächst überprüfen müssen. Das tun wir natürlich gerne für Sie, liebe hospitalityInsider!
In Wiesbaden macht sich derweil der Nassauer Hof Gedanken über seine Zukunft, Choice Hotels Europe hat eine zukunftsweisende Entscheidung bereits gefällt, die europäischen, fast unbekannten Luxury Lifestyle Hotels sehen ihre Zukunft in den USA, die deutschen City Partner Hotels in Osteuropa. Und das Markengericht in Alicante hat einen neuen Horizont bei der Auslegung des Markenbegriffes "Spa" aufgezeigt. Vor allem in der letzten rechtlichen Entscheidung liegt Zukunft drin!
Viel Lesestoff heute bereits in den grossen Artikeln, zündende kleine News in den Meldungen!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Anmerkungen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
liegt Starwood Hotels im Delirium? Sie suchen jetzt einen "Chief Beer Officer"! Weil alle Four Points Hotels künftig die besten Biere weltweit offerieren sollen, brauchen sie nun einen Braumeister mit Erfahrung. Auf amerikanisch-kurz: einen CBO! Am Vorstandstisch wird dieser aber nicht sitzen - er fängt im Januar als Berater an, und das auch nur in Teilzeit ....
Ganz so bier-seelig-heiter war diese Nachrichten-Woche ansonsten nicht: Die spanischen NH Hoteles haben angesetzt, die italienischen Jolly Hotels zu übernehmen und steigen so in Italien zu grössten Gruppe auf. Dazu passt auch der NH-Drang, in Deutschland weiter zu expandieren. In der Schweiz möchte der Deutsche Luitpold von Finck alle Anteile an der Mövenpick-Holding übernehmen; Auswirkungen auf das Hotelgeschäft soll das nicht haben. Nach Raffles und Four Seasons steht jetzt also auch Mövenpick an. Das bedeutet ebenso: Je mehr börsennotierte Hotelgruppen privatisiert werden, umso schwieriger wird ein Zahlen- und Performance-Vergleich in der Branche werden!
Wir beleuchten heute Marriotts europäisches Courtyard-Konzept und stellen fest: Die Mittelklasse-Marke setzt sich genau zwischen 3 und 4 Sterne und macht so selbst mit ihrem limitiertem Service schon Fullservice-Hotels Konkurrenz. Die Präsentation in Paris jedenfalls zeigte die gesamte Dimension auf. Allerdings hat Courtyard auch einen gewichtigen Konkurrenten, wie unser kleiner Tabellenvergleich zeigt.
Geographisch legen wir den Focus heute auf die unscheinbare Insel Madeira. Doch selbst dort gibt es Hotel-News. Gern übersehen wird in Hotels auch das Thema Merchandising. Darin stecken - wie nachzulesen - grosse Umsatzchancen. Und schliesslich konfrontieren uns die Amerikaner schon mit den Spa-Trends fürs nächste Jahr. Einiges davon dürfte auch auf unseren Markt zutreffen! Und last but not least - weitere News!
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Fragen? maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
ein einziges Thema beherrscht heute das Gros unserer Ausgabe: Benchmarking! In den vergangenen Kongress- und Konferenz-Wochen sind wir alle wieder mit Vergleichszahlen bombardiert worden, und so manches Mal drängt sich der Satz auf: "Ich traue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe!" Die schleppende Auskunftsbereitschaft grosser Benchmarker wie Deloitte London und MKG Paris jedenfalls lassen das Misstrauen wachsen: Transparenz scheint nicht im Sinne der vermeintlichen Marktführer sein. Konkurrent The Bench aus London gab sich wesentlich gesprächiger und die kleinen und neuen Anbieter sowieso.
Das Urteil über die Glaubwürdigkeit der Benchmark-Systeme, liebe Insider, müssen Sie nun selbst fällen. Sollte ein kleiner Beigeschmack übrig bleiben, dürfen Sie auf die Neuen hoffen, die sich international wie national auftun und die Szene nochmals in Bewegung bringen. Mehr Konkurrenz belebt auch hier das Geschäft. Ich bin sicher, dass wir nach diesem ersten Rundumschlag die Thematik zu gegebener Zeit weiter vertiefen und noch stärker auf ihre Praxistauglichkeit hin untersuchen werden. Sollten Sie mir heute schon Hinweise auf Benchmark-Schwächen geben wollen - bitte mailen Sie mir! Der Button "E-Mail an den Autor" befindet sich unter jedem Artikel.
Weil das Thema Benchmarking immer mehr an Bedeutung gewinnt, haben wir heute das Gros der Ausgabe damit belegt. Denn wir wollen nicht nur schnell und nur kurz sein, sondern uns gegebenenfalls eben auch die Freiheit nehmen, tiefer in die Materie einzusteigen. Ich hoffe, das war heute auch in Ihrem Sinne?
Am Montag war uns der angekündigte Verkauf der Four Seasons-Kette sogar noch mitternächtliche "Breaking News" wert. Lesen Sie heute dazu noch eine Bewertung von Atef Mankarios aus den USA. Der ehemalige Präsident der Rosewood Hotels und von St. Regis arbeitet heute als Berater für Luxushotels und Investoren und trifft zusammenfassend den Nagel auf den Kopf: "Vielleicht werden wir eines Tages wieder Hoteliers haben, die Hotelgesellschaften führen!"
Ich hoffe, wir halten auch in dieser Woche Ihrem Medien-Benchmark stand...
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Kommentare zum Benchmark? maria@hospitalityInside.com