Editorial

Editorial

Editorial 6.10.2006  - Inside und Solutions
6.10.2006

Liebe Insider,

nicht jede Woche kann solche Aufreger bringen wie die vergangene: Im Zusammenhang mit der "Stasi-Affäre" Klippstein möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass uns diverse Anrufe und Mails erreicht haben, in der Hoteliers dem Kollegen Klippstein viel Verständnis entgegen bringen und ihm alles Gute wünschen. Das geben wir hiermit gerne an ihn weiter. Kempinski-CEO Reto Wittwer wird am Montag persönlich Klippsteins Nachfolger in Berlin vorstellen.

Heute produzieren wir selbst einmal eine Schlagzeile: Wir erweitern unser Webportal um hospitalitySOLUTIONS.info. Auf dieser - öffentlich zugänglichen - Seite stellen sich künftig Partner aus der Zulieferer- und Service-Industrie vor. Ihr Knowhow ist ebenfalls ein wichtiger Schlüssel für erfolgreiches Management - und damit Teil Ihrer Lösungsansätze, liebe Hoteliers. Wir präsentieren dieses Partner-Knowhow aber nicht als plumpe Anzeige, sondern geben der Industrie eine Chance, sich ebenfalls "content"-orientiert und interaktiv zu präsentieren. Die Programmierarbeiten an dieser Seite werden im Laufe der nächsten Woche abgeschlossen sein; dann ändert sich auch unsere erste Seite. Wir erläutern Ihnen auf dieser Website heute den neuen Auftritt. Sie finden die neue Site vorerst im Magazin in der linken Menüleiste unter "Schwesterportale".

Das Magazin, hospitalityInside.com, bleibt wie es ist und bietet auch heute hoffentlich wieder interessante News: Die Artikel über Private Equity und über die Hotelentwicklung im Mittleren Osten sind ein Lese-"Muss". Die Texte behandeln viel diskutierte Themen, die aber selten praktisch relevante Infos geben. Sie sehen das heute hoffentlich anders, nach diesem Lese-"Genuss".

In der Schweiz haben die Rosebud-Hotels nun entschieden, den Schweizerhof in Bern als Hotel wiederzubeleben. Beim Freizeitimmobilien-Kongress von Heuer-Dialog in München wird man über die Belebung von urbanen Freizeitimmobilien sprechen. Und bei Iberotel, im ArabellaSheraton Mallorca und bei der PuroGroup Mallorca beleben neue Köpfe das Management. Raffles soll von der Börse, Steffi Graf und Andrew Agassi schlagen auf zu ihrem ersten Hotel-Match... Und mehr.

Bleiben Sie INSIDE und halten Sie ab sofort unter dem Dach dieses Portals mit uns Ausschau nach SOLUTIONS!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com 

Editorial 29.9.2006  - Spitzfindigkeiten und Spitzel
29.9.2006

Liebe Insider,

Aufreger der Woche ist die angebliche "Stasi"-Vergangenheit des Hotel Neptun in Warnemünde und des heutigen Adlon-Direktors Thomas Klippstein in Berlin. Die Vergangenheit hat beide eingeholt. In dieser Woche haben die Medien versucht, vor allem Klippstein "abzuschiessen". Kempinski steht hinter ihm. Wir sehen das Ganze etwas nüchterner und haben auch durch Gespräche mit ehemaligen "Ost-Hoteliers" versucht nachzuvollziehen, wie sich deren Arbeitsumfeld damals gestaltete.

Diese Ausgabe bietet noch anderes Spannendes: Ein ambitionierter Anwalt aus Österreich will dort die Expansion der Romantik Hotels vorantreiben; in der Schweiz gibt es eine zweite Sterneklassifizierung, was als Niederlage für den Schweizer Hotelier-Verein zu werten ist. Vor dem "Future Forum" in Wien nächste Woche erklären die Design-Hotels ihr Konzept. Und Deloitte erläutert zum letzten seine Visionen bis 2010 - heute für den allgemeinen Reiseverkehr.

Grosses steht auch in den kleinen Meldungen! Lesen Sie selbst...

Das hospitalityInside-Team möchte sich bei Ihnen für technische Unannehmlichkeiten am Montagabend und Dienstag dieser Woche entschuldigen! Wir bereiten im Hintergrund die Erweiterung von hospitalityInside vor. Doch auf diese News müssen Sie noch bis nächste Woche warten.

Eine weniger aufregende Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems


Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 22.9.2006 - Was haben Marken mit Sternen und Kühen zu tun?
25.9.2006

Liebe Insider,

die Leading Hotels in New York sind etwas aufgeschreckt, als wir sie um ein Statement zu ihrem Markenstreit mit einer südafrikanischen Gruppe gebeten haben. Nun, Welf Ebeling & Team haben geantwortet, und so wissen wir nun ein Stückchen mehr über die Professionalität der weltbesten Vermarkter im Umgang mit der eigenen Marke. Dazu passt: Die "Leading Small Hotels" heissen so, weil ein anderer schneller war im Schützen der Marke "Small Leading Hotels"!

Schnelligkeit ist eben manchmal Trumpf. Eine originelle Idee auch. Die Small Luxury Hotels haben diese Woche versucht, ihre Marke per Pressemitteilung erneut hochinteressant zu machen: Auf diesem Wege suchen sie "mystery inspectors". Nach dem Aufenthalt im Hotel soll er einen 20 Seiten-Report abgeben. Klingt leicht. Also, arbeitslose und gelangweilte Hoteliers an die Front! SLH braucht Ihre Zeit und Ihr Knowhow! Details stehen auf der Website. Ich kann da nur schmunzeln. Statt diskreter Suche nach qualifizierten Testern akquiriert SLH per PR-Rundumschlag. Sie ahnen wohl schon, wie viel Unqualifiziertes sie da überrollen kann: Bereits in der Pressemitteilung bittet SLH um Verständnis dafür, "dass nur erfolgreiche Bewerber kontaktiert werden können". 

In der Schweiz hat ein anderer einen flotten Marketingspruch losgelassen: Samih Sawiris, Ägypter und zuhause als Entwickler/Eigentümer des Resorts El Gouna berühmt, plant, die schweizerische Einöde mit einem 8-Sterne-Hotel zu krönen. Momentan noch grasen die Kühe auf den Wiesen, und die Almbauern proben den Aufstand gegen den schwerreichen Ägypter. Doch dessen superlative Versprechungen imponieren natürlich den meisten, allen voran den Politikern. So kümmert's auch kaum jemanden, wenn der Hotelier von unsinnigen 8 Sternen spricht! Das Burj Al Arab in Dubai hat, im Vergleich gesehen, "nur" 7 Sterne. Das kann in der Schweiz nur bedeuten, dass die Andermatter Gäste bald nur noch Milch von glücklichen Kühen mit goldenen Eutern trinken. Ich würde Samih Sawiris raten, zusätzlich noch "Kuh-Leasing" zu betreiben - siehe weiterer Artikel von heute!

Andere Nachrichten: Geheimniskrämerei um den Käufer des Schlosshotels in Berlin, gute Noten für Lifestyle-Hotels, schlechte Karten für Hotel-Websites, Kommerzielles aus der Gesundheitsforschung... Und vieles mehr.

Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 15.9.2006  - Menschen, wie bei Mövenpick
15.9.2006

Liebe Insider,

am Freitag ist "hospitalityInside-Tag", am Montag ist "Focus-Tag"! Am kommenden Montag fällt beides zusammen, denn in Deutschlands meinungsbildendem Nachrichtenmagazin erscheint erstmals die "Focus-Hotel-Liste" mit 550 Häusern aus aller Welt. Bei dieser Auswahl hat die Focus-Redaktion auch auf das Knowhow von hospitalityInside.com zurückgegriffen.

Unsere heutigen ausführlichen Artikel lassen sich alle unter dem Aspekt sehen, den Deloitte in seinem Zukunftspapier beschreibt: unter dem Aspekt der Menschen. Ein Ehepaar mit viel Feingefühl für Menschen verdient binnen kürzester Zeit Geld durch ein "Kuschl-Konzept". Liest man die Expansionslisten der Mövenpick Hotels und der kleinen Seetel-Gruppe aus Usedom, fragt man sich hier als Insider, wie die Unternehmen es schaffen werden, diesen vielen neuen Häusern durch qualifizierte Menschen ein Gesicht zu geben. Und unsere Buchtipps über Public Relations berühren ohnehin das "People"-Thema. Viele Hotelgruppen sind sich gar nicht bewusst darüber, wie massiv der Charakter und die Fähigkeiten des PR-Verantwortlichen die Imagebildung des Hauses mit beeinflussen.

Vor sechs Jahren, also noch im Boom-Jahr 2000, reiste ich mit Kollegen und Mövenpick-Vorstand Jean-Gabriel Pérès in der Gruppe eine Woche lang durch Israel, Jordanien und Ägypten. Pérès, als CEO gerade ein Jahr im Amt, hatte den ehrgeizigen Plan, die damals 40 Betriebe bis 2005 zu verdoppeln. Diesem Ziel hinkt Mövenpick etwas hinterher, wie heute zu lesen ist. Der neue Focus auf Asien folgt dem allgemeinen Trend und Pérès kann Asien einschätzen: Vor Mövenpick arbeitete er elf Jahre lang für Le Méridien Asia Pacific.

Mövenpick glaubt heute wie damals fest an die Zukunft dieser Region. Wie kaum eine andere europäische Hotelgruppe ist die Gruppe im Mittleren Osten tief verwurzelt. Nach wie vor gehört sie dort zu den grössten Ausbildern der Hotelbranche!

Wie gut sie im Land vernetzt ist, haben wir Journalisten in 2000 bewundernd miterlebt: Ein heftiger Schneesturm Ende Februar zwang alle Touristen in der jordanischen Felsenstadt Petra, eine Nacht zwangszuverlängern. Der Anschlussflug nach Ägypten war weg, der Heimflug nach Deutschland gefährdet. Das Schneechaos in der Wüste liess das komplette Telefonnetz zusammenbrechen, stundenlang ging nichts mehr. Trotzdem schafften es die Mövenpick-Mitarbeiter, ihren Chef und die Journalisten mit nur einem Tag Verzögerung weiterfliegen zu lassen: Die Mövenpick-Verantwortlichen in Kairo telefonierten mit den Ministern in Ägypten, Jordanien und Indien und charterten in Israel eine Privatmaschine, die eine Überflug- und Zwischenlandungsgenehmigung in Jordanien erhielt. In Amman sammelte die Maschine uns alle ein und flog uns weiter nach Ägypten. Das war angesichts der sensiblen Länderbeziehungen in dieser Region eine Meisterleistung. Mövenpick überwindet Grenzen... Mit Menschen.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 8.9.2006 - Europäische Trends und Pelissons "Regierungserklärung"
8.9.2006

Liebe Insider,

in dieser Ausgabe spüren wir Trends aus ganz Europa auf, garniert mit zahlen- und faktenreichen News. Interessant, wie die Amerikaner Spa-Trends in Europa sehen. Dazu passt das erste britische "Hair Spa", bei dessen Preisen Kontinentaleuropäern die Haare zu Berge stehen dürften. Staunen kann man auch nur über den Ansatz von GuestInvest in England, die ihr sündhaft teures Condo-Hotelkonzept auf den Kontinent bringen wollen.

Die wichtigsten Wirtschaftsschlagzeilen dieser Woche kommen von Accor. Die Zahlen zum Halbjahr 2006 beinhalten quasi schon die "Regierungserklärung" des neuen Accor-CEO Gilles Pelisson, der seit Januar im Amt ist. Er stutzt, analog dem Vorbild der Industrie, den Konzern rabiat auf sein Kerngeschäft zurück. Ganze Marken-Ketten stehen auf dem Prüfstand.

Gewichtiger aber noch: Der Bettengigant, der gross wurde, weil er standardisierte, will von Standardisierung jetzt nichts mehr wissen. Die Ankündigung, eine neue 2 Sterne-Kette ohne Standards ins Leben zu rufen, kann man als Bankrott-Erklärung für die Konzepte von Formule 1, Etap und Ibis werten. Formule 1 und Ibis sollen "neu belebt" werden, heisst es ja auch im Halbjahresbericht. Oder ist es nur das Todesurteil für die Vertragsform, die die Expansion zumindest in Deutschland in den letzten zwei Jahren stagnieren liess? Einfache Franchisezahlen verstehen Aktionäre leichter als Pachtverträge mit Klauseln. Und das Pelisson den Geldgebern gefallen will, steht ausser Zweifel.

In Deutschland bleibt bei alledem noch die Frage: Wo und wie und überhaupt passt da Dorint hinein? Dieses Problem wird Accor im zweiten Halbjahr auf jeden Fall lösen müssen. Und es sieht nicht danach aus, als ob Pelission damit bei seinen Aktionären punkten könnte - sofern diese die Tochter aus dem "Ausland" überhaupt wahrnehmen.

Eine spannende Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Anmerkungen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 1.9.2006  - Geschäfte, Konzepte, Fragezeichen
1.9.2006

Liebe Insider,

die zwei wichtigsten Geschäftsmonate des zweiten Halbjahres stehen bevor. Das spürt man wieder am volle(re)n Terminkalender und an den Aktivitäten der Unternehmen. So hat sich beispielsweise das ebay einiges vorgenommen: Das überaus erfolgreiche Auktionshaus schafft für die Hotellerie weitere Angebotstools. Parallel dazu schärfen auch die ebay-Verkäufer und Hotelmittler ihr Profil. Eine  interessante Entwicklung bahnt sich an, von der sich auch 5 Sterne-Häuser angesprochen fühlen dürfen. Oder wissen Sie bereits, dass die meisten ebay-Angebote Häuser aus dem Top-Segment repräsentieren und die erzielten Preise häufig auf Rack Rate-Level liegen?

Was die Zukunft bringen, will jeder wissen. Deloitte und die New York University haben ihre Hospitality-Visionen für 2010 in einen Report gefasst, aus dem wir zitieren - beginnend mit dem Thema "Brands" heute, gefolgt von "Emerging Markets", "Human Assets" und "Technology". Die Megatrends in diesen Bereichen sollen vor allem eines sicherstellen: einen höheren Shareholder Value.

Erfolg verspricht das Konzept von Do&Co, dem neuesten Wiener-Design-Hotel. Es bringt frischen Wind in die Altstadt. Unser neuer Mitarbeiter Guy Dittrich wird sich künftig stärker um Architektur- und Design-Themen kümmern! 

Im September und Oktober wird hospitalityInside.com für Sie auch auf vielen Konferenzen unterwegs sein und sich auf diesen nicht nur schreibenderweise engagieren: So sind wir, wie in den letzten Ausgaben bereits angekündigt, Medienpartner der International Hotel Conference in Rom, des Future Forum der Design Hotels in Wien und beim Bernd Heuer-Fachdialog zu Freizeitimmobilien in München. Das letztgenannte Event stellen wir Ihnen heute ausführlich vor.

Werfen Sie trotzdem bitte noch einen Blick auf unser Bankenporträt und auf die vielen, faktenreichen News.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Anregungen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 25.8.2006 - Höhen, Tiefen, Tod
25.8.2006

Liebe Insider,

allein an dem sich verändernden Tonfall von Dorint-Vorstand Theim konnte ich in den letzten Jahren schon ablesen, wie es um die Gruppe steht. Immer nüchterner fielen seine Worte aus, und deshalb ist es jetzt sehr ernstzunehmen, wenn er sagt: "Dorint bekommt keine vierte Chance mehr".

Martina Fidlschuster von der Beratungsgesellschaft Hotour kann das gut verstehen: Bei hohen Pachtbelastungen wie im Falle Dorint reichen 5% Umsatzabfall, um Probleme zu bekommen, meint sie. Theims Befürchtung, nach einem Niedergang von Deutschlands grösster - rein deutscher - Hotelgruppe könnte das gesamte Thema Hotelfinanzierung in Frage gestellt werden, teilt Martina Fidlschuster aber nicht. "Das fatale Signal dieser Situation wäre einzig nur, dass auf Anhieb zu viele Hotels ohne Betreiber wären."

Accor jedenfalls bekam jetzt schon öffentlich Schelte. Der Dorint-Hauptaktionär muss sich von Anlegern vorhalten lassen, im gemeinsamen Marketing und Verkauf versagt zu haben. Das kratzt am Image des Marktführers in Deutschland.

Wie lange sich ein schlechtes Image hält, spürt Alexander Fitz heute zeitweise immer noch. Auch in unserem Gespräch verzieht er bei Fragen nach der Vergangenheit das Gesicht, antwortet aber. Der 37jährige ist seit drei Jahren Vorstandsvorsitzender der Hospitality Alliance AG mit der Marke Ramada unterm Dach. Sie ist aus den Treff Hotels hervorgegangen. Jahrelang hat die Branche nichts von dieser Gruppe gehört, kein Medium wollte sich diesem undurchschaubaren Geflecht nähern, das der - zeitweise cholerisch auftretende Vater - Helmut Fitz vor allem in den Jahren nach der Wende um sich herum geschaffen hatte. Die Treff Hotels waren sein Werk, und ihr Image war nach einigen Jahren so schlecht wie seins. Alexander Fitz hält heute die Fäden in der Hand, sein Vater habe keinen Einfluss mehr aufs aktive Hotelgeschäft, sagt er. Die Hospitality Alliance will expandieren, da müsse sie sich öffnen und über Strategien und Zahlen sprechen, betont er. Und dazu sei er jetzt bereit - nach Jahren der Konsolidierung. Er atmet tief durch und erzählt...

Es gibt aber noch mehr zu berichten heute: Die LSF Hotels wollen nicht weiter in Deutschland expandieren! Die Schweizer Grand Hotels Bad Ragaz wollen es - auf ihrem eigenen Terrain. Und die englische Travelodge-Kette expandiert jetzt nur noch mit arabischen Scheichgeldern: Dubai International Capital hat sie gerade gekauft.

Von allen Personalien heute gilt eine einem "Gentleman-Hotelier" der Schweiz: Melchior Windlin, über 20 Jahre GM im Bellevue Bern, ist überraschend gestorben. Bei über 20 Staatsempfängen war er Gastgeber. Es sind halt die Menschen, die die Hotellerie prägen.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 18.8.2006 - Marketing mit und ohne Label
18.8.2006

Liebe Insider,

die vereitelten Terroranschläge in London wirken sich auch auf die Hotellerie aus: Britische Newsletter, aber auch unser Korrespondent aus New York berichten, dass Belegung und Zimmerpreise aktuell sogar noch anziehen. Von Hotelkrise keine Spur. "Die Buchungen für den Rest des Jahres sind in New York auf Rekordniveau. Die Stadt wird wohl erstmals eine Auslastung von über 90% im Jahresdurchschnitt bekommen," berichtet Harald Weiss am Rande seiner Zeilen über einen anderen Effekt der Krise: Einige Hotelketten empfangen ihre Gäste mit jenen Kosmetikartikeln, die sie u.U. am Flughafen abgeben mussten. Das ist einerseits sehr publicitywirksam, andererseits sind es aber genau jene Kleinigkeiten, die Kundenbindung schaffen.

Wer aktuelle Strömungen erkennt, hat mehr vom Geschäft: In Österreich macht die Waldklause klar, dass ein eigenwilliges, aber konsequent umgesetztes Konzept seine Nische findet. Das Hotel aus Massivholz lässt sich nicht labeln, weder mit "Öko" noch mit "Gesundheit".

Ein ganz anderes Etikett darf sich Budapest geben: das einer internationalen
(Hotel-)Metropole. Im Herzen der ungarischen Hauptstadt erinnert nichts mehr an "den Osten"; entsprechend weitblickend geben sich die Touristikstrategen. Sie verpassen dem Land wie der Stadt ein visionäres Gesundheitskonzept. Die neuen 5 Sterne-Hotels passen da voll hinein.

Mit renommierten Hotelmarken mag sich gerne auch Betreiber Success schmücken. Er ist längst nicht allen Insidern bekannt, obwohl er schon lange in der Branche agiert. Ob das Arbeitszeitrecht jedem im Detail bekannt ist? Unser Arbeitsrechtler meint "Nein! Rückfragen zu dieser Thematik gehören zu den häufigsten in der Praxis". Grund genug, in ruhigeren Zeiten ein Thema aufzugreifen, das man genau lesen muss.

Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 11.8.2006 - Unterschätzte Gäste
11.8.2006

Liebe Insider,

Ferienzeit - die Städte sind voll von Touristen. Rucksack-Touristen sind dabei. Auch sie sind Teil der Hotellerie, oft aber weit weg aus dem Gedächtnis der Ketten-Manager. Dabei machen die Wombat's-Gäste in München, Wien und demnächst in Berlin jedem Etap ernsthaft Konkurrenz! Diese Klientel hat wenig Geld, aber sie gibt ihre Euros oder Dollars bewusst aus.

Das tun übrigens auch die Wellnessgäste, wie Wolfgang Kostenzer von der Alpenrose Maurach am Achensee weiss. Sein Haus dürfte beinahe europaweit ein Phänomen sein: 99% Belegung sind sein Standard! Ich kenne die Alpenrose seit fast 15 Jahren, aus den Anfängen, als ihre Wellnessabteilung noch klein war. Aber sie war von Beginn an ein Benchmark in Architektur, Ästhetik und Menschlichkeit.

Wie nüchtern nimmt sich dagegen der Bericht über die MICE-Studien aus. Sie spiegeln nackte Tatsachen wieder. Beim Lesen dieser "Fehlerlisten" habe ich mich gefragt, woraus Hotellerie eigentlich besteht? "In unserem Mittelpunkt steht der Gast!" höre ich seit Jahren immer wieder aus Hoteliersmund. Eine abgedroschene Phrase - wer sonst bitte soll es sein?? Wir Insider wissen zwar, dass Investoren-Interessen der wahre Mittelpunkt sind, aber eigentlich brauchen Hotelier wie Investor ja noch ein paar gütige Gäste. Und weshalb bitte ist dann nicht klar oder selbstverständlich, dass man auf Gäste-Wünsche eingeht, um Geld zu verdienen? Die beiden heute zitierten MICE-Studien entlarven die Lippenbekenntnisse.

Unsere News beleuchten wichtige Einzelheiten: Jetzt beginnt auch Hilton, ganze Marken-Portfolios zu verkaufen. Scandic steht zur Disposition. Mit diversen Mitteilungen hat Hilton den Abschied in den letzten Wochen stufenweise angekündigt.

Ein Schlaglicht auf typisch deutsche Probleme wirft das Urteil in Sachen Hotelfernsehen. Es zeigt einmal mehr, wie die Gesetzgebung hier eine Branche ins internationale Hintertreffen bringt. Umso grösser der Erfolg, der jetzt in erster Instanz gelang.

Trotz Sommerferien gibt's viel Neues. Nichts von branchenerfassender Tragweite, aber zum Nachdenken unterm Sonnenschirm.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Kommentare? maria@hospitalityInside.com

Editorial 4.8.2006 - Hochwertiges, Hochbrisantes, Hochinteressantes
4.8.2006

Liebe Insider,

mitten in die Sommerferien rauschen die Quartals- und Halbjahreszahlen der grossen Hotelketten und verbreiten weiter gute Stimmung: Es geht weiter aufwärts in der Branche. Wir haben für Sie die Eckzahlen zusammengefasst und zu den Reports verlinkt, damit Sie sich im Detail ein Bild machen können.

Parallel dazu regen sich in diesen Wochen die Reiseveranstalter. Beim Blick auf deren Winterprogramme 2006/07 haben wir festgestellt: Die Konzentration auf hochwertige Hotels hält an; jeder Katalog brüstet sich damit, mehr und bessere Häuser zu haben. Und: Es kommen immer mehr Hotel-Spezialkataloge auf den Markt. In der Summe macht mich das skeptisch: Wer bei den Veranstaltern beurteilt denn überhaupt, welche Hotels hochwertig sind? Offiziell streiten die Veranstalter nämlich ab, was ihre Mitarbeiter inoffiziell zugeben: Sie haben keine Hotelinspektoren. Diesen Job erledigen die Einkäufer mit. Genauso sehen manche Kataloge aus: Ihr Hotelmix ist ein Qualitätschaos. Und was macht die Hotellerie? Beide Augen zu - aus Furcht davor, aus der Vertriebsmaschine der grossen Veranstalter herauszufallen.

Offiziell hört man auch nichts von den Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt in Dubai. Die mächtige Expansion der Jumeirah Hotels hat uns veranlasst, diesen Punkt wenigstens kurz zu streifen.

Die Ringhotels plaudern heute über ihre erfolgreichen Bemühungen, mit kleinem Budget effizientes Marketing zu betreiben. Kempinski und Oberoi expandieren im grossen Stil weiter, Hilton sondiert weiter den Markt und seine Marken, beim Veranstalter DER kann man jetzt erstmals Messehotels buchen - genau wie erstmals in der Bank, in der "Reisebank". Ein Signal für eine neue Servicedimension: Geldgeschäfte und Hotelbuchungen gibt's künftig aus einer Hand. Ob der Verbraucher das annimmt?

Eine bunte Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin


Fragen? maria@hospitalityInside.com

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