Editorial

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Editorial 30.11.2007 - Immobilienspiele & Markengeplänkel
30.11.2007

Liebe Insider,

mit dieser Ausgabe entdecken Sie wieder neue Namen in der Branche: In Deutschland steigt der nächste Spanier ein, im schweizerischen Andermatt lässt sich ein britischer Investor mit nieder, und Israelis kündigen Hotels en masse für ganz Europa an.

Auch beim Geburtstagsdinner der Selektion Deutscher Luxushotels klang das immer schnellere Tempo durch: So ist das Hotel Excelsior Ernst in Köln das einzige Haus dieser Kooperation, das seinen Besitzer seit 140 Jahren nicht gewechselt hat. Gratulation! Und es hat immer noch keinen anderen Marken-Hut auf!

Stefan Schörghuber, der viel privates Geld in die Hotelimmobilien seiner Management-Gesellschaft ArabellaStarwood steckt, wechselt hingegen jetzt die Marke: Schloss Fuschl und der daneben stehende Jagdhof in Österreich brechen aus dem Joint Venture mit Starwood Hotels aus. Die Gründe dafür legt Direktor Wolfgang Greiner schlüssig dar, doch es bleibt das Branchengerücht, dass Schörghuber weitere Häuser aus dem Marken- und Reservierungsverbund herausnehmen will. Damit stünde eine grosse Frage im Raum: Was will Schörghuber? Eine neue "Arabella"-Kollektion, eine eigene "Luxury Collection"? Was ist das Joint Venture noch wert, wenn es derlei Risse bekommt? Schloss Fuschl ist ein absolutes Aushängeschild innerhalb der ArabellaStarwood-Gruppe.

Unsere Expertin Martina Fidlschuster hat aus Lust an der Sache erneut ein "Erklärstückchen" zum Thema Subprime-Krise geschrieben. Interessant die Verbindung aus Subprime und Basel II !

Von trockenem Inhalt, aber nützlichem Charakter ist auch unser Artikel über die rechtliche Situation der Hoteliers in Sachen Hotelbewertungsportale. Seitdem es holidaycheck & Co gibt, diskutieren die professionellen Gastgeber, wie sie sich gegen einseitige Meinungen wehren können. hospitalityInside.com sagt es Ihnen.

Das und vieles mehr in dieser Woche - lesen Sie selbst!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Ihre Meinung bitte! maria@hospitalityInside.com

Editorial 23.11.2007 - Individualisiertes und Austauschbares
23.11.2007

Liebe Insider,

die aktuellen Ereignisse dieser Woche reflektieren aufs Vortrefflichste die aktuellen Trends der Branche: Individualisierung, die bald selbst kannibalisieren wird. Marriott & Schrager = Masse & Individualität. Es knirscht angeblich bereits zwischen den Partnern, noch bevor das erste Projekt überhaupt angegangen wird. Wer 100 "Boutique"-Hotels plant, kann aber auch nicht mehr behaupten, individuelles zu bieten.

Der Drang nach Individualität gleicht unterdessen schon einem Zwang. Jetzt bastelt sich auch noch Wyndham eine "Grand Collection" zurecht. Gerne spielt man Trittbrettfahrer beim Image von Savoy, Waldorf-Astoria, Oetker & Co.. Ähnliche Versuche bei Accor: Die Kette unterteilt jetzt ihre Luxusmarke Sofitel gleich in zwei Submarken - auseinanderhalten können das noch nicht einmal mehr Insider.

Enden wird dieser Drang nach schönem Schein in der Beliebigkeit und Austauschbarkeit. Wenn alle Hotels edel sind, ist keines mehr edel. "Das Hotel von heute ist tot", diese Kernaussage aus einer aktuellen Schweizer Branchenstudie trifft die Bewegung denn auch ins Mark. Hier muss man den ehrwürdigen Schweizer Hotelier-Verein einmal ausdrücklich loben: Er hat zu seinem 125jährigen Jubiläum eine Studie beim angesehenen GDI-Institut in Auftrag gegeben, nicht-ahnend, wie viel Kritik diese enthalten könnte. Umso erfrischender, dass man jetzt dazu steht und gerade zum Verbandsjubiläum kein Mäntelchen des Schweigens über die Branchenprobleme deckt!

Loben muss man auch Hyatt. Seit der Ankündigung der neuen Boutique-Marke Andaz vor Monaten war es kaum möglich, aus den USA präzise Informationen zum Konzept zu bekommen. Bernd Chorengel, der deutschstämmige Präsident von Hyatt International, brachte in einem spontanen Interview Licht ins Dunkel. Das Andaz-Konzept ist in der Tat ein neuer Ansatz - und nicht nur Politur erstarrter Struktur. "Wir entfernen das Spinnengewebe im Hotelgewerbe," sagt Chorengel resolut.

Aus dem Rahmen fällt auch die Einstellung von Giuseppe Statuto. Der 40jährige Italiener gehört zu den Hotel(immobilien)mäzenen und will auch weiterhin in diese Branche investieren - ohne zur Heuschrecke zu werden.

Neue Wege geht auch die neue Spa-Konferenz in Monaco im Januar, die etliche noch als etwas träge Ausstellung in Erinnerung haben dürften. Das neue Konzept unter neuer Führung verspricht viel frischen Wind und ein Forum für echten Knowhow-Austausch. hospitalityInside.com ist deshalb gerne Medienpartner dieses Events. Lesen Sie mehr!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 16.11.2007 - Diskussionen der moralischen und sachlichen Art
16.11.2007

Liebe Insider,

Hotels als Sterbehospize - diese Schlagzeile lässt aufblitzen, dass ein Hotel "als öffentliches Haus" immer wieder unverschuldet und unverhofft ins Rampenlicht gerät. Aus Branchensicht wehrt sich der Schweizer Verband hotelleriesuisse sicherlich zu Recht gegen diesen Missbrauch von Hotels. Die Vorstellung, wie Särge an fröhlich feiernden Gästen vorbei aus dem Hotel getragen werden, ist sicher makaber. Aber das Hotel - jedes Hotel - befindet sich damit auf Anhieb im Mittelpunkt einer schwierigen ethisch-moralischen Diskussion. Was in der Schweiz gerade passiert ist, kann bald auch woanders geschehen.

Diskussionen werden sicherlich auch die B&B Hotels mit den Betreibern der jetzigen Tank & Rast-Hotels haben, wenn sie dort als Marke einziehen wollen. Die französische Budgetkette muss mit jedem einzelnen Haus verhandeln! Ob es dann überhaupt zu den angekündigten 34 "neuen B&Bs" kommt, bleibt noch abzuwarten.

Der Expansionsschub rechts und links der Autobahn drückt B&B jetzt erst einmal den  Stempel einer "Motel-Kette" auf. Die Budget-Kette, die das "Motel" im Namen trägt, rückt mit ihren Hotel dafür immer stärker Richtung Stadtmitte vor, genau wie Accor mit Etap. Die Gäste/Kunden dürften die Budget-Marken in der City stärker positiv wahrnehmen als an der Autobahn - es sei denn, B&B schafft es, das künftige Strassen-Image mit Standorten an anderen image-trächtige(r)en Orten auszubalancieren.  

Der Frage "Was erwartet der Kunde?" versuchte sich auch die Konferenz über alpine Wellness in Innsbruck zu nähern. Er will Authentisches, lautete eine Antwort. Deshalb haben wir bei der Wellnesshotel-Kooperation innerhalb von Bayern Tourimus Marketing hinterfragt, wie sie alpine Wellness definieren.

Im Wellnessbetrieb selbst gibt es immer Raum für Diskussionen, vor allem zwischen Spa-Leitern und Mitarbeitern. hospitalityInside.com war zu Gast bei einem Workshop der Best Wellness Hotels Austria, in denen es um die alltäglichen Sorgen dieser Führungskräfte ging. In nur zwei Stunden blitzte deutlich auf, was sie bewegt. Und sie gaben sich untereinander Rat.

Machen Sie sich bitte selbst ein Bild, bevor Sie sich in neue Diskussionen hineinstürzen!

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 9.11.2007 - Kultur-Freunde und Kultur-Fremde
9.11.2007

Liebe Insider,

Kulturen beeinflussen Geschäfte. Unsere heutige Ausgabe zeigt deutlich, was es im Alltag bedeutet, auf "Kultur-Freunde" oder "-Fremde" zu treffen.

Andreas Pflaum nimmt eine Schlägerei russischer Gäste in seinem Restaurant vor Jahren inzwischen als böses Omen für das, was ihm im letzten halben Jahr miteinem russischen Investor widerfahren ist: Der Hotelier war kurz davor, Haus und Hof an den Private Equity-"Partner" abgeben zu müssen. Jetzt läuft die Rückabwicklung des Vertrages. Ein neuer Investor steht gottseidank schon bereit - er aber kommt aus dem hiesigen Kulturkreis, aus der Schweiz. Andreas Pflaum hat erst einmal genug von "russischer Geschäftskultur".

Weitaus mehr Feingefühl für europäische Kulturen dürften die Investment-Familien hinter dem britischen Private Equity-Unternehmen Mountain Capital haben, da sie selbst deutsche Wurzeln besitzen. Mountain Capital geht momentan in Kontinentaleuropa auf Einkaufstour - bei uns beschreiben sie ihr Konzept. Der deutsche Luxushoteliers Thomas Althoff sitzt mit ihnen schon im Boot.

Die deutschen Eigenheiten führen manchmal zu ungeahnten Trends. Beispielsweise zu dem, dass ausländische Investoren doch Pachtverträge eingehen, wenn sie dafür keine Verantwortung für die Mitarbeiter übernehmen wird. Wir haben diese Beobachtung hinterfragt.

Quer über alle Kulturen hinweg hat sich Christian Jagodzinski seine Investment-Lücke gesucht: Von Miami aus setzt der Deutsche ein Villen-Hotel-Konzept für die Superreichen um. Offenbar mit viel Erfolg.

In Europa verstärken sich die Einflüsse zwischen den Ländern weiter: So ist jetzt Spanien Wegbereiter für ein aktuelles Urteil in der Frage über die Zulässigkeit von Altersbegrenzungen.

Viele trockene Themen heute, doch hoffentlich "leicht serviert", so wie Sie es von unserem Team gewöhnt sein sollten ....

Last but not least: An diesem Wochenende trifft sich das deutsche Chapter der Cornell Hotel Society in Dresden und das AlpAdria Chapter eine Woche später in Meran; deshalb finden Sie heute in unserem Schwesterportal hospitalitySolutions.info einen ausführlichen Beitrag über jenes Netzwerk, das  in den USA als die best vernetzte Alumni-Vereinigung überhaupt gilt. Wer bei den Treffen künftig dabei sein möchte, findet im Beitrag die entsprechenden Kontakte.

Eine gute Woche ohne kulturellen Zwist wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Ihr Kommentar? maria@hospitalityInside.com

Editorial 2.11.2007 - Feiern und Fragen
2.11.2007

Liebe Insider,

das Hotel Adlon am Brandenburger Tor in Berlin hat 100 Jahre Hotel-Geschichte geschrieben und wird sie auch weiterhin mitschreiben. Und so wurde letzten Montag im Kempinski Adlon fröhlich gefeiert - zu Recht. Es muss auch Zeiten geben, in denen man die Mühen der Aufbaujahre und die Tagesprobleme vergisst. Kempinski und die Fundus AG präsentierten sich als glamouröse Gastgeber; der Champagner floss in Strömen. Es war das Hotel-Society-Event des Jahres.

Diesem Termin waren für mich drei hochinteressante Tage in der Provence vorausgegangen, in der ich auf viele General Manager und einen Teil des Top-Managements von Four Seasons traf. Sie hatten zur ersten "Four Seasons University" eingeladen, einem Treff, an dem Plaudern erwünscht und konkretes Business hintenan gestellt war - zumindest zwischen Managern und Medien. Hier sollten die Zwischentöne deutlich werden, die feinen Unterschiede bei Märkten und Meinungen.... Das gelang.

Ich nutzte den Rahmen zu einem weiteren, erfreulich zwanglosen Treffen mit Oliver Hopp, dem Mit-Eigentümer des Four Seasons at Terre Blanche in der Provence. Die Familie, die zu den zehn reichsten in Deutschland zählt, gilt generell als medienscheu; umso interessanter sind, weil selten, ihre konkreten Aussagen zur Hotellerie und ihren eigenen Hotels. Oliver Hopp bat aus Sicherheitsgründen darum, nicht fotografiert zu werden. Das haben wir respektiert.

Ganz aktuell konfrontierte uns dann die HOTREC mit ihrem gerade versandten Positionspapier zu den Hotelbewertungsportalen. Der europäische Branchenverband formulierte gegenüber den Portalanbieter zehn Prinzipien. Ihr Ziel: die Hoteliers vor Manipulationen und ungerechten Bewertungen zu schützen. Ein vernünftiger Schritt, meine ich. So sehen es die ersten Anbieter auch. Lesen Sie selbst!

Ausserdem lesen Sie: noch ein Hotel für Berlin, neue Männer für Hilton und Seaside,  Klagedrohung gegen den Relax-Guide Österreich, neue Motivation für Nichtraucher-Hotels... 

In  unserem Schwesterportal hospitalitySolutions.info lernen Sie heute den neuen "Suite8-Kundenbeirat at work" von Micros-Fidelio kennen. Auch dort geht es, ähnlich wie beim Four Seasons-Meeting, um den Informationsfluss zwischen Partnern.

Eine kurzweilige Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Fragen? maria@hospitalityInside.com

Editorial 16.10.2007 - Europa lebt weiter
26.10.2007

Liebe Insider,

selbst wenn manche es nicht glauben wollen: Auf dem europäischen Hotelmarkt ist einiges geboten. In der italienischen Metropole Rom tauschte sich Maria Pütz-Willems auf der International Hotel Conference mit Experten aus aller Welt über Markttrends aus. Fred Fettner aus Österreich besuchte in Bregenz einen Kongress zum Thema  Architektur im Tourismus und gewann dabei interessante Erkenntnisse zur Zukunft der Ferienhotellerie im Alpenraum. Dort hielten Hoteleigentümer jahrzehntelang an Hotels fest, die "aufgeblasenen" Bauernhäusern glichen und zu allem Elend später noch mit Türmchen und Erkerchen versehen wurden. Heute entstehen neuere Häuser im klaren, modernen Stil unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte - und sie rechnen sich dabei auch noch ökonomisch.

Auf der anderen Seite der Welt, in Asien und in den arabischen Ländern, beschäftigt man sich zurzeit noch weniger mit ökologischen Ansätzen, sondern berichtet vielmehr stündlich von neuen Expansionsvorhaben. Die dortigen Investoren übertreffen sich gegenseitig und äussern sich dabei zunehmend spöttisch über das veraltete und überalterte Europa - in dem sie sich in der Regel ihr Wissen aneigneten. Völlig unbeirrt davon laufen die Geschäfte in "Good old Europe" weiterhin rund.

Dies unterstreicht auch der aktuell erschienene "Global Business Travel Forecast" von American Express. Er geht von einem Wachstum der Hotelraten in Europa im Jahr 2008 in der mittleren und gehobenen Kategorie von 12 bis 14 Prozent aus. Zum Vergleich: Die Zuwächse im Raum Asien-Pazifik werden danach - ebenso wie in Lateinamerika - zwischen 18 und 22 Prozent liegen. Deutschland darf im gehobenen Segment mit Preisanstiegen zwischen 10 und 12 Prozent, im mittleren zwischen sieben und neun Prozent rechnen. Verlierer dieser Umfrage sind die Hotels in Nordamerika, deren Zimmerpreise nur noch moderat ansteigen. Aber immerhin steigen und nicht sinken!

Die Expansion in Europa steht daher aus gutem Grund nach wie vor auf der Agenda ausländischer Investoren, ob aus Russland oder den USA. Ebenfalls unbeeindruckt von sämtlichen Unkenrufen hat Sir Rocco Forte unterdessen alle seine Wunschstandorte in Deutschland in Betrieb. Nach Frankfurt und Berlin erfolgte jetzt die Eröffnungsfeier mit der Münchner Schickeria. Ausführliche Berichte dazu und erste Zahlen zu den Tagen nach der "inoffiziellen" Eröffnung haben wir ebenfalls für unsere Leser herausgefunden. Und ganz nebenbei veröffentlichen wir die künftige Strategie von Europas Hotelriese Accor. Viel Spass im "alten Europa".

Ihre Susanne Stauss
Stv. Chefredakteurin

Fragen? susanne@hospitalityInside.com  

Editorial 19.10.2005 - Investitionen und das Internet
19.10.2007

Liebe Insider,

Die Zeichen verdichten sich, dass die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten - ausgelöst durch die Krise auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt - die Entwicklung der Weltwirtschaft nur wenig beeinflussen werden. Der in diesen Tagen veröffentlichte Bericht des Internationalen Währungsfonds geht von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts aller Länder der Welt im Jahr 2008 um 4,8 Prozent aus, für dieses Jahr werden 5,2 Prozent erwartet. Zu den Wachstumsmärkten des Jahres 2008 werden nach Meinung der Experten vor allem die Schwellenländer China und Indien zählen. Diese Einschätzung unterstreicht einmal mehr, dass das Wohl und Wehe der Weltwirtschaft künftig nicht ausschliesslich von Amerika abhängen wird.

Relativ unbeeindruckt von den Turbulenzen zeigten sich in der vergangenen Woche -  wie berichtet - auch die Immobilienexperten auf der Münchner Messe Expo Real. Ihre Meinung unterstreicht jetzt auch die Einschätzung von Lodging Econometrics. Das Unternehmen hat  für die nächsten Jahre 814 Bauvorhaben für Hotels in Europa gezählt und geht davon aus, dass die meisten von ihnen auch realisiert werden.

Auch im nordafrikanischen Marokko laufen die Investitionen in den Tourismus auf Hochtouren. Allein in Marrakesch wurden im vergangenen Jahr 196 Bauanträge für Tourismusprojekte genehmigt, die Preise für Ferienimmobilien orientieren sich dort inzwischen fast schon an spanischen Verhältnissen.

Mit der Investition des Eigentümer des Four Seasons in New York, Ty Warner, halten die marokkanischen Hoteliers allerdings dann doch noch nicht mit. Er investierte allein 50 Millionen US-Dollar in eine einzige Suite.

Hierüber können europäische Investoren wie beispielsweise die Frankfurter Familie Blodinger nur den Kopf schütteln. Das Erfolgskonzept ihrer Hotels der Marken Fleming's, Steigenberger und InterCity, betrieben durch die eigene Betriebsgesellschaft HMG, lautet vielmehr: Bestandsimmobilien in Schlüsselstädten des deutschsprachigen Europas zu kaufen, in Hotels umzuwandeln und damit Erfolg zu haben. Geschah dies bisher vorwiegend  im 3- bis 4-Sterne-Segment, so soll im nächsten Jahr mit dem ersten Fleming's Deluxe ein 5-Sterne-Produkt in Frankfurt eröffnen.

Den luxuriösen Resort-Hotels im Portfolio werden auch die NH Hoteles künftig einen eigenen Namen geben. Sie sollen edeNH heissen und zunächst aus acht Häusern bestehen.

Wie sich all die vielen neuen Betten in Zukunft füllen lassen könnten, beleuchtet eine interessante Untersuchung einer Studentin der Hochschule Heilbronn über Strukturen und Trends des Internetvertriebs. Bei ihrer Analyse hat sie Widersprüchliches und Interessantes festgestellt. Doch lesen Sie selbst.

Ihre Susanne Stauss
Stellvertretende Chefredakteurin

Anregungen? Fragen? susanne@hospitalityInside.com

Editorial 12.10.2007 - Die Expo Real, ein sensibler Sensor
12.10.2007

Liebe Insider,

die Expo Real ist eindeutig die führende Fachmesse  für Gewerbeimmobilien in Europa: 23.800 Fachbesucher aus 77 Ländern - 13% mehr als im Vorjahr - kamen diese Woche nach München. Unter den Ausstellern waren stärker denn je Unternehmen aus Russland vertreten - und das spiegelte sich auch in vielen Diskussionen.

Der erste Messetag ist seit Jahren auch Treff für die Hotelbetreiber, Hotel-Immobilien-Eigentümer oder -finanziers: Bei allen Talkrunden des "Hospitality Industry Dialogue" war der Raum zum Bersten gefüllt. Susanne Stauss und ich haben alle Vortäge mitgehört und für Sie heute in vier grossen Artikeln zusammengefasst. Wirklich neue News gab es keine, prickelnd aber die Beobachtung, wie der Marktpendel teilweise zurück schwingt: So gelten nach der jüngsten Kapitalmarkt-Krise die mässigen Zinsen im spiessigen Europa plötzlich wieder als absolut vernünftig, und auch dem risikoloseren Pachtvertrag schenkt so mancher Investor wieder Gehör. Bei der Suche nach dem renditebringenden Erfolgskonzept setzt sich glücklicherweise immer mehr die Erkenntnis durch, dass hier nur klare Vorstellungen über Zielgruppen und die Kenntnis des Mikromarktes helfen.

Ausführlichst diskutiert wurde nicht nur auf der Expo Real, sondern auch auf der  anschliessenden Branchenkonferenz "hotelforum" der Boom in Osteuropa und vor allem in Russland. Das kurze Fazit: Die Euphorie ist absoluter Ernüchterung gewichen, die ersten Märkte sind gesättigt, viele Probleme bleiben. Auch für Osteuropa gibt es kein einheitliches Erfolgsrezept.

Von den vielen News und Aspekten, die die hospitalityInside-Redaktion in dieser Woche aufpickte, lesen Sie heute nur das wichtigste, um noch Raum zu lassen für andere Branchen-Nachrichten. Zum Beispiel der, das die deutsche Innside Premium-Hotelgruppe verkauft wurde.

Der Eindruck nach tagelangen Gesprächen mit der Hotelimmobilien- und -finanzwelt: Der Markt wird in Bewegung bleiben, weil es noch viel zu viel Kapital zu verteilen gibt. Und Deutschland bleibt attraktiv, weil die Immobilien günstig und das Vertrauen in die Wirtschafts(erneuerungs)kraft des Landes hoch ist. Die Expo Real ist damit auch ein sensibler Sensor für die psychologischen Kräfte, die die Investorenlaune upsite oder downsite halten.

Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Ihr Kommentar? maria@hospitalityInside.com

Editorial 5.10.2007- Vielfalt für Feriengäste
5.10.2007

 

Liebe Insider,

die Resort-Hotellerie befindet sich - ebenso wie die Stadthotellerie - in einem rasanten Wandel. Es wird investiert, experimentiert und es werden mutig neue Wege beschritten. Die Erfolgsformeln für Ferienhotels sind dabei unterschiedlicher denn je. Freundlicher Service muss sein, doch er allein genügt längst nicht mehr. Unser Österreich-Korrespondent Fred Fettner beleuchtet die jüngsten Strategien und Investitionen der Hoteliers aus Kitzbühel und Seefeld. Sie rüsten ihre Ferienhotels mit Tagungsräumen nach, damit sie künftig mehr vom MICE-Markt profitieren können. Auf Tagungsgäste als Bettenfüller im Ganzjahresbetrieb setzt auch ein neues Thermenhotel im Burgenland, dessen erster Spatenstich soeben getätigt wurde.

Einen anderen Weg schlägt das neue, schicke Hotel Cerês auf der Ferieninsel Rügen ein, das Chefredakteurin Maria Pütz-Willems diese Woche besuchte. Das Lifestyle-Hotel hat sich durch seine aussergewöhnliche Architektur eine Nische geschaffen, die durchaus erfolgsversprechend ist.

Auf die traditionellen Ferienzielgruppen Familien, Wellness-Gäste und Aktivurlauber zielt die jüngste Ferienhotel-Strategie der Steigenberger Hotel Group ab, die im November an den Start geht. Einige Punkte zu ihren Inhalten - wie etwa eine verbesserte Ausstattung, erweiterte F&B-Angebote und ein Ferien-Concierge - verraten wir heute bereits vorab. Verbesserungen sind dringend notwendig, wie Maria Pütz-Willems diese Woche per Zufall im Steigenberger Resort auf Rügen erlebte: Dieses Hotel steckt im massiven Investitionsstau, so dass die Betten nur noch billig verkauft werden können. Das Ergebnis: ein Steigenberger-Hotel auf Budget-Niveau.

Ein anderes Thema führt uns in dieser Woche nach Spanien. Dort hat sich die einstige Kooperation Hotusa inzwischen zu einem vielfältigen Unternehmen mit mehr als 2000 Hotels in 40 Ländern gemausert. Hotels werden von Hotusa längst auch im Eigentum, in Pacht oder per Management-Vertrag betrieben. Dieses Segment wächst inzwischen sogar schneller als die eigentliche Kooperation. Weitere Kurzmeldungen und Gespräche mit Insidern zeigen internationale Trends und Tendenzen aus der Branche auf.

In der kommenden Woche wird die Redaktion von hospitalityInside.com für Sie auf der Expo Real in München unterwegs sein und Augen und Ohren nach weiteren interessanten Neuigkeiten offen halten.

Herzlich,
Susanne Stauss
Stellvertretende Chefredakteurin

Fragen? susanne@hospitalityInside.com

Editorial 28.9.2007- Die Branche als Experimentierfeld
28.9.2007

Liebe Insider,

Meeting Cards ja bitte, aber ohne Disagio! Die Hotellerie möchte nicht schon wieder die Zeche zahlen, die sich andere ausdenken. Wer profitiert davon, wenn Firmen ihre Seminare per Kreditkarte zahlen? Unser Tagungsspezialist Ralph Langrock hat die Meinungen im Markt ausgelotet. Die Stimmung scheint zu kippen - pro Meeting Card!

Die Stimmung vermiesen könnte erneut dieser Bericht: Susanne Stauss hat entdeckt, dass jetzt auch noch Reiseveranstalter die Hotels bewerten wollen! Springen danach vielleicht auch noch die Verbände deutscher Frührentner, der Metzgerinnung oder der Vereinigung deutscher Heilpraktiker auf diesen Zug auf?

Die Hotelbranche ist auch Spielplatz der Architektur, wie sich an einer neuen interessanten Development-Messe in London ablesen lässt. Wenn Sie bis Ende Oktober nochmals in die britische Hauptstadt reisen sollten, nehmen Sie sich etwas Zeit für dieses aussergewöhnliche Event. Der Eintritt ist frei!

Stark zukunftsorientiert geben sich die Peninsula Hotels. Diese feine, kleine Kollektion, die zum Besten in der weltweiten Luxushotellerie zählt, hat vor der Eröffnung des Peninsula Tokio ein Jahr lang - in einer bislang einmaligen Initiative - in 20 Mitarbeiter investiert und sie nach eigenen Standards schulen lassen. Gleichzeitig brüteten in den Zimmer-Technologie-Labors von Aberdeen (Hongkong) die eigenen Spezialisten über neue Ideen, die dem Gast künftig das Leben erleichtern. Wir haben diese Innovationen für Sie beschrieben. Das Peninsula-Engagement zeigt einmal mehr, dass Qualität nur aus der Kenntnis von Märkten und Bedürfnissen entsteht und dass sich Qualität nicht schubladenartig multiplizieren lässt.

Umso sorgfältiger sollten auch die Politiker mit dem Potential der Zukunft, den jugendlichen Mitarbeitern in der Hotellerie, umgehen. Doch da tut sich die deutsche Rechtsprechung mal wieder schwer, wie unser Arbeitsspezialist Hans-Jochaim Jungbluth heute zeigt.

Aus den topaktuellen News heute: Hilton expandiert in Russland und fliegt dafür aus dem Vertrag mit Trident in Indien raus; Golden Tulip verabschiedet sich von seinem Master-Franchisenehmer in Grossbritannien und Crowne Plaza kann nicht mehr in Köln verlängern.

Eine erfolgreiche Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin

Ideen? Fragen? maria@hospitalityInside.com

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