HI+Aktienkurs-Entwicklung der Woche 05/09/18 - 11/10/18
Veränderung zur Vorwoche in %.

Quelle: Faktiva / powered by HVS EMEA Enews
Frankfurt/M. Ab 22. Juli 2013 wird für die Fondsbranche - für offene, geschlossene und Spezialfonds - alles anders werden. Ab diesem Stichtag gilt die neue AIFM-Regulierung und setzt einen europaweit einheitlichen Rahmen für die Manager dieser alternativen Investmentfonds. Deutschland macht es besonders gründlich und reguliert die Produkte gleich mit. Diese Möglichkeit liess Brüssel zu. Nun ist es an den Fondshäusern und am Vertrieb, sich an die neue Welt heranzutasten und sich darin zurecht zu finden. Auf dem "VGF Summit", dem jährlichen Jour Fixe der Fondsbranche in Frankfurt, wurde deutlich: Nicht alle werden diese Zäsur überleben. Da viele Fondshäuser auch Hotels finanzierten, ist diese Entwicklung auch für die Hotel-Branche ernst zu nehmen.
Bad Doberan. Das Grandhotel Heiligendamm und Initiator Anno August Jagdfeld kommen nicht aus den Schlagzeilen. Während nun der nächste Staatsanwaltschaft gegen den Dürener Initiator ermittelt, sucht Heiligendamm-Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum händeringend weiter nach Investoren für das insolvente Grandhotel Heiligendamm.
Wien. Mehr Hotel-Betriebe sollen in diesem Jahr die österreichische "Tourismusanleihe" in Anspruch nehmen. Die nächsten Kredite sind aber bereits mit Einschränkungen verbunden.
Bremen/Hamburg. Wacker hat sich die Branche durch die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise geschlagen. Jetzt aber häufen sich die Anzeichen, dass die Luxus-Hotellerie aus ihr als grosser Verlierer hervorgehen wird – und mehr: Sie könnte existenziell bedroht sein. Die Insolvenz des 5 Sterne-Parkhotels in Bremen diese Woche und der Verkauf der weltweit berühmten Hamburger Hotel-Legende Vier Jahreszeiten zu einem sehr niedrigen Preis diese Woche weisen in diese Richtung. Luxus-Hoteliers in Deutschland wagen heute – mehr als je zuvor – den Balanceakt am seidenen Faden, dessen beide Enden unkalkulierbare Banken und eine unkalkulierbare Wirtschaft halten.
München. Ist das ganze Krisengerede überflüssig? Betrachtet man die Zahlen im Immobilien-Markt oberflächlich, möchte man das fast glauben: Top-Ergebnisse bei den Immobilien in 2012 und 2013 erwarten Experten eine ähnlich hohe Nachfrage. Wegen der niedrigen Zinsen stehen Sachwerte immer noch hoch im Kurs. Doch analysiert man die Lage tiefergehend, merkt man schnell: Die Rahmenbedingungen entwickeln sich nicht wirklich gut. In Europa verstärkt sich u.a. das Nord-Süd-Gefälle, Basel III lässt die Banken noch restriktiver werden, Private Equity ersetzt verschwindende Fonds… Nur Spezialsegmenten - wie der Hotellerie - geben Experten eine Chance.
Berlin. Derzeit überschlagen sich mal wieder die Negativ-Meldungen über das Hotel Adlon Kempinski und den Mann, der das Berliner Luxushotel mit viel Anlegergeld bauen liess: Anno August Jagdfeld. Künftig soll nun, wie vor zwei Tagen bekannt wurde, Sohn Benedikt die Geschäfte der zudem neu strukturierten Gruppe leiten. Kein leichter Job, denn viele Kritikpunkte an Fundus und Jagdfeld sind berechtigt. Im Falle des Hotel Adlon Kempinski bedarf es allerdings einer differenzierten Betrachtung, nachdem die Ratingagentur Moody's diese Woche vor möglichen Kreditausfällen beim Adlon gewarnt hat. Die komplexen Zusammenhänge erklärt auf verständliche Weise Beatrix Boutonnet.
Berlin. Gerade eben haben sich Millionen Fernseh-Zuschauer und sicher auch viele Adlon-Anleger noch an der dreiteiligen "Adlon-Saga" erfreut, da ziehen über dem Fundus-Fonds Nr. 31 schon wieder die nächsten Gewitterwolken auf. Aber vielleicht zu Unrecht.
Hamburg. Nach 41 Jahren wird sich der Name InterContinental vom Hamburger Markt verabschieden müssen: Der Insolvenzverwalter hat zum 31. Januar die Schliessung des Hotels verfügt, da immer noch kein neuer Käufer für das Haus gefunden wurde.
Bad Doberan. In Heiligendamm wird ein Ende der Zitterpartie noch in diesem Jahr immer unwahrscheinlicher. Selbst der als heisser Kandidat gehandelte potenzielle Käufer Median soll sein Angebot inzwischen überraschend geändert haben.
Berlin. Die deutschen Gesetzgeber haben ein Einsehen mit der Fondsbranche gezeigt. Wie letzte Woche kurz berichtet, lenkte das Bundesfinanzministerium beim ersten Diskussionsentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie für alternative Investments ein – und die Finanzbranche atmet in vielen Punkten auf. Offene Immobilienfonds und Spezialfonds sollen bleiben, geschlossene Fonds weniger scharf reguliert werden als angenommen. Einige Adjustierungen stehen noch aus, insgesamt aber zeigt sich die Fondsbranche zufrieden; sie bleibt handlungsfähig.