HI+Aktienkurs-Entwicklung der Woche 04/05/18 - 10/05/18
Veränderung zur Vorwoche in %. 

Quelle: Faktiva / powered by HVS EMEA Enews
Leonberg. Welche Böcke schiessen eigentlich Investoren, Mieter und Banken in Sachen Finanzierung? Ziemlich grosse, wie sich im Gespräch mit Antje Zumsande, Geschäftsführerin der Beratungsgesellschaft Consilium Hotellerie in Leonberg bei Stuttgart, zeigte. Hotel-Immobilien-Berater wie sie sehen und hören viel. Generalunternehmer, Hoteliers, Bänker, Kommunalpolitiker und Planer binden sie ein in ihre Pläne und Projekte, konfrontieren sie mit ihren Nöten - und teilweise eben auch mit waghalsigen Vorschlägen oder Aktionen. Fünf Beispiele aus dem richtigen Leben zeigen, wie "kreativ" die beteiligten Parteien sind, wenn sie ihre Ziele erreichen wollen: Von einem betrogenen Marken-Geber, einem gierigen Investor, einer fahrlässigen Bank, sprunghaften Partnern und einem tricksenden Eigentümer.
Wiesbaden. Die Spuren der Finanzkrise sind tief, und wie gewohnt ist die Hotellerie von den aktuellen Finanzierungsengpässen besonders stark betroffen. Ohne eine perfekte Vorbereitung geht längst gar nichts mehr, dennoch haben viele Kredit-Anfrager ihre alten Fehler noch nicht abgelegt. Was macht die Branche falsch? Nachfolgend beschreiben Berater ihre Beobachtungen und Bänker ihre Erwartungen. Die eine Seite rät Hoteliers, ihre Banken genauso unter die Lupe zu nehmen wie diese es mit ihren Kreditnehmern tun. Hoteliers sollten sich vor allem, trotz vollständiger Unterlagen, nicht zu grosse Hoffnungen machen. Andererseits bescheinigen die Banken der Branche inzwischen eine weitaus höhere Professionalität.
Augsburg. Die Banken kommen ihrem Finanzierungsauftrag nicht mehr nach. Sie werden immer risiko-averser und würgen damit immer mehr Hotel-Projekte ab. Die Eigenkapital-Quote steigt und steigt, der Pacht-Vertrag lässt Management und Franchise kaum eine Chance. Projekte, die noch Aussicht auf Finanzierung haben wollen, müssen sich in ein simples Muster an Rahmenbedingungen pressen lassen. Während zentraleuropäische Finanzierungen unter Basel III leiden, lässt die Euro-Diskussion internationale Investoren zögern. hospitalityInside.com hat elf namhafte Beratungs- und Makler-Gesellschaften befragt, wie sie die aktuelle Finanzierungssituation in der zentraleuropäischen Hotellerie sehen. Selten lag die Einschätzung der Experten so nah beieinander – und in der Tendenz negativ.
München. Die nationale Umsetzung der europäischen Richtlinie über die Verwalter alternativer Investment-Fonds könnte die Immobilien- und Finanz-Branchen in Deutschland nachhaltig negativ verändern. Die Branchen-Verbände kämpfen dagegen an, schliesslich sind nicht alle Fonds so schlecht, wie Verbraucherschützer und Politiker meinen. Etliche, darunter auch Hotel-Fonds, haben sich für die Anleger gut gerechnet. Weshalb nun offene Fonds verboten werden sollen, verstehen selbst die Banken nicht. Eine Zwischenbilanz zur AIFM-Richtlinie und zu den grössten Kritik-Punkten der Verbände und Verbraucherschützer.
Köln. Die Staatsanwaltschaft Köln hat gegen Anno August Jagdfeld von Fundus beim Landgericht Aachen Anklage wegen des Verdachts der Untreue erhoben. Ihm könnten bis zu fünf Jahre Haft drohen. Es geht dabei um den Fundus Fonds Nr. 31, über den das von Kempinski geführte Berliner Grandhotel Adlon von 4.300 Anlegern finanziert wurde. Jagdfeld ist der Initiator und Geschäftsführer des Fonds.
München. Die Frage, wohin sich der Transaktions- und Investment-Markt bei Hotels entwickelt, bewegt die Hotelbranche. Einerseits ist das Investitionsvolumen 2012 noch nicht wirklich gut, andererseits suchen viele Hotels vor allem in Deutschland händeringend Nachfolger. Viele davon befinden sich im Mittelklasse-Segment. Die momentanen Rahmen-Bedingungen und die ökonomische Vernunft aber werden nach Meinung von Marktkennern vor allem Budget-Hotels beflügeln. Die nächste Krise dürfte dann erneut das Mittelklasse-Segment mit voller Wucht treffen. Eine Analyse der deutschen Situation.
Brüssel. Was für ein Paukenschlag! Das Bundesministerium der Finanzen hat letzten Freitag den lang erwarteten Diskussionsentwurf für die Umsetzung der europäischen Richtlinie über die Verwalter alternativer Investment-Fonds vorgelegt. Der Entwurf sorgte diese Woche für viel Unruhe bei den offenen und geschlossenen Fonds, welche in der Vergangenheit auch häufig Hotels finanzierten. Nun steht die Fondsbranche vor einer Zäsur. Der Entwurf, würde er jetzt so genehmigt werden, würde keine neuen offenen Immobilien-Fonds mehr erlauben. Bislang aber sind nicht alle Punkte des Entwurfs eindeutig zu verstehen. Vieles erscheint nicht passgenau, es muss daher noch kräftig gefeilt werden. Dabei dürften auch Späne fallen. Der neue Entwurf reguliert nämlich nicht nur die Manager, sondern auch ganz massiv die Produkte.
Adenau/Eifel. Nach dem Insolvenz-Antrag der Nürburgring GmbH am Mittwoch hängt die Zukunft der Rennstrecke und ihres neuen Freizeitparks in der Luft. Die ansässigen Hotelbetreiber Lindner und Dorint sehen ihr deshalb mit gemischten Gefühlen entgegen.
Heiligendamm. Die unendliche Geschichte um das Grandhotel Heiligendamm geht weiter: Jetzt soll das Hotel 80 Betten aufgeben. Zudem droht Ungemach von administrativer Seite. Und einige Anleger haben Strafanzeige gestellt.
New York. Die unkonventionelle Hotel-Kabinen-Marke Yotel sorgte diese Woche in den USA für Schlagzeilen: Zum einen gab sie bekannt, dass sie mit drei Partnern nun einen 250 Millionen Dollar schweren Fonds auflegen wird, über den die Gruppe in den nächsten fünf Jahren in ganz Nordamerika expandieren soll. Zum anderen sorgt Yotels erster Koffer-Roboter der Welt für Schmunzeln. Er arbeitet in New York.