HI+Aktienkurs-Entwicklung der Woche 16/03/18 - 22/03/18
Veränderung zur Vorwoche in %.
Quelle: Faktiva / powered by HVS EMEA Enews
München. Die Frage, wohin sich der Transaktions- und Investment-Markt bei Hotels entwickelt, bewegt die Hotelbranche. Einerseits ist das Investitionsvolumen 2012 noch nicht wirklich gut, andererseits suchen viele Hotels vor allem in Deutschland händeringend Nachfolger. Viele davon befinden sich im Mittelklasse-Segment. Die momentanen Rahmen-Bedingungen und die ökonomische Vernunft aber werden nach Meinung von Marktkennern vor allem Budget-Hotels beflügeln. Die nächste Krise dürfte dann erneut das Mittelklasse-Segment mit voller Wucht treffen. Eine Analyse der deutschen Situation.
Brüssel. Was für ein Paukenschlag! Das Bundesministerium der Finanzen hat letzten Freitag den lang erwarteten Diskussionsentwurf für die Umsetzung der europäischen Richtlinie über die Verwalter alternativer Investment-Fonds vorgelegt. Der Entwurf sorgte diese Woche für viel Unruhe bei den offenen und geschlossenen Fonds, welche in der Vergangenheit auch häufig Hotels finanzierten. Nun steht die Fondsbranche vor einer Zäsur. Der Entwurf, würde er jetzt so genehmigt werden, würde keine neuen offenen Immobilien-Fonds mehr erlauben. Bislang aber sind nicht alle Punkte des Entwurfs eindeutig zu verstehen. Vieles erscheint nicht passgenau, es muss daher noch kräftig gefeilt werden. Dabei dürften auch Späne fallen. Der neue Entwurf reguliert nämlich nicht nur die Manager, sondern auch ganz massiv die Produkte.
Adenau/Eifel. Nach dem Insolvenz-Antrag der Nürburgring GmbH am Mittwoch hängt die Zukunft der Rennstrecke und ihres neuen Freizeitparks in der Luft. Die ansässigen Hotelbetreiber Lindner und Dorint sehen ihr deshalb mit gemischten Gefühlen entgegen.
Heiligendamm. Die unendliche Geschichte um das Grandhotel Heiligendamm geht weiter: Jetzt soll das Hotel 80 Betten aufgeben. Zudem droht Ungemach von administrativer Seite. Und einige Anleger haben Strafanzeige gestellt.
New York. Die unkonventionelle Hotel-Kabinen-Marke Yotel sorgte diese Woche in den USA für Schlagzeilen: Zum einen gab sie bekannt, dass sie mit drei Partnern nun einen 250 Millionen Dollar schweren Fonds auflegen wird, über den die Gruppe in den nächsten fünf Jahren in ganz Nordamerika expandieren soll. Zum anderen sorgt Yotels erster Koffer-Roboter der Welt für Schmunzeln. Er arbeitet in New York.
Frankfurt/M. Erneut muss mit dem CS Euroreal ein Fonds-Schwergewicht liquidiert werden. Das steht jetzt fest und hat Signalwirkung für die gesamte Branche.
Dubai. Das Hotel-Investment-Klima im Mittleren Osten und in Nordafrika mag sich vielleicht langsam bessern, aber die Finanzkrise in Europa, der geringe Appetit der Kreditgeber in MENA, an der Immobilien-Finanzierung zu partizipieren, und die fehlende Transparenz bei Hotel-Transaktionen verhindern eine echte Verbesserung. Während sich die Einstellung zu Hotel-Investitionen durch die herausragende Leitung in Städten wie Dubai und Riad verbessert hat, teilen die Banken die rosigeren Aussichten nicht unbedingt, so die Aussage diverser Redner und Diskussionsteilnehmer an der "Arabian Hotel Investment Conference", die vor kurzem in Dubai stattgefunden hat.
Heiligendamm/Berlin. Die Insolvenz ist eröffnet, ein geeigneter Käufer für das Grand-Hotel Heiligendamm noch nicht gefunden, immer mehr Anleger beschreiten den Klageweg.
Frankfurt. Nun ist es amtlich: Die SEB Asset Management AG wickelt den über sechs Milliarden Euro schweren Fonds SEB ImmoInvest ab. Das Frankfurter Investmenthaus liess dabei clevererweise den Anlegern die Option. Die entschieden sich klar: Am Stichtag reichten 1,9 Milliarden Euro Liquidität nicht aus, alle Rückgabe-Wünsche zu erfüllen. Die SEB musste die Konsequenzen ziehen und das Aus bekannt geben. Nun müssen 132 Immobilien in den nächsten fünf Jahren verkauft werden, darunter auch namhafte Hotels in Berlin. Die Fonds-Branche steht nun endgültig vor einer harten Zäsur, will doch auch der CS Euroreal jetzt eine Öffnung nach dem Modell der SEB versuchen.
München. Die Zeiten sind hart. Sicherheit ist Trumpf. Hotel-Immobilien als Nischenprodukte und Spezial-Immobilien mit hohen Knowhow-Anforderungen scheinen daher bei den bisherigen Käufern noch kritischer hinterfragt zu werden als es bisher schon der Fall war. Und das geschieht umso mehr, da viele offene Immobilien-Fonds derzeit ohnehin schon mit eigenen Problemen zu kämpfen haben. Auch bei den geschlossenen Immobilien-Fonds läuft es alles andere als rund. Folglich geht man dann auch bei Neu-Investments lieber auf "Nummer Sicher". Doch nicht alle Investoren halten Büro- und Einzelhandels-Immobilien für die Lösung aller Probleme. Einige etablierte Anbieter wie Deka Immobilien, Invesco Real Estate und das Fondshaus Hamburg setzen bewusst auf Hotel-Immobilien als Investitionsobjekt. Sie haben gute Gründe.