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Wien. Den österreichischen Politikern sagen viele inzwischen eine glückliche Hand in der Bewältigung der Covid19-Infektionen nach. Wenn es um Finanzhilfen für die Hotellerie geht, hört das Lob auf, wie eine aktuelle gewerbe-übergreifende Umfrage zeigt. Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung spart ebenfalls nicht mit Kritik. Bisher haben primär Kurzarbeit und Steuerstundungen geholfen, sonst nichts. Der Druck wächst immens: Ab 2021 haben die meisten Hotels immer weniger Investitionspower.
Amsterdam. Das touristenfreie Amsterdam ist schöner als je zuvor. Die Stadtbewohner lieben es, die Strassen während des Lockdowns wieder für sich zu haben und die Stadt würde dies gerne so beibehalten. Zumindest, solange sie sozial verträglichere, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigere Rahmenbedingungen ausarbeitet. Mit 29 Millionen erwarteten Besuchern für das Jahr 2025 wünscht sich die Bürgermeisterin, dass "der richtige Typ" von Touristen kommt. Weniger Coffeeshop-Begeisterte und mehr Geschichtsliebhaber. Für Unternehmer aus der Hotellerie scheint es wichtiger zu sein, wieder Touristen willkommen heissen zu dürfen – und zwar aller Art.
Hamburg. Die Chinesen reisen wieder – im eigenen Land. Und wann werden sie wieder nach Europa kommen? Spätestens im Januar, schätzt Prof. Dr. Wolfgang Arlt, der seit 40 Jahren China bereist und die Kultur kennt wie kein anderer. "Sie kommen aber nur, wenn sie uns vertrauen," fügt er hinzu. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, diese Zielgruppe anzusprechen und vor allem zu überzeugen – mit harten Fakten genauso wie mit spielerischen Elementen. Darüber hinaus beschreiben Kempinski China und Langham Hospitality kurz die aktuelle Lage.
Frankfurt. Sich in dieser unwirklichen Zeit zurechtzufinden, ist nicht leicht Thomas Willms, CEO Deutsche Hospitality, ärgert sich genauso wie seine Kollegen über unverhältnismässige Behörden-Auflagen, höhere Hygiene-Kosten und mehr. Vorsichtig wird er die Gruppe hochfahren, mit der Midscale-Marke Intercity Hotels im Lead. Auch bie ihrer neuen chinesischen Mutter Huazhu hat dieses Segment als erstes angezogen. ForecastSS Da kann auch er nur die Glaskugel fragen. Die nächsten zwei Jahre werden wenig Freude machen, auch für die schuldenfreie Deutsche Hospitality nicht. Die Wundertüte Wachstum ist geplatzt.
Berlin. Deutschland und ein Teil seiner Nachbarn lockerten am Dienstag einzelne Grenzen, weitere Länder folgen heute. Am 15. Juni sollen die Reise-Kontrollen dann fallen. Das ist der Plan – unter einer Bedingung: Die Infektionszahlen müssen niedrig bleiben. Der gesamte Tourismus bleibt damit unter immensem Überlebensdruck. Die Verbände drücken gemeinsam den SOS-Knopf.
München. Den Shutdown hat die Regierung verhängt, über einen erfolgreichen Restart aber entscheiden die Gäste. Gleichzeitig werden Eigentümer, Betreiber und andere Stakeholder gefordert, miteinander Lösungen zu finden. Das ist nicht einfach. Ebenso Prof. Dr. Werner Pauen, selbst einst Chief Financial Officer von Accor und Dorint, heute Dozent für Real Estate Management und vereidigter Sachverständiger, rückt Diskussionen und Standpunkte der letzten Wochen nüchtern zurecht: zu Mieten, Staatshilfen, Mitarbeiterin, Behörden-Anordnungen und null Profitabilität unter den aktuellen Bedingungen…
Wiesbaden. Die Hotellerie in der DACH-Region befindet sich im Restart-Modus. Alle beschäftigt dabei ein Thema: Mit welchen Aktivitäten lassen sich die Zimmer am besten wieder füllen und wie kann ein Einbruch bei den Zimmer-Preisen vermieden werden? Als böse Buben in dieser Notlage erweisen sich einmal mehr die selbst in Not geratenen OTAs.
Wien. Österreich verkündete als erstes Land in Europa, Tourismus und Hotellerie wieder hochzufahren. Diese Woche haben fünf Bundesländer in Deutschland nachgezogen; die Regeln wie Diskussionen ähneln sich. Mittendrin, in Wien, sitzen Falkensteiner Hotels & Residences – eine ursprünglich Südtiroler Gesellschaft, die es vom Familien-Unternehmen zur Gruppe mit 30 Häusern in sieben europäischen Ländern schaffte. Seit 2019 konzentriert sie sich nur noch auf Ferienhotels. Resorts werden als erste jetzt Fahrt aufnehmen. "Wir sollten aber Ballast abwerfen, neu denken und vor allem keine alten, unnötigen Kosten mit uns ziehen", sagt Falkensteiner-CEO Otmar Michaeler.
Berlin. Der Neustart des Deutschland-Tourismus wurde gestern erneut vertagt – ohne Termin, ohne Perspektiven. Bundeskanzlerin Merkel und ihre Länder-Präsidenten verschieben Entscheidungen über die Branche von Woche zu Woche.
Wiesbaden. Anstelle in Zeiten der Corona-Reise-Beschränkungen bereits bezahlte Beträge für gebuchte Zimmer oder Reisen zurückzuzahlen, können Gutscheine für eine spätere Inanspruchnahme der Leistungen etlichen Tourismus-Unternehmen aktuell die so wichtige Liquidität sichern. Die deutsche Bundesregierung will die Akzeptanz von Gutscheinen vorschreiben, scheitert dabei jedoch bisher am EU-Recht. Nun arbeitet jedes Unternehmen einzeln an Möglichkeiten, Gäste von der Gutscheinlösung zu überzeugen – teils auch mit einer Ausweitung der Leistungen. Verhindert dies den Zusammenbruch?