Editorial
Liebe Insider,
die italienische Regierung verfügte per Gesetz: Ab 6. August betritt niemand mehr ein Restaurant ohne Impf-Zertifikat. Am nächsten Tag vereinbarten 500.000 Italiener einen Impftermin. Gleiches in Frankreich: Am Tag nach Ankündigung des Gesundheitspasses in Frankreich meldeten sich 1,1 Millionen Menschen für eine Impfung an, am Ende der Woche waren es 3,7 Millionen. Geht doch! Nur die Deutschen diskutieren noch… Vermutlich solange bis die Ferienzeit und die Bundestagswahlen vorbei sind.
Das Aussitzen von Problemen ist aber auch eine Charakter-Eigenschaft vieler Hoteliers. Selbst in den Boom-Jahren haben sie schon gewusst, dass man den Mitarbeitern mehr zahlen und attraktivere Arbeitsbedingungen für sie schaffen müsste. Viele haben es getan, andere haben es ignoriert.
Die Quittung kommt jetzt, rund um den Globus. Zahlen aus USA, UK und Frankreich zeigen, wie verzweifelt die Lage ist. Ich nenne nur eine schockierende Zahl: Über 50% ehemals Beschäftigter in der Branche, die derzeit nach einer anderen Stelle suchen, sagen: Weder eine Gehaltserhöhung oder irgendein anderer Anreiz würden sie motivieren, in ihren alten Restaurant-, Bar- oder Hoteljob zurückzukehren.
Sarah Douag beschreibt, welche Zustände sich hinter den internationalen Zahlen verbergen und beschreibt die Konsequenzen in den drei Ländern. Parallel versucht Sylvie Konzack abzuschätzen, wie hart der Bumerang in Deutschland zurückschlägt. Hoteliers und Headhunter berichten. Ja, es wird ein Wettrennen um die Mitarbeiter geben, und dieses setzt zum ungünstigsten Zeitpunkt ein, mitten in der Krise, im Spagat zwischen hilfreichem Kurzarbeitergeld & schwachen Umsätzen, steigenden Gäste-Zahlen & notwendigen Gehaltserhöhungen.
Glücklicherweise gibt trotz aller akuten Probleme immer noch Menschen wie Alexander Eisner und seine Atomis Hotels, die jetzt erst richtig Gas geben möchten in der Hotellerie. Gas geben will auch Rumänien: Trotz Corona entwickeln sich dort die Pläne für Mega-Tourismusprojekte und Hotels weiter, ganz nach Vor-Corona-Muster. Macy Marvel über den Boom in einem wenig beachteten Land.
Mit Human Resources ist heute noch ein ganz anderes Stichwort verbunden: Menschenhandel – was uns in Europa vielleicht weniger berührt als andere Länder. Das WTTC hat zum heutigen "World Day Against Trafficking in Persons" einen Report herausgegeben und setzt so ein Signal. Über die ESG-Ziele werden wir in Europa künftig aber mehr davon hören.
Damit sind wir bei unserem Think Tank über Nachhaltigkeit & Digitalisierung. Das eine wird ohne das andere nicht mehr funktionieren. Investoren, Betreiber und IT-Experten werden künftig kooperieren müssen. Die Technologie sorgt dafür, dass die operativen Kosten sinken, was den Pächter sogar in die Lage versetzt, höhere Pachten zu zahlen und den Investor damit überzeugt, mehr zu investieren. Das ist der Erfolgshebel. Die Treiber dahinter sind die neuen Konsumenten und Sensoren, die miteinander sprechen.
Sie wollen jetzt wissen, was davon funktioniert und was nicht? Dann hören Sie zu, wenn sich CTO Floor Bleeker von Accor, Andreas Ewald von der Engel & Völkers Hotel Consulting und Klaus Kohlmayr, Chief Evangelist von IDeaS dazu austauschen. www.hitt.world
Wie gewohnt runden wir unsere Ausgabe mit vielen Markt-News ab. Einen Hinweis auf die wirtschaftliche Stimmung im Markt gibt auch die Halbjahres-Bilanz von Accor, Hilton und NH.
Bis nächsten Freitag!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
diese Ausgabe kann hoffentlich Ihr "Kopfkino" runterfahren und Panik-Gefühle vor der nächsten Welle eindämmen. Die Branche geht nicht unter, auch wenn jetzt fast jede Woche neue namhafte Hotels schliessen. "Das ist die normale Markt-Bereinigung", urteilt Beraterin Martina Fidlschuster nüchtern. Viele kleine Insolvenzwellen statt einer grossen sieht sie auch nicht kommen.
Jede Gruppe poliert derzeit ihr Portfolio und sondiert schwierige Häuser aus, meist im stillen Kämmerlein. Offensichtlich aber wird am Beispiel Flemings Hotels diese Woche: Wer viel zu stark auf einenStandort setzt, geht in der Krise ein höheres Risiko ein. Und beim grossen Ellington Hotel in Berlin ging's wohl eher um die Mega-Immobilie in Toplage und damit um eine Umnutzung.
Jeder Misere zum Trotz aber sind die Pipelines für die Städte noch gut bestückt, so dass der Wegfall der 285 Ellington-Zimmer gar nicht auffallen wird. Und es gibt immer wieder neue Player wie Renditus im Markt, die erst schnuppern und dann gezielt Synergien nutzen.
Martin Winkler, CEO der Austria Trend Hotels, sagt: "Wer auf Teufel komm raus an Standorten expandiert, für die er 80% Auslastung benötigt, um seine Kosten decken zu können, bekommt Probleme." Das Denken in Österreich ist ähnlich. Das Verkehrsbüro, Mutter der ATH, die Serviced Apartment-Gruppe Harry's Home und die privaten Ipp Hotels wollen und werden weiter expandieren. Ihre Probleme um Mieten/Pachten, staatliche Zuschüsse und Mitarbeiter löst fast jeder anders. Krise macht kreativ.
Gleiches gilt für die Global Hotel Alliance, die mit ihrem Netzwerk aus internationalen Hotel-Ketten täglich über den Tellerrand sieht. CEO Chris Hartley spürt, dass immer mehr unabhängige Unternehmen(sgruppen) eine starke Schulter in Distribution und Loyalty suchen. Mit NH Hotels als neuem Shareholder wird die Kooperation mächtig wachsen, denn NH lässt u.a. sein Rewards-Programm mit dem von GHA verschmelzen. GHA will die Alternative zu Accor's ALL und Marriotts Bonvoy sein. Helfen sollen dabei mehr "local experiences" und der neue "Discovery Dollar", mit dem man auch zuhause zahlen kann. GHA führt seine eigene Loyalty-Währung ein. Krise macht kreativ.
Auch wenn in Grossbritannien vier Tage nach dem "Freedom Day" die Corona-Inzidenz Richtung 500 steigt, wenden sich Hospitality-Insider langsam wieder den Brexit-Folgen zu. Ihr grösstes Drama: die abgewanderten europäischen Mitarbeiter. Eine aktuelle Studie analysiert die nahe Zukunft der Insulaner mit Zahlen und Nennung der Schwachstellen.
In der Krise noch einen Coup zu landen, bedeutet in der Regel, selbst so solide zu sein, dass Partner einen mitziehen, trotz Liquiditätsschwund. Motel One gibt es ab sofort auch in New York – ein Mega-Schritt und ein Mega-Kompliment für die Münchner Budget-Lifestyle-Gruppe. Ihr erstes Hotel in den USA! Sie zieht ein in das bisherige Courtyard bei Marriott am World Trade Center. Der Mieter war offensichtlich in Schwierigkeiten, und Eigentümer Union Investment kündigte ihn vor Vertragsende. Motel One folgt auf Marriott. Es zeigt Investoren wie den Mega-Ketten: Grösse macht es nicht mehr. Krise ist eben Risiko und Chance zugleich!
Das gilt erst recht für das Thema Nachhaltigkeit. Die zerstörten Dörfer und Täler in Westdeutschland samt der über 170 Toten sind ein Drama, das nach Veränderung schreit. "Wir dürfen nicht nur ankündigen, sondern handeln!" sagt auch ex-Hotelier Wolfgang M. Neumann, heute u.a. Chairman der Sustainable Hospitality Alliance. Der Wandel ist Chefsache, braucht eine Leadership-Strategie, Teamwork und klar definierte Verantwortung. Wie Hotels das hinbekommen, erläutert er beim HITT Think Tank am 13./14. September.
Und noch ein Update zur Expo Real im Oktober: Für unseren Gemeinschaftsstand haben inzwischen 12 Unternehmen zugesagt. Neu hinzugekommen sind Premier Inn und Primestar. Mehr auf unserer Seite 1.
Eine chancenreiche Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
ich stelle nach den Gesprächen dieser Woche fest: Die Deutsche Angst vor Delta geht um. Der Delta-Anteil im Land lag gestern bei 74 Prozent. Hauptsächlich Spanien-Urlaubsrückkehrer bringen die Variante mit. Das merkt im Alltag aber niemand. Also keine Panik bitte! Bevor wir proaktiv hysterisch werden und geistig schon wieder Meetings und Messen im Herbst abschaffen, warten wir doch mal ab, wie es den Briten ergeht, wenn am kommenden Montag – nach der "infektiösen" Fussball-EM – alle Corona-Einschränkungen aufgehoben werden.
Bleiben Sie positiv – denn alle brauchen wieder Business. Die Deutschen erst recht. Letzten Dienstag, 13.7., war Steuerzahler-Gedenktag. Bis dahin hat jeder Deutsche dem Staat 53% seines Jahreseinkommens geschenkt. Aus der Hotellerie kommt dieses Jahr praktisch Null beim Fiskus an.
Auf solche Null-Nummern hat Prof. Stephan Gerhard keine Lust mehr, auf Pandemien erst recht nicht mehr. Der Investor, der in seinem Firmengeflecht auch als Pächter und Betreiber agiert, beugt vor: Er hat in allen Verträgen Zusatz-Paragraphen gegen Pandemie und Hyperinflation durchgesetzt. "Keine Verträge mehr ohne diese Klauseln!", sagt er entschieden. Wie das genau aussieht und wie viel Schweiss es gekostet hat, lesen Sie heute. Die Kanzlei Graf von Westfalen gibt ihre neutrale juristische Perspektive zum Thema.
Hotel-Betreiber schwitzen in der anlaufenden Hochsaison auch noch aus anderem Grund: Ihnen fehlt das Personal. Dieses Thema wird, wie bei uns schon häufiger beleuchtet, ein Dauerthema bleiben. Also ran an die Azubis, frühzeitig Nachwuchs sichern! Eine branchen-übergreifende Studie aber frustriert vollends: Die Youngster googeln nach einem Azubi-Platz, Arbeitgeber aber schalten keine Anzeigen auf diesem Kanal. Ausserdem beschönigen Unternehmen die Arbeitswirklichkeit. Setzen, 6! Die Schulnote 1 würde sicher Petra Barta, Direktorin im österreichischen Hotel Die Wasnerin, bekommen: Von ihren 90 Mitarbeitern haben während Corona nur drei gekündigt.
Human Resources ist eben ein "nachhaltiges" Thema, sogar Teil der ESG Goals. Die Idee von Hyatt, auf einer neu entwickelten Mega-Plattform künftig Daten zur Mitarbeiter-Vielfalt zu veröffentlichen, in Trainings gegen Menschenhandel zu sensibilisieren und die Arbeitsplatz-Qualität durch Wohlfühlen zu steigern, mag aus europäischer Sicht mal wieder übertrieben-amerikanisch wirken. Global wird es aber immer wichtiger mit Blick auf eine nachhaltigere = sozialere Welt, die Basis für einen florierenden Tourismus ist. Covid-19 zeigt gerade heftigst, wie ungleich die Welt ist.
Deshalb sind aktuell kleine Bewegungen von grosser Bedeutung: In Venedig bleiben die Mega-Kreuzfahrtschiffe ab 1. Oktober draussen. Gut so, es ist ein Anfang. Der deutsche Reiseveranstalter Alltours will jetzt nur noch Geimpfte und Genesene in seinen allsun Hotels empfangen; das sehen Hoteliers kritisch. Deutschland will den Inzidenz-Faktor durch einen neuen, noch nicht geborenen Wert ersetzen; okay, sie denken wenigstens mal nach.
Sehr viel nachgedacht haben Xenia zu Hohenlohe von der Considerate Group und Nachhaltigkeitsexperte Tony Williams über Innovationen, Systeme, Benchmarks und Zertifizierungen. Und über die neuen, noch unsichtbaren Treiber aus der Finanzwelt, die alle zusammen nur eines wollen: Nachhaltigkeit messbar machen, um den Investoren Sicherheit zu geben. Die Hospitality-Branche ist eine der Branchen, die am schnellsten im Visier der neuen "Master of the Measurement" sind. Xenia und Tony diskutieren das am 14. September beim HospitalityInside Think Tank. Mehr auf unserer Seite 1 und auf www.hitt.world.
Die Unwetter-Katastrophe am Mittwoch in Deutschland ist eine Folge des Klima-Wandels und des Nichtstuns. 80 Menschen haben das bis heute morgen mit ihrem Leben bezahlt, in den betroffenen Regionen sind komplette Infrastrukturen zerstört. Die Natur schlägt zurück.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
die Welt bewegt sich wieder zwischen Wissenschaft und Wahnsinn: Die Fussball-EM hat bislang über 2.500 Corona-Infektionen erzeugt, trotzdem lädt Boris Johnson Fan-Fluten und seit gestern auch andere Doppelt-Geimpfte herzlich auf die Insel ein. Trotz Impfungen und Tests infizieren sich 180 Niederländer nach einer Party. Alle wollen nur noch Party – und ab in den Urlaub ohne Maske! Und obwohl die ersten Schulen bald wieder aufsperren, gibt es im Corona-Jahr 2 immer noch keine Luftfilter.
Das Chaos ist mal wieder perfekt. Eine Strategie zum Umgang mit einer potentiellen 4. Welle gibt es wieder nicht. Lockdown 4 geht momentan auch nicht mehr, sonst gibt's was vom Gericht auf die Finger wegen der Grundrechte. Und im September sind Wahlen. Also lieber gleich alle Grenzen auf, Restriktionen weg und unterm Virus-Varianten-Blitz wegducken! Und ab in die Parlamentsferien...
In der freien Wirtschaft würde niemand von diesen "Top-Managern" überleben. Alle, die echte Verantwortung in der Krise tragen, flüchten nicht, sie arbeiten nach wie vor fast rund um die Uhr, feilen an neuen Konzepten und nachhaltigen Ideen.
"Wir müssen maximal flexibel bleiben." Das ist Volker Krafts Antwort auf die Krise im Einzelhandel und auf die Chancen, die die Krise jetzt für den ersten Hotel-Fonds von ECE Real Estate Partners bereithält. Deren Kerngeschäft sind eigentlich Shopping Malls, aber Handel und Hospitality werden sich vor allem in den Städten künftig neu verknüpfen. City-Malls bleiben stark! Nur Bestellung und Abholung passen sich an. Seine Ladenmieter stützt er nicht nur durch Pacht-Reduktion, sondern auch durch eine Digital Mall. Und aus der Lobby im ersten erworbenen Fondsobjekt in Venedig wird eine Mini-Mall werden. Anders denken, quer denken, neu machen: Hotel-Investment-Experte Ascan Kókai erklärt, wie und wo die ECE künftig ihre Millionen investieren will.
Doch auch Kleine können in der Krise gross rauskommen: Das deutsche Kurstädtchen Bad Münstereifel dämmerte einst kraftlos vor sich hin, dann kamen die Immobilien-Profis. 2019 zog es 2,4 Millionen Shopping-Lustige dorthin, alle auf Mode-Marken-Jagd in der Fachwerkhaus-Idylle. Hotellerie und Gastronomie profitieren mächtig davon.
Eine ganz andere Hausnummer ist der radikale Umbau der Pierre & Vacances Center Parcs Group: Ein grosser Schuldenberg drückt Europas grössten Leisure-Anbieter, der straffe 5-Jahresplan ist voll von Versprechen. Alles wird green, local, sustainable, slow - mit Ferienhütten und Häusern voller Millennial-Familien. "Comitted" zu Natur pur und einfachen, aber häufigeren Reisen pro Jahr, ist diese Zielgruppe genau der Booster, den CEO Franck Gervais braucht. Er hat seine Hausaufgaben bei Accor gemacht.
All das erfordert viel Mut, Kraft und Vision. Das wissen auch die "Movers & Shakers", die bei unserem HITT Think Tank im September dabei sein werden: Adrian Flück vom Investment-Haus Invesco Real Estate, Vorstand Olaf Demuth von dem milliardenschweren Bau-Unternehmen Zech und Thomas Schlereth als Architekt, Entwickler und Eigentümer des nachhaltigen Serviced Apartment Hotels Soulmade in München werden sich intensiv und kontrovers über ihre Vorstellungen und die Finanzierbarkeit von nachhaltigen Hotels austauschen! Alle drei hassen Green Washing. Das und mehr weiss ich seit unserem Briefing. Ich stelle Ihnen die Herren heute auf unserer Seite 1 vor.
Ein gutes Gefühl ist es heute zudem, sagen zu können: Das HITT-Programm steht!! Alle Experten haben zugesagt!! Die finale Version mit allen Namen finden Sie auf www.hitt.world. Dahinter stecken – bis heute – 10 Monate Recherche und Querdenken mit unserem Team und unserem Advisory Committee. Ich habe bisher hierher schon sehr viel Neues gelernt. Jetzt brauchen wir nur noch Sie – leidenschaftlich mitdiskutierende Menschen für eine neue nachhaltige Ära! Early Birds profitieren noch bis nächsten Donnerstag, 15. Juli.
Und deshalb hoffe ich auch, dass Sie in den weiteren News heute mehr erfahren, u.a. über die globalen Covid-Folgen, den Transaktionsverlauf von Hotel-Immobilien im 1. Halbjahr, über den Recovery Plan von NH, den Reiz spanischer Resort-Destinationen und das langsam zurückkehrende Leben in den deutschen Städten. Der Wandel spiegelt sich übrigens auch in den Personalien heute, und wie gewohnt im News-Mix.
Zur Expo Real: Die Messe hat nach dem Anmeldeschluss entschieden, eine Halle zu schliessen. Deshalb wandert die "World of Hospitality" in die Halle A1. Für den Gemeinschaftsstand haben inzwischen zehn Unternehmen zugesagt. Mit dem Umzug ist der Platz knapp geworden, sprechen Sie mit uns, falls Sie noch ausstellen möchten.
Eine weitere gute Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
die staatlichen Corona-Hilfen könnten eventuell zum Überleben reichen, meinen die CEOs und CFOs der deutschen Hotelgruppen HRG, Motel One, Deutsche Hospitality, RIMC und der Solutions Holding heute – verbunden mit einem grossen "Aber"… Sie alle begrüssen die erweiterte Überbrückungshilfe III, bleiben aber noch extrem vorsichtig. Die Krise ist noch lange nicht vorbei.
Weniger vorsichtig geht die Regierung mit den Reiseregeln um: Gestern hob Deutschland pauschale Reisewarnungen für 80 Corona-Risikogebiete auf und man rät auch nicht mehr grundsätzlich von touristischen Reisen ins Ausland ab. Über Einreise-Regeln für wiederkehrende Urlauber hingegen konnte man sich diese Woche nicht einigen – was viele Bürger einfach nervt, vor allem aufgrund der ansonsten täglich beschworenen Delta-Katastrophen-Szenarios. Ich behaupte: Jetzt geht jeder Berliner Politiker nur noch auf Stimmenfang, und die eigene Bevölkerung mutiert wieder zum Opfer von Ego und Machtgier, basierend auf Inkompentenz und Entscheidungsunfähigkeit.
Die Plaza Hotel Group hat sich hingegen sehr schnell entschieden, den inzwischen notleidenden Maritim Hotels ein paar Etagen abzukaufen, um in die alten, aber grossen Zimmer Komfort und Kitchnette einziehen zu lassen. Susanne Stauss hat mit Geschäftsführerin Yonca Yalaz über den Off-Market Deal gesprochen.
Auch in Italien sind es die kleinen stillen Veränderungen oder die grossen Ankündigungen, die den Wandel im Markt beschreiben. Die Signale senden aber ebenso wohlhabende Eigentümer und Hotelgruppen wie Einzelakteure. Massimiliano Sarti über den südländischen Investment- und Expansionshunger.
Nicht aus den Augen lassen darf man Asien: Louvre Hotels probierten ihr neues Smart Hotel Concept zuerst in Shanghai aus, jetzt wurde es nach Lyon transferiert. Der Kern: eine Web App, über die der Gast per QR Code viele Features selbst steuern kann. Aus Asien werden noch viel mehr Innovationen herüberdrängen – oder aus den USA: Apple ist gerade dabei, die Hotel-App überflüssig zu machen. Hierzulande aber beschäftigt man sich immer noch mit immer neuen Apps und nicht mit automatisierten Prozessketten, die dem Hotelier das Leben schnell erleichtern – weil er künftig mit noch weniger Arbeitskräften auskommen muss.
Die Personalnot ist gross: Aus all meinen Gesprächen zu diesem Punkt höre ich aus fast jedem zentraleuropäischen Land, dass pandemie-bedingt inzwischen jeder Betrieb oder jede Gruppe etwa ein Drittel an Mitarbeiter verliert. Wiener Hotels können die Misere jetzt mit Zahlen belegen: 38% der Mitarbeiter wollen bleiben und 38% wollen gehen – auch weil sie nicht genug Geld zum Leben haben.
Human Resources wird im Dienstleistungssektor künftig über Effizienz und Wettbewerb entscheiden. Und HR rückt sogar in den Fokus staatlicher Regulierungen – im Kontext von Klima und Nachhaltigkeit. Das machen u.a. unsere beiden Juristen der globalen Anwaltskanzlei Baker McKenzie klar. Xavier Junquera und Dr. Ulrich Hennings erläutern beim HospitalityInside Think Tank am 13. September, welch immenser Druck künftig durch staatliche Regulierung entsteht und welche Folgen das für die Kosten-Kalkulation, Verträge und Vertragspartner hat. Mehr dazu auf unserer Seite 1 und natürlich alle Details auf www.hitt.world! Wir freuen uns über Ihre Registrierung! In München können wir live nur 50 Personen willkommen heissen…
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
Juli und August nahen, die Reisemonate des Jahres. Die Delta-Variante reist ebenfalls mit und die Angst vor einem Rückfall in Restriktionen und Quarantänen kursiert. Die Hoteliers auf den Balearen und Kanaren wird es erneut treffen. Auf Menorca etwa warten alle verzweifelt auf die Briten: Sie machen dort 80% der Touristen aus. Positives aus Italien: Einzelne Regionen melden zumindest für August "Ausverkauft". Beatriz de Lucas und Massimiliano Sarti beschreiben den Stand zur Saison.
Solche Widersprüche sind momentan wohl die Norm; von gesichertem Reisen in Europa kann noch lange keine Rede sein. Auch das EU-Covid-Zertifikat, das ab nächsten Donnerstag das Reiseleben erleichtern soll, ist noch nicht in allen Staaten umgesetzt. Hier gibt es ebenfalls sechs Wochen Übergangsfrist.
Auch in der Schweiz ist noch nicht alles fixiert. Ab morgen gibt's zwar etliche Erleichterungen und Einreise-Erlaubnis für Drittstaaten, aber nur für Geimpfte und nicht für Genesene oder Getestete. Wieder ein kleines Detail, das im Alltag grosse Unterschiede macht…
In der Schweiz wird die Parahotellerie in diesem Jahr übrigens gegenüber der klassischen Hotellerie deutlich aufholen: Haben Bed & Breakfasts, Berghütten, Campingplätze und Jugendherbergen 2020 kräftig gelitten, beschwingt nun das Buchungsplus. Unterkünfte für Selbstversorger haben, so eine Studie, im Bergort Andermatt sogar die Immobilien-Preise und die Mieten in die Höhe schiessen lassen. Macy Marvel liefert Zahlen und Fakten.
Schön, wenn das Geschäft läuft. Aber die Mitarbeiter fehlen überall. Mit dem Modell "Mitarbeiter werben Mitarbeiter" könnten Sie schneller und sogar noch bessere Mitarbeiter finden. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, auf ihren eigenen Social Media-Kanälen offene Stellen zu posten! Das funktioniert, Technologie- und Gesundheitsbranche machen es bereits vor. Häufige Personalwechsel können sogar noch zum Vorteil werden! Die Hotel-Branche eignet sich dafür ideal, ermutigt Thomas Bittner, ein erfahrener Organisations-Psychologe, und legt Benchmarks vor.
Die Creditreform hat der Branche eine hohe Insolvenz-Gefährdung bescheinigt, doch zwei Fachanwälte winken ab: Kein Insolvenz-Tsunami in Deutschland aktuell in Sicht! Trotzdem kann es noch passieren, wenn die Überschuldung in den nächsten Monaten steigt.
Die Pandemie hat's in sich: Die Top-50 Hotelmarken haben letztes Jahr enorm an Marken-Wert eingebüsst. Er fiel von 70 auf 47 Milliarden Dollar. Bester im Verlustjahr bleibt Hilton. Weitere Meldungen gibt's zu den Hauptstädten der vier nordischen Hotelmärkte, zur Neupositionierung des Betreibers Primestar und natürlich jede Menge Infos zum Markt.
Und last but not least heisst es "Urban Hospitality under Fire"! Nicht heute und hier, sondern am 14. September während unseres Think Tanks. Gesa Rohwedder, Head of Hospitality von Drees & Sommer, diskutiert mit den Teilnehmern Mixed Use – und neue Hotelkonzepte, verbunden mit einer exklusiven Live-Premiere: Sie stellt einen Demonstrator vor, mit dem man "gemischte Konzepte" digital planen kann. Mehr dazu auf unserer Seite 1!
Die Messe München hat zudem die Anmeldefristen für Aussteller auf den 30. Juni verlängert. Sie haben also auch noch eine Chance, zu günstigen Anmeldegebühren in die "World of Hospitality" einzusteigen!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
endlich passen die Inzidenzen und das Wetter zusammen, und die Stimmung hellt sich deutlich auf. Der Run auf die Apotheken in Deutschland, um den papiernen Impf-Pass ins Digitale zu übertragen, spricht Bände. Trotzdem: Die Situation ist noch fragil. Unternehmer wie jeder Einzelne müssen sich noch ihrer Verantwortung bewusst bleiben: Das Impfen ist kein Freibrief, und nicht jeder Impfstoff entfaltet die versprochene Wirkung, wie wir diese Woche von Curevac gelernt haben.
Immer wieder ziehen unberechenbare Tiefs auf. Ein paar Wochen länger Maske zu tragen, ist doch nichts gegenüber einer gefährlichen Delta-Variante, die neue Corona-Schneisen schlägt und verschärfte Reise-Restriktionen zur Folge haben kann.
Vor Letzterem haben alle Angst, die immer noch im Covid-Knebel stecken: die Business und MICE-Hotels. Jämmerliche 13,8% Belegung und einen RevPAR von 10,60 Euro las Fairmas aus seinen Statistiken für den Monat Mai in den deutschen A-Städten.
Die Not ist gross in der Stadthotellerie. Umso schöner finde ich die Initiative der vier Hotelgruppen 25hours, Motel One, Accor Northern Europe und von Vienna House, eine gemeinsame Marketing-Kampagne zu starten, um mehr Geschäftsreisen zu generieren. Sie rufen auch andere Hotels auf, mitzumachen!
Und extrem erfreulich ist diese Nachricht von Mittwoch: Die Expo Real im Oktober findet wieder statt! Endlich wieder physisch, mit circa 300 Hauptausstellern aus 25 Ländern bisher, die sich über sechs Hallen streuen. Nur "3G"-Besucher sind erlaubt – das gibt Sicherheit im Auf und Ab.
Unsere "World of Hospitality" befindet sich wieder in der Halle A2 neben dem Restaurant und freut sich über die ersten acht Mitaussteller. Bis zum 23. Juni kann man noch bei uns mit einer vergünstigten Gebühr als Mitaussteller anschliessen! Die Details finden Sie auf unserer Seite 1.
Die Pandemie hat alles und jeden zurückgeworfen. Der Weg zurück ist langsam, auch für Novum Hospitality. CEO David Etmeman gibt uns heute das erste Interview, seitdem er im Dezember 2020 – als bisher einzige Hotelgruppe – unter den Schirm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds geschlüpft ist. Er spricht mit Susanne Stauss über den Fonds, die Hilfen, eine selektierte Pipeline. Seine Mieten will er ab 1.1.2022 wieder voll zahlen können.
Vermutlich volle Ferienhotels gibt es im Juli und August in Österreich – auch weil Gäste lieber Urlaub vor der Haustür machen anstatt in die Ferne zu schweifen. Viele Gäste sind damit für dieses Jahr nur "geborgt", sagen die Touristiker und Hoteliers und fügen gleich fragend hinzu: Wie viele davon werden wir wohl behalten können? Fred Fettner war bei den Diskussionen während des ÖHV-Kongresses mit dabei.
Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn Sie bei unserem HITT im September dabei wären. Das hochkarätige Programm hat sich diese Woche mit weiteren Namen gefüllt: So hat der CTO von Accor Paris zugesagt, ebenso wie die globale Anwaltskanzlei Baker McKenzie, Invesco Real Estate und die Zech-Gruppe aus Bremen. Um solch renommierte Unternehmen zu gewinnen, hat unser vierköpfiges Advisory Committee seine Kontakte und seine Leidenschaft für den Think Tank und das Thema in die Waagschale geworfen. Ich stelle Ihnen diese vier heute auf unserer Seite 1 vor. Oder schauen Sie nach auf www.hitt.world. Es fehlen jetzt nur noch drei Namen, dann ist das Programm komplett.
Auch diese Ausgabe wäre nicht komplett ohne die aktuellen Meldungen zu der modifizierten Ringhotels-Strategie, der nicht-mehr-standardisierten Marke Novotel, dem neuen Reisesicherungsfonds, ohne Personalien und unseren News-Mix aus dem Markt.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
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Liebe Insider,
die Querdenker sind unterwegs – in Food & Beverage. So viel Kreativität gab's schon lange nicht mehr. So liegt die Zukunft im Gemüse, nicht im Fleisch; das entsteht künftig eh nur noch aus Zellkulturen. Veganes ist nicht mehr wegzudenken. Lokales und Exotisches werden aber auch kein Widerspruch mehr sein.
Susanne Stauss hat den deutschen Gastro-Profi Jean Ploner nach neuen Konzepten gefragt, ebenso wie den ex-Rotana-CEO Omer Kaddouri, der jetzt von Amsterdam aus vor allem vegane Food-Ketten treibt. Die Beispiele der beiden sind eine einzige Ideen-Kaskade, für Sie gleich versehen mit den passenden Links. Ploner macht sich allerdings auch Sorgen um die Zukunft der Gastro. Er könnte sich u.a. vorstellen, Gastronomie-Küchen in einer Art genossenschaftlichem Modell zu systematisieren.
Im F&B-Bereich dreht sich vieles um Nachhaltigkeit, bei der französischen Hotelgruppe EKLO dreht sich alles darum. Gründer Emmanuel Petit baut und betreibt nämlich urbane grüne hybride und ökofreundliche Low Budget Hotels unter dieser Marke. Er selbst kommt von Accor und wird heute mitfinanziert von den beiden Accor-Gründern Dubrule und Pélisson. Ein charmantes Detail. Denn diese scheinen offenbar auch zu bejahen, was unsere Autorin Sarah Douag heute in die Auftaktfrage packt: Lassen sich aggressive Preispolitik mit Style, preisgekröntem Innen-Design, Geselligkeit und Nachhaltigkeit vereinbaren? Ein äusserst interessanter Beitrag mit viel Konkretem zu Bau und Materialien.
"Nachhaltigkeit muss ehrlich sein". Neil Jacobs, CEO von Six Senses Hotels Resorts Spas, muss es wissen: Der Wellness-Pionier der globalen Wellness-Szene verkauft seinen Gästen Wohlbefinden, Gesundheit und folgt jetzt deren neuem Lifestyle, in dem Live, Work und Play miteinander verschmelzen. Wir stellen Ihnen Neil heute auf unserer Seite 1 vor. Wie er und Six Senses das dann konkret umsetzen, erfahren Sie am zweiten Tag des HospitalityInside Think Tanks im September. Ein weiterer Top-Speaker von internationaler Reputation. Wir freuen uns sehr über seine Zusage.
Zwischen Entspannung und Anspannung werden sich unterdessen die deutschen Hoteliers noch in den nächsten Monaten bewegen. Die Staatshilfen sind bis Ende September verlängert, die Limits deutlich erhöht. Aber reicht das alles, um auch City- und MICE-Hotels am Leben zu erhalten? Dehoga-Geschäftsführerin Ingrid Hartges sieht sich im Kommentar für uns zwischen Freude und Frust und will im August für eine Verlängerung bis zum Jahresende weiterkämpfen.
Die österreichischen Hoteliers haben sich unterdessen schon das Überleben beim ÖHV-Kongress diese Woche gefeiert, dem ersten physischen Treffen seit Corona. 450 Hoteliers waren dabei. Die Branche hat 4,5 Milliarden Euro an Förderung bekommen.
Bei Booking.com fliessen Staatshilfen jetzt in die andere Richtung. Der OTA zahlt jetzt "spontan" die niederländische Unterstützung von 65 Millionen Euro und 40 weitere zurück - nach einem Mega-Aufschrei: Letzte Woche hatte die US-Holding angekündigt, drei Executives mit 28 Millionen Euro Bonus zu beschenken.
Unverständlich ist für Europäer das Auf und Ab chinesischer Staatskonzerne. So kam jetzt hoch, wie tief verschuldet der einstige und jetzt insolvente Gigant HNA ist: Die Gläubiger beanspruchen 153 Milliarden Euro.
Amadeus Hospitality hat hinterfragt, welche derCorona-Trends bleiben werden, und Ascott versorgt seine Gäste jetzt auch schon mit Telemedizin. Weitere Branchen-News im News Mix.
Ihre Maria Pütz-Willems
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Liebe Insider,
die Freude über den Restart ist überall gross, die Unsicherheit bleibt. Das gilt für Deutschland genauso wie für Österreich und Dubai. Es zeigt einmal mehr, wie dieses Virus die Welt gleichgeschaltet hat. Ab jetzt aber zählt Positivität, gepaart mit einem Plan wie in Dubai oder Österreich.
Dem Arabian Travel Market und Dubai zollen befragte Hoteliers allein schon deshalb Respekt, weil er einfach physisch stattgefunden hat und professionell-diszipliniert abgewickelt wurde. Allein das Signal zählt! Jetzt sind alle hoch-motiviert, es macht sich fast schon wieder Goldgräber-Stimmung breit.
Die Rahmenbedingungen bleiben unterdessen knackig: Die Raten holen je nach Hotel-Location schneller oder langsamer auf, weitere 60.000 Zimmer drücken in den Markt und die Eigentümer beginnen, die Ketten-Brands gegeneinander auszutesten. Dubai aber hält für Investoren wie Touristen und die neue Spezies der "Remote Workers" immer wieder Bonbons parat. Das "Morgenland" steht auf Restart, seit Mittwoch auch noch mit einem neuen Urban Master Plan 2040.
Heiss ersehnt wird so langsam das EU-Covid-Zertifikat, das ab 1. Juli "totale Reisefreiheit" verspricht. Bis jetzt agieren die Urlaubshungrigen aber noch etwas verhaltener als erwartet. So gibt's im Juni in Österreich noch etliche freie Betten, ebenso zeigt sich in Deutschland ein "differenziertes Bild", wie es Thomas Edelkamp von Romantik Hotels es formuliert. Wir haben Stimmen von Ferienhoteliers, Kooperationen und Verbänden gesammelt. Bisher sind in Deutschland nur Juli und August so gut wie ausgebucht. Positiver Trend: Die Hoteliers erhöhen ihre Preise. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Bei einigen Restarts schwingt trotzdem noch eine Unsicherheit mehr mit: Die Einkaufsgesellschaft Progros berichtet von ernstzunehmenden Engpässen und Verzögerungen auf Seiten der Supplier.
Das neue Preisbewusstsein muss sich fortsetzen, nicht nur weil die laufenden Kosten gestiegen sind, sondern weil künftig neue Kosten dazu kommen werden – absehbar aus dem Bereich Nachhaltigkeit. "Reisen muss bezahlbar bleiben", fordert deshalb der Londoner Investment-Profi und Tech-Investor Wes Paul. "Nachhaltiger Tourismus ist in seiner jetzigen Form ein teures Premium-Produkt, wir müssen Technologien einführen, die ihn erschwinglich machen, damit die Masse der Touristen ihren Einfluss auf die Umwelt reduzieren kann."
Im Bauen und Betreiben entwickelt sich deshalb ein neues vernetztes Denken: Technologien und alternative Energien sind in der Lage, die Kosten zu drücken und die Zukunft des Tourismus zu sichern. Wes denkt quer. Deshalb wird er unseren Think Tank am 13. September eröffnen. Den Artikel über diesen "Highflyer" finden alle auf der Startseite von www.hospitalityInside.com das komplette Programm und mehr auf www.hitt.world.
Unsere Meldungen haben es heute auch in sich: Sarah Douag hat hinterfragt, weshalb Booking.com in der Krise drei Top-Executives mit 28 Millionen Euro Bonus belohnt; Und die EU versucht, per strengerem Gesetz die Digitalmärkte stärker zu kontrollieren. Ob das die OTAs kratzt?
Aus Italien gibt es aktuelle Zahlen zu den Job-Verlusten in der Branche, in Spanien fragt man sich, weshalb so wenig Interesse und Geld in touristische Tech-Startups fliesst und Österreich überlegt angesichts der nächsten Eröffnungsschritte, wie lange die jetzt gängigen Tests und Teststrassen noch Sinn machen.
Nachdenken und Neues anschieben ist immer gut: Die neue Initiative "Union der Wirtschaft" hat sich gegründet und ihr Präsidium gewählt; sie will – wie in unseren beiden letzten Ausgaben ausführlich beschrieben – der Branche mehr Lobby-Gewicht geben. Da darf man gespannt sein. Traurig hingegen stimmt der unerwartete Tod von Pandox-CEO Anders Nissen. Mit dem wöchentlichen bunten News-Mix verabschieden wir uns damit bis zum nächsten Freitag!
Alle Interessenten für die Expo Real 2021 sollten die Anmeldefrist für Mitaussteller am 23. Juni im Blick haben. Wer sich für Oktober noch einen Platz am Stand der "World of Hospitality" sichern will, sollte sich deshalb bitte bis 11. Juni bei unserem Messe-Team anmelden. Info und Download finden Sie per Klick auf das Expo Real-Banner auf unserer Homepage oder im Newsletter.
Bleiben Sie positiv gestimmt!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com
Liebe Insider,
aus Social Media-Posts und eMails sprühten diese Woche Freude und Fröhlichkeit über die Wiedereröffnungen in Gastronomie und Hotellerie, auch wenn Europa selbst dabei ein unüberschaubarer, inhomogener Fleckenteppich bleibt. Ich mache jetzt morgens nicht mehr die Wetter-App auf, sondern checke den Inzidenzwert vor meiner Haustür: Sind wir noch unter 100 oder schon unter 50? Was man danach noch konkret unternehmen darf, muss man eh jedesmal neu im Internet nachschlagen.
Aber die Menschen werden zunehmend positiver – gut so. Adieu Tristesse! Parallel steigt die Konsumlaune laut GfK: Impfen und Öffnen verfehlen ihre Wirkung nicht, Biergärten und Shopping-Center waren vielerorts schon wieder voll.
Umso kribbeliger werden jene Stadt-Hoteliers, denen immer noch die internationalen Gäste und MICE fehlen. Sie zittern noch, weil die Regierungen – z.B. in Deutschland, der Schweiz und in Italien – unberechenbar bleiben. Werden diese die Finanzhilfen und das Kurzarbeiter-Geld bis zum Jahresende verlängern? Für einige mittelständische verbundene Unternehmen wird das zur Schicksalsfrage. 2021 bleibt ein brutal hartes Jahr.
Das geht sehr deutlich aus dem Bericht unseres Korrespondenten Massimiliano Sarti hervor, der von den Restart-Herausforderungen in Italien berichtet. Wie will man Touristen anlocken, wenn noch Ausgangssperren gelten? Die Städte fürchten: Sie werden wohl noch weitere eineinhalb Jahre zu kämpfen haben.
Durch die Corona-Kredite werden sich viele Betriebe weiter hochverschulden. Banken gewähren keine Finanzierungen mehr, deshalb kommen fremde Investoren in Spiel. Und diese könnte man auch durch Deals einbinden, die Blockchain absichert. Ein österreichisches Modell verspricht Transparenz und Sicherheit für alle Beteiligten. Ein neues, noch ungewohntes Thema, das Fred Fettner aber sehr verständlich beschrieben hat.
Solchen Zukunftsthemen wird sich die Branche nicht mehr entziehen können, ebenso wie dem BIM/Building Information Modeling. Doch das ist nur ein Aspekt, der künftig nachhaltiges Hotel-Bauen beeinflussen wird. Alex Duckworth von AECOM, einem globalen Service-Unternehmen im Bau-Sektor, wird beim HospitalityInside Think Tank am 13./14. September den Blick über den Tellerrand und auf den neuen Wettbewerb werfen. Diesen Artikel finden Sie auf unserer Seite 1, alle weiteren HITT-Infos gibt direkt auf www.hitt.world.
Und: Wir freuen uns sehr, dass die Deutsche Hospitality unseren Think Tank als Sponsor-Partner mit unterstützen wird! Ein weiterer guter Name neben Accor, Drees & Sommer, IDeaS, uniper und Hotelschool The Hague. Wir werden Ihnen alle Sponsoren in Kürze vorstellen, ebenso wie unser Advisory Board, die alle zum "Making Of" des HITT beigetragen haben.
Der Austausch unter Kollegen und mit Experten wird angesichts der hohen Dynamik post-Corona noch wichtiger werden. Der Hotel-Bau-Boom scheint weiterzugehen, zumindest in Europa ist die Pipeline voll; in Deutschland wird momentan nur mehr geschoben als aufgehoben. Und in der Markt-Veränderung spielen Serviced Apartments eine Rolle. Der neue Marktreport von Anett Gregorius ist seit gestern da; wir reissen Kernthemen an. Eine neue, internationale Wellness-Studie zeigt zudem logisch auf, wie sich Wohlgefühl und Gesundheit nach Corona verändern werden – und wie Hotels davon profitieren können.
Eine spannende Lektüre wünsche ich Ihnen, mit dem Blick nach vorn gerichtet!
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? maria[at]hospitalityInside.com