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Paris. Selten lädt das Accor-Management ausländische Journalisten nach Paris ein, nun gleich zweimal innerhalb von drei Monaten. Erst der ibis-Relaunch, jetzt die Neu-Organisation nach Marken. Erstmals fokussiert die bisher stark expandierende Kette nicht mehr auf Regionen. Sie pusht auf ihre Marken – aber... Und mit diesem "aber" beginnt Accors grösstes Marken-Abenteuer. Denn die Neu-Organisation betrifft nicht alle Marken weltweit, sondern nur acht von zehn Marken. Gleichzeitig betrifft sie nicht alle 92 Länder, in denen Accor rund um den Globus vertreten ist, sondern nur 15 europäische. Das Modell ist ausserdem kniffelig, weil Führungskräfte gleich Zwei- und Dreifach-Aufgaben übernehmen und ganze Abteilungen mal dem Headquarter, mal den neu geschaffenen Markenteams zugeordnet sind. Vieles ist strukturiert, viele Abstimmungsfragen aber werden sich erst noch auftun. Das ist jetzt schon absehbar.
Berlin. Die Erwartungshaltung ist gross, entsprechend drängten lokale Berliner Medien diese Woche darauf, das finale Eröffnungsdatum des Waldorf Astoria Berlin zu erfahren. Doch General Manager Friedrich Niemann musste sie erneut enttäuschen. "Um Silvester herum" soll der Luxus-Tower am Bahnhof Zoo endlich aufsperren.
Düsseldorf. Der Schrecken spiegelte sich deutlich in einigen Gesichtern: Gibt es tatsächlich Menschen, die nicht wissen, was ein Serviced Apartment ist? Insidern fällt es schwer zu glauben, dass selbst kreative und findige Kunden wie der Werbe-Profi Maximilian Fink extreme Mühe hatten, für die eigenen Mitarbeiter eine "Wohnung" in einer fremden Stadt zu finden… Das dritte "Serviced Apartment Camp" Mitte November in Düsseldorf, initiiert von The Living Hotels und ihrer PR-Agentur Wilde & Partner, entwickelte so seine eigene charmante Dynamik im Formulieren von Kritik. Der Spiegel, den die externen Gäste/Redner den Machern dieses Segments vorhielten, brachte diese jedenfalls ins Grübeln. Der deutsche Markt allein, so eine Hochrechnung, kann nämlich noch leicht weitere 335.000 Serviced Apartments verkraften. Bis dahin sollte sich die bestehende kleinteilige deutsche Anbieter-Szene aber professionalisiert haben.
München/Frankfurt. "Es gibt drei Arten von Asset Managern," witzelte Markus Semer, Vorstandsmitglied von Kempinski Hotels: "Die Ehefrau des Investors; den Berater mit Excel-Tabellen und den echten Asset Manager mit Kompetenz-Team dahinter." Das sass und sorgte im Publikum für einen grossen Lacher. Neben Semer sassen in der Expo Real-Hotelkonferenz nämlich zwei Asset Manager auf dem Podium: Heribert Gangl vom Asset Management-Spezialisten Hamilton Hotel Partners, London, und Stephan Gerhard, CEO der Münchner Solutions Holding mit neuer Asset Management-Abteilung. Eine ähnlich muntere Runde zum gleichen Thema hatte es während des "Hogan Lovells Hotel Day" in Frankfurt gegeben, angefeuert durch einen Vortrag von Jones Lang LaSalle Hotels Schweiz über "operatives Asset Management". Deren Vertreter sah es als jobgegeben an, sich tief in das Geschäft der Hotel-Betreiber reinzuhängen. Markus Semer hätte da sicher heftig zurückgefeuert. Was sollte ein Asset Manager also können? Und wieweit dürfen oder müssen seine Befugnisse gehen? Eines ist sicher: Den Ruch, ein Spion zwischen den Fronten zu sein, wird diese Spezies vermutlich nicht los.
Berlin. Während einer Weltreise im Jahr 1997 kam dem Lehramtsstudenten Oliver Winter die Idee, in Berlin ein Hostel aufzumachen. Die Banken liessen den damals 23jährigen jedoch mit seiner Bitte um einen Kredit abblitzen. In seinem damaligen Vermieter, dem Bauunternehmer Michael Kluge, der heute dem Aufsichtsrat von A&O Hotels and Hostels vorsteht, fand er jedoch einen Partner, der sich für das Konzept begeisterte und das erste A&O Hostel in Berlin Friedrichshain finanzierte. Heute gehört A&O mit einem Umsatz von über 45 Millionen Euro und 20 Häusern in zwölf Städten zu den führenden Hostel-Anbietern in Europa. Bei der Expansion setzt das Unternehmen neben Anmietungen auch auf eigenen Immobilienbesitz. Die Banken zeigen sich heute bei der Finanzierung neuer A&O-Projekte deutlich kooperativer.
München. Franchising hat im deutsch(sprachig)en Raum nur eine Chance im Dreieck zwischen Eigentümer/Investor, Pächter und Franchisenehmer. Dieses Beziehungsgeflecht verglichen die Diskutanten der Expo Real-Talkrunde gerne mit einer langen Ehe, bei der man auch falschen Versprechen aufsitzen oder klaren Regeln folgen kann. Wer welche Erwartungen hegt und wie reagiert, besprachen Grand City, Choice Hotels, RIMC und ein Rechtsanwalt. Kernaussage: Franchising wird nur dann zum Erfolgsmodell, wenn alle Partner mit offenen Karten spielen.
Bern. Die Schweizer Hotellerie wird ihren Mehrwertsteuer-Sondersatz von 3,8 Prozent bis Ende 2017 behalten. Das hat der Nationalrat letzten Montag entschieden.
Berlin. Die Hotelmanagement-Gesellschaft Grand City Hotels öffnet ihren Zentraleinkauf auch für Betriebe ausserhalb der Gruppe, vom Privathotel über kleine Hotelgruppen bis zum Restaurant.
Berlin. Die Freude der deutschen Hotellerie über den in diesem Sommer erzielten Sieg im Kampf um die Bettensteuer war von kurzer Dauer. Inzwischen droht schon wieder neues Ungemach an der Mehrwertsteuer-Front. Das Peinliche daran: Der SPD-Politiker, der die Diskussion entfacht, ist auch noch der Präsident des Deutschen Tourismusverbands. Eine kurze Zusammenfassung und eine aktuelle "Landkarte" zur Bettensteuer in deutschen Städten sowie die aktuelle "Europakarte" zur Mehrwertsteuer.
Glocal
München. In der vierten Generation prägt die Familie Geisel heute das Hotel- und Gastronomie-Gesicht Münchens. Viele Gäste wissen gar nicht, dass inzwischen die Brüder Carl, Michael und Stephan Geisel hinter den legendären Privathotels stehen. Sie geniessen einfach nur: im Michelin-gekrönten Restaurant des Leading-Hotels Königshof direkt am Stachus, im jungen 4 Sterne-Design-Hotel Anna gegenüber, im soliden Firstclass-Excelsior mit seiner urigen Vinothek hundert Meter weiter oder im smarten Business-Hotel Cosmopolitan zehn Minuten entfernt. Der Slogan der Geisel Privathotels "17 Sterne, 4 Hotels, 4 Restaurants: 1 Familie" trifft es ohne Übertreibung. Am liebsten würde Michael Geisel seine teuren Gourmet-Restaurants abschaffen, aber sie halten die Hotels attraktiv. Gerne würde er noch weitere Hotels im Herzen Münchens eröffnen, aber die Stadt macht es schwer. Leidenschaftlich plädiert für die dritte Startbahn am Münchner Flughafen, aber die Gegner halten dagegen. Er wünscht sich noch mehr internationale Gäste in München, aber das Marketing der Stadt lässt zu wünschen übrig. Ein Sommer-Gespräch mit einem qualitätsbewussten deutschen Mittelständler bei einem Glas Wein und japanischen Kreationen auf selbst mitgebrachtem Muster-Porzellan aus Japan.