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Augsburg. Seit gestern geniessen die Schweizer den grossen Befreiungsschlag, der über Nacht kam: Alle Restriktionen sind aufgehoben. Es folgen die Nachbarländer – mit Deutschland und Italien als Schlusslichter Ende März. Unsere Korrespondenten berichten.
Amsterdam. Booking.com befindet sich mitten im Outsourcing seines Kundenservices an Majorel und lässt dadurch 2.700 Mitarbeiter weltweit im Ungewissen. Die von der Umstrukturierung betroffenen Mitarbeiter sorgen sich um ihre Zukunft, obwohl der OTA hospitalityInside gegenüber erklärte, dass alle eine Chance haben, sich beruflich weiterzuentwickeln. Das in Amsterdam ansässige Unternehmen verhält sich zunehmend wie eine amerikanische Firma. Das Image des Unternehmens hat bereits gelitten.
Zürich. Hotels müssen beginnen, ihre Wertschöpfungskette strategisch zu überdenken – und ihren selbstgeschaffenen Teufelskreis durchbrechen. Für den Schweizer Verhaltensökonom Gerhard Fehr ist der Fachkräfte-Mangel in der Hotellerie selbst verursacht. Auch unterschätzt die Branche das Verhältnis Mitarbeiter-Kunde: Nur auf Augenhöhe stellt sich Erfolg ein. Künftig sollte Probearbeit z.B. bezahlt werden.
Stuttgart/Hamburg. Ohne Mitarbeiter geht nichts im Hotel. Und soll der Immobilien-Wert wachsen, müssen Mitarbeiter mitwachsen. Denn ihr Engagement motiviert die Gäste zu mehr Umsatz. Hochschul-Professor Dr. Christian Buer eröffnet bald das erste Moxy Hotel, in dem die General Manager auch Teilhaber sein können. Und prizeotel-Gründer Marco Nussbaum, heute Privathotelier, gründet eine AG, an der alle Mitarbeiter beteiligt werden. Ein Ansatz, der Ketten und Investoren zu denken geben sollte.
Hamburg. Die Versprechen von Arbeitgebern überprüfen immer mehr Bewerber über Bewertungsportale. Dabei finden sie eigenen Angaben zufolge regelmässig Unstimmigkeiten. Das hat Folgen für den Arbeitgeber.
Amsterdam. Vor der Pandemie entfiel auf die Reise- und Tourismusbranche jeder vierte neu geschaffene Arbeitsplatz weltweit - sowie 10,6% aller Arbeitsplätze innerhalb des Sektors, die sich im Jahr 2019 auf 334 Millionen beliefen. Der World Travel & Tourism Council bestätigt, dass die Branche nach zwei Jahren Corona-Pandemie angeschlagen ist. Weltweit sind Millionen von Jobs verloren gegangen. 2020 verschwanden 62 Millionen Arbeitsplätze, was einem Rückgang um 18,5% entspricht. 2021 waren die Zahlen weiterhin besorgniserregend, und kein Land blieb verschont.
Wien. Corona liess den Jahreskongress der Österreichischen Hoteliervereinigung Mitte Januar ausfallen, den Präsidenten-Wechsel aber vollzog man. Walter Veit folgt Michaela Reitterer. Im Rückblick sagt die scheidende, ebenso beliebte wie kritische Präsidentin: "Erst als es keinen Tourismus mehr gab, wurde seine Rolle richtig sichtbar und anerkannt." Sie selbst würde aber nie in die Politik gehen. Ketten werden vermehrt in die Ferienhotellerie einsteigen, sagt sie, und in der Stadt braucht es neue Betreiber-Modelle.
Lausanne. Die Ecole hôtelière de Lausanne bezeichnet sich selbst gerne als die beste Hotelfachschule der Welt. Nun steht sie selbst vor grossen Veränderungen: durch den gigantischen, 228 Millionen Franken teuren Ausbau des Campus und – ganz aktuell – durch die neue, geschlechtergerechte Kleiderordnung. Die Erklärung dazu füllt 15 Seiten.
Berlin. Der aktuelle Mitarbeiter-Engpass ist vermutlich nur der Anfang eines ganz grossen Desasters, fürchten viele Hoteliers. Einerseits hat die Branche sich das selbst zu verdanken, andererseits blockiert die Politik jeden Selbsthilfe-Versuch wie die Suche nach Mitarbeitern in Nicht-EU-Ländern. Oder Behörden verzögern den Bau dringend benötigter Apartments. Höhere Löhne helfen, das Trinkgeld müsste trotzdem eingepreist werden... Aber das alleine ist nicht genug. Was tun? Eine selbstkritische Tour d'Horizon durch die Branche.
Wien. Es gewinnt, wer am besten mit den Mitarbeitern umgeht. Das tourismus-abhängige Österreich ist der beste Pulsmesser in Sachen Mitarbeiter-Mangel, vor allem kurz vor der Winter-Saison. Über 16.000 Stellen sind unbesetzt, allein 60.000 Ungarn sollen fehlen. Und jede Menge britische Skilehrer. Eine befreiende Lösung ist noch nicht gefunden.