Editorial

Liebe Insider,
schon gewusst? Mehr als ein Drittel der Arbeitszeit weltweit wird unproduktiv verschwendet. Hauptursache sind Fehler und Schwächen im Management und dabei vor allem ineffiziente Meetings. Wir gehen der Sache heute auf den Grund - auch wenn einige Hotelgruppen meinen, es gäbe bei ihnen bereits effiziente Meetings! All jenen, die sich noch nicht mit dem Thema befasst haben, geben wir ein paar Grundregeln an die Hand.
Wenn Regeln und Richtlinien nicht eingehalten werden, kann es beim Internet-Surfen schwerwiegende Folgen haben: Was tun, wenn der Fernseher das Passwort für das E-Mail-Postfach des letzten Gastes verrät? Ein IT-Jäger aus London machte jüngst auf einer Hacker-Konferenz auf Sicherheitslücken in Hotels aufmerksam. Wir appellierten an die Ehrlichkeit der Hotels und baten um Auskunft zu diesen Vorwürfen. Doch keiner aus der Branche - wen wundert`s ? - wollte etwas wissen. Wir haben trotzdem einen Experten gefunden, einen externen IT-Profi, der die Sachlage durchaus einzuschätzen weiss.
Den Gesetzmässigkeiten der Travel Search Engines ist unser neuer Autor Macy Marvel gefolgt. Er behauptet: Suchmaschinen wie Google oder Yahoo entwickeln sich zu einem weiteren Vertriebskanal.
Falls Sie nach diesem anstrengenden Brain-Food entspannen wollen: Mehrere Artikel befassen sich mit der Keimzelle der Thalassotherapie von Accor in der Bretagne und mit ihrem sich wandelnden Konzept.
Bis nächsten Freitag,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Meinung? Bitte an maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
die Hotel-News der Woche lieferte eindeutig Cendant. Der Firmengigant aus New Jersey begründet die Aufsplittung seiner Gruppe in vier unabhängige Unternehmen klar: Die Umstrukturierung ist nötig, weil die Aktionäre mehr Rendite sehen wollen. Hotellerie adé! Krasser kann man selbstverliebten Gastgebern und altgedienten Patrons kaum noch zeigen, dass nicht mehr ihre edle Gesinnung zählt, sondern einzig und allein "Kohle". Es geht nicht mehr um Hotellerie, nur noch ums Business – egal welcher Art. Die Ausgliederung aus der corporate Struktur wird den Hospitality-Part von Cendant schärferen Winden am Markt aussetzen – und das Unternehmen in letzter Instanz auch empfänglicher machen für die Übernahmeangebote der Blackstones und Colonys dieser Welt... Das ist meine Meinung. Zwei unserer externen Hotelexperten kommentieren den aktuellen Vorgang aus ihrer Sicht.
In diesem Zusammenhang ist auch die Starwood-Nachricht zu sehen: Der Gewinn des börsennotierten Unternehmens brach im dritten Quartal massivst ein – und prompt kündigt CEO Steven J. Heyer den Verkauf von Immobilien im Wert zwischen zwei und vier Milliarden US-Dollar an. Auch hier braucht jemand "Kohle in der Kasse" - für renditehungrige Aktionäre.
Der Druck, Geld zu verdienen, hängt eng mit dem Zwang, Geld zu sparen, zusammen. Und das spiegelt sich nicht nur im großen internationalen Kontext, sondern auch im kleinen deutschen: Die Einkaufsgesellschaften erleben einen Boom! Jeder Cent zählt, beim Ordern von Salat genauso wie beim Autokauf oder bei der Abrechnung von Energie. Die Hoteliers wandeln sich hinter den Kulissen zu knallharten Händlern und fordern von den Einkaufsgesellschaften immer mehr Dienstleistungen ab. Auch hier findet ein Wandel statt, im Namen der Kasse.
Wie das Brenner’s Park-Hotel & Spa aus Baden-Baden die Kasse seines Hotels von der der Ärzte im Medical Spa getrennt hält, lesen Sie in dieser Ausgabe ebenso wie der neue Vorstoss der Rosebud-Gruppe, aus dem schweizerischen Mega-Resort Bürgenstock vielleicht doch noch ein rentables Hotel zu machen. Und um die "Kohle in der Kasse" geht es letztlich auch wieder beim Kempinski-MBA, dessen Umsetzung zumindest in unseren Köpfen für leichte Verwirrung sorgt.
Viel Spass beim Lesen wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Ihre Meinung? Bitte schreiben Sie anmaria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
die Hotellerie klagt immer über mangelnde Professionalität. Doch nur wenige ziehen konsequent die Weiterbildung durch. Kempinski geht beim MBA mit gutem Beispiel voran, und das schon seit Jahren. ArabellaSheraton hat vor zwei Wochen die ersten 18 MBA-Absolventen gefeiert. Trotzdem gibt es rund um den Master of Business Administration noch viel Unwissen und viele Unwägbarkeiten. Unsere Autorin Bärbel Schwertfeger, spezialisiert auf Management und Weiterbildung, hat dieses Thema intensiv unter die Lupe genommen.
Unter das Stichwort "virtuelle Weiterbildung" liesse sich heute unser Thema Online-Shops einordnen. Seit dem Umsatzniedergang nach dem 11. September 2001 machen sich immer mehr Hotelketten Gedanken um zusätzliche Umsatzquellen. Eine davon ist der Betten-, Bademantel- und Möbelverkauf via Internet. Nicht jeder kann konkrete Zahlen nennen, aber die ersten Gehversuche zeigen: Die Nachfrage exisitiert. Und dass die Amerikaner ein Gespür für Marketingchancen haben, zeigen sie auch bei diesem Thema: "hoteluxury.com" heisst eine Website, über die alle Hoteliers ihr komplettes Interior Design Programm verkaufen können.
Verkaufen und sich selbst verkaufen, sind offenbar zwei paar Schuhe. Die Maybourne Group – die übrig gebliebenen Häuser der ehemaligen Savoy Gruppe in London - machte bei ihrem Auftritt in München einen wenig professionellen Eindruck. Trotzdem sollte man die irischen Eigentümer im Auge behalten.
Mit einem offenen Auge durch sein eigenes Spa zu laufen, empfiehlt unsere Expertin Judy Singer heute. Sie hat Tipps zusammen gestellt, mit denen man aus jedem Winkel seines Wellnessbereichs eine kleine Profitzone zaubern kann.
Dieses und mehr, Ernstes und Vergnügliches, Sinniges und Sinnliches in der heutigen Ausgabe von hospitalityInside.com. Viel Spass beim Entdecken.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar? Bitte an maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
die am 12. Oktober 2005 zu Ende gegangene Messe ExpoReal in München erlebte erneut einen riesigen Besucheransturm. Auf ausländische Investoren wirkt der preisgünstige deutsche Immobilien-Markt dabei wie das Schlaraffenland. Die Einführung des G-REIT und damit ein erleichterter Einstieg wird sehnlichst erwartet. Die Hotelentwickler haben sich unterdessen auf einen gemeinsamen Trend eingeschworen: Budget Design.
Die internationale Immobilienmesse ExpoReal in München bestätigte die bereits im Vorfeld spürbare Stimmung in der Branche: Der Preisverfall im deutschen Immobilienbereich wurde von vielen ausländischen Investoren inzwischen mit Freude registriert, auf den Tischen der Makler und Berater türmen sich die Anfragen nach geeigneten Objekten, auch im Hotelbereich. Wer genügend Zeit zum Warten mitbringt, so die Meinung der Kapitalgeber, wird von der mittelfristigen Erholung des deutschen Immobilien-Marktes profitieren können.
Insider der deutschen Hotellerie rechnen allerdings nicht mehr damit, dass sich das Preisgefüge und damit der Erfolg der Branche kurzfristig verändern wird. Diese hat inzwischen zahlreiche Konzepte auf den Weg gebracht, die sich damit beschäftigen, wie sparsamen Gästen Lust auf die Budget-Hotellerie gemacht werden kann. Eine Lösung: die Verbindung von Budget und Design.
Während die neue Generation der Budget-Hotels mangelnde Zimmer-Größe und
-Ausstattung durch optische Highlights und verschönerte öffentliche Bereiche wettzumachen versucht, werden in der Ferienhotellerie nur die Konzepte überleben, die dem Gast das besondere Erlebnis bieten. Dazu gehören die von unserer Autorin Bärbel Schwertfeger vorgestellten authentischen Ayurveda-Anwendungen ebenso wie Urlaubskonzepte, die den Menschen mit der Natur in Einklang bringen.
Ein Beispiel dafür sind die Six Senses Resorts, deren bereits vor zehn Jahren eröffnetes Hideaway Soneva Fushi auf den Malediven zu den beliebtesten Feriendomizilen im Luxussegment zählt. Wie konsequent dort die Symbiose aus Exotik, Luxus und Ökologie umgesetzt wird, beleuchten wir unter anderem in dieser Ausgabe von hospitalityInside.com.
Der redaktionelle Bogen unseres Online-Magazins umspannt auch heute viele unterschiedliche Themenbereiche dieser lebendigen Branche.
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken wünscht
Ihre Susanne Stauß
Redaktion
Ihre Anregungen? Bitte gerne an susanne@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
fast zeitgleich gründen zwei deutsche Hotel-Profis wissenschaftliche Institute: Das eine in München konzentriert sich stark auf Hotelimmobilien, das zweite in Heilbronn stärker auf Hotelmanagement. Beiden liegt die Professionalisierung der Branche am Herzen. Die ist dringend nötig, nicht nur weil das Image der Hotellerie schlecht und die Branche öffentlich und politisch kaum wahrgenommen wird.
Deutsche Hoteliers gelten im Ausland als diszipliniert, organisatorisch-perfekt und werden deshalb "gern genommen"; im eigenen Lande aber sieht es anders aus: Hier gelten viele Hoteliers als provinziell, reise- und beratungsresistent. Und die Jüngeren als karriere-fixiert: Solange die Branche Zweijahres-Verträge fördert und der Hotellerie-Nachwuchs von Karrierestufe zu Karrierestufe hetzt, wird die hohe Fluktuation auch bleiben. Fluktuation bedeutet in diesem Fall Flucht – Flucht vor der eigenen Professionalisierung. Was ist schliesslich leichter, als beim ersten Naserümpfen des Chefs die Segel zu streichen? Wer gezwungen ist, länger zu bleiben, muss unangenehme Dinge durchstehen, er muss sich in Märkte und Themen einarbeiten – und damit muss er sich damit zwangsläufig Zeit für Fortbildung nehmen.
Die Praxis mündet damit automatisch in die Wissenschaft. Beides zu verknüpfen, kann die Branche nur begrüssen. Deshalb darf man gespannt sein auf die Themen, die das neue Treugast Insitut in München aufgreifen wird und auf das Executive MBA-Programm, das u.a. Prof. Dr. Christian Buer in Heilbronn auflegt.
Überall dort, wo sich Profis nicht mehr vernetzt oder im Nachteil sehen, bilden sich neue Netzwerke: Der gerade gegründete "Industry Travel Club" in Frankfurt ist dafür ein gutes Beispiel – auch wenn es immer wieder die gleichen Namen sind, die in die Öffentlichkeit drängen. Doch auch aus dieser Idee kann eine muntere Branchenplattform werden.
Professionalität ist in jedem Bereich gefragt: Nur dann wachsen still und heimlich die schon totgesagten Achat Hotels zum Franchisegeber heran, und nur so gelingt es selbst Megaketten wie Marriott, neue Zimmerkonzepte gruppenweit und kostenkontrolliert durchzuziehen.
Feilen Sie an Ihren Profi-Netzwerken! hospitalityInside.com ist Ihnen dabei gerne behilflich. Auch wir befinden uns in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Mit herzlichen Grüssen,
Ihre Maria Pütz-Willems
Ihre Meinung ist gefragt! maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
selbst aus faulen Krediten lassen sich noch Schnäppchen zaubern! Weil Finanzinvestoren kurz- und mittelfristig ihre Objekte wieder veräußern, bieten sich kaufwilligen Hoteliers neue Chancen. Denn nicht immer ist die Immobilie schlecht, nur weil der Kredit nicht bedient werden kann. Unsere Mitarbeiterin Anne Wiktorin, versiert auf dem Immobilien- und Finanzdienstleistungsmarkt, beschreibt die Entwicklung der Non-Performing Loans. Welche Ausmasse das Thema angenommen hat, erkennt man u.a. auch daran, dass es am 5. Oktober in Frankfurt und am 9./10. November in Berlin einen eigenen Kongress über notleidende Unternehmenskredite in Deutschland geben wird. Und ganz sicher wird dies ein Thema der diesjährigen ExpoReal in München sein, die übernächste Woche beginnt.
Die offizielle Nachricht über den Verkauf der Aldiana-Clubs kam spät gestern. Ob die Thomas Cook-Marke allerdings ein rentables Schnäppchen für den Käufer, den spanischen Unternehmer Santana Cazorla ist, bleibt abzuwarten. Die Entscheidung zieht eine Reihe von Fragen nach sich, denn Cazorla ist auch mit der TUI verbandelt.
Beschlossene Sache ist bereits die Zusammenarbeit mit den NH Hotels. Dietmar Hopp, sonst eher ein ruhiger Zeitgenosse, wünscht keine Portfolio-, aber eine Betreiber-Bereinigung auf der Bühlerhöhe. Er hat schliesslich den direkten Vergleich: Sein Golf-Resort in Frankreich führt Four Seasons. Und das sei eine Super-Kette, lobt er. Lust zu investieren hat er immer noch, aber eher in Immobilien als in Hotels. Der Multi-Milliardär weiss, was er will. Und vor allem, wann er genug hat von schwierigen Partnern. Unser Interview zeigt es deutlich.
Weitaus weniger Dramatik besitzt eine andere Bewegung: Die ersten Hotelketten haben begonnen, Internet gratis anzubieten. Hier zeichnet sich ein neuer Wettbewerb ab, vor allem um die Gunst von Geschäftsreisenden. Noch aber gestaltet sich das Ganze aus der Sicht des Gastes als einziges Preis-Wirrwarr. Unsere vergleichende Auflistung, was der Gast für welchen Zugang zahlt, macht dieses sehr deutlich. Eine Aufforderung für die Hotelgruppen, ihr Angebot zu überdenken!
Die Amerikaner sprechen gerade viel über Design-Hotels und Hotels mit Boutique-Charakter. Doch da können die Deutschen mithalten. Auch hier beginnt sich das profitable Geschäft mit den Nischenhotels ganz zart zu multiplizieren. So entwickeln sich Einzelinitiativen zu Mini-Lifestyle-Ketten.
Diese wenigen, hier angerissenen Themen markieren eine großen Trend in der Tourismus- und Hotelbranche: Die Veränderungen berühren entweder gleich den ganzen Markt/große Marktteile oder die Nische. Die Macher denken und handeln in Extremen. Die Branchenveranstaltungen und Kongresse im Oktober werden einige Themen dazu beisteuern.
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihre Kommentare? Bitte an:
maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
die jüngste Liste von HVS International über die bestbezahlten Hotelmanager kitzelt natürlich das Ego aller CEO. Wer erhält wieviel als Basisgehalt und wieviel per Bonus obendrauf? Die Bestverdienenden setzen sich aus dem Kreis der "üblichen Verdächtigen" zusammen, trotzdem stellt sich beim Studieren der Tabelle die Frage nach der Verhältnismässigkeit: Sind 3,3 Millionen Dollar Grundgehalt + 15,2 Millionen Bonus für den Cendant-Boss wirklich noch gerechtfertigt? Übrigens, europäische Hotelnamen tauchen bei diesem Multi-Millionen-Dollar-Poker erst gar nicht auf. Da muss man erst gar nicht fragen, warum das so ist.
Wir bringen Ihnen die Profile der Top-Manager aus der Industrie näher, aber nicht nur in nackten Facts & Figures, sondern auch in vielen persönlichen Details: Mit der heutigen Ausgabe starten wir eine Serie über die Reisegewohnheiten von CEO und anderen Hospitality-Managern. Und weil ich in dieser Woche gerade selbst Gast bei den Six Senses Resorts & Spas auf den Malediven war, lesen Sie als erstes, auf welche Details deren vielreisender CEO Sonu Shivdasani Wert legt. Das Interview über die stressige Seite seines Jobs fand übrigens in einem extrem entspannten Ambiente statt – unter Palmen im Öko-Design-Resort Soneva Fushi.
Über eine ganz andere Form von Positionierung geht es bei ArabellaSheraton und deren Joint Venture-Partner Starwood Hotels & Resorts. Nachdem klar ist, dass die US-Hotelgruppe künftig auch die Le Méridien-Häuser managen wird, entsteht in puncto Marken und Management ein Dreiecksverhältnis. Was passiert, wenn beide Marken in einer Stadt um das gleiche Hotel pitchen? hospitalityInside hat den zuständigen Managern bei ArabellaSheraton und Starwood konkrete Fragen gestellt – und von Starwood nur ausweichende Antworten erhalten. Branchenexperten machen sich über die Rolle Starwoods mit Méridien ihre eigenen Gedanken: Und das sieht nicht so gut für ArabellaSheraton aus.
Die Grand Hotels Bad Ragaz arbeiten ebenfalls an ihrer Neupositionierung: Sie möchten ihr bisheriges Gesundheitsstandbein stärker mit Wellness verschmelzen. "Medical Wellness" soll in Zukunft verstärkt die Hotelbetten füllen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gesundheits- und Wellnessresorts im deutschsprachigen Markt verfügen die Grand Hotel Bad Ragaz bereits über umfassende Erfahrungen mit Ärzten und Gästen/Patienten.
Soviel nur zu den Hauptthemen von heute. Doch auch in unseren kleineren Berichten und News erfahren Sie mehr zu Positionierungen und Marktpositionen.
Eine spannende Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Schreiben Sie mir: maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
irgendwann reicht es halt auch mal dem reichsten Besitzer: Dietmar Hopp, der SAP-Gründer und u.a. Besitzer des Hotels Bühlerhöhe in Baden-Baden, nimmt heute offiziell und sehr präzise zu seinen Streitigkeiten mit NH Hoteles Stellung. Der Mann, für den Hotels nur ein Hobby sein können, hat jetzt trotzdem die Nase voll von dem Betreiber, der sein Grand Hotel-Juwel zum 3-Sterne-Produkt herunterziehen wollte. Es ist selten, dass sich ein Besitzer derart deutlich äussert – aber ich persönlich finde es vorbildlich. hospitalityInside.com war den News von der Bühlerhöhe in den vergangenen zwei Wochen sehr dicht auf den Fersen gewesen – und NH Hoteles hat versucht, uns mit Salami-Taktik abzuspeisen. Dietmar Hopps Stellungnahme erklärt jetzt dieses Verhalten.
Auch Reto Wittwer erklärt heute vieles. Zehn Jahre ist er nun Kempinski-CEO, aber auch uns waren viele Details aus seinem Leben neu. Sein schillerndes Leben und sein unkonventioneller Auftritt haben deshalb ein Porträt produziert, das anders ist als andere. Einige Details daraus erklären auch seinen überschwenglichen Ansatz bei der Kempinksi-Expansion. Momentan hält das Tempo noch an, aber die Konsolidierung ist in Sicht. Wittwer lässt sich heute tief in die Karten schauen – um den Blick seiner Business-Partner nach vorne zu richten. So offen spricht der 56jährige selten über Kempinski.
Zwei weitere Köpfe sorgen in diesen Tagen für Gespräch: Alois Hartl, der "Golf-König" von Bad Griesbach, setzt mit einem neuen Investor zum erneuten Abschlag an. Jetzt will er die Bäder-Provinz zur Weltklasse-Destination mit aufbauen helfen. Bis daraus ein "hole-in-one" wird, muss der Selfmade-Man sein Handicap noch deutlich verbessern.
Ganz anders Stelios, der fixe "easy"-Unternehmer aus London: Jetzt ist er mit Billigbuden von 15 Euro auch in die Baseler Hotelszene eingebrochen. Wer glaubte, Formule 1 sei unterstes Niveau, hat sich getäuscht. Ein easyHotel schlägt es um Längen: Hier gibt es sogar Zimmer ohne Fenster! Dabei ist jedes Zimmer bereits eine Zelle mit Plastikbad, zum Schein übertüncht mit Knallorange. Ach ja: Das Personal wurde 5 Tage vor Eröffnung eingestellt und per Crash-Kurs trainiert. Ein Muster an Kosteneinsparung! Ich kenne Hotelchefs, die das toll finden werden, aber es stellt sich trotzdem die Frage: Hotellerie, quo vadis?
Stelios knalloranges Budget-Kreuzfahrtschiff lag diese Woche übrigens im Hafen von Monte Carlo. Welch eine Ironie. Drei Kilometer weiter diskutierten Chief Executives, Präsidenten, Investoren, Entwickler und Besitzer über alle möglichen Varianten, trotz steigendem Kostendruck noch ein wenig Qualität aufrecht zu halten. Heute aktuell von dieser Konferenz eine kurze Zusammenfassung, mehr dazu nächste Woche.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen beim Lesen,
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar? Bitte an maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
so, Espalioux geht nun. Am 15. Januar 2006 hat der Accor-CEO seinen letzten Arbeitstag. Endlich ist offiziell bestätigt, was wochenlang "hergeschrieben" wurde. Accor sagt nach wie vor nichts dazu, die Umstände bleiben unklar. Das ist keine gute Politik für eine börsennotierte Gruppe, die mit Transparenz ihren Wert steigern soll. Aber typisch französisch. Jetzt wird kolportiert, dass der neue Mann an der Spitze aus der Finanzwelt kommen soll: entweder direkt aus dem Hause des größten Accor-Aktionärs, der Staatsbank Caisse des Dépots, oder bestimmt von ihm. Ob solch ein Zahlenmensch mehr Charisma hat als Espalioux? Andere Zungen behaupten, es müsse ein Mann aus der Finanzwelt werden, weil Accor irgendwann einmal mit einer feindlichen Übernahme konfrontiert sein könnte...
Angeblich erhält Espalioux 12 bis 15 Millionen Euro Abfindung, ist zu lesen. Wieso erhält ein Mann eine derart hohe Abfindung, wenn der Vertrag ordentlich ausläuft? Oder ist das "Schweigegeld", damit die Accor-Börsenkurse nicht weiter fallen?
Das bringt uns heute zu einer anderen Frage: Wer verdient wieviel und wer darf wieviel verdienen? Ein Schweizer Wirtschaftsmagazin hat die Gehälter von Schweizer Hoteliers publiziert. Reto Wittwer hat nur gelacht, als wir ihn darauf ansprachen... Die Mehrheit der Hotelmanager wäre schon mit einem Teil davon zufrieden. Was realistisch ist, zeigen heute zwei Beiträge auf: Eine Auswertung von HVS Consulting aus London über die Boni für Abteilungsleiter und die Markterfahrungen von Headhunterin Antje Maesse darüber, welche Gehälter General Manager in Deutschland und im Ausland einfordern können. Ein Muss für hospitalityInsider!
Vor leeren Tagungsräumen und leeren Kassen sieht sich auch schon der GM des Hilton München Park stehen: Ihm drohen internationale Konzerne wegen der Fussballweltmeisterschaft nächstes Jahr mit "Entzug" im Konferenzgeschäft. Wie soll er den Monat Juni 2006 heute budgetieren? Wir haben Hoteliersstimmen zum Thema Fussball und Tagung eingefangen. In diesen Wochen, wenn in den Ketten die Budgetsitzungen fürs nächste Jahr beginnen, ein spannendes Thema. Das richtige Gefühl dafür kann in diesen Zeiten viel Geld bringen oder kosten.
Wenn Ihnen unsere Themen in dieser Woche wieder gefallen, empfehlen Sie uns doch weiter! hospitalityInside.com wird am 11. September sechs Monate alt. Und wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Berichterstattung aus News und Hintergrund eine ständig wachsende Zahl von Abonnenten und Besucher anzieht.
Eine gute Woche mit spannenden Informationen
wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Ihr Kommentar? Bitte schreiben Sie an maria@hospitalityInside.com

Liebe Insider,
Personalien prägten diese Woche: Neue Köpfe muss man sich merken für den Hoteleinkauf bei Thomas Cook und in der Geschäftsführung der Fondsgesellschaft WestInvest. Die aufsehenerregendste News dieser Woche bezieht sich, wie schon am Mittwoch gemeldet, auf den bisherigen Robinson Club-Geschäftsführer Carsten Rath. Er springt an eine zentrale Führungsposition innerhalb der Schörghuber-Gruppe und der ArabellaSheraton Hotels.
Der 39jährige tritt die Nachfolge von Robert Salzl an. Über dessen Verdienste und Ansehen zweifelt in der Branche niemand. Umso größer die Herausforderung für Carsten Rath, der vor Robinson Clubs "nur" Tätigkeiten als General Manager aufweisen kann und jetzt vor einer Fülle neuer Strategie- und Entwicklungsaufgaben steht. Welche der beschriebenen Aufgabenfelder Rath übernehmen wird, ist übrigens noch nicht ganz genau definiert.
Jedenfalls werden die ersten Wochen für Carsten Rath gleich spannend werden: Im Oktober/November stehen beispielsweise Verhandlungen mit dem Joint Venture-Partner Starwood an, der künftig auch Le Méridien-Hotels managen wird. Zudem muss sich Rath in der ArabellaSheraton Hotelmanagement GmbH mit erprobten "Hotel-Männern" arrangieren: mit Thomas Willms, Edgar van Ommen und Peter Wackerbauer. Weder sie noch die übrigen Arabella-Mitarbeiter haben, so war zu hören, von der Personalentscheidung an oberster Stelle gewusst; die meisten erfuhren es am Abend vor der offiziellen Verlautbarung oder eben über die Medien.
Die TUI, Raths bisheriger Arbeitgeber, gab in diesem Fall selbst kein gutes Bild gegenüber den Medien ab: Sie behauptete gegenüber hospitalityInside.com, Carsten Rath gekündigt zu haben – Carsten Rath behauptet das Gegenteil. Die fünf kargen Zeilen, die die TUI zur Personalie Rath verschickte, ließen jedenfalls genügend Raum für Spekulationen aller Art.
Jede Menge neuer Köpfe bräuchte auch Kempinski. Die Zahl der Mitarbeiter kann mit der schnellen Expansion nicht mehr Schritt halten. Wir trafen einen selbstkritischen Chris Hartley in München, der die neuen türkischen Hotels selbst promoten musste, weil der Direktor dort schon wieder weg ist.
Und last but not least hat sich auch ein hierzulande noch unbekannter Kopf Gedanken über die Zukunft seiner Hotelmanagement-Gesellschaft gemacht: Glasnudel-Produzent Ho Kwon Ping lässt seine Banyan Tree Hotels & Resorts fast schon explosionsartig expandieren. Eine ungewöhnliche Strategie steht in jedem Fall dahinter.
Eine kopfschmerz-freie Woche wünscht Ihnen
Ihre Maria Pütz-Willems
Chefredakteurin
Bitte schreiben Sie an maria@hospitalityInside.com